Könnt ihr euch vorstellen, in ernsthaften Anwendungen, ein Android Handy oder Tablet als Bedienfeld einzusetzen? Offensichtlich sind Android Tablets in geringen Stückzahlen einfacher und preisgünstiger zu haben, als industrielle Touch-Screens. Korrigiert mich bitte, falls ich da im Irrtum bin. Ich denke da an eine X-beliebige Steuerung auf Basis von Mikrocontrollern oder größeren Computern, die per Ethernet-Adapter oder USB mit dem Android Device verbunden sind. Auf dem Android Device läuft dann ein Web-Browser oder eine App, mit der man die Anlage konfigurieren und bedienen kann. Soweit ich mir das Android SDK und konkrete Geräte angesehen habe, scheint es die nötigen Voraussetzungen zu erfüllen. Einige Modelle unterstützen Ethernet Adapter und USB-UART Adapter werden schon durch den Linux Kernel sowie der serial-port API unterstützt. Die Alternativen Bluetooth und WLAN werden schon von Anfang an unterstützt, eignen sich nach meiner Einschätzung allerdings wegen der Funkstrecke nicht für produktiven Einsatz.
Das ist keine neue Idee: http://www.datron.de/dyn/produkte/dental-cam/datron-d5.html Fräsmaschine, gesteuert über iPad.
Ja genau, an solche Anwendungsfälle dachte ich. Ist Android langzeit stabil? oder muss man Android Geräte (mit korrekten Apps) regelmäßig neu starten, wie man das von Windows 95 her kennt?
Die Überlegung kommt mir sehr bekannt vor, ich möchte so was in der Haussteuerung einsetzen. Industriell aber sehe ich das sehr kritisch. Nachteilig ist an den Tablets, dass - die Peripheriefunktionen über USB nachgerüstet werden müssen - Feldbusse wie CAN oder Profibus gar nicht verfügbar sind - entsprechende Anwendungen für Android kaum oder gar nicht existieren (gängig ist m.W. nach wie vor Windows, in Grenzen auch Linux) - die Tablets nicht auf Industriebedingungen ausgelegt sind (weder Temperaturbereich noch Lebensdauer noch ggf. Rüttelfestigkeit) - es keine gängigen Gehäuse für die Montage an der Maschine gibt - Nachlieferung und Service schlecht bis nichtexistent sind Gangbar wäre es vielleicht, ein Allwinner-Board und den Touchscreen separat zu nehmen, darauf ein Linux zu installieren und das in ein vernünftiges Gehäuse zu packen. Billig wird das aber nicht, vor allem deswegen, weil du den SoC darin dann gleich endbevorraten kannst - d.h. so viel auf Lager legen, dass du deine Kunden die nächsten 10-20 Jahre versorgen kannst. Die IC-Lieferanten im Consumer-Bereich dürften keinerlei Hemmungen haben, ihre Teile nach einem bis zwei Jahren wieder abzukündigen. Und mit den bescheidenen Industriestückzahlen bist du für sie so uninteressant, dass sie gar nicht mit dir reden werden. Die Kosten einer solchen Aktion (mindestens im sechs-, eher im siebenstelligen Bereich) dürften durch die Einsparungen an der Hardware (einige 100 EUR je Gerät) vermutlich nicht kompensiert werden. Da muss man schon einige 1000 Geräte verkaufen, bis sich das rechnet. Max
> Nachteilig ist ... dass ...die Peripheriefunktionen über USB > nachgerüstet werden müssen Vor vielen Jahren hätte ich beim Wort USB noch gekotzt, aber das ist lange her. Hast Du mit USB negative Erfahrungen gemacht? > entsprechende Anwendungen für Android kaum oder gar nicht existieren Die will ich ja selbst schreiben. Das müsste ich jedem anderen Displays auch mehr oder weniger machen. Das Android SDK ist anders and Windows und Linux GUI's. Allerdings wird sehr bald das QT Framework für Android heraus kommen. Es verspricht weitgehend gleiches Feeling für alle drei Betriebsysteme. Mal sehen, inwiefern die ihre vollmundigen Versprechen einhalten. > Nachlieferung und Service schlecht bis nichtexistent sind Andererseits würde man von der Flexibilität profiteren, dass man jederzeit ein anderes Tablet nehmen kann. Man müsste natürlich den Einbaurahmen entsprechend flexibel gestalten. > Die IC-Lieferanten im Consumer-Bereich dürften keinerlei Hemmungen > haben, ihre Teile nach einem bis zwei Jahren wieder > abzukündigen. Und mit den bescheidenen Industriestückzahlen bist > du für sie so uninteressant, dass sie gar nicht mit dir reden werden. Genau das ist ja mein Problem. Wenn ich ein Gerät ein oder zweimal für einen Kunden herstelle, dann erwartet er für alle Ewigkeit Reparaturservice, den ich aber mangels Verfügbarkeit diverser Spezial-Bauteile nicht bieten kann. So ein Tablet wäre aber relativ leicht durch ein anderes austauschbar. Nicht, dass ich Produzent wäre - ist nur eine theoretische Überlegung für mich.
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