Nabend, da ich regelmässiger Busfahrer bin, sehe ich entsprechend oft die Anzeigen, auf denen die nächsten Haltestellen etc im Bus angezeigt werden. Ich frage mich dabei jedes Mal, wie diese viele LEDs angesteuert werden. Übernimmt ein einzelner Controller das Multiplexing? Bis zu einer bestimmten Grösse sollte er können (mehrere Zeilen an einzelnen Ports, die Spalten werden dann wiederum alle gemeinsam angesteuert.). Sonst könnte ich mir vorstellen, dass für jede der "Anzeige-Zeilen" ein eigener Controller vorhanden ist, wie man es auch bei grösseren LCDs hat (4x20 Zeichen). Das wäre servicefreundlich... Weiß da jemand was drüber? Gruß Rahul
Es wird eigentlich immer 1 Controller verwendet. Die Anzeigen werden Zeileweise gemultiplexed, es ist also immer 1 komplette Zeile an. Die Ansteuerung benötigt kaum Rechenleistung. Mit einem mega8515 steuere ich ein 640x480 LCD an. Von der Ansteuerung her ist da kein großer Unterschied. Wenn man Schieberegister + Konstantstromquelle pro Spalte verwendet, kommt man mit einem 8bit Port problemlos aus.
Sehe ich es also richtig, dass bei deinem Display eine Zeile "durchgemultiplext" wird, also sämtliche Spalten einer Zeile angezeigt werden, und danach dann die nächste? Quasi wie beim Fernseher?
Ja, aber nicht wie beim Fernseher. Beim Fernseher wird immer nur ein Punkt/Pixel angezeigt. Bei üblichen Displays (LCD/LED) dagegen immer eine ganze Zeile gleichzeitig.
das war mir schon klar... Mit welcher Frequenz arbeitest du da? Normalerweise gilt ja 25Hz Wiederholfrequenz. Bei 640x480 hast du ja dann eine Zeilenfrequenz von 1,5kHz (oder?) Um dann in diesen 66,67 µs 640 Spalten dazustellen (1,04µs pro Spalte). Die 25Hz sind nötig, damit das Bild für den Betrachter stehend erscheint. Liege ich da richtig mit der Berechnung? Vielen Dank Rahul
LCDs arbeiten mit 70-80Hz, wenn man Graustufen braucht auch mehr (bis zu 200Hz). Ich verwende 60Hz um Rechenzeit zu sparen. Wenn alles auf einmal leuchtet reichen 25Hz, aber wenn die Darstellung Zeilenweise erfolgt, sieht man den Abtastvorgang: Das Bild läuft wellenförmig von oben nach unten, wenn man nur 25Hz verwendet. Daher gibt es auch 100Hz TVs.
LEDs sind doch schnell, die kann man ruhig hochtourig takten. Aus eigener Erfahrung mit gemultiplexten LED-Anzeigen erscheint mir erst ab 1kHz Multiplexfrequenz eine Anzeige mit 6 Digits (oder was auch immer) ruhig, also bei 16 Zeilen kann man ruhig so 3kHz einplanen. Dann kommst Du auf gut 180Hz für jede Zeile - ist augenfreundlich!
Wenn ich jetzt so etwas selbst bauen sollte, würde ich daß sicher so machen, daß ich die Zeilen auf einen Port vom µC lege, und dann die Spalten durchtakte, also ganz klar Multiplexbetrieb. Früher, als man auf der Hobbytronic in Dortmund noch echte Schnäppchen machen konnte, habe ich dort mal ein paar LED-Module gekauft, aus denen wohl LED-Laufschriften zusammengesteckt werden. Nun, ein Modul besteht aus 24 x 12 LEDs. Jede LED ist an einen Ausgangspin eines 8bit-Schieberegisters angeschlossen. 3 Schieberegister kaskadiert ergeben eine Zeile. Diese widerum werden 12fach hintereinandergeschaltet, so ergeben sich die 12 Zeilen. Die Module selbst sind ebenfalls kaskadierbar, so daß sich bei größeren Displays (ich habe 5 Module, also 12 Zeilen a 120 Spalten) ein riesiges Schieberegister mit 1440 Zellen ergibt. Für die Ansteuerung braucht man lediglich eine Clock, Daten und Latch-Leitung. Allerdings ist die Umrechnung einer Laufschrift in die entsprechende Bitkette etwas aufwenider, da ja immer nur 24 Bits aufeinander folgen, dann kommt die nächste Zeile und nach 12 Zeilen die erste Zeile vom nächsten Modul....
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