Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zu H-Brücke


von Michael W. (Gast)


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Ich habe rein interessehalber mal eine H-Brücke unter LTSpice simuliert. 
Es wird aus einem PWM ein sinunsförmiger Strom erzeugt.

Was ich noch nie so ganz verstanden habe:

1)

Bei meiner induktiven Last wird der Strom (linear) größer, wenn M1 und 
M4 im Zyklus "ein" leiten. Wenn dann umgepolt wird, leiten M3 und M2. 
Der Strom muss aber in der gleichen Richtung zunächst in gleicher Größe 
weiterfließen (wegen der Induktivität), und nimmt linear ab (Zyklus 
"aus"). Ist es tatsächlich so, dass der Strom dann "verkehrt" durch die 
MOSFETs fließt? Man hört immer wieder, dass dann die intrinsische 
"Substratdiode" zum Tragen kommt - würde das auch funktionieren, wenn 
Substrat nicht mit Source verbunden wäre? Kann ein MOSFET dann 
eigentlich Ströme in beide Richtungen tragen? Oder gibt es sowas sowieso 
nicht?

Muss man in der Praxis dann extra Freilaufdioden nehmen, oder kann man 
sich auf die intrinsischen verlassen?

2)

Ich habe hier eine "CMOS" Halbbrücke (N-Kanal/P-Kanal) verwendet. Ich 
habe aber auch schon gesehen, dass in der HB zwei N-Kanal MOSFETs 
verwendet werden. Wann nimmt man nun was?

Vielen Dank,
michael

von user (Gast)


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N-Kanal Mosfets haben einen kleineren Widerstand -> mit entsprechender 
Schaltung kann man den P-Kanal Mosfet gehen einen N-Kanal ersetzen und 
somit weniger Verlustleistung produzieren

von eProfi (Gast)


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> Ist es tatsächlich so, dass der Strom dann "verkehrt" durch
> die MOSFETs fließt?
Ja.

> Kann ein MOSFET dann eigentlich Ströme in beide Richtungen tragen?
Ja.

> Muss man in der Praxis dann extra Freilaufdioden nehmen,
> oder kann man sich auf die intrinsischen verlassen?
Die intinsic haben meist schlechtere Eigenschaften (z.B. recovery time) 
als externe.
Auch die Temperaturbelastung spielt eine Rolle: bei externen Dioden 
verteilt sich die Verlustleistung.

Suche mal nach "active fast decay" und "passive fast decay", "active 
slow decay", "passive slow decay", "SYNCHRONOUS RECTIFICATION".
Das Problem ist, dass der Zeitpunkt des Stromrichtungswechsels meist 
nicht konstant ist. Während der "dead time" übernehmen die Dioden den 
Stromfluss.

Finde ich z.B. im L6208-Datenblatt schön beschrieben:
http://www.st.com/internet/com/TECHNICAL_RESOURCES/TECHNICAL_LITERATURE/DATASHEET/CD00002294.pdf
suche dort nach "SYNCHRONOUS RECTIFICATION"

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