Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik GPIO Pins bruecken


von glinbob (Gast)


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Hallo,

eine kurze Frage zu den GPIO Pins am Raspberry PI, vorweg: ich komme 
eher aus der Softwareecke, mein (analog) E-Technik Wissen ist daher 
recht ueberschaubar :|

Ich wuerde gerne die Frequenz eingehender digitaler Signale (low voltage 
ttl) am GPIO messen, d.h. ein Input-Pin wird permanent gepollt und misst 
die Zeit zwischen den 1en. Zum Testen wuerde ich gerne einen Output-Pin 
(gleicher Raspberry oder ein zweites Geraet) nutzen.

Nun die eigentliche Frage: Kann ich die Pins direkt miteinander 
verbinden, angenommen natuerlich beide Pins sind korrekt konfiguriert? 
Oder brauche ich zumindest einen Widerstand dazwischen? So grob nach 
ohmschen Gesetz fliesst da ein unendlich grosser Strom, da abgesehen vom 
Eigenwiderstand von Kabel und Pin kein Widerstand vorhanden ist.
Andererseits stellt der Output PIN doch nur begrenzt viel mA zur 
Verfuegung (die der Input dann problemlos 'sinken' koennen sollte)? (Und 
funken da nicht auch noch diese Pull up/down Widerstaende mit rein, die 
hat doch jeder Pin am Raspberry?)

Moechte ungern unnoetig einen Raspberry brutzeln

TiA
  glinbob

von Daniel (Gast)


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Hallo,
wenn der eine Pin als Eingang und der Andere als Ausgang konfiguriert 
ist, dann ist das kein Problem die miteinander zu verbinden. Du darfst 
aber auf keinen Fall beide als Ausgang und dann einen High und den 
anderen Low setzen.

Gruß Daniel

von Ich (Gast)


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Das hat jetzt nichts mit dem Raspberry speziell zu tun.

Ein Output-Pin in Push-Pull Ausführung schaltet im Grunde genommen hart 
per Transistor gegen VCC oder GND.
Der dafür angegebene Strom ist nicht der der fliessen kann, sondern bei 
wieviel der Ausgang sicher nicht überlastet wird.

Ein Input-Pin ist zunächst einmal hochohmig, im Idealfall fliesst da 
überhaupt kein Strom rein.

Also alles perfekt konfiguriert kann da auch nichts kaputt gehen.

Aber, die Konfiguration ist Software, Software ist nicht nur flexibel 
sondern auch gerne mal ein wenig falsch.
Wenn Du aus Versehen den Input-Pin auf Ausgang schaltest und die beiden 
Pins unterschiedliches Potential haben brennt halt mindestens einer weg.

Also packe einfach einen Widerstand dazwischen, 10k oder so, dann 
fliessen beim Kurschluss und 5V eben nur 0,5 mA.

von amateur (Gast)


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Die meisten µP-Anschlüsse sind per default Eingänge. Diese können 
natürlich unendlich lange aufeinander "hören".
Zwei Anschlüsse können nur nicht als Ausgang miteinander verbunden 
werden. Es gibt da zwar auch ein paar Ausnahmen, aber normalerweise 
sollte das nicht sein.
Stellst Du aber sicher, dass die Doppelausgangskonfiguration nicht 
gleichzeitig vorkommt, so kannst Du auch während des Betriebes 
umschalten.

von glinbob (Gast)


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Danke fuer die vielen ausfuehrlichen Antworten.

speziell nochmal zu Beitrag 2:

Verstehe ich das richtig, die push/pull Mechanik sagt im Prinzip nur wie 
die Output-Pins High/Low zur Verfuegung stellen? Indem sie, wie eben 
geschrieben, einfach direkt auf Masse/Vcc umschalten? (Falls ja reicht 
mir das schon :)

Und mit Widerstand dazwischen macht man quasi nichts verkehrt, sondern 
ist im Fehlerfall (Ausgang auf Ausgang) auf der eher sicheren Seite, ja? 
Auf die Null/Eins am anderen Ende sollte der Widerstand ja keinen 
Einfluss haben.

Und wo ich schon mal dabei bin, ich suche jetzt schon eine ganze Weile 
passende Kabel fuer die Aktion. Bei RS/Conrad/Reichelt & Co findet man 
zwar alle moeglichen Kabel, aber irgendwie keine mit den passenden 
Steckern direkt dran. Im englischen nennt man die glaub ich jumper wire, 
nur eben schon mit Plastikstecker (beide Seiten weiblich) dran. Konnte 
ich bisher nur fuer breadboards finden, dann aber eben mit nacktem Draht 
am Ende. Wo wuerde man sowas finden bzw wie schimpft sich die Kabel- bzw 
Steckerart auf Deutsch? Ansonsten muss ich mal ein altes 
Computergehaeuse pluendern. Und passend dazu, gibt es Widerstaende in 
verschiedenen Ohmzahlen mit passenden Anschluessen (also zb jeweils 2 
Pins auf die dann eben an einen weiblichen Stecker passen)? Ich wollte 
es vermeiden mir ein komplettes Kit zu kaufen, von dem ich dann 90% 
nicht brauche.

von glinbob (Gast)


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Nur mal als Nachtrag: Soweit ich das jetzt bisher testen konnte reicht 
die Aufloesung der Uhr auf dem Raspberry hinten und vorne nicht aus um 
die von mir angepeilten Frequenzen (bis zu 1 MHz) zu messen :(
Muss dann wohl doch ein "richtiges" Mikrocontroller-Board (oder gleich 
FPGA) nehmen. Hat da jemand vielleicht schon Erfahrungen? (as in: 
Kaufempfehlung)

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