Hallo zusammen, sicher sind die folgenden Fragen schon oft in dem einen oder anderem Zusammenhang gestellt worden. Man möge mir daher verzeihen wenn ich einen neuen Thread starte um nicht alle Infos aus Einzelteilen zusammenpuzzlen zu müssen :) Ich programmiere seit einigen Monaten intensiv PIC Mikrokontroller, meist auch recht erfolgreich. Was mich an den PICs stört, ist der, teils, recht hohe Preis und eine gewisse Inkompatibilität/Inportabilität zwischen den Modellen. Mal ganz abgesehen von den, z.T. recht umfangreichen und undurchsichtigen, Erratas. Daher habe ich mich entschlossen mein Augenmerk doch etwas mehr auf die AVR-Familie zu richten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Unterstützung durch die Community hier breiter ist (nur mein persöhnlicher Eindruck). Langer Rede, kurzer Unsinn.. Ich hätte in diesem Zusammenhang gern gewusst, was Ihr so für Experimentier,- Prototypboards und Software empfehlen könnt. Ziel soll sein, einen möglichst breiten Bereich der AVR-Prozessoren (vom Tiny bis zum "grösseren" Atmega) mit angemessenen Mitteln zu bedienen. Aber auch die Programmierung via ISP etc. sollte komfortabel möglich sein. Gibt es gute fertige Experimentierboards welche Ihr empfehlen könnt (z.B. STK500 & Co.) oder sollte man sich diese lieber selbst bauen? Gibt es evtl. fertige Schaltungen und Layout bewährter Eigenbauten ? Softwareseitig möchte ich sowohl ASM (für kleine Projekte) als auch C programmieren können. Da gibt es ja den freien GCC+WINAVR oder auch ATMELs AVR Studio..kann ich mit letzterem auch C proggen ? Hat der WinAVR ne IDE bei ? .... Mir ist natürlich klar, dass einiges recht subjektiv ist ;) Trotzdem wäre ich für Eure Vorschläge und Anregungen sehr dankbar ! Gruss EnLa
Ich habe gerade erst angefangen, mich mit den AVRs zu beschäftigen. Habe vor längerer Zeit in meiner Ausbildung auf 8085 gelernt und möchte mich mit was neuerem beschäftigen, auch wenn ich es beruflich nicht unbedingt brauche. Ich habe hier ein STK500 und bin auch recht zufrieden damit. Was programmtechnisch inkompatible MCUs angeht, das gibt es auch bei Atmel, schon wegen der unterschiedlich ausgestatteten Prozessoren. Und die Datasheets und Errata sind wohl bei den neueren Typen auch nicht so das gelbe vom Ei, siehe Thread zu diesem Thema hier irgendwo im Forum. Mit dem AVR Studio kannst Du kein C verwenden, aber es ist wohl möglich, einen externen C Compiler aufzurufen. Die kommerziellen kosten 'ne Menge Holz, bleibt also noch GCC-AVR. Über den findest Du hier ja viele Infos. WinAVR kenne ich nicht, aber so wie es aussieht, ist es keine IDE. Gruß, Andreas
WinAVR ist ein Paket aus AVR-GCC und Zubehörprogrammen, unter anderem auch einem geeigneten Editor mit Syntax-Highlighting und einem Makefile-Generator. Leider beinhaltet es keinen Simulator, ansonsten ist diese Zusammenstellung aber nützlich.
Hallo, danke für Eure Antworten.. Ich habe heute intensiv das Forum und das INet durchstöbert und auch nochmal in Ruhe die relevanten Artikel gelesen. Da sind schon relativ viel wichtige Infos bei, wenn man die Zeit aufbringt sich "durchzuwühlen" :) So wie es aussieht, werd ich mich wohl hardwareseitig ebenfalls für das STK500 entscheiden. Es unterstützt die meisten Midrange AVRs und scheint recht flexibel nutzbar zu sein. Programmierung ist ebenfalls problemlos damit möglich. Auch unterstützt das Board mit den erhältlichen Adaptern zusätzlich die grösseren AVRs. Und nen kleinen Tiny kann man ja zur Not auf dem SteckerBoard aufbauen. Als ISP-Programmer habe ich später den USBisp im Auge. Er lässt sich mit geringen finanziellen Mitteln realisieren und sollte eigentlich recht schnell sein. Gibt es zu diesem Gerät schon Erfahrungen und Anmerkungen? Softwareseitig scheint mir AVR-Studio ( für ASM und Simulator ) sowie für den C-Part WinAVR gut geeignet - vor allem frei verfügbar. Ein passender Editor, bei welchem die Tools frei konfigurierbar sind, sollte dann auch nicht mehr das Problem sein ( der mitgelieferte tut es ja vorerst auch). Für weitere Vorschläge oder Anmerkungen bin ich desweiteren dankbar :) PS: beim Stöbern durch div. Datasheets sind mir noch zwei Vorteile gegenüber den PICs aufgefallen (nein, ich hab NICHT explizit danach gesucht).. 1: SPI und TWI(I2C) lässt sich beim AVR getrennt nutzen!?.. beim PIC ist dies nicht möglich 2: der AVR sollte bei ähnlicher Taktung wesentlich schneller sein als sein Konkurent..AVR 1-4 Takte/Instruction (im Schnitt 2 Takte !?), PIC benötigt für jeden Befehl 4 Takte - sind max. 10 MIPS bei 40MHz (wenn ih mich nicht irre) Gruß Enrico
Ja, das AVR Studio ist wohl für die Assemblerprogrammierung der Standard, und zudem als IDE recht gut. Auch der Simulator ist qualitativ dem PIC-Simulator vom MPLAB nicht unterlegen. Die Beobachtung mit den Taktzyklen stimmt. Rein technisch gesehen führt der AVR bei gleichem Takt mehr Befehle aus als ein PIC. Allerdings habe ich noch keinen AVR über 20 MHZ gesehen, so daß sich das vielleicht etwas relativiert. Auf jeden Fall ist er aber nicht langsamer als ein PIC.
zu 2: Die meisten Befehle werden in einem Takt abgearbeitet, einige (z.B. Sprungbefehle) brauchen 2 Takte. Der Schnitt liegt irgendwo zwischen 1 und 2, eher zur 1 hin. Insofern ist der AVR schon recht schnell...
Wenn du dir ein STK500 kaufst, kannst du mit dem auch ISP programmieren. Da muss kein Extra-Adapter her. :)
Ich würde vom STK500 abraten, da es doch recht teuer und nicht sehr flexibel ist. Du hast mehrere Tasten und LEDs, und weiter? D. h. zusätzliche Hardware mußt du eh extern aufbauen und dann kannst du auch gleich noch deinen AVR, 1 Quarz und zwei Kondensatoren mit dazu packen. Also ich würde dir empfehlen, für die 100 Euro lieber ein paar Lochrasterplatinen, AVRs und die Teile für den genannten USPisp zu kaufen. Für 100 Euro kannst du da ne Menge kaufen... Der einzige richtige Vorteil des STK500 ist seine Möglichkeit der Paralellprogrammierung, mit der AVRs wiederbelebt werden können dessen Fuses so verstellt sind, daß sie auf ISP nicht mehr reagieren. Wenn man allerdings aufpasst, kann da nichts passieren. Mir selbst ist dies noch nie passiert und war anfangs schon sehr unbeholfen. Der USBisp ist meiner Meinung nach eine gute Wahl, denn es hat sich gezeigt, daß die billigen Programmierdongles für den Paralellport in Kombination mit Ponyprog doch oft Schwierigkeiten verursachen. Viel Erfolg! Thorsten
Najaa, das ist ja so: Das STK hat zudem noch etliche Expanderports, an die man externe Schaltungen anschließen kann, während der Prozi auf dem STK sitzt; man hat verschiedene Clock-Generatoren, die man u.A. auch per Software einstellen kann, dann hat man eine per Software veränderliche Prozessor- und ARef-Spannung und noch etliche andere kleine Features. Eigenlich ist das STK ein komplettes kleines Entwicklungssystem für die Westentasche, das noch dazu voll in AVR-Studio integriert ist und geupdatet werden kann, wenn´s neue Prozis gibt. Ich würde den Wert des STK500 nicht unterschätzen. BTW: Man spart sich ´nen Haufen Lötarbeit und etliche Lochrasterplatinen, wenn man grundlegende Funktionen erst mal auf dem STK ausführt und an einem angeschlossenen Breadboard durchspielt, bevor man überhaupt das Eisen nimmt und drauflosbruzzelt. Und Inkompatibilitäts-Ärger erspart man sich auch...
Moin zusammen, vielen Dank für Eure Meinungen und Infos. @Tobias Du hast schon recht, mit dem STK500 kann ich das auch paralell und ISP programmieren. Der USBisp war auch eher für spätere, bereits auf Lochraster oder realer Platine befindliche, Schaltungen gedacht. @Thorsten Klar, teuer ist es wohl.. Was mir am STK500 gut gefällt, ist die Paralellprogrammierung (wie Du schon sagst) und die, auf Steckerleisten ausgeführten, Portpins. Da kann man schön einzelne Hardwaremodule für erstellen und relativ flexibel (z.B. mit Flachkabel) auch für andere OnFly-Schaltungen (Lochraster, Steckbrett ö.ä.) nutzen. So lässt sich mit der Zeit ein Baukasten (soft,- und hardwareseitig) erstellen, bei dem man schnell das ein oder andere zusammengesteckt und getestet/realisiert hat. Auch kann man, ohne löten zu müssen, mal eben die gängisten AVRs damit zum laufen bekommen. Wie ich mich kenne, ersticke ich sonst unter einem "Berg" verschiedener Lochrasteraufbauten :D ( das war quasi meine Motivation zum STK500 hin ) Sicher, muss man halt entscheiden ob das den Preis rechtfertigt. Hat schon wer den USBisp am laufen? Wie sind die Erfahrungen dazu? Wie debuggt Ihr eure C-Programme, wenn nötig? Einfach nur Debugausgaben via Serial auf Console (geht ja, bei zeitkritisch, auch nicht immer) ? PS: ich finde es super, daß es dieses Forum gibt.."da werden Sie geholfen" :) Gruß Enrico
"... das noch dazu voll in AVR-Studio integriert ist und geupdatet werden kann, wenn´s neue Prozis gibt." Sehe ich auch so, es ist ein rundum sorglos Paket. Man macht sich auf seinem Gerät den 6- oder 10-poligen Pfosten ran und schon kann man bequem per SPI programmieren. Und es geht auch ordentlich flott und auch über einen USB-RS232-Adapter. Peter
Ooop's da hab ich wohl zu lang getippselt (mit Pause) und nicht aktualisiert. TravelRec war schneller :D ..und Agree Wobei die prinzipielle Arbeitsweise natürlich jeder für sich selbst entscheiden muss. LG Enrico
"Und es geht auch ordentlich flott und auch über einen USB-RS232-Adapter." Ist nicht USBisp genau das? Oder gehts noch einfacher? Enrico
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