Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Entstörkondensator bzgl. Spannungsfestigkeit


von Frank (Gast)


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Hallo,

ich möchte mal wissen, ob ich mit dem folgenden richtig liege.

Ich frage mich warum Entstörkondensatoren immer kleine  Kapazitätswerte 
besitzen, so um die 100nF. Aber ist es von der Theory her nicht so, dass 
bei gleichen Bedingungen, eine größere Kapazität schon bei niedrigeren 
Frequenzen dämpft? Eigentlich möchte ich ja alle Frequenzen dämpfen, die 
von mir aus größer 100Hz sind, bei einer Gleichspannungsversorgung über 
ein Schaltnetzteil.

Jetzt habe ich mal nachgeschaut, welche Spannungsfestigkeiten 
Keramikkondensatoren haben, die ja häufig für solche Zwecke eingesetzt 
werden. Bei größer werdender Kapazität nimmt die Spannungsfestigkeit ab. 
Liegt es daran, dass das Dielektrikum "schmaler" werden muss bei größer 
werdender Kapazität und annähernd gleicher Bauform? Ich denke mal ein 
dünneres Dielektrikum besitzt eine niedrigere Spannungsfestigkeit.

Können deswegen in der Praxis keine hohen Kapazitätswerte (vllt. 1-2uF) 
verwendet werden, da sie alle eine geringe Spannungsfestigkeit besitzen, 
wo doch größere uF-Werte besser dämpfen bzw. unterdrücken.

Lieg ich richtig?

von Falk B. (falk)


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@ Frank (Gast)

>Ich frage mich warum Entstörkondensatoren immer kleine  Kapazitätswerte
>besitzen, so um die 100nF.

Welche Entstörung? Da gibt es verdamm viele .

> Aber ist es von der Theory her nicht so, dass
>bei gleichen Bedingungen, eine größere Kapazität schon bei niedrigeren
>Frequenzen dämpft?

Kommt drauf an. Ein theoretisch idealer Kondensator schon, ein realer 
eher nicht. Kondensatoren mit großen Kapazitätn haben eher schlechte 
HF-Eigenschaften, also kann man keine HF entstören.

> Eigentlich möchte ich ja alle Frequenzen dämpfen, die
>von mir aus größer 100Hz sind, bei einer Gleichspannungsversorgung über
>ein Schaltnetzteil.

Kann man so allgmeinen nicht sagen.

>werden. Bei größer werdender Kapazität nimmt die Spannungsfestigkeit ab.

Jo.

>Liegt es daran, dass das Dielektrikum "schmaler" werden muss bei größer
>werdender Kapazität und annähernd gleicher Bauform?

Genau. Dünner.

> Ich denke mal ein
> dünneres Dielektrikum besitzt eine niedrigere Spannungsfestigkeit.

Was nicht ganz unlogisch ist, oder?

>Können deswegen in der Praxis keine hohen Kapazitätswerte (vllt. 1-2uF)
>verwendet werden, da sie alle eine geringe Spannungsfestigkeit besitzen,

Das auch. Aber es sind vor allem die Baugröße und eher schlechten 
HF-Eigenschaften.

von Falk B. (falk)


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von Frank (Gast)


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> Welche Entstörung? Da gibt es verdamm viele .

In der Ausbildung wurde uns gesagt, dass am Versorgungseingang z.B., ein 
Kondensator typ. 100nF plaziert um Hochfrequente Störungen zu 
unterdrücken.
Ich frage mich halt warum gerade 100nF und nicht 1uF.

> Kondensatoren mit großen Kapazitätn haben eher schlechte
>HF-Eigenschaften, also kann man keine HF entstören.

Liegt es an den höheren induktiven Zuleitungen?
Besitzt ein Keramikkondensator 2,2uF 0603 eine viel größere parasitäre 
Induktivität als ein 100nF Kondensator?

>Aber es sind vor allem die Baugröße und eher schlechten
>HF-Eigenschaften.

Was genau bedeutet schlechte HF-Eigenschaften?
Dass der Kondensator bei höheren Frequenzen nicht mehr mitschwingen 
kann?
Aber genau das soll er ja auch nicht mehr um höhere Frequenzen zu 
dämpfen, oder?

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