Was man bei der Programmierumgebung von µC's beachten sollte: Hallo Gemeinde, gelegentlich lese ich hier Beiträge über µCs die sich auf einmal nicht mehr programmieren lassen und irgendwie wegsterben. Passiert mir nicht so schnell, dachte ich mir, schließlich weiß ich ja was ich tue. Die Programmierumgebung ist hier der typische Durchschnitt: eine mit mehr oder weniger umfangreicher USB-Peripherie ausgestattete PC-Workstation. Das Problem: Schon vor einigen Wochen sind mir "irgendwie" zwei Atmega32 verstorben, obwohl ich an der Kombination µC-Board AVRisp MK-II USB-Kabel zum PC nichts geändert hatte. Schlechte Charge, dachte ich, man liest es ja auch manchmal daß es anderen ebenso passiert. Heute sind mir nachdem ich nach einigen Wochen wieder programmieren wollte, zwei Atmega644 ausgefallen - einer war bisher wochenlang im Einsatz und der Ersatz zuvor korrekt gefused und ok getestet. Nach dem Einsetzen in das spannungslose Application-Board, Anschalten der Versorgungsspannung und dem anschließenden Stecken des Programmieradapters passierte auch beim zweiten nichts mehr, keine Funktion. Beide wurden jedoch nach kurzer Zeit heiß. Des Rätsels Lösung: In der Zwischenzeit hatte ich 12V-Steckerschaltnetzteile der Peripherie ausgewechselt, aber nicht mehr an die Programmierumgebung gedacht. Eine Messung mit einem Digitalmultimeter zwischen GND des Application-Boards und der USB-Kabel-Abschirmung ergab ca. 160V DC, innerhalb von ca. 2 Sekunden abfallend auf ca. 50V, danach stabil, sofern nicht belastet. Messbarer Stromfluß jedoch konstant 4,7 µA, bei 47 mV Spannungsabfall am Amperemeter. Beim Stecken des Programmieradapters auf das Applicaton-Board wurden wohl die 160V an die µC-Anschlüsse angelegt. Abhilfe: ZUERST eine dauerhafte Masseverbindung zwischen USB und µC-GND schaffen und danach den Programmieradapter stecken. Ich habe mir an die Abschirmung des USB-Kabels ein Kabel mit Krokodilklemme gelötet. Vielleicht hilft'S ja jemandem. Schönes Wochenende noch!
Daß man 115V~ messen kann, ist normal, das ist der Enstörkondensator im Schaltnetzteil. Aber DC habe ich noch nie gemessen (habs grad mal an nem 12V/2A Netzteil einer externen Festplatte geprüft). Sicher, daß das am Netzteil liegt und nicht an Deiner Schaltung? Ist Deine Schaltung vielleicht eine Nixie-Uhr? Der ISP ist nicht für Stecken unter Spannung geeignet. Besser ist es daher, erst den ISP und dann den USB stecken, USB hat ja voreilende VCC/GND. Auf Arbeit liegen die MC oft wirklich auf Spannung gegenüber Erde. Da benutze ich das hier: http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/USB-Isolator-verhindert-Masseschleifen-1397747.html?view=zoom;zoom=1
Michael S. schrieb im Beitrag #3136008: > Ist > natürlich kein guter Stil Normal wäre eine sogenannte crowbar-Schaltung, also Z-Diode plus Thyristor, deren Aufgabe es ist, die vorgelagerte Sicherung zum Ansprechen zu bringen. War früher völlig normal auch und gerade in der Computertechnik. Auf solch "Luxus" hat man erst seit der Konsumgüterisierung der Computer verzichtet.
Jörg schrob: >Normal wäre eine sogenannte crowbar-Schaltung, also Z-Diode plus >Thyristor, deren Aufgabe es ist, die vorgelagerte Sicherung zum >Ansprechen zu bringen. Davon bin ich auch heute noch ein großer Fan und dieser kleine Zusatz- aufwand wird von mir verwendet, wenn ich teure und/oder rare Schaltkreise verbaut habe. MfG Paul
Wenns irgendwie geht, speise ich den zu programmierenden MC vom PC selber. Dazu habe ich mir ein Programmieradapter mit Schiebeschalter für Vcc für alle 8-Pinner Tinys gemacht, das per altem USB Kabel vom Rechner gespeist wird. Dort wird dann der MkII angesteckt. Die Mega8/48 usw. werden im Arduino programmiert oder über ein USB->Pfostenfeld Adapter im Zielsystem selber. Nahezu alle meine Projekte haben nämlich die gleiche Belegung auf ihren Pfostenfeld Verbinder und zu dem Zweck liegt hier immer ein freies USB Kabel aufm Tisch.
Michael S. schrieb im Beitrag #3136008: > Nur die Z-Diode war > natürlich hin und hatte die Sicherung zum Auslösen gebracht. Dazu nimmt man Supressordioden, die sind nicht so leicht kleinzukriegen. Z.B. für 5V die SMB5.0 oder P6KE6V8, die vertragen Pulse bis 600W.
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