Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Lithium-Ionen Akku Ladegerät


von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo ,
ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum . Hat jemand Erfahrung mit 
Lithiumionenakkus ? Gibt es da ev. eine Baubeschreibung für ein MC 
gesteuertes Ladegerät ? Der Akku hat eine Spannug von 11,1 Volt und ca 
6800 mAh . Es wäre auch möglich die Zellen (3,7V , 3400mAh ) einzeln zu 
laden .
Es ist ein Ersatzakku für eien Roda Rocky Laptop , neue Batterie oder 
Nachbaubatterie leider nicht zu bekommen .

MfG

Hans

von Michael B. (laberkopp)


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Notebooks enthalten üblicherweise bereits eine Ladeschaltung für ihren 
Akku und müssen dazu nur an ein Netzteil angeschlossen werden.
Rocky sagt derzeit Output Voltage: 19V, 5A Current Limit, eventuell 
passt das auch für das alte Modell. Solche Netzteile gibt es als Ersatz 
zu Hauf, das reduziert das Problem auf einen passenden Stecker.

Den Akkupack eigenständig zu laden, wird bei Laptops meist erschwert 
durch die im Akku eingebaute Elektronik. Einfach Spannung anlegen und er 
lädt funktioniert bei den wenigsten. Sicher kannst du es probieren und 
bist dann sogar durch die Schutzschaltung geschützt, aber es passt damit 
nicht an einen "Akkulader".

Wenn wie du sagst die Zellen auch einzeln entnommen und geladen werden 
können, tut es jeder Modellbauakkulader, denn diese Zellen haben dann 
KEINE Schutzschaltung und sollten mit Einzelzellenüberwachung und 
Balancer geladen werden.

von Hans L. (holzwurm56)


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Hallo Michael ,
ich habe den Akku aufgeschnitten und will neue Zellen nehmen . Gibt es 
im WWW z. B. 3,7V 4200mAH sehr günstig , aber ich habe gelesen das die 
Ladegeräte auf die Akkus kalibriert werden müssten und wenn das so ist 
könnte ich an der Rocky Ladeschaltung nichts rumbasteln . Einzige 
Möglichkeit wäre dann die Akkus außerhalb zu laden .

MfG

Hans

von Ulrich P. (uprinz)


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Also ich mach jetzt wahrscheinlich ein (Diskussions-)Fass auf, aber...

Vergleicht man etliche LiIon und LiPo Datenblätter, so fällt auf, dass 
die Ladeschlussspannung immer die gleiche ist. Bei der 
Entladeschlusspannung unterscheiden sich die Hersteller jedoch immens.

Dass Akkus überhitzen oder gar explodieren, liegt gerne daran, dass sie 
überladen werden. Da der TO einen Akku größerer Kapazität nehmen möchte, 
besteht da also keine Gefahr.

Eine Unbekannte in dem System ist der Ladestrom. Ich weiß nicht, ob Hans 
über die nötigen Informationen vom alten Akku verfügt.

Andererseits kann es sein, dass durch den nicht optimal auf den Akku 
abgestimmten Lade-Controller der Akku zu früh als leer gekennzeichnet 
wird. Das wiederum ist schade, aber keine Gefahr.

Weiterhin gibt es in Ladecontrollern neben dem reinen Spannungswert für 
das Ladeverhalten auch einen Zeitfaktor. Es kann also auch sein, dass 
der Akku nicht voll geladen werden wird, weil die Akku-Ladung vom 
Controller wegen Timeout abgebrochen wird. In diesem Fall kann es sein, 
dass der Controller ganz auf gibt, oder Windows immer ein lästiges 
Symbol wegen einem defekten Akku einblendet. Es kann aber auch sein, 
dass der 4200mAh Akku sich dadurch (zu früh leer, nicht ganz voll) exakt 
so, wie damals der noch neue 3400mAh verhält.

Es spricht also erst einmal nichts dagegen, dass man den Akku unter 
beibehaltung der alten Elektronik wechselt. Wenn man beim Entfernen des 
alten Akkus dann noch auf einen Temperaturfühler trifft, wäre man 
zusätzlich noch mal abgesichert.

Die ganze Technik kann man dann auch erst einmal kontrolliert in Betrieb 
nehmen und Ströme, Spannungen und die Temperatur messen.

Man kann den Akku Controller vermutlich auch ziemlich verwirren, wenn 
man den Akku außerhalb auflädt und immer frisch geladen ansteckt.

Aber...
Man kann unter Linux vielleicht via lmsensors herausfinden, welchen 
Akku-Manager das System verbaut hat. Mit dem genannten IC kann man sich 
Das Datenblatt besorgen und mit etwas Glück sind die Akku-Parameter 
sogar in einem EEPROM statt OTP.

von Stefan M. (derwisch)


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Eigentlich muss da nichts kalibriert werden ( was sollte da auch gemeint 
sein? )

Nur die Ladeschluss-Spannung muss streng eingehalten werden.

Da lohnt ein Selbstbau eines Ladegerätes kaum.
Im Modellbauzubehör gibt es solche Ladegeräte inzwischen für angemessene 
Preise.
LiIon und LiPo Akkupacks sollten immer mit Balancer geladen werden ( 
Spannungsangleichung jeder Einzelzelle ).
Sonst hat man bald "bessere" und "schlechtere" Zellen im Akkupack.
Diese driften dann auch immer weiter auseinander, was dann irgendwann 
der Tod des Akkupacks ist.

Auch bei den günstigen Ladegeräten kann man die Zellenzahl ( 11.1V sind 
3 Zellen in Reihe = 3S ) einstellen und auch ob es sich um einen LiIo 
oder LiPo Akku handelt ist wählbar.

Ich meine in Laptopakkus wird auf eine echte Balancer Schaltung 
verzichtet, was den ( wie ich finde ) schnellen Tod von Laptopakkus 
erklärt.

Aber irgendwie muss die Wirtschaft ja angekurbelt werden.

von MaWin (Gast)


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> Eigentlich muss da nichts kalibriert werden

Es kann allerdings sein, daß die ELektronik nach dem die Akkus 
abgeklemmt wurden, nicht mehr startet, weil der uC das Programm oder 
zumindest den RAM-Inhalt vergessen hat. Denn EIGENTLICH haben Akkupacks 
immer Spannung, und das nutzen manche Entwickler durchaus mit Absicht 
aus.

Auch Analogschaltungen zum Akkuschutz kommen manchmal nicht von alleine 
hoch wenn man den Akku anklemmt, weil sie nur stabil sind, wenn die 
Spannung vorhanden ist.

von Εrnst B. (ernst)


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Kann statt Faulheit auch volle Absicht des Entwicklers sein.
Wenn der Zellenhersteller in seinem Datenblatt schreibt, dass nach einer 
Tiefentladung der Akku keinesfalls jemals wieder aufgeladen werden darf, 
dann ist der Schutzbeschaltungshersteller zumindest Haftungstechnisch 
auf der sicheren Seite, wenn er das genau so implementiert.

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