Hallo, ich suche ein geeignetes Bussystem, welches auf eine bestehende Verkabelung aufsetzen kann. Ganz so schlimm wie im Titel ist die Verkabelung nicht, aber fast ;-) Ich überlege ein Netzwerk aus leichtgewichtigen Mikrocontrollern, wahrscheinlich ATTiny oder ein kleiner ATMega, aufzubauen. Diese sollen über irgendein Medium miteinander kommunizieren. Das Protokoll ist mir egal solange es einfach genug für einen ATTiny bleibt. Das Netz sollte ausbaubar sein auf bis zu 127 Knoten. Diese sind Batteriebetrieben, es sei denn ich finde einen weg sie über den Bus zu versorgen. Weiter sind sie abgesehen vom Bus mit keinem anderen Potential verbunden. Die Datenrate ist sehr gering. Selbst 300 Baud wäre bei einem shared Medium für alle Knoten gemeinsam genutzt weit mehr als aussreichend. Wenn sich da andere Datenraten durch günstige Taktteilerverhältnisse ergeben ist mir das auch recht. Die Knoten müssen nicht miteinander Sprechen können, sondern nur mit einem "Zentrum". Auch ist die Reihenfolge voll planbar. Daher hatte ich an so etwas simples wie Round-Robin gedacht. Ich möchte eine bestehende Kabelinstallation aus sprichwörtlichem Klingeldraht, es wurde tatsächlich für eine Klingel verwendet, zum Datantransport recyceln. Diese Verkabelung ist von der Topologie her Sternförmig mit Stranglängen vom Zentrum aus gesehen von bis zu 30 Metern. Der Kabelquerschnitt ist mindestens 0,6 mm², eher 0,8 mm². Es handelt sich also um Draht, keine Litze. Ich kann aber nicht sagen ob in den Wänden Telefonkabel liegen. Daher gehe ich vom Einfachsten und Billigsten aus, ungeschirmter Zweifachdraht, eventuell verdrillt. Die Frage die sich nun Stellt. Welches, natürlich preiswerte System, könnte man dafür verwenden? Schön wäre es, wenn es vom Aufwand so ähnlich wäre wie ein Max232, den man für die Kommunikation an einen PC dranklatscht. Ein CAN-Transceiver wäre auch noch eine (teure) Option. Der USART des ATMega unterstützt ja Multiprozessor-kommunikation und CAN ist ja ohnehin für mehrere Teilnehmer. So wie ich bisher gelesen habe sollte bei Beiden diese Leitungslänge eines Stranges möglich sein. Wo es bei mir hakt ist der Sternförmige Aufbau. Bei CAN wäre das etwas ungünstig wegen der Berechnung der Terminierung, zumal ich die Impedanz der Kabel nicht kenne. Und insgesamt kommen da beim Endausbau grob geschätzt 2000 Meter Leitung auf den BUS, auch wenn die einzelnen Stränge die 30 Meter nicht überschreiten. Hat da jemand einen Denkanstoß für mich um weiter zu recherchieren oder gar Erfahrungswerte oder einfachere Alternativen? Einfach mal blind mit RS232 ausprobieren scheidet aus. Ich kann mir zwar vorstellen daß ich damit eine Testverbindung hinbekomme, aber wenn dann zum Schluß ca. 100 Knoten auf den Leitungen hängen ist das doch was anderes. Das wäre ein sehr aufwändiger test. Es gibt da ja viele Ansätze die man verfolgen kann. Aber mir fehlt da die Erfahrung um Abschätzen zu können was robust genug für so einen altertümlichen vielköpfigen Kabelkraken wäre. Kann es sein daß ich bei 300 Baud zu kompliziert denke? Auch bin ich mir nicht sicher ob ich etwas zur galvanischen Trennung brauche, auch wenn die Geräte weit verteilt sind, schließlich sind die Knoten bis auf den Bus isoliert. Könnte man alternativ auf das ganze Netz hochohmig eine Spannung zwischen den beiden Leitern anlegen und dann mit einem Transistor/FET per "Kurzschluß" morsen? viele Grüße Carsten
Der übliche Bus aus 2-adrigem Klingeldraht hat eine STROMBEGRENZTE Spannungsquelle, und jeder Teilnehmer der senden will zieht die Spannung kurzzeitig durch Überlastung runter. Die Impulse sind kurz oder lang, also ähnlich wie Infrarot-Ferbedienungen nur ohne Träger. Kann man problemlos als Empfänger per Software decodieren. Netzteil---+------------------+-----------------+----... (z.B. 12V) | +-----+ | | ( 100mA) +-|>|-+--|78L05|---(------+ ZD6V8 | +-----+ ZD6V8 +-----+ | 1uF +---| uC |-330R-|< BC338 | 4k7 +-----+ |E Masse -----------+------------+------+----------+----... 12V--- ---- ------ Impulse | | | | 7V -- ---- 0 1 bit Noch sparsamer wird es, wenn man 5V verwendet und beide Z-Dioden weglässt und direkt kurzschliesst, der 1uF Elko puffert, der Spannungsregler entfällt, aber dann darf der Spannungsabfall auf der Leitung nicht zu hoch werden. Ähnlich funktionier EIB/KNX, bloss mit 27V und Impulsen die auf Grund der Indiktivität der Spannungsquelle einbrechen können.
Irgendwas symmetrisches nehmen und wenigstens die Adern verdrillen. Vielleicht geht ein I2C-Bus mit sehr niedrigen Abschlußwiderständen und niedriger Bitrate. Ansonsten schau Dir mal RS-485 an. Sowas in etwa wird bei DMX-512 verwendet, läuft da mit 250kbit und ist erstaunlich störunempfindlich. Wenn Du das mit sehr geringer Bitrate betreibst könnte das was werden. Wichtig ist aber auch das Protokoll... also Adressierung und Fehlerkorrektur. Das könnte mehr Probleme machen als die Hardware.
Danke für die schnelle Antwort, besonders Dir MaWin. Genau so etwas habe ich gesucht. Nur auf die Idee die Spannung nur auf Halbmast einbrechen zu lassen bin ich nicht gekommen. That does the trick! :-)
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