Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AD849x (Thermocouple-IC) - widersprüchliche Angaben


von Gerhard (Gast)


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Hallo,

ich beschäftige mich zur Zeit mit den Thermocouple-ICs von Analog, 
insbesondere mit dem AD8495 (Full-Range für Typ K, Kompensation von 
0-50°C) und dem AD8497 (ebenfalls für Typ K, aber Kompensation von 
25-100°C)

In der AN 1087 "Thermocouple Linearization When Using the AD849x" von 
Analog, 
http://www.analog.com/static/imported-files/application_notes/AN-1087.PDF 
gibt's eine schöne Lookup-Table für den ganzen Temperaturbereich.

Dann gibt's auch noch einen "Nonlinearity Error Calculator" bei AD, 
siehe 
http://www.analog.com/en/mems-sensors/digital-temperature-sensors/ad8495/products/dt-design-calculators/design-tools_AD849x_Error_Calculator/resources/fca.html

Und da geht das Problem los, die Werte aus der LUT passen nicht zum 
Rechner:
Beispiele:
[Ideale Thermospannung, Ausgabespannung IC]
AD8495 bei 25°C, Messtemperatur 700°C:
AD-LUT.: 3500mV, 3568mV
Rechner: 3500mV, 3572mV (Fehler lt. Rechner 14,440°C)
AD8497 bei 60°C, Messtemperatur 1000°C:
AD-LUT.: 5000mv, 5055mV
Rechner: 5000mv, 5065mV (Fehler lt. Rechner 12,960°C)

Bei niedrigen Temperaturen (also unter 500 Grad) funktioniert der 
Rechner im Vergleich zur LUT ganz gut, aber bei höheren Temperaturen 
wird der Fehler, den der Rechner ausgiebt im Vergleich zur LUT dann 
schon ziemlich groß.

Ich frage mich daher, ob ich der LUT trauen kann. Und warum der Rechner 
(der immerhin spezifisch für diese ICs von AD angeboten wird) andere 
Werte als die LUT liefert. Grundsätzlich würde ich der LUT ja trauen, 
aber einer von Beiden muß ja falsch sein. Und dann wäre es schade, 
wenn's die LUT wäre.

Daß es nicht sinnvoll ist, bei ~1000 Grad auf 10 Grad genau mit einem 
Thermoelement messen zu wollen (bzw. zumindest nicht mit so einem 
einfachen IC) ist mir natuerlich auch klar.

In meiner Wunschwelt hätte man in das IC gleich einen Digitalteil 
mitintegriert, der könnte die ganze Kaltstellenkompensation viel besser 
machen. Ausserdem hätte man dann auch gleich die LUT reinquetschen 
können. Klar, braucht wahrscheinlich wieder 'ne andere Technologie als 
das Analoggedöhns und macht dann je nach Takt wieder zusätzliche 
Abwärme, womit man erst wieder ein Problem hätte.

Absolut unverständlich ist mir jedoch dieses bedrahtete Package (ähnlich 
SOIC). Hätte man ein QFN mit 2 Exposed Pads gemacht, dann könnte man von 
dort je rechts und links 2 Dicke traces rausführen, die an den Anschluß 
des Thermoelements führen. Dann hätte man kein Problem mehr damit, daß 
es einen Unterschied zwischen der Temperatur des Chips und der 
Kontaktstelle gibt. LT3957 (Schaltregler) hat ja auch zwei exposed pads, 
also wird das Analog ja wohl auch bauen können.

Naja, nicht so wichtig, mir geht's mehr um die Differenz LUT/Rechner.

Vielen Dank, Gerhard

von MaWin (Gast)


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Also die Abweichung zwischen 3568 und 3572 liegt bei 0.8 GradC, damit 
kann man bei 700 GradC leben und auch die anderen sind unter 2 GradC 
auseinander. 10 GradC Ungenauigkeit muss man also nicht befürchten. Um 
besser als die beworbenen 2 GradC zu werden wird man wohl 
experimentieren müssen. Ich kann mir auch vorstellen dass 
unterschiedlich gebaute Thermoelemente unterschiedliche Mikrovolt 
ergeben, zB Drahtdicke, thermisch mechanische Spannungen, Legierungen.

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