Forum: HF, Funk und Felder kapazitive Ankopplung - Mikrostreifenleitung


von Michael (Gast)


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Hallo,
Ich beschäftige mich gerade mit Mikrostreifenleitungen, genauer gesagt 
mit Leitungsresonatoren, die aus leerlaufenden und kurgeschlossenen 
Leitungsstücken zusammengebaut werden können. Die Ankopplung an diese 
Leitungsresonatoren erfolgt dabei kapazitiv, sprich man lässt einfach 
ein "gap" zwischen Zuführung und Resonator. Meine Frage ist die, welchen 
Zweck dieses "gap" erfüllt, wieso es notwendig ist und in welchen Fällen 
man es benötigt. Vielen Dank für Antworten!
Im Anhang befindet sich ein Modell eines Leitungsresonators für 1GHz.

von Stefan M. (derwisch)


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Die Antwort hast Du ja selbst schon in Deiner Frage gegeben.
Eine kapazitive Ankopplung geht nur mit "Gap".
Eine Kapazität besteht ja schliesslich aus Leiter>>>Gap<<<<Leiter.

Je grösser die Lücke ( Gap ), desto loser ist die Kopplung zum 
Resonator, desto weniger ist der Resonator bedämpft, desto höher ist 
also die Güte.

Bei zu grossem "Gap" ist der Koppelfaktor zu klein und somit die 
Einfügedämpfung des ganzen Gebildes evt. zu hoch.

von Michael (Gast)


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Danke für die Antwort. Wie sieht deine Erklärung aus, wenn kein Gap 
dazwischen ist, und der Resonator einfach angekoppelt wird? Wird der 
Resonator dann zu stark gedämpft?
LG

von Viktor N. (Gast)


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Ja. genau so.

von Michael (Gast)


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Die gezeigte Anordnung entspricht einem Serienschwingkreis. Kann es 
sein, dass es bei einem Parallelkreis genau der umgekehrte Fall ist, und 
man keine Gaps einfügen darf?

von Stefan M. (derwisch)


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Ohne Gap wäre es ja eine leitende ( galvanische ) Verbindung.
Das geht nur, wenn man die Streifenleitung ( schmalbandiger Filter z.B. 
) an einer Stelle anzapft, die Impedanzrichtig zum Rest passt.


Um das zu erreichen, was in deinem Blockschaltbild zu sehen ist, wären 
auch andere Verfahren möglich ( z.B. induktive Kopplung ).

Im Prinzip ist das Wichtigste stets:

Welche Impedanz hat die Signalleitung und wo finde ich beim Filter ( 
Resonator ) einen Punkt zur Einkopplung der die gleiche Impedanz 
aufweist.

Man wählt eine galvanische Ankopplung eher in Sendern, wo evtl hohe 
Leistngen übertragen werden müssen.

Lose kapazitive Kopplung ( wie im Bild ) würde ich eher in Eingangs- 
oder Filterstufen in Empfängern einsetzen.

Aber auch da gibt es keine feste Regel.

Besonders bei hohen Frequenzen > 10 GHz sieht man manchen Filterdesigns 
auch nicht auf den ersten Blick an, wie die Wirkungsweise genau ist.

Das ist ein Fachgebiet, welches seeehr dicke Bücher füllt.

von Michael (Gast)


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Vielen Danke für de Antworten. Vor allem die Letzte erklärt den 
Unterschied in den Modellen. Leider findet man in der Literatur nur 
unschlüssige Erklärungen dazu. Die impedanzrichtige Anpassung zum Rest 
leuchtet dabei am meisten ein.

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