Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik selstsame Teile am Motor


von Chistian (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo alle Miteinander,

ich habe einen Kondensatormotor und da gibt es zwei Sachen in der 
Anschlussdose, die mir nicht so bekannt sind.
Im Anhang habe ich einmal das Bild des Klemmsteins selbst. Die dicken 
roten und grünen Adern sind Haupt- bzw. Hilfswicklung. Braun und Grau 
sind Phase und Neutralleiter.

So, das weiße Teil ist parallel zum Betriebskondensator geschaltet. Es 
steht soweit nichts drauf und ist innen vergossen. Ich vermute aber, 
dass dies ein Anlaufkondensator ist.

Das schwarze Teil macht für mich aber keinen Sinn. Ein Anschluss ist am 
Neutralleiter angeschlossen und der andere geht über ein dünnes 
Drähtchen in den Motor. Was kann das sein? Auf dem Teil selbst steht: 
"160-192MFD"

Wäre super wenn jemand sowas kennt. Bin bei Kondensatormotoren noch 
nicht so fit.

Gruß, Christian

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Was ist das denn für eine Maschine?
Was sagt das Typenschild?

von Chistian (Gast)


Lesenswert?

Ein Kompressor. Das Typenschild ist ziemlich nichtssagend. Ist ein 
italienischer Motorenhersteller.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Mach mal vom Typenschild ein Foto.

von smufte (Gast)


Lesenswert?

dein seltsammes Teil ist ebenso ein Kondi. Kann aber nicht sagen wofür 
er ist. Möglicherweise um den Anlaufstrom zu begrenzen.

von Chistian (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Voila, das Typenschild ;)

Komisch bei dem schwarzen Teil finde ich vorallem die zusätzliche dünne 
Leitung, die im Motor verschwindet...

von Chistian (Gast)


Lesenswert?

Der cos(phi)=0,96 find ich für einen Motor auch merkwürdig, bin 
cos(phi)=0.7 bis 0.85 gewöhnt (allerdings von Drehstrommotoren)

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Das große schwarze Ding ist ein Anlaufkondensator, der über einen 
Fliehkraftregler abgeschaltet wird wenn der Motor hochgelaufen ist. 
Damit erreicht man ein größeres Anlaufmoment, bei Kondensatormotoren ist 
das bekanntlich ja nicht so rosig wie bei echtem Drehstrom.

von Chistian (Gast)


Lesenswert?

Ah, ein Fliehkraftschalter... Darauf wäre ich echt nicht gekommen. 
Danke!!

von amateur (Gast)


Lesenswert?

Dünne Leitungen die ins Innere des Motors gehen sind oft Thermoschalter 
die sich in der Wicklung verstecken.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Kompressormotore haben unter Betriebsdruck ganz schön zu ackern.
Dem entsprechend hoch dürfte der Anlaufstrom sein. Man kann also
annehmen das zu dem Betriebskondensator an dem die Haupthilfswicklung
betrieben wird, noch eine zusätzliche Anlaufwicklung mit Kondensator
und Fliegkraftschalter betrieben wird, die bei erreichen einer
Nenndrehzahl wieder abschaltet wird. Da kann die Drahtstärke auch
etwas dünner sein, weil die Hilfswicklung sowieso hochohmiger als die 
Hauptwicklung ist.

von b35 (Gast)


Lesenswert?

So ganz schlau werde ich aus der Sache nicht, es sind drei Tubes zu 
sehen.
Der Schwarze, der weiße der außen baumelt und jener, welcher mit einer 
Schelle unterhalb des Schalters befestigt ist.
Einer wird Betriebskondensator (Cb) sein, der andere der Anlauf Ca, das 
dritte Teil ist was?

Eine Alternative zum Fliehkraftschalter ist das Anlaufstromrelais (gerne 
als „Klixon“ tituliert), früher häufig von TI. Eine zweite ist ein 
Zeitschaltglied welches den Ca für kurze Zeit dazuschaltet, müsste dann 
in dem „baumel Teil“ inklusive eines weiteren C darin sein, macht aber 
nicht so richtig Sinn, zwei Ca (vom Bauvolumen geht es, da bei 
beschränkter Einschaltdauer und wenig Platz auch elektrolytische C 
verwendet werden).

Eine zweite geschaltete Zusatzhilfswicklung macht in meinen Augen auch 
keinen Sinn da „toter“ Wickelraum wenn nicht benutzt. Für mehr M muß nur 
der Ca vergrössert werden (die Kosten dieser Motoren sind nur von der 
Menge an Kupfer und Eisen bestimmt).

Verstehen würde ich es wenn für drei Betriebsfälle ausgelegt:
- Anlauf gegen Druck (max. Ca)
- Betrieb bei Kompressor–Arbeit (viel Cb)
- Leerlauf (wenig Cb)

Der Ein-Aus Schalter ist von Schurter (Weber) mit Unterspannungsauslöser 
(das transparente Kästchen welches zwischen den Anschlüssen sitzt), er 
kann auch einen Bimetall Überstromschutz beinhalten (je nach Modell). 
Der U-Spg. Schutz wird gerne als Wiederanlaufschutz nach Stromausfall 
benützt und in Kombination mit der angesprochenen Temperatur-Pille im 
Motor hilft er auch bei thermischer Überlastung.

Im Katalog des Motorenherstellers sind nur solche mit Fliehkraftschalter 
zu finden (zwei C), man weiß halt nicht was der Kompressor Produzent 
noch so dazu baut.
Über weiteres „erhellendes“ würde ich mich freuen...

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Ja und?

Sind halt zwei parallelgeschaltete Betriebskondensatoren und ein 
Anlaufkondensator über Fliehkraftschalter, ich versteh Dein Problem 
nicht.

Desweiteren gibts gerade bei Kühlschrankkompressoren eine 
Anlaufwicklung, die nach dem Start ungenutzt bleibt und den nötigen 
Stromstoß über einen PTC bekommt. Das ist neben den Druckverhältnissen 
ein Grund warum viele Kühlschränke nicht direkt nach dem Abschalten 
wieder eingeschaltet werden können. Da war's wohl einigen Herstellern 
egal ob Du das sinnlos findest oder nicht.

Außerdem kommt noch dazu, daß ich den Leerlauffall bei einem Kompressor 
vernachlässigen kann. Die Dinger sollen ja den Druck im Kessel halten, 
"Leerlauf" hab ich also nur ganz kurz nach dem Einschalten, wenn der 
Kessel komplett drucklos ist. Danach steigt die Leistung ziemlich 
schnell an.

von b35 (Gast)


Lesenswert?

Ein Problem habe ich gar nicht, es wundert mich nur. Zwei Kondensatoren 
sind teuerer als einer, auch bei der Montage. Gerade bei solch 
Massenware wird bei uns gespart wo es nur geht. C-Motoren kenne ich nur 
im Zusammenhang mit Pumpen, nicht bei der Verwendung in Kühlschränken.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.