Hallo zusammmen! Ich hab schon viel hier im Forum gelesen und jetzt kommt endlich mal ein eigener Beitrag. Ich bin selber keine Fachkraft, möchte aber ein paar Meinungen einholen. Ausführen würde ich die Arbeiten gerne selber und dann von einem bekannten Elektriker abnehmen lassen. Es geht um die Erdung/Potentialausgleich einer Satanlage in einem Altbau. Also Situation ist folgende: Satantenne mit UKW Dipol im nicht ausgenommenen Bereich auf Dach nach DIN EN 60728-11, Altbau hat keinen Fundamenterder sondern (30 Jahre alten) Tiefenerder im Kellerboden, Netzform TN-C-S, PA von Koaxkabeln hängt im Moment mit langer 6qmm Leitung direkt auf HPA, aber keine Erdung vorhanden. Zustand des vorhandenen Erders nicht bekannt (keine Messung). Gebäude hat keinen äußeren und inneren Blitzschutz (Ableiter). In der Umgebung (Nachbarn, Freunde etc.) sind mir keine Schäden durch Überspannung in den letzten 35 Jahren bekannt. Hat auch keine Ableiter von denen. Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten, die vorgeschlagen werden. Besonders informativ fand ich da http://www.kleiske.de/vde%200855/vde0855_310108.pdf. Kathrein z.B. empfiehlt einfach 16qmm massiv von Mast zum HPA ins Haus zu legen. Allerdings heißt es ja auch in den Normen, dass diese Leitung nicht in der Nähe zu anderen Leitungen etc. verlegt werden darf. Das wäre natürlich die einfachste Lösung, aber ich hab da irgendwie Bauchschmerzen. Ich hol mir damit doch die gesamte Blitzenergie ins Haus, noch dazu mit dem alten Erder im Keller dessen Zustand ich nicht kenne. Noch dazu kann ich die Abstände zu anderen Leitungen nicht garantieren (Altbau eben). Außerdem habe ich ja keine Ableiter in den Verteilungen, also haut der Blitz dann doch voll in die Elektroanlage bei schlechtem Erdungswiderstand. Wäre eine Gebäudeversicherung im Falle eines Falles mit so einer Lösung zufrieden? Andere Lösung wäre neuen Erder außen setzen und Kabel komplett außen nach unten führen. Ich könnte den Erder da ziemlich in der Nähe setzen und die Leitungslänge wäre minimal, ließe sich auch schön mit Trennabständen installieren. Die Norm schlägt da seit neuestem ja einen 2.5m Staberder vor, ist das nicht etwas übertrieben? Davor waren es 1.5m... Bei mir würde es dann wahrscheinlich auf die zwei 3m entfernten 1.5m Erder hinauslaufen. Jetzt ist allerdings die Frage, ob der Antennenerder dann mit dem HPA verbunden werden muss. Siehe auch: http://www.diesteckdose.net/forum/showthread.php?t=953 Leider kommt der Thread auch nicht zu einem befriedigendem Ergebnis (Ich weiß nicht ob die zitierten Normen alle noch aktuell sind??). Hier ist wieder das gleiche Problem: Leitung ist nicht mit ausreichend Trennungsabstand zu anderen Kabeln im Haus verlegbar. Außerdem ist dann wohl eine Trennfunkenstrecke notwendig oder? Sonst gammelt ja mein Hauserder weg... Das wäre dann die Variante wie in Bild 14 in EN 60728-11, zu sehen in der PDF auf Seite 12. Oder gar nicht verbinden auf die Gefahr hin, dass das zu großen Potentialdifferenzen bei Blitzschlag zwischen den Erdern führt. Weiterhin muss (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe) die Koaxerdung dann mit mindestens 4qmm am Mast erfolgen und darf nicht an den HPA, um eine Vermaschung zu vermeiden. Auch irgendwie blöd, wenn der Multischalter 2m neben dem HPA sitzt.... (http://www.netzwelt.de/forum/blitzschutz-erdung-potentialausgleich/69955-erdung-potentialausgleich-antennenanlage.html). In dem Beitrag steht übrigens auch es sei normwidrig, den Antennenerder nicht mit dem HPA zu verbinden. Was stimmt denn nun? Ich bin jetzt recht ratlos. Wenn man mal überlegt sind damit eh 95% der Satanlagen normwidrig installiert. Der Aufwand mit extra Antennenerder mit HPA Anschluss ist natürlich schon groß. Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken. Was würdet ihr machen? Bitte nicht rumflamen, wenn ich eine Norm falsch zitiert habe, da noch durchzublicken ist ja wirklich nicht gerade simpel. Es soll auch den ein oder anderen überforderten Elektriker geben ;) Liebe Grüße und schönes Wochenende, Julian
Es gibt tatsächlich Gegenden, in denen, aufgrund der Geographie keine Blitze herunterkommen. Wenn Du da wohnst, freu' Dich und spar' Dir deine Freizeit. Wenn nicht, solltest Du überlegen, was Du da machst. Eine Schüssel auf dem Dach ist in vielen Fällen auch gleichzeitig der höchste Punkt des Hauses, zumindest aber ein "Herausragender". Man kann das mit einem großen Pfeil vergleichen auf dem steht: "Hier geht lang". Ein bisschen Erdung ist praktisch immer vorhanden, wenn's auch nur wegen der HF ist. Für Deinen Besucher aber ein Grund mehr, mal vorbei zuschauen. Ist dieser aber erst mal da, so ist er sehr flexibel, was den Weg nach draußen betrifft. Eine 16² Leitung erscheint dem normalen Elektriker relativ dick. Auch für Otto-Normal-Blitz reicht es erst mal. Und somit hast Du diesen im Haus. Bei den im Blitzfall auftretenden Strömen, baut sich aber trotzdem eine immense Spannung auf und dein Besucher schaut sich nach alternativen Wegen um. Ist da eine weitere Leitung, eine Wasserleitung in derselben Wand, auf der Rückseite oder irgendwie in elektrischer Reichweite? Der ist nicht besonders wählerisch. Wer problemlos durch eine Wand kommt, den stören auch so Sachen wie Möbel und ähnliches nicht. Bei uns in der Nachbarschaft war vor nicht allzu langer Zeit dieser Gast mal zu Besuch. Zwei Ziegel kaputt, der Receiver im Nirwana, die Sicherung wieder Rein und noch mal Glück gehabt. 5 Stunden später gab's einen Stromausfall, weil dann das Wasser im Keller den Hausanschlusskasten erreicht hatte. Loch in der Wasserleitung. Langer Rede, kurze Sinn. Ich empfehle: Hol Dir diesen Gast erst gar nicht ins Haus. Ein Blitzableiter, auf dem kürzesten Weg Richtung Erdreich. Außen auf der Fassade und gucken ob nicht gerade auf der Innenseite Kabel oder Wasserleitungen liegen. Bleib von der Regenrinne weg oder beziehe sie gleich mit ein. Ein guter Erder kann auch nicht schaden.
> Ein guter Erder kann auch nicht schaden.
Keinesfalls die Leitung im Haus verlegen wo berennbare Sachen sind. Wenn
der Blitz kommt, dann glüht auch ein fingerdicker Blitzableiter. Wenn er
35 Jahre nicht nicht kam, kann er trotzdem noch kommem. "Mein" Blitz hat
ca 70 Jahre gebraucht, um das Haus zu finden (obwohl es noch höhere
Sachen in der Umgebung gab).
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