Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IC korrekt betreiben


von etk6627 (Gast)


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Hallo zusammen,

demnächst würde ich gerne einen kleinen IC auf eine Platine löten um ihn 
ein bisschen testen zu können.
Es handelt sich dabei zum Beispiel um den SN75176BP  von Texas 
Instruments.
( Datenblatt :  https://www.distrelec.ch/ishop/Datasheets/nk645805_e.pdf 
)

Allerdings kenne ich mich mich mit ICs und deren Datenblättern noch 
nicht sehr gut aus. Deshalb möchte ich diesen IC mit seinen relativ 
einfachen Funktionen einfach ein bisschen ausmessen und schauen was so 
passiert.

Da ich mir jedoch nicht sicher bin und nichts kaputt machen möchte bzw. 
es gerne lerne würde, möchte ich euch kurz um Hilfe bitte.
Stimmen meinen Überlegungen und Annahmen in etwa ?

Der IC wird ja laut Datenblatt mit 5 V vetrieben. Die kommen erstmal an 
Pin8.
Dann habe ich gesehen, dass an dne Eingängen 2 und 3  ( High LVL und LOW 
LVL Enable ) laut Datenblatt SPannungen von low :  kleiner als 0,8  und 
high größer als 2 V anliegen müssen, dass die Zustände korrekt erkannt 
werden.
Stimmt das soweit ?  Denn wenn man diese Eingangsspannung braucht, muss 
ich ja einen Vorwiderstand davorschalten. Um den auszurechnen habe ich 
nach dem Aufnahmestrom der Pins geschaut.
Ich denke mal die heißen I ih  und  I iL  und sind mit 20 und -400 uA 
angegeben. Allerdings bei 2,4 und 0,4 V für die logischen Werte.
Lässt sich dadurch dann korrekt der Vorwiderstand für die Pins bestimmen 
?

Dann brauche ich noch die Pins 1 und 4  also R und D. Bei denen weiß ich 
aber im Moment nicht weiter :(

von Patrick (Gast)


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Oweh...

Nichts für Ungut, aber es gibt heutzutage so viele unterschiedliche 
IC-Gattungen - die größte Gemeinsamkeit besteht noch in den 
Gehäusebauformen. Daher macht es keinen Sinn, sich mit irgendeinem IC 
stellvertretend für alle ICs dieser Welt beschäftigen zu wollen. Und mit 
Deinem RS485-Bustreiber hast Du Dir auch IMHO nicht unbedingt etwas 
Gutes getan.

Datenblätter beinhalten typischerweise die "Operating Conditions", d. h. 
welche Bedingungen (z. B. Spannungen) an den Anschlüssen vorliegen 
müssen, um korrekt zu funktionieren. Dazu gibt es noch die "Absolute 
maximum ratings", d. h. diese Werte dürfen nicht überschritten werden. 
Dazu gibt es meistens noch typische Applikationsschaltungen - nur bei 
Deinem 75176 leider nicht. Kannst aber mal googlen, ob es dafür 
Application Notes gibt - ansonsten gibt es deutlich mehr als eine 
Beispielschaltung im Internet.

Das IC braucht typischerweise 5V Versorgungsspannung. Weiterhin schaltet 
man bei den allermeisten ICs einen sog. "Abblockkondensator" möglichst 
nahe am IC zwischen den Versorgungsspannungsanschluss und Masse.

Die Spannungspegel sind wie folgt zu interpretieren:
- Ein LOW-Pegel wird sicher erkannt, wenn die Spannung <= 0,8V ist
- Ein HIGH-Pegel wird sicher erkannt, wenn die Spannung >= 2,0V ist
- Eine Spannung dazwischen ergibt etwas nicht Definiertes

Ergo: Die Pins einfach mit 5V oder Masse verbinden; ohne Vorwiderstand.

von Patrick (Gast)


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Zu den Pins R und D: Bei dem IC handelt es sich um einen 
RS485-Transceiver, d. h. einen Umsetzer von 5V-Logik (TTL) auf den 
bidirektionalen Zweidrahtbus und umgekehrt.
Wie auf Seite 2 ersichtlich, sendest Du die an Pin D anliegenden Daten 
auf den Bus, wenn DE auf HIGH liegt.
Wenn RE auf LOW liegt, erscheinen die Daten auf dem Bus an Pin R; 
ansonsten ist er hochohmig ("Z" in der Wahrheitstabelle).

Vorschlag: Verbinde zwei dieser Transceiver zu einem 
Mini-RS485-Netzwerk, sende mit dem einen IC und empfange mit dem anderen 
(und umgekehrt).

Für RS485 (bzw. EIA-485) siehe z. B. Wikipedia.

von Stefan (Gast)


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Für erste Experimente empfehle ich Logikgatter, zum Beispiel den CD4001.

die gante 40xx Reihe kannst Du bequem mit Batterien (3-15V) betreiben 
und ihre Ausgänge sind kurzschussfest.

http://en.wikipedia.org/wiki/4000_series

Falls Du mit analogen IC's experimentieren willst, dann versuch' es mal 
mit einem Operationsverstärker TL071. Ist billig und ebenfalls 
kurzschlussfest.

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