Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Li ion Akkus aus Laptop Akku - Kaputt?


von M. M. (mrmcchicken)


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Hallo,
ich habe 2 Laptop Akkus aus denen ich einige 18650er Zellen 
ausgeschlachtet habe.
Das problem ist jetzt, die sind sehr weit entladen. Jetzt wüsste ich 
gerne ob ich die noch gebrauchen kann oder ob evtl. sogar Brandgefahr 
besteht.

Also: 4 Akkus waren auf 2, 3V entladen. Zwei waren auf 1.8V entladen. 
Und zwei weitere sogar auf 0.78V. Jetzt habe ich die mit so einem billg 
Ladegerät geladen was mit 4,5V lädt. Das ist mir leider erst im nach 
hinein aufgefallen. Somit haben sich 2 Akkus bis 4, 35V geladen.

Die vier Akkus welche auf 2, 3V entladen waren haben sich nach drei 
Tagen um 0, 15V selbst entladen. Die zwei welche auf 1, 8V entladen 
waren um 0, 3 und die Akkus welche auf 0, 78V entladen waren haben sich 
um ein ganzes Volt entladen.

Die vier Akkus mit einem Lasdestand von 2, 3V halten einen Konstanten 
Strom von 0, 5A an 8 Ohm. Gemessen über 15min.

Sind diese Akkus vielleicht noch zu gebrauchen? Die anderen dürften 
hinüber sein. Oder sehe ich das falsche und ich sollte lieber alle 
entsorgen?

Jetzt habe ich noch einen Laptop Akku auftreiben können (aus einem 
defektem Laptop). Dort haben alle Akkus einen Ladestand von 1, 8V. 
Können diese noch benutzt werden?

MfG Konrad M

von Icke ®. (49636b65)


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Wenn die Akkus längere Zeit so rumgelegen haben, sind sie hinüber. Sie 
sollten normlerweise nicht unter ~3V pro Zelle entladen werden. Im 
Einzelfall kann man sie bei stark verminderter Kapazität noch für 
Anwendungen mit geringer Stromentnahme benutzen, aber für etwas 
ernsthaftes nicht mehr.
Generell dürfen Li-Akkus nur mit explizit dafür gebauten Ladegeräten 
befüllt werden, die Ladeschlußspannung liegt bei 4,1 bis 4,2V. Ansonsten 
nehmen sie mindestens Schaden, im Extremfall könnten sie auch anfangen 
zu brennen.

von franksanderdo (Gast)


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Moin Konrad

da hast Du eine bunte Mischung ;-)
Ohne Hersteller und Typ wird es schwierig was genaues zu sagen, aber die 
auf 0,78V entladenen scheinen schon einen an der Klatsche zu haben. Tu 
die besser als erstes an die Seite / entsorge die Dinger.

die 2,3V Teile sind evtl. noch in halbwegs in Ordnung. Du hast denen 
zwar heftig mitgespielt mit einem Ladeversuch... aber schauen wir mal 
;-)

die 1,8V sind meiner Meinung nach auf der Kippe... es ist einen Versuch 
wert, allerdings nur mit vieeeel Vorsicht.

Generell gilt:
Vorsichtig und langsam laden. Ordentliches Ladegerät nutzen, welches 
auch rechtzeitig abschaltet.
Beim Entladen auch eher Vorsichtig sein. Da sehe ich bei deinen 500mA 
aber keine Probleme.
Bitte die Akkus in sicherer Umgebung aufbewahren und laden. Ich habe 
hier für die zweifelhaften Fälle eine Blechdose in einer Ecke wo nix 
drum herum steht.

Auch wenn defekte LiIos nicht ganz ungefährlich sind (Ja die können auch 
mal brennen) bin ich kein Freund von Panikmache. Ich teste seid Jahren 
die verschiedensten Typen unter extremen Bedingungen und habe manches 
mal gut zu tun um die zum Brennen zu bewegen. Das ist immer Mist wenn 
man einem Kunden verspricht eine der Testzellen hoch zu jagen und die 
tut das dann einfach nicht ;-)

Grüße
Frank

von Marcel (Gast)


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Huhu,

Passt auf mit den Akkus...letzens bekam ich von einem Kumpel einen Akku 
der sich nicht mehr laden ließ.
Waren Nagelneue von Samsung, 3100mAh...und einen hat er weiß der Geier 
wie tiefentladen.

Den Modellbaulader konnte ich durch Anlegen einer Fremdspannung dazu 
überreden den Akku zu laden.
Es passten noch über 3000mAh in den Akku und er verhielt sich völlig 
unauffällig.

Allerdings traf mich fast der Schlag als ich den Akku am nächsten Morgen 
aus der Ladeschale nahm. Glühend heiß, Finger verbrannt leicht...

Der Akku muss Zellenintern einen Kurzschluss gehabt haben durch die 
Tiefentladung(0,3V oder so hatte er noch)

Also nicht vollprügeln die Akkus...selbst nach dem Laden nochmal 
Feuerfest verstauen...

von rcc (Gast)


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Bei normaler Li-Io-Chemie (ohne LiFePO4 und Titanat) ist alles was 
dauerhaft über 4.3V war ein Problem weil sich der Elektrolyt zersetzt 
und sich dabei Druck in der Zelle aufbaut und alles unter 2V weil das 
Kupfer der Ableiter in Lösung geht und sich wieder da ablagert wo es 
nicht hingehört. Dabei gibt es innere Kurzschlüsse oder der Akku 
verwandelt sich in einen Heizwiderstand.
Beide Werte sind Hausnummern, gerade nach unten geht je nach Aufbau und 
Umgebungsbedingungen noch etwas bevor es schief geht, aber das kommt 
dann genau auf die Bedingungen drauf an.

von Frank S. (franksanderdo)


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Moin Marcel,

Auf 0,3V tief entladen ist schon richtig grob :-D
Habe ich das richtig verstanden das Du den über nacht im Ladegerät 
gelassen hast?
Da sag ich mal: Glück gehabt ;-) Das ist was mich an den meisten 
18650ern und vergleichbaren ärgert: Durch das Gehäuse können die nicht 
so schön dicke Backen machen. Das liebe ich an den "weichen" Zellen, 
weil da sieht man, lange vor dem Heiß werden, was auf einen zukommt

Grüße
Frank

von Marcel (Gast)


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Huhu,

Naja fertig geladen waren sie ja schon vorher und beim "auf"laden wurden 
sie auch nicht merklich warm. Erst als ich sie den nächsten Tag benutzen 
wollte sah ich was passiert war.
Das Ladegerät war ja schon längst ausgeschaltet.

von min (Gast)


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Meine Erfahrung ist, dass ich fast jede Einzelzelle 18650 aus kaputten 
Laptop-Akkus wieder laden konnte und diese sind nun seit mehreren Jahren 
in Gebrauch. Z.B in meinem Akkuschrauber mit hohem Belastungsgrad. Das 
einzige Bauelement, welches den Defekt suggeriert ist der Ladechip.
Diese Zellen mögen vielleicht nicht mehr den vollen ursprünglichen Strom 
abgeben, die volle Ladung geben sie aber trotzdem noch. Und das gilt 
auch für Zellen, die ich mit einer Restspannung von einem Volt wieder 
zurück ins Leben geholt habe.
Aber Vorsicht Ladeschlussspannung liegt bei Liionakkus immer bei max. 
4,2V. Bei einem Kurzschluss können starke Ströme fliessen! Brandgefahr! 
Wird ein
Akku beim normalen Laden warm, kommt er gleich in den Akkumüll.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Das kann hier und da passieren. Solche Berichte gab es öfter einmal, daß 
tiefentladene Akkus scheinbar normal geladen werden konnten, diese dann 
aber nach ein paar Zyklen einen spontanen Zellschluß erlitten Unsache 
ist eine Perforation des Seperators durch Dendritenbildung bei 
tiefentladenen Akkus. Das kann der Fall sein, muß aber nicht 
zwangsläufig in jedem Fall geschehen. Nervig ist vor allem, daß dies 
spontan geschehen kann.

Daher gilt bei solchen Akkus, wenn man sie schon zum experimentieren 
einsetzt, so ist die grundsätzliche Devise niemals unbeaufsichtigt zu 
laden hier doppelt ernst zu nehmen. Zusätzllich sollte so ein Akkupack 
sicher gelagert werden und nicht in einem teuren oder brandgefährdeten 
Gerät dauerhaft verbaut bleiben oder mit einer größeren Menge Akkus 
gemeinsam gelagert werden.

Solche Akkus können noch eine Weile funktionieren, können aber hier und 
da auch mal zickig werden. Aber manche mögens heiß. Die 2,3 Volt Zellen 
habe durchaus Chancen. Wenn Du experimentiernen willst, ok. Wenn Du 
keine konkrete Verwendung oder Testreihe im Sinn hast, würde ich die 
anderen Zellen entsorgen. Sollte je eine Zelle ohne starke Beanspruchung 
warm werden, entsorge sie. Das gleiche gilt wenn dir eine erhöhte 
Selbstentladung auffällt. Normalrweise ist bei LiIon die Selbstentladung 
nämlich eher gering.

Daß sie Werte jenseits der 4,2 Volt doof finden ist normal. Ich meine 
aber dass die Laufzeit zurück geht bei beispielsweise einer einmonatigen 
Lagerung. Das wären mögliche Anzeichen für einen defekten Seperator. Das 
knnte ausarten. Das Risiko ist bei solchen Zellen zu groß, der Nutzen zu 
gering, wenn man nicht erade auf solche Experimente aus ist.

von M. M. (mrmcchicken)


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Hallo,
herzlichen Dank euch allen für die Ratschläge :).
Ist das jetzt ein Problem wenn ich die Akkus mit 4, 5V lade, aber nicht 
über 4, 1V gehe?
Oder sollte ich schon mit 4, 2V laden?
Ich wollte mir sowieso noch ein universal Ladegerät kaufen. Eignet sich 
das Imax b6 dafür?
Oder gibt es in der Preisklasse noch besseres?

MfG Konrad M

von min (Gast)


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Imax B6 ist preisleistungsmaessig perfekt. Mit 4,5V Laden ist nicht. 
Dann lieber mit einem LM317 so eine Ladeschaltung aufbauen, wie sie 
überall im Netz zu finden ist.

von M. M. (mrmcchicken)


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Ok. Danke nochmal.
Jetzt ist mir etwas seltsames aufgefallen:
Die Akkus welche ich aus dem zweiten Laptop Akku hatte waren beim 
ausbauen auf 1, 8V entladen. Habe die gerade nochmal nachgemessen. Mein 
multimeter sagte mir 1, 9V. Nach ein paar minuten habe ich die Akkus 
erneut gemessen und aufeinmal 2, 17 bis 2, 2V bekommen. Wie geht das 
denn?

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