Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche Quelle für Drehencoder >500 Striche und 6,35mm Welle


von Mike (Gast)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem Drehencoder mit einer Auflösung von 
mindestens 400-500 Strichen pro Drehung. Dieser soll auf die Achse eines 
Steppers montiert werden können. Daher braucht er eine Hohlachse mit 
6,35mm Durchmesser und eine Nut für einen kleinen Keil. Letzteres kann 
aber zur Not auch mit einer Wellenkupplung umgangen werden.

Mit diesem Encoder soll ermittelt werden, ob ein Stepper im 
Halbschrittbetrieb auch wirklich nach einem Steuerimpuls einen Schritt 
ausgeführt hat.

Natürlich soll das ganze auch noch erschwinglich sein, da es eine 
private Entwicklung werden soll. Jeder der Motoren kostete etwa 50€. Die 
Encoder sollten deutlich darumter liegen.


Ich wäre euch dankbar, wenn mir einer einen guten Tipp geben könnte.

Mit Gruß

Mike

von Mike (Gast)


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Vergessen: ich brauche einen inkrementellen Drehgeber, keinen absoluten.

von kukuk (Gast)


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...guenstig bei Dr J Heidenhain...

von LinWin (Gast)


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Es ist übrigens essentiell, dass die Encoderauflösung ein Vielfaches der 
Schrittauflösung ist, ansonsten bekommst du (bei einer Regelung) 
irgendwann übelst Probleme. Generell sind Encoder an Schrittmotoren 
selten sinnvoll und werden wenn dann zur missing-step-detection 
verwendet. Ansonsten hat man den falschen Motor gewählt. Besser geeignet 
wären (wenn Schritte unerwünscht) Servos, für Hobbybastler gibt es da 
z.B. das UHU-Projekt.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Sowas gibt es von Avago in allen möglichen Ausführungen. Nanotec hat 
auch das eine oder andere. Wenn es nur für einen Testaufbau ist, kannst 
Du auch einen beliebigen Drehwinkelgeber mit Gehäuse nehmen und über 
eine Kupplung mit dem Motor verbinden. Dann spielt auch der Durchmesser 
der Welle keine Rolle mehr.

Entsprechende Tests habe ich neulich erst gemacht:
http://www.schrittmotor-blog.de/einschwingverhalten-von-schrittmotoren/

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Mike (Gast)


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Hallo Thorsten,

die Unterschiede im Resonanzverhalten zwischen der Halb- und 
Ganzschrittsteuerung konnte ich bei meinem Aufbau auch recht deutlich 
bemerken. Ich betreibe Nema34-Motoren mit 3,5 Nm und einem Phasenstrom 
von 3,5-4A über je eine selbstentwickelte Endstufe mit 2 L6203-Treibern 
und gesondertem Stromreglungskreis. Ein Atmega überwacht und sichert den 
Betriebszustand und liefert das Sequenzersignal für die Treiber. 
Aufgrund schlechter Laufeigenschaften und deutlicher Resonanzbereiche 
lasse ich die Steuerungen nur noch im stromkompensierten 
Halbschrittmodus laufen.

Bevor eine Schrittüberprüfung der Motoren noch nicht realisiert ist, 
werde ich Mikroschritt-Modi nicht implementieren.

Zum Drehwinkelgeber:

vielen Dank für den Hinweis. Ich werde mich da gleich mal schlau machen. 
Eine Hohlachse wäre natürlich schön für eine einfachere Montage. Aber 
auch da wird es Lösungen für geben.

Wie schätzt du die Sinnhaftigkeit der Drehencoderlösung ein? Denn 
eigentlich kann diese nur Fehlschritte detektieren und evtl. 1-2 
Schritte kompensieren. Am liebsten wäre mir eine Möglichkeit, bei der 
die Schrittfolge nicht nur lokal zwischen Motor und Motortreiber, 
sondern vom Steuerprogramm überwacht und ggf. kompensiert würde. So 
könnte der gesamte Prozessablauf so angepasst werden, dass eine 
Kompensation unter Berücksichtung aller anderen Achsen erfolgen könnte.

Idealerweise stelle ich mir hier eine Lösung mit Weglängensensoren wie 
Anbaumessschiebern vor, deren Wert von der Steuersoftware aufgenommen 
und der Istwert der Maschinenposition kontinuierlich mit der 
Proprammposition abgeglichen wird. Leider ist mir ein solcher Ansatz zur 
Selbstentwicklung etwas zu umfangreich. Als Produkt habe ich kürzlich 
das Caliper2PC-Tool gefunden, das in diese Richtung geht.

Hättest du da evtl. einen Tipp oder eine Nachlesequelle für mich? Ziel 
wäre, das Ganze unter Linux und LinuxCNC laufen zu lassen.

Mit Dank und Gruß

Mike

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Mike!

> Bevor eine Schrittüberprüfung der Motoren noch nicht realisiert ist,
> werde ich Mikroschritt-Modi nicht implementieren.

Warum? Mikroschritt mache ich mit meiner HP-Step (übrigens auch mit 
L6203) schon seit ca. 2001 ohne Probleme [1]. Millionen anderer 
Schrittmotortreiber bieten auch Mikroschritt ohne Encoder.

> Wie schätzt du die Sinnhaftigkeit der Drehencoderlösung ein? Denn
> eigentlich kann diese nur Fehlschritte detektieren und evtl. 1-2
> Schritte kompensieren.

Wenn die Motoren vernünftig ausgelegt sind und nicht überlastet werden 
braucht man das eigentlich nicht. Wenn schon Encoder, dann auch mit 
einer echten Regelung. Dann stellt sich der Motorstrom lastabhängig ein 
und man kann den Motor voll ausnutzen (d.h. man muss keine 50%-100% 
Reserve mehr vorhalten).

> Am liebsten wäre mir eine Möglichkeit, bei der
> die Schrittfolge nicht nur lokal zwischen Motor und Motortreiber,
> sondern vom Steuerprogramm überwacht und ggf. kompensiert würde. So
> könnte der gesamte Prozessablauf so angepasst werden, dass eine
> Kompensation unter Berücksichtung aller anderen Achsen erfolgen könnte.
>
> Idealerweise stelle ich mir hier eine Lösung mit Weglängensensoren wie
> Anbaumessschiebern vor, deren Wert von der Steuersoftware aufgenommen
> und der Istwert der Maschinenposition kontinuierlich mit der
> Proprammposition abgeglichen wird. Leider ist mir ein solcher Ansatz zur
> Selbstentwicklung etwas zu umfangreich. Als Produkt habe ich kürzlich
> das Caliper2PC-Tool gefunden, das in diese Richtung geht.

Solche Anbaumessschieber gibt es relativ preiswert. In Peters CNC-Ecke 
haben die schon einige verbaut. Meist mit Mach3, soweit ich weiss. Aber 
mit EMC sollte sich da sicherlich auch was machen lassen. Wahrscheinlich 
bist du nicht der erste, der sowas vorhat.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

[1] http://www.ostermann-net.de/electronic/schritt/sm_hpstep.htm

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