Die vierte industrielle (R)evolution steht bevor und Branchenexperten gehen davon aus, dass Deutschland hier Weltmarktführer werden kann. Durch Verschmelzung der Produktion und IKT sollen ganz neue Geschäftsmodelle entstehen und die Effizienz verbessert werden. Meint ihr, dass aufgrund dieses Strukturwandels Ingenieure und Informatiker für die nächste Dekade sehr gute Jobaussichten haben und der Produktionsstandort Deutschland so gesichert/verbessert werden kann?
Wenn IKT Informations- und Kommunikationstechnik bedeutet, kann ich weder Strukturwandel noch irgendwelche Revolutionen erkennen. Das sind geistige Blähungen irgendwelcher Leute, die früher von Wachstumskernen und Innovationsclustern geschwafelt haben. Bring mal ein Beispiel, an dem sich das Ganze für mich als Normalingenieur erschließt.
Ich dachte, das Schlagwort sei bekannt, aber nunja zum Lesen: http://www.computerwoche.de/a/industrie-4-0-fertigung-fusioniert-mit-it,2544586
Alles nur eine Kostenfrage. Du kennst die heutigen Kosten (Anschaffung, Betrieb, Wartung) z.B. eines CNC-Bearbeitungszentrums oder eines Bestückungsautomaten für Erwachsene? Die Evolution wird immer nur dann stückchenweise stattfinden, wenn es für den Maschinenbesitzer einen messbaren finanziellen Vorteil bringt. Latent ist der Ansatz schon heute vorhanden. Eine Revolution wird es wohl eher nicht werden. Ingenieure, die ihren Beruf ordentlich gelernt haben, hatten schon immer bessere Jobchancen als das Prekariat. Bei Informatikern scheint das ähnlich zu sein.
Industrie 4.0 ist an für sich ein zukünftiges Thema, welches vorrangig in Deutschland vorangetrieben werden wird. Ich selbst hatte das Glück unter Prof. Wahlster studieren zu dürfen (AI), der als einer von den drei 'Grundvätern' von Industrie 4.0 gilt. Seinen Forschungen (und vor allem seinem Conenctions) ist es zu verdanken, dass heute schon große Unternehmen (Bosch etc) an der Idee, einzelne Produkte im Fertigungszyklus selbst den Weg durch die Produktion finden zu lassen, mitentwickeln. Selbstverständlich entwickeln sich hier neue Geschäftsmodelle, neue Produkte, neue Konzepte, neue Möglichkeiten, ..., wie das bei jeder Weiterentwicklung ist. Allerding wird diese Entwicklung imho zu stark daran gebremst, dass es keine vernünftigen Standards gibt, an die sich Maschinenbauer, Komponentenentwickler etc halten können. Ob mit oder ohne Industrie 4.0: Wenn man in seinem Job gut ist, brauch man sich nicht um seine Zukunft zu sorgen ;-) Es wird jetzt nicht jeder Informatiker bzw. Inscheniör Millionär, nur weil die Firma Deutschland ein Produkt Industrie 4.0 auf den Markt bringt.
ZeroCool schrieb: rieben werden wird. > Ich selbst hatte das Glück unter Prof. Wahlster studieren zu dürfen > (AI), der als einer von den drei 'Grundvätern' von Industrie 4.0 gilt. Ich meine natürlich 'Gründerväter' ;-)
> Alles nur eine Kostenfrage. > Du kennst die heutigen Kosten (Anschaffung, Betrieb, Wartung) z.B. eines > CNC-Bearbeitungszentrums oder eines Bestückungsautomaten für Erwachsene? > Die Evolution wird immer nur dann stückchenweise stattfinden, wenn es > für den Maschinenbesitzer einen messbaren finanziellen Vorteil bringt. Leider nicht. Früher galt: Wenn eine Maschinen einen Job in der Summe (ihr Kaufpreis gegen Stückkostenersparnis) kostengünstiger macht, kaufe eine Maschine. Heute heisst es: Im reichen Deutschland mit Banken die Billionen horten haben wir leider kein Geld für eine Maschine, schon gar nicht für das langlebige schnelle Modell mit supergünstigen Stückkosten. Wir machen entweder den Job in Handarbeit und verlagern ihn nach Vietnam, oder wir kaufen eine kleine Maschine und erhöhen die Anzahl unserer Mitarbeiter in der Drückerabteilung der Verkäufer auf das doppelte um unsere international zu teuren Stücke noch an den Mann bringen zu können. Deutschland nutzt seine Resourcen nicht, seine Resource "Kapital", weil jede grosse Firma sich durch falsche Damagemententscheidungen in kleinste Subunternehmen spaltet, die allesamt in Quartalsberichten maximale Profite vorzeigen müssen und daher keinerlei Geld für grosse Investitionen haben. Klar, um 1980 gab es den Trend, zu teure Roboter zu kaufen, die sich nie amortisiert haben. Auch das war eine Damagementfehlentscheidung, weil die Ochsen einfach nicht gerechnet haben, sondern geträumt. Wenn ich mir Firmen ansehe, die ihre Produktion produktiver machen wollen, dann sieht man allethalben wie alte Maschinen in Entwicklungsländer verschifft werden um dort für Pfennige die ärmsten der Armen zu Sklavenarbeit zu treiben, an statt daß man in Deutschland die Maschinen besser an die realen Fertigungsprozesse anpasst um Handarbeit im hohen Prozentsatz einzusparen. Die meisten Firmenberater schmeissen gar ihre eigenen Maschinenbauingenieure und Facharbeiter raus, um zehn mal so teuer auf ungeeignete Maschinen die keinerlei Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz bringen (die natürlich dieselben Maschine kauft, in einem billigeren Land) angewiesen zu sein, die kann man auch noch leasen.
Der Kommentar ist zwar ein wenig unqualifiziert aber hier lese ich einfach nur extrem viel Bla Bla Bla heraus. Simon schrieb: > Durch Verschmelzung der Produktion und IKT sollen ganz neue > Geschäftsmodelle entstehen und die Effizienz verbessert werden. Das sind so Sätze, wie sie der Projektleiter, der von nichts eine Ahnung hat in den Mund nimmt. Irgend ein deutscher Prof. der igrendwas voraussagt. "Industrie 4.0" Wohl eher 3.1, denn im Grund genommen spielt nach wie vor die IT eine grosse Rolle und diese "Industrie 4.0" ist nix anderes als der natürliche Lauf der Dinge, der technologische Fortschritt. Dass immer mehr automatisiert wird ist doch nix neues? Aber war ja klar, dass ein paar Profs, ein paar Verbände und sonst ein paar Hampelmänner dafür ein riesiges Fass aufmachen müssen :)
"Industrie 4.0" ist einfach nur ein weiteres Schlagwort, ein Hype mehr. MaWin schrieb: > die Maschinen besser an die realen Fertigungsprozesse anpasst um > Handarbeit im hohen Prozentsatz einzusparen. Naja, man kann gar nicht soviel automatisieren wie die günstige Handarbeit in anderen Ländern hergibt. Wir wollten mal einen Vollautomaten für ein Produkt aufbauen, ganz grob nach dem Motto: Vorne Bauteile rein, hinten fertiges Produkt raus. Mit allem Piep und Papp hätte das Ding ziemlich genau 1 Million € gekostet. Am Ende wurde ein Halbautomat gebaut und die restliche Handarbeit findet in Osteuropa statt.
Dave Chappelle schrieb: > Wohl eher 3.1, denn im Grund genommen spielt nach wie vor die IT eine > grosse Rolle und diese "Industrie 4.0" ist nix anderes als der > natürliche Lauf der Dinge, der technologische Fortschritt. Dass immer > mehr automatisiert wird ist doch nix neues? > > Aber war ja klar, dass ein paar Profs, ein paar Verbände und sonst ein > paar Hampelmänner dafür ein riesiges Fass aufmachen müssen :) Nicht ganz. Industrie 4.0 verfolgt den Ansatz, dass jedes Produkt in jedem Produktionsschritt selbst weiß, was es durchlaufen hat, wo es gerade ist, was noch mit ihm passieren muss, und wohin es als nächstes muss. Der Ansatz ist grundlegend anders als in der aktuellen Produktion: Fertige 1000000 Stück in Variante A auf Maschine A, rüste um, fertige 4000 in Variante B auf Maschine A etc. Die Produktion an sich wird viel intelligenter dadurch und die Planung genauer. Realtime Abfragen auf ein einzelnes Produkt sind auf die Sekunde genau durchführbar. In der Theorie eine klasse Erfindung. Unser Stand der Technik wird das aber in naher Zukunft in der Art (vgl. Internet der Dinge) noch nicht im Ganzen umsetzen können.
Dave Chappelle schrieb: > "Industrie 4.0" > > Wohl eher 3.1 Trifft es nicht wirklich. Durch die neuen Möglichkeiten der Cyber-Physischen-Systeme/Embedded Systems entsteht ein Paradigmenwechsel in der Produktion und der gesamten Wertschöpfungskette. Bis dato wird die Produktion i.d.R. zentral geplant und gesteuert, in Zukunft soll die Planung/Steuerung dezentrale und damit deutlich variabler erfolgen. Das zu produzierende Teil kommuniziert mit der Maschine und wird dank entsprechender Technologie "smart". Das ist kein Quantensprung, sondern eine Evolution, die in Anbetracht der bisherigen Klassifizierung der Industriellen (R)evolutionen durchaus mehr als 4.0, denn als 3.1 beschrieben werden kann. Das ist ein tiefgreifender Strukturwandel der nächsten Dekade und nicht einfach ein x-beliebger "Technischer Fortschritt" (ala 3.1).
> Mit allem Piep und Papp hätte das Ding ziemlich genau > 1 Million € gekostet. Am Ende wurde ein Halbautomat > gebaut und die restliche Handarbeit findet in Osteuropa statt. Und ? Die 1 Million statt der (geratenen) 500000 des Halbautomaten. Wie lange dauert es bis die 500000 an Lohnkosten rausgehauen sind ? 1 Jahr ?
Simon schrieb: > Bis dato wird die Produktion i.d.R. zentral geplant und gesteuert, in > Zukunft soll die Planung/Steuerung dezentrale und damit deutlich > variabler erfolgen. Das zu produzierende Teil kommuniziert mit der > Maschine und wird dank entsprechender Technologie "smart". zumindest einer der sich, bevor er was postet, mit der Materie auseinandersetzt.
> Durch die neuen Möglichkeiten der Cyber-Physischen-Systeme/Embedded > Systems entsteht ein Paradigmenwechsel ... nächsten Dekade und nicht > einfach ein x-beliebger "Technischer Fortschritt" (ala 3.1). Wow, ist das ein Geschwafel. Fast nicht zu überbieten an weltfremdem Phantastereien. Autokonzerne beispielsweise bieten heute ihre Modelle in Varianten an, und der Kunde sucht sich eine aus. Autokonzerne wären schon froh, wenn alles weitere (Bestellung der Einzelteile, Produktionsschritte) vollautomatisch von dieser Bestellung abgeleitet werden könnte. Noch glücklicher wären sie, wenn sie die Varianten gar nicht erst anbieten müssten, sondern der Kunde sich sich selbst aussucht und der Computer entscheiden kann, ob diese Teile überhaupt so kombinierbar sind. Nach dem Zusammenbau und der Auslieferung will der Konzern wissen, welche Teile in dieser Fahrgestellnummer verbaut wurden )beispielsweise Rückruf wegen Dichtung xyz), und welche Ersatzteile auch in Zukunft passen (müssen ja nicht die original verbauten sein). Damit wäre man schon glücklich (und arbeitet dran).
MaWin schrieb: >> Durch die neuen Möglichkeiten der > Cyber-Physischen-Systeme/Embedded >> Systems entsteht ein Paradigmenwechsel ... nächsten Dekade und nicht >> einfach ein x-beliebger "Technischer Fortschritt" (ala 3.1). > > Wow, ist das ein Geschwafel. > Fast nicht zu überbieten an weltfremdem Phantastereien. > > Autokonzerne beispielsweise bieten heute ihre Modelle in Varianten an, > und der Kunde sucht sich eine aus. Autokonzerne wären schon froh, wenn > alles weitere (Bestellung der Einzelteile, Produktionsschritte) > vollautomatisch von dieser Bestellung abgeleitet werden könnte. > Noch glücklicher wären sie, wenn sie die Varianten gar nicht erst > anbieten müssten, sondern der Kunde sich sich selbst aussucht und der > Computer entscheiden kann, ob diese Teile überhaupt so kombinierbar > sind. Nach dem Zusammenbau und der Auslieferung will der Konzern > wissen, welche Teile in dieser Fahrgestellnummer verbaut wurden > )beispielsweise Rückruf wegen Dichtung xyz), und welche Ersatzteile > auch in Zukunft passen (müssen ja nicht die original verbauten sein). > > Damit wäre man schon glücklich (und arbeitet dran). Bitte bitte mach dir die Mühe: http://de.wikipedia.org/wiki/Industrie_4.0
MaWin schrieb: > Wow, ist das ein Geschwafel. > Fast nicht zu überbieten an weltfremdem Phantastereien. Das ist ein Forschungsgebiet, es gibt aber schon Pilotprojekte. Natürlich wird es nicht von heute auf morgen alles "smart" in der Produktion, aber neue Technologien ermöglichen neue Ansätze - darum geht es. Deswegen ist der Einwand, es handle sich eher um eine Evolution auch nicht verkehrt, denn natürlich wird dieser Prozess schrittweise erfolgen. Dennoch ist es ein Paradigmenwechsel, daher ist "Industrie 4.0" durchaus akkurat gewählt. Du begehst den Fehler, die neuen Technologien und deren Auswirkungen zu ignorieren. Für einen Ingenieur(?) recht einfallslos.
> Am Ende wurde ein Halbautomat gebaut und die restliche Handarbeit findet > in Osteuropa statt. Wenn es auch OT ist: Darin kann ich nichts völlig verwerfliches sehen. Die Leute dort wollen auch Geld verdienen. Ein wenig Geld ist besser als gar keines.
Bernd G. schrieb: > Wenn IKT Informations- und Kommunikationstechnik bedeutet, kann ich > weder Strukturwandel noch irgendwelche Revolutionen erkennen. Das sind > geistige Blähungen irgendwelcher Leute, die früher von Wachstumskernen > und Innovationsclustern geschwafelt haben. Hört sich stark nach dem an, was uns der Nachfolger von Lindahl der neue CEO Jorgen Centerman um 2000 vorgeredet hat, der in der Industrial IT den Zukunfstmarkt für ABB sah und als ehemaliger ITler dort gross einsteigen wollte. Das Ziel war, in nahezu jeden Industrieprozess (s)eine Software reinzustopfen, um alles von oben am Rechner aus zu steuern. Die IT hinter den gesamten Projekten wurde als DER Gewinnbringer angesehen, indem man sich wie eine Spinne mitten in die Logistikkette setzt und alles kontrolliert, wobei die Endpoints und Geräte preiswert zugekauft werden sollten. Damals warf die ABB ihr gesamtes Kraftwerks und Turbinengeschäft, sowie Teile von Elektronik und PLC-Systemen über board, um richtig fit zu werden für die Zukunft. Alle Mitarbeiter wurden mit Internet ausgestattet und regelrecht angehalten, sich im Internet umzusehen und neue Ideen zu suchen. Das haben sie dann auch eifrig getan und das Lotusforum mit allerlei Gequarke zugetextet. Vernünftige Ideen und wirksame Verbesserungen an den bestehenden Produkten gingen komplett unter. Am Ende hat es für die ABB in Sachen IT dann zu einem Koffertransportsystem für Flughäfen sowie einer Windowsoberfläche für ihre PLCs gereicht. ***lol*** Schon bald nach der Übernahme des Postens durch Centerman verloren die ABB Aktien dann auch 50% ihres Wertes und mussten gestützt werden, weil die EQT, die Besitzer von ABB Angst um ihr Portfolio hatte. Ich sehe diese IT-Wunder-Dingenskirchen-Geschichten einfach als fortgesetzten Versuch, mit virtuellen herbeigeredeten Werten irgendwie Geld von Anlegern abzuschöpfen. Die Nummer ziet aber seit einiger Zeit nicht mehr so :-)
> Du begehst den Fehler, die neuen Technologien und deren Auswirkungen zu > ignorieren. Leider nicht. Es wäre vieles denkbar, um effektiver bessere Produkte herstellen zu können, viele neue Maschinen die von Lebensmitteln bis zu Produktionsrobotern alles produzieren, näher am Kundenwunsch. Aber sicher gehören dazu keine Halbfertigprodukte die auf der Suche nach ihrer nächsten Maschine "form mich, drück mich, stanz mich" durch die Gegend irren. Ob eine Maschine bei Einlegen eines Teils nun aus einer Datenbank mitgeteilt bekommt ob der Kunde es rot oder blau gefärbt haben will, oder das dem Etikett entnimmt, ist inhaltlich vollkommen belanglos.
ehemaliger Mitarbeiter der ABB schrieb: > Ich sehe diese IT-Wunder-Dingenskirchen-Geschichten einfach als > fortgesetzten Versuch, mit virtuellen herbeigeredeten Werten irgendwie > Geld von Anlegern abzuschöpfen. Die Nummer ziet aber seit einiger Zeit > nicht mehr so :-) Du offenbarst nur, dass du keine Ahnung vom Thema hast. Deine Geschichtsstunde ist interessant, aber dein Kommentar zu "Industrie 4.0" leider nur uniformiertes Geschreibsel.
MaWin schrieb: > Ob eine Maschine bei Einlegen eines Teils nun aus einer Datenbank > mitgeteilt bekommt ob der Kunde es rot oder blau gefärbt haben will, > oder das dem Etikett entnimmt, ist inhaltlich vollkommen belanglos. Eher sogar noch schlimmer. Gerade dass es spezialisierte Maschinen die mit entsprechenden Werkzeugen umgerüstet werden müssen, können doch nur sehr produktiv laufen wenn zentral die Produkte in großen Einheiten organisiert werden. Was macht den ein Produkt, das sich etwas verlaufen hat (hat an anderen Stellen länger gedauert) und will jetzt von einer umgerüsteten Maschine bearbeitet werden? Maschine wieder zurückrüsten?
ZeroCool schrieb: > Industrie 4.0 verfolgt den Ansatz, dass jedes Produkt in jedem > Produktionsschritt selbst weiß, was es durchlaufen hat, wo es gerade > ist, was noch mit ihm passieren muss, und wohin es als nächstes muss. > Der Ansatz ist grundlegend anders als in der aktuellen Produktion: > Fertige 1000000 Stück in Variante A auf Maschine A, rüste um, fertige > 4000 in Variante B auf Maschine A etc. Dass es wünschenswert ist, Variante A und B auf einer Maschine ohne Umrüstung fertigen zu können, ist trivial. Nur macht das die Maschinen eben aufwendiger und teurer, und ist deswegen nicht überall sinnvoll. Ich hab mir gerade mal den Abschlussbericht zu Industrie 4.0 angesehen (http://www.forschungsunion.de/pdf/industrie_4_0_abschlussbericht.pdf). Die Trivialität des ganzen wird schön z.B. im Anwendungsbeispiel 1 auf S. 33 deutlich: "Roboter werden künftig in produktionsfreien Zeiten (auch bei kurzfristigen Stillständen) zunächst stillgesetzt. Bei längeren Pausen werden sie in eine Art Stand-by-Modus versetzt, den sogenannten Wake-OnLAN-Zustand)." Fazit Industrie 4.0: man nehme haufenweise Buzzwords (selbst "App" ist denen nicht zu blöde), schmeiße "Energieeffizienz" mit rein, rühre einmal gut um, fertig ist die Suppe um Politiker zu beeindrucken und Forschungsgelder abzugreifen.
dumdi dum schrieb: > Eher sogar noch schlimmer. Gerade dass es spezialisierte Maschinen die > mit entsprechenden Werkzeugen umgerüstet werden müssen, können doch nur > sehr produktiv laufen wenn zentral die Produkte in großen Einheiten > organisiert werden. Was macht den ein Produkt, das sich etwas verlaufen > hat (hat an anderen Stellen länger gedauert) und will jetzt von einer > umgerüsteten Maschine bearbeitet werden? Maschine wieder zurückrüsten? Der Ansatz bei Industrie 4.0 ist in diesem Fall folgender: Ein smartes Produkt plant sich seine Produktion selber. In diesem Fall sind die Fertigungsmaschienen eher als "Was-weiß-ich-as-a-Service" anzusehen. Das ein Irrläufer kommt weiß man in einem solchen System schon vorher und kann mit diesem kommunizieren. Dieses Teil sucht sich dann entweder einen neuen Weg oder wartet, bis die Maschine wieder ihren Service für das Teil bereithält. Ich finde das im Gegenteil zu dir sogar viel effektiver und flexibler, weil nur ein Teil warten muss und nicht eine ganze Charge, wenn sich deren Vorgängerprozess verlängert hat.
Andreas schrieb: > Fazit Industrie 4.0: man nehme haufenweise Buzzwords (selbst "App" ist > denen nicht zu blöde), schmeiße "Energieeffizienz" mit rein, rühre > einmal gut um, fertig ist die Suppe um Politiker zu beeindrucken und > Forschungsgelder abzugreifen. Lies dir den Bericht zu Industrie 3.0 durch... Nix anderes und wurde trotzdem als Standard mehrfach kopiert...
Selten sowas realitätsfernes gehört. Consultergeschwätz.
ttl schrieb: > Selten sowas realitätsfernes gehört. Consultergeschwätz. Geschwätz ist dein inhaltsloser Beitrag. Für Argumente reicht es bei dir wohl nicht.
Na gut, ich nehme dann mal zur Kenntnis, das heute zu jeder mit Gewalt hochgejubelten Sache die typischen Kennzeichnungsschwurbeleien wie 1.0., 3.1.,6.22 und eben auch 4.0 gehören. Wenn man nicht in der Lage ist, die Sinnhaftigkeit einer Sache oder eines Prozesses darzustellen, verpasst man dem Dingens eben das Etikett 4.0. Die Produktionsprozesse werden sich so entwickeln, wie sie in der Praxis gebraucht werden und nicht, wie irrlichternde Professoren das zu wissen glauben. Es hört sich nach der üblichen Erheischung von Zillionen an Fördergeldern an. Es kann ja sein, das besagtes 4.0 dabei herauskommt, aber darüber können wir in frühestens 10 Jahren weiterreden. Die Industrie entscheidet selbst, was sie tut, nicht der zentralistische Propagandist.
Simon schrieb: > Trifft es nicht wirklich. > > Durch die neuen Möglichkeiten der Cyber-Physischen-Systeme/Embedded > Systems entsteht ein Paradigmenwechsel in der Produktion und der > gesamten Wertschöpfungskette. Wow, soviele Buzzwords in nur 3 Zeilen... > Bis dato wird die Produktion i.d.R. zentral geplant und gesteuert, in > Zukunft soll die Planung/Steuerung dezentrale und damit deutlich > variabler erfolgen. Das zu produzierende Teil kommuniziert mit der > Maschine und wird dank entsprechender Technologie "smart". Was an dezentral gesteuerter Produktion gut sein soll, sei mal dahin gestellt. Auf jeden Fall gibt es dann etliche neue Ansatzpunkte wo etwas schief laufen kann, sowas stabil hinzubekommen ist ein Alptraum... Am Ende muss doch jeder Schritt zum großem Ganzen passen ;) > Das ist kein Quantensprung, sondern eine Evolution, die in Anbetracht > der bisherigen Klassifizierung der Industriellen (R)evolutionen durchaus > mehr als 4.0, denn als 3.1 beschrieben werden kann. Klingt nach einem Auszug aus einer wirtschafts-philosopischen Diplomarbeit > Das ist ein tiefgreifender Strukturwandel der nächsten Dekade und nicht > einfach ein x-beliebger "Technischer Fortschritt" (ala 3.1). Alle Kreuze gesetzt, BINGO ;)
Du hast also inhatlich/technisch nichts zu sagen, ok. Wenn Cyber-Physischen-Systeme/Embedded Systems für dich ein Buzzword ist, erübrigt sich eine Diskussion wohl vonallein. Schade, dass die Leute sich ein Urteil bilden, ohne auch die geringste Ahnung von der Materie zu haben. So ein Verhalten ist viel mehr BWLer als Ingenieur, dachte ich. :-/
Hmm... schrieb: > Auf jeden Fall gibt es dann etliche neue Ansatzpunkte wo etwas > schief laufen kann, sowas stabil hinzubekommen ist ein Alptraum... Ich würde sagen einer Herausforderung, die Ingenieure/Informatiker eigentlich suchen sollten. Aber ok, ich sehe schon, dass die direkte Abwehrhaltung hier ziemlich weit verbreitet ist. Vielleicht nutzt "Deutschland" die Chance doch nicht, wäre nun auch nicht das erste Mal. Dabei bilden sich Deutsche Ingenieure doch gerne viel ein?! ;)
Industrie 4.0? Ich dachte 3D-Printing ist das next big thing. Industrie ist obsolet, jeder entwirft und produziert sein Zeug zuhause, vertreibt es dann über Distributionswege im Internet. lol Sag mal schaust du manchmal Nachrichten? Dann extrapoliere mal was wir uns für Problemen in den nächsten 15-20 Jahren gegenübersehen werden. Ob da noch Zeit für so einen Mickey Mouse Schmarrn bleibt....
> Ich würde sagen einer Herausforderung, die Ingenieure/Informatiker > eigentlich suchen sollten. Ich gewinne eher den Eindruck das du noch nicht allzuviel praktische Erfahrung hast. Normalerweise ist man bemüht, Komplexität wo immer es geht aus einem Prozess zu entfernen. Klingt komisch, aber die einfachste Lösung ist meistens auch die bessere/stabilere. Wenn ich etwas komplexeres hinzubringe, muss der Mehrwert (Arbeitsgeschwindigkeit, manuelles(=fehlerträchtiges) zutun) das rechtfertigen. Um 1% mehr Durchsatz zu gewinnen riskiere ich nicht 5000% weniger Durchsatz durch Fertigungsausfälle oder gar Stops zu generieren. Zumal man an einer laufenden Produktion kaum etwas debuggen kann. Wenn jede Stunde wo eine Maschine still steht gleich einige Zehntausende Euros Ausfall bedeutet, wird der Betreiber einen Teufel tun damit Experimente zu fahren um die Spielwut einiger Profs zu befriedigen.
Danke für das Material, Andreas! > Ich hab mir gerade mal den Abschlussbericht zu Industrie 4.0 angesehen > (http://www.forschungsunion.de/pdf/industrie_4_0_ab...). Nicht überzeugend. Katalog von Buzzwörtern und Sprechblasen ohne Substanz. Liest sich, wie ein Brei von viel zu vielen Köchen schmeckt - vor Kompromissen keine einzige Ecke mehr, keine Kante, kein Geschmack, sondern ein Mus aus Trivialitäten, Selbstverständlichkeiten und offenen Fragen da, wo es notwendig wäre. Ich vermute, eine ähnlich große Gruppe feudaler Alchimisten hätte ein ähnliches Rezept für den Stein der Weisen formulieren können. Mir scheint, die Gemeinschaftsleitung von n Experten ist nicht die n-Fache eines dieser Experten, schon gar nicht n!, sondern eher 1/n!. Weil alles, was irgendwer als Ecke oder Kante empfindet, raus gehobelt wird. "Das Produkt weiß..." - erinnert mich an die "Factory of the Future", die Frieder Schwarz in Memmingen gebaut hat mit der Zielvorgabe: "Die FOF muss in Losgröße 1 produktiver fertigen als unsere Konkurrenz in Serie." Das war so um 1990. Jede Baugruppe bekam erst ihren Barcode, in späteren Jahren ihr EEPROM, das sogar Protokoll über den Fertigungsfortschritt führte. Habe ich selbst für programmiert. Ist ja nett, solche schon betagten Errungenschaften nun mit Trommelwirbel und Trompetenstoss als "4.0" zu lesen als Neuigkeit. Ein Beispiel für eine offene Frage: Die der Verantwortung in der Supply Chain: Wer muss blechen im Schadensfall? Wer verdient anhand seiner Qualitätssicherungsvereinbarung? Ist immer der Verursacher schuld, oder immer ein Ohnmächtiger? Die Bezeichnung "Industrie 4.0" setzt der Frechheit die Krone auf. Da wird ja von einem Fehlschlag in den der 4. Generation hoch gezählt, bevor die Stufe "0.1 beta" ausprobiert worden ist. Danke, nein. Liebe Freunde der NSA, versucht ruhig, "Industrie 4.0" Eurer Industrie zu verkaufen. Der hiesige Rest baut besser einfach die FOF nach. Ciao Wolfgang Horn
Bernd G. schrieb: > Na gut, ich nehme dann mal zur Kenntnis, das heute zu jeder mit Gewalt > hochgejubelten Sache die typischen Kennzeichnungsschwurbeleien wie 1.0., > 3.1.,6.22 und eben auch 4.0 gehören. Ab ende der 80er wurde allen innovativen Sachen eine 2000 angehangen. Die gipfelte dann ende der 90er in der Agenda 2010. Es besteht also noch Hoffnung für die Industrie 4.0 Simon schrieb: > Aber ok, ich sehe schon, dass die direkte Abwehrhaltung hier ziemlich > weit verbreitet ist. > Ich würde sagen du hast noch nie in der Industrie gearbeitet. Schon alleine die Idee, dass ein Produkt nur einen Produktionsstandort durchläuft ist naiv. Die Fertigungstiefe ist heute so gering. Alles ist outgesourst. Wenn es so etwas wie deine 4.0 Visionen gibt, dann vielleicht bei den großen Konzernen, aber nicht in der Breite sodass man von einer Revolution sprechen könnte. Es gibt Wirtschaftsbereiche da lässt sich noch nicht mal Industrie 1.0 umsetzen (z.B. Bau). Und der Kleinbetrieb der als Sub vom Sub heute für BMW Türschaniere und morgen für VW Tankdekelklappen herstellt, wird seinen Stahlprofilen auch keine Cyber-Physischen-Systeme/Embedded Systems anheften. Da sagt der Chef einfach Yuri leg die dicken Stangen in den Automat und schalt auf Türschaniere und dann geht's los mit der Produktion. Erklär mir mal wie du das mit 4.0 günstiger machen willst?
> Ein Beispiel für eine offene Frage: Die der Verantwortung
Schon seit langen trägt niemand mehr Verantwortung,
auch ein Ulrich Schumacher, der Infineon ruiniert hat darf nun Zumtobel
zum Teufel schicken.
Bei Aktiengesellschaften sind Aufsichtsräte und Vorstand nur Angestellte
und haben keine Verantwortunge mehr, so entscheidet es cih auch viel
unbefangener, es geht ja nur um das Geld der anderen.
Da wird man bei Fabrik 4.0 sagen: Das Bauteil wollte es so.
Simon schrieb: > Cyber-Physischen-Systeme/Embedded Systems für dich ein Buzzword Es ist ein Buzzword, weil es dafür seit mehreren Jahrzehnten ein deutsches Wort gibt: Kybernetik. Die Idee hinter 4.0 ist interessant und sicher wird man irgendwann so produzieren müssen/wollen. Aber wenn ich mir die realen Fertigungsprozesse die ich kennen gelernt habe, so vor Augen führe - von wegen KVP und so.. - führen doch selbst geringe Änderungen zu Zwergenaufständen. Das wird lange dauern, mehr als 10 Jahre - eher 30.
So ähnlich kann man das teils in großen Walzwerkskomplexen sehen. Die warmgewalzten Coils werden gebunden und markiert. Bekommen im System eine Nummer zugewiesen. Die automatische Krankanlage lagert ein und holt entsprechendes Coil auch wieder irgendwann aus dem Lager, setzt es auf die Logistik der Kaltstraße, wird dort automatisch vermessen und das System überprüft ob das Coil jetzt walzbar ist. Man kann schließlich keine unterschiedlichen Bandbreiten wild durcheinander walzen (Fehlerteufel kann sich auch hier einschleichen). Ist dem nicht so wird es abgewiesen, abgeholt und eingelagert oder abgelegt zur manuellen Überprüfung. Natürlich sind hier keine eingebetteten Systeme eingewalzt und der Mensch hat immer noch Eingriff. Allerdings weiß das System dank Coil-Verfolgung immer wo sich welches Coil befindet und was zu tun ist. Fehler schleichen sich natürlich immer ein. Denkbar ist das also in gewissen Industrien schon. Nur warum muss ich soweit gehen und wie im Beispiel eine Kurbelwelle mit einem ES koppeln? Muss das denn unbedingt dezentral laufen? Ein Werkstück könnte doch über eine einmalige Kennung wie einen QR-Code/Barcode durch entsprechendes einlesen zu jeder Zeit einer Maschine oder einem Transportsystem zugewiesen werden. Bei soviel Automation kann nur noch öfter noch mehr kaputt gehen. Ich sehe schon die Stellenausschreibungen für Instandhalter.
Meinhard schrieb: > So ähnlich kann man das teils in großen Walzwerkskomplexen sehen. Apropos Walzwerk: Ein Bekannter machte dort die Euro-Münzen, und er war nicht ganz unstolz. Bis er mit 50 eliminiert wurde. Ein Automat übernahm ihn. Dauer-Hartzer, fand bis heute nie mehr was anderes. Denn es werden anderswo auch nicht proportional mehr Stellen frei, je mehr Automaten übernehmen.
Merkwürdig. Euro-Münzen-Macher waren/sind doch händeringend gesucht!
Meinhard schrieb: > Ich > sehe schon die Stellenausschreibungen für Instandhalter. JaJa, da werden dann "Elektroniker" gesucht!
Hmm... schrieb: > Wenn jede Stunde wo eine > Maschine still steht gleich einige Zehntausende Euros Ausfall bedeutet, > wird der Betreiber einen Teufel tun damit Experimente zu fahren um die > Spielwut einiger Profs zu befriedigen. soll mit "intelligenter" Sensorik kaum mehr Probleme machen, weil die Instandhaltung zustandsgeführt erfolgt. So die Theorie!
Eher Ingenieure. Ingenieur zu sein wird Standard, um nicht in das absolute Prekäriat abzurutschen.
HeinerAlarm schrieb: > Euro-Münzen-Macher waren/sind doch händeringend gesucht! Das war bei den Römern noch so, für handgeschmiedete Taler. ;-) Aber du meinst bestimmt was anderes, Geldvervielfältiger. ;-)
Ich finde Industrie 4.0 eine hervorragende Idee. Es wird wissenschaftlich präzise das Teilsystem Fertigungsprozess entkoppelt von allem anderen mit idealisierten Annahmen (alles funktioniert wie geplant) betrachtet. Wenn dann eine ungebildetet Person das Gesamtbild betrachtet und feststellt, das es sch**** aussieht liegt das ja einfach nur daran, dass sie den bezaubernden Fleck der Fertigung wegen mangeldem Wissen nicht sieht. Die Chance für Deutschland ist, die Fähigkeiten, von denen es in der Vergangenheit profitiert hat für die Zukunft zu behalten und nicht für die Suche nach neuen Fähigkeiten aufzugeben. Eine dieser Fähigkeiten ist das gut ausgebildete Fachpersonal, das die Arbeiten ausführt. Da aber in vielen Firmen Kostensenkung viel wichtiger ist als Qualitätserhalt (der ist ja schließlich durch die Qualitätssicherungsabteilung eh gegeben) wird versucht möglich wenig Gehalt zu zahlen. Qualifiziert müssen die Arbeiter ja nicht wirklich sein. Wenn sie lesen können genügt das vollkommen, da durch die Zertifizierung ja eh jeder Arbeitsschritt auf Papier nachzulesen ist. Meiner Meinung nach sollte statt dem Konzept "Industrie 4.0" lieber gleich auf das augenscheinlich teurere, dafür aber um ein vielfaches flexiblere, leistungfähigere und intelligenteste System auf dem Markt zurückgegriffen werden. Den Menschen. Ein Beispielsystem dafür gibt es schon und das arbeitet absolut zuverlässig. http://de.wikipedia.org/wiki/Dabbawala Hat allerdings ein Marketingproblem: Es ist keine Elektronik drinnen :-( Gruß Kai
> Die vierte industrielle (R)evolution steht bevor und Branchenexperten > gehen davon aus, dass Deutschland hier Weltmarktführer werden kann. Mit dieser Personalpolitik wohl kaum
Was ist eigentlich Industrie 4.0 ? Alle beschriebenen "revolutionären Neuerungen" gab es schon vor mindestens 10 aber meist auch schon vor 20 Jahren. Die Vernetzung nimmt ganz sicher zu und z.B. aus Barcodes werden RFIDs aber das ist für mich reine Evolution. Ein Produkt wird im Normalfall auch nicht wissen, wie es bearbeitet werden soll, sondern die Info kommt auf Grund des Barcode/RFID-Tags irgendwo aus dem Rechenzentrum, während sie vor 25 Jahren noch von einer Floppydisk kam, welche in der Maschine steckte. Meiner Meinung nach wird da eher alles zentralisiert. Jetzt fehlt nur noch das einer behauptet das revolutionäre daran sei "die Cloud". Ich denke einig sind sich wohl die meisten hier, das dieser evolutionäre Wandel für Deutschland sicher sinnvoll ist aber dieses ständige Gelaber von irgendwelchen Revolutionen geht mir auf die nerven. Es wird eben jede Woche eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Ob das nun nur Marketingzwecken dient oder um Forschungsgelder abzugreifen spielt dabei keine Rolle. Interessant fand ich in dem Zusammenhang das die extrem nervige Werbung für die neueste IBM-Sau ("Haben sie eigentlich schon von Big-Data gehört?...") ziemlich exakt zeitgleich mit den Enthüllungen um Prism und Tempora verschwunden ist. Was für ein Zufall...
Dipl Ing ( FH ) schrieb: > Mit dieser Personalpolitik wohl kaum An der zivilen Revolution, die 1980 verher gesagt wurde, tat sich bis heute auch nichts. Im Gegenteil, es wurde erbärmlich.
Richtig, Christopher, > ... aber dieses ständige Gelaber von irgendwelchen Revolutionen geht mir > auf die nerven. Ich werte dies Gelaber als Indiz für Inkompetenz, Professoren der Ingenieurwissenschaften absolut unangemessen. Werbeweisheit: Was Substanz hat, das kann mit dieser beworben werden. Ein Kilo Gold findet auch ohne Werbegelaber seinen Kunden. Wo Gold mit Werbegelaber beworben wird, da ist es dann deutlich teurer als an der Börse. Ein hübsches Mädel findet auch ohne Makeup seinen Deckel, aber je verbrauchter die Hure, desto greller und dicker muss ihre Schminke sein. Was keine Substanz hat, das muß mit der Blendungskraft verblendender Argumente verkauft werden. Diese Studie ist ihr Geld nicht wert. Dafür zahlen nur Deppen. Anonyme mit Jubelrufen sind der Kunst des Clacquers verdächtig. Ich habe keine Lust, mich mit solchem Pfusch noch näher zu beschäftigen. Nur eines: Binsenweisheiten machen keine Innovation, keinen wirklichen Vorsprung im Markt. Echter Vorsprung ist nur zu erreichen mit exklusivem Wissen, das der Konkurrenz noch fehlt. Davon ist die Studie aber völlig frei, sie ist altbacken, von Vorgestern. Eine Schande, die ich als schändlicher empfinde als die Schandtat des "von" Guttenberg. Wenn das Marketing-Professoren geschrieben hätten, hätte mich das nicht tangiert. Aber wenn Professoren der Ingenieurwissenschaften solchen Pfusch demonstrieren, dann schädigt das den Ruf und den Wert der Ingenieure. Da geht es an meinen Geldbeutel. Ciao Wolfgang Horn
a) Ihr habt Industrie 4.0 nicht verstanden und ich habe euch keine Lust einen Aufsatz darüber zu schreiben. b) An diesem Thread merkt man, dass man es hier nicht gerade mit Wissenschaftlern zu tun hat, sondern das alles eher ein Schrauberverein zu seien scheint. Das mache ich an den Aussagen fest wie: "rein aus Marketingzwecken", "nur um Forschungsgelder abzuzapfen", etc. UND: Ihr schreibt zu Themen was, worüber ihr gerade mal den Abstract eines wahrscheinlich unwichtigen Papers gelesen habt, wenn überhaupt. Industrie 4.0 an sich lässt sich in dieser Diskussion mit eurem Hintergrundwissen nicht diskutieren. Macht euch erst einmal schlau und bildet euch dann eure Meinung, und verurteilt nicht Ideen, Technologien und Konzepte, die ihr auf Anhieb nicht versteht. Versuchts wissenschaftlich anzugehen :) PS: Natürlich gab es die Idee schon vor 20 Jahren. Es gab aber alle Ideen schon vor 20 Jahren (Tablets, Umweltschutz, was-weis-ich). Aber damals war es noch weniger umsetzbar als heute, deswegen wird es jetzt mit den mittlerweile erreichten Technologien und auch erreichten IT-Infrastrukturen (globale Vernetzung etc.) wieder interessant und sollte aus Sicht der Wissenschaft auf jeden Fall entwickelt werden. Aber ihr seid bestimmt alle schlauer und habt den tieferen Einblick in die Materie als ein Robert Bosch, der wenigstens versucht mit Projekten die Machbarkeit zu bestimmen als sich coole Floskeln wie "jetzt greifen wir mal Forschungsgelder ab" zu überlegen.
> a) Ihr habt Industrie 4.0 nicht verstanden und ich habe euch keine Lust > einen Aufsatz darüber zu schreiben. Doch, ich denke den Grundgedanken und die daraus resultierenden Vorteile haben die meisten hier schon verstanden. Aber im Gegensatz zur grauen Theorie eben auch die Risiken und Aufwände die damit verbunden sind das ganze einzuführen. > b) An diesem Thread merkt man, dass man es hier nicht gerade mit > Wissenschaftlern zu tun hat, sondern das alles eher ein Schrauberverein > zu seien scheint. Das mache ich an den Aussagen fest wie: "rein aus > Marketingzwecken", "nur um Forschungsgelder abzuzapfen", etc. UND: Ihr > schreibt zu Themen was, worüber ihr gerade mal den Abstract eines > wahrscheinlich unwichtigen Papers gelesen habt, wenn überhaupt. Naja, eher mit Ingenieuren die hauptsächlich an messbaren Resultaten gemessen werden. Gerade in der Entwicklung ist ein wissenschaftliches Arbeiten unabdingbar. Ich kenne etliche Bastler (und auch ein paar Profs) die der Meinung sind ein paar Prozent mehr Spannung als im Datenblatt steht sind schon nicht so schlimm, der Testaufbau ist ja schließlich nicht kaputt gegangen. In der Praxis muss das ganze aber über viele Jahre und viele tausend verschiedene Geräte sicher funktionieren... > Industrie 4.0 an sich lässt sich in dieser Diskussion mit eurem > Hintergrundwissen nicht diskutieren. Macht euch erst einmal schlau und > bildet euch dann eure Meinung, und verurteilt nicht Ideen, Technologien > und Konzepte, die ihr auf Anhieb nicht versteht. Ich denke mal viele hier haben schon etliche Baugruppen entwickelt und auch in Serie überführt, inkl. Produktionsablauf vorbereiten und Testadapter, etc. Und dann sicher auch die Fertigung über einen Produktlebenslauf betreut, Abkündigungsprobleme gelöst und Abläufe optimiert. Das sind praktische Erfahrungen die man nicht mit ein paar Worthülsen widerlegen kann. Würde mich übrigens mal interessieren, was du eigentlich beruflich machst und wie lange. >> Versuchts wissenschaftlich anzugehen :) In der Wissenschaft wurden schon Quantenzustände gebeamt ;)
ZeroCool schrieb: > a) Ihr habt Industrie 4.0 nicht verstanden und ich habe euch keine Lust > einen Aufsatz darüber zu schreiben. Aber vielleicht kannst Du einen Link angeben, der auf eine gute Einführung verweist. Bisher habe ich da leider nicht viel mit Substanz gefunden. Das ist - leider - alles sehr vage gewesen. > b) An diesem Thread merkt man, dass man es hier nicht gerade mit > Wissenschaftlern zu tun hat, sondern das alles eher ein Schrauberverein > zu seien scheint. Das muss kein Nachteil sein :-) Letztendlich muss eben die Praxis erweisen, ob sich so ein Konzept überhaupt umsetzen lässt. Wissenschaftler kümmern sich viel zu häufig nur um Effektivität, aber nicht um Effizienz. > Das mache ich an den Aussagen fest wie: "rein aus > Marketingzwecken", "nur um Forschungsgelder abzuzapfen", Wenn Du schon einmal in universitären Instituten gearbeitet hast, dann weisst Du, dass es da häufig in der Tat um Forschungsgelder und Töpfe geht, die man anzapfen möchte - und da wird dann gerne auch von Wissenschaftlern etwas übertrieben/geschönt dargestellt. Das habe ich mehrfach genau so erlebt. Willkommen in der Realität ;-) Der reine Wissenschaftler, der losgelöst von Förderung sich ganz seinem Problem hingibt und keine finanziellen Nöte hat - den gibt es nur ganz, ganz selten :-( > Industrie 4.0 an sich lässt sich in dieser Diskussion mit eurem > Hintergrundwissen nicht diskutieren. Macht euch erst einmal schlau und > bildet euch dann eure Meinung, und verurteilt nicht Ideen, Technologien > und Konzepte, die ihr auf Anhieb nicht versteht. Ich gebe zu, dass ich bis gestern auch nichts davon gehört habe. Ich werde das in meinem Unternehmen wohl auch nie benötigen, aber trotzdem interessiert mich der Ansatz. Ich hätte nur gerne mal einen Artikel mit konkreten Beispielen. Mit "könnte" und "irgendwie wird das Bauteil seinen Weg finden" ist mir da wenig geholfen. > Versuchts wissenschaftlich anzugehen :) Gerne. Aber dazu benötigt man auch überhaupt erstmal eine vernünftige Definition, was genau Industrie 4.0 überhaupt sein soll. > PS: Natürlich gab es die Idee schon vor 20 Jahren. Es gab aber alle > Ideen schon vor 20 Jahren (Tablets, Umweltschutz, was-weis-ich). Nein, es gab damals viele Ideen noch nicht - sie waren einfach noch nicht da. Wenn im OP direkt am Anfang "Die vierte industrielle (R)evolution steht bevor" quasi als Fakt hingeklotzt wird, obwohl offenbar noch nicht einmal klar ist, ob das überhaupt sinnvoll ist geschweige denn irgendwelche Machbarkeitsstudien psitiv abgeschlossen wurden, dann ist Skepsis eben angebracht. Wenn Du gute Artikel/Einführungen darüber hast: immer her damit :-)
Wir brauchen "Spinner", die auf der Suche sind, was alles theoretisch möglich ist und für die Menschheit oder das Individuum nützlich ist. Wir brauchen Praktiker, die diese Spinnereien umsetzen, in das, was praktisch machbar ist und die Spinner etwas erden. Beide arbeiten idealerweise unter einem Dach, bzw. nicht all zu weit voneinander entfernt. Spinner ist hier durchaus positiv gemeint.
Halo, ZeroCool,
> a) Ihr habt Industrie 4.0 nicht verstanden
Deine Publikumsbeschimpfung bestärkt den Eindruck mangelhafter
Kompetenz, die durch Überheblichkeit nicht kompensiert werden kann.
Wer immer etwas anzubieten hat, der wird eher Käufer finden, wenn er das
Wertvolle, die Neuigkeit in seinem Angebot klar heraus stellt und
begreifbar macht.
Dafür sind Zusammenfassungen da. Wenn eine Zusammenfassung nichts Neues
enthält, sondern nur altbekanntes in toller Aufmachung, dann ist das
wohl ein Indiz für Geschick in der Werbung, in der Sache aber ein
Armenzeichen.,
Noch schlimmer wäre, wenn die Autoren das Aufregende, das Neue wohl im
umfangreichen Text haben, aber in der Zusammenfassung vergessen haben.
Mein Urteil ist gefällt: Die Autorengruppe hat versagt, sie hat nichts
Neues zu bieten, was nicht schon ihre Vorgänger im Amt zu bieten gehabt
hätten.
Ich schlage nach ERA, das Gehalt dieser Personen an die tatsächlich
gezeigte Leistung anzupassen.
Ciao
Wolfgang Horn
Die Ideen die hinter Industrie 4.0 stecken sind meiner Meinung nach genial und ich bin der absoluten Überzeugung das wir in diesem Land unser Lohnniveau und unsere Wettbewerbsfähigkeit nur dann aufrecht erhalten können wenn wir die Produktivität pro Mitarbeiter weiter erhöhen (denn es gibt genug andere die das ganz bestimmt machen werden). Das einzige was mich an diesem Schlagwort und der Marketingmaschinerie dahinter stört, ist, das sie für sich beanspruchen diese Ideen wären alle neu und das sind sie eben nicht. Ein paar Beispiele von Firmen welche die Werbetrommel für Industrie 4.0 rühren: Siemens - vor allem mit Automatisierungstechnik und Software zur Produktionsplanung und Steuerung, sowie PLM-Software SAP - Software zur kompletten Integration und Vernetzung eines Unternehmens, von Einkauf über Fertigung, Vertrieb, Service, etc., einschließlich aller beteiligten Mittel Wittenstein - ein mittelständisches Unternehmen mit Schwerpunkt mechatronische Antriebstechnik aber mit weiteren Bereichen; steckt unter anderem hinter FreeRTOS Ein mittelständischer Maschinen- und Anlagenbauer verknüpft nun die Antriebstechnik von Wittenstein mit einer Steuerung von Siemens, welche wiederum von SAP-Software gesagt bekommt welches Produkt wie aussehen soll. Wer will mir jetzt glaubhaft machen , dass es das vor 10 Jahren noch nicht gab? Sicherlich gibt es auch bei diesen Firmen einen Wandel. Siemens steckt mehr Geld in Softwareentwicklung und verkauft mehr Automatisierungstechnik als vor 10 Jahren. Wittenstein verkauft mehr Antriebstechnik als vor 10 Jahren und SAP verkauft mehr - und vor allem komplexere - Software als vor 10 Jahren. Für mich aber alles reine Evolution und keine Revolution. Eine Revolution wird es für die sein, die in 100 Jahren darauf zurück schauen. Dann werden sie aber sicher nicht sagen im Jahre 2012 begann die Revolution der Industrie 4.0 sondern werden den Transistor und das Internet als technische Revolutionen bezeichnen. Dazwischen und danach ist bisher - für mich jedenfalls - alles nur Evolution.
Da einige nach Beispielen aus der Praxis gefragt haben: http://www.computerwoche.de/a/industrie-4-0-in-der-praxis,2544676 Ganz ehrlich: Geht doch mal auf eure technischen/wirtschaftlichen Bedenken ein und verkneift euch den biederen Beißreflex ("Marketing"). Natürlich müssen Papers in dem Bereich auch "marketingtechnisch" aufbereitet werden, seid ihr so kleingeistig daraus ein negatives Urteil abzuleiten? Ich habe bisher nur wenige gute Kommentare von den Bedenkenträgern gelesen. Aufsätze wie die von Wolfgang Horn bringen hier keinen weiter.
Christopher Johnson schrieb: > Für mich aber alles reine Evolution und keine Revolution. Das haben wir nun auch schon mehrfach festgestellt in diesem Thread. Christopher Johnson schrieb: > Ein mittelständischer Maschinen- und Anlagenbauer verknüpft nun die > Antriebstechnik von Wittenstein mit einer Steuerung von Siemens, welche > wiederum von SAP-Software gesagt bekommt welches Produkt wie aussehen > soll. Christopher Johnson schrieb: > Wer will mir jetzt glaubhaft machen , dass es das vor 10 Jahren noch > nicht gab? Es geht doch gerade darum, dass die Anlagen nicht mehr zentral von einer SW gesagt bekommen, wie das Produkt aussehen soll. Das Produkt selbst wird "smart" - dadurch erfolgt ein Paradigmenwechsel in der Produktion/Logistik. Also iwie sind die Leute hier sehr schnell dabei zu urteilen, ohne sich vorher zu informieren. :-/
Simon schrieb: > Das Produkt selbst wird "smart" - dadurch erfolgt ein Paradigmenwechsel > in der Produktion/Logistik. Genau das würde ja bedeuten, dass das Produkt alle Informationen enthält, z.B. für eine CNC-Bearbeitung. Das halte ich für den größten Humbug und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so kommen wird. Meiner Meinung nach läuft das ganze so ab: Ein Produkt bzw. der Grundbestandteil (z.B. ein Alublock) bekommt einen RFID-Tag und diesem ist zentral irgendwo im Rechner ein Produkt zugeordnet. Das Produkt läuft über Förderbänder von einer Bearbeitungsstation zur anderen, welche an Hand des RFID-Tags das Produkt entsprechend bearbeiten. Gibt es eine verzweigte Fertigung nach dem Schema: Erst A, dann B oder C, dann D, "entscheidet das Förderband" auf Grund des Tags ob das Produkt mit B oder mit C bearbeitet werden soll. Auch diese Informationen kommen dann vom Zentralrechner. Jetzt kann man natürlich behaupten das Produkt würde entscheiden aber in Wirklichkeit entscheidet ja nicht einmal das Förderband. Wenn das Produkt entscheiden sollte, müsste es ja alle Informationen an Bord haben. Wie soll das geschehen? Jedem Produkt ein SoC samt WLAN-Modul und Batterie aufkleben? Wie will man an einer CNC mal eben so mehrere Megabyte an Daten vom Produkt an die Maschine übermitteln? Flash-Speicher? Wo sind die Vorteile gegenüber RFID?
Wie soll ich mir das denn jetzt konkret vorstellen? Bekommt das Rohalluminium in der Gießerrei einen Chip eingepflanzt, damit das 5-Achs Bearbeitungszentrum weiß, ob aus dem Metallklumpen ein Motorblock oder eine Tragflächenaufhängungwerden soll?
Bitte informiere dich erst einmal. Ich habe wirklich keine Lust/Zeit, dir die techn. Grundlagen für die "Industrie 4.0" zu erklären.
Der Alublock bekommt als Halbzeug beim verarbeitenden Betrieb den RFID-Tag. Aus der Computerwoche: "Die Automatisierungspyramide werde sich dabei evolutionär verändern: Funktionen aus den höheren Ebenen verlagerten sich nach unten - Komponenten würden also die Fähigkeit erhalten, Aufträge der überlagerten Steuerungsebene auszuführen. Durch diese digitale Veredelung entständen zunehmend intelligente Produkte, die den Produktionsprozess aktiv unterstützen könnten." "...könnten" sagt alles und Beckhoff verdient viel Geld mit RS485-Ethernet Wandlern. Damit werden Maschinen vernetzt aber keine Produkte "smart". Ansonsten ist in dem Artikel nur von zunehmender Automatisierung und zunehmender Vernetzung und Integration die Rede. Das ganze verpackt in ziemlich viel Blabla.
Chris D. schrieb: > Aber vielleicht kannst Du einen Link angeben, Da das BMBF die "Industrie 4.0" ins Leben gerufen hat, ist dies die offizielle Webseite dafür: http://www.bmbf.de/de/19955.php > der auf eine gute Einführung verweist. Ob die BMBF-Seite eine gute Einführung ist, musst du für dich selber entscheiden ;-) Ein ganz klein wenig konkretere Informationen findest du beim Projekträger (DLR): http://www.pt-it.pt-dlr.de/de/3069.php Hieraus geht hervor, dass die so genannten "Cyber Physical Systems" eine zentrale Rolle spielen (Mist, noch so ein Buzzword). Bei den CPS geht es im Wesentlichen um die Vernetzung von Steuerungsgeräten und -anlagen im weitesten Sinn. Auf die "Industrie 4.0" bezogen, sind das vorrangig Steuerungen von Produktionsanlagen, Energieerzeugungs- und Verteilungsanlagen und den Produkten selbst. Das ist zwar nichts Neues (in jeder moderneren Fabrik bei jedem Energieerzeuger wird so etwas gemacht, auch die Fernwartung von Endprodukten ist schon gang und gäbe), aber in der "Industrie 4.0" soll das alles eben noch etwas aufgeweitet werden, auch über Unternehmensgrenzen hinaus. > Bisher habe ich da leider nicht viel mit Substanz gefunden. Das ist - leider > - alles sehr vage gewesen. Die Schlagwörter sind auch noch sehr jung. Wie verzweifelt habe ich bei der Einführung des "Web 2.0" nach einer Definition desselben gesucht. Ich konnte keine finden, weil es keine gab. Und heute, fast ein Jahrzehnt später, bin ich immer noch genauso schlau, habe es aber aufgegeben, Zeit und Mühe in die Ergründung des Begriffs hineinzustecken. Außer dem "Cloud-Computing", das ich so gut wie nicht nutze, sind mir seither auch keine großartigen Änderungen aufgefallen, die die Bezeichnung als neues Major-Release rechtfertigen würde. > Ich gebe zu, dass ich bis gestern auch nichts davon gehört habe. Ich > werde das in meinem Unternehmen wohl auch nie benötigen, aber trotzdem > interessiert mich der Ansatz. Vielleicht ist dein Unternehmen schon lange "Industrie-4.0-compliant", und du weißt es nur nicht :) > Ich hätte nur gerne mal einen Artikel mit konkreten Beispielen. In den auf der BMBF-Seite verlinkten "Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0" findest du mehrere Anwendungsbeispiele und "Use-Cases". > Gerne. Aber dazu benötigt man auch überhaupt erstmal eine vernünftige > Definition, was genau Industrie 4.0 überhaupt sein soll. Eine Definition, die einen Ingenieur oder Wissenschaftler (damit meine ich in diesem Zusammenhang keine Wirtschafts- und Geisteswissenschaftler) zufriedenstellt, gibt es (noch) nicht. Wahrscheinlich wird "Industrie 4.0" ähnlich wie "Web 2.0" eine Art offener und erweiterbarer Container-Bergiff werden, unter dem mehrere konkretere, und damit leichter definierbare Begriffe zusammengefasst werden. Einen dieser Unterbegriffe, das "Cyber Physical Systems", habe ich schon genannt. Wenn man diese Begriffe in einer dritten Ebene noch weiter unterteilt und konkretisiert, können sich irgendwann auch Leute wie du und ich etwas unter der "Industrie 4.0" vorstellen. Die Bezeichnung "Industrie 4.0" finde ich aus zwei Gründen ohnehin sehr unglücklich gewählt: Die Versionsnummer 4.0 inmpliziert, dass es irgendwann auch eine Version 4.1 geben wird, was ziemlich sicher nicht der Fall sein wird. Das "Web 2.1" ist schließlich auch schon längst überfällig ;-) Die Bundesregierung redet von einer 4. industriellen Revolution, die durch das Projekt angefacht werden soll, was ich für ziemlich überheblich halte. Alle drei der bisherigen industriellen Revolutionen (wenn man dabei überhaupt von "Revolutionen" sprechen kann), sind durch technische Entwicklungen (Dampfmaschine, Elektrotechnik und Computer) ausgelöst worden, aber niemals durch die Politik, schon gar nicht durch die Regierung eines einzelnen Staats. Im Gegensatz zum "Web 2.0" gibt die "Industrie 4.0" derzeit nur in Deutschland, weder Amis noch Russen noc Chinesen wissen etwas von der Revolution. Aber das ist vielleicht ganz gut so, denn nur so können wir an ihnen rechts vorbeiziehen ;-)
Christopher Johnson schrieb: > "...könnten" sagt alles und Beckhoff verdient viel Geld mit > RS485-Ethernet Wandlern. Damit werden Maschinen vernetzt aber keine > Produkte "smart". Was aber dann keine "Echtzeit" Automatisierung ist. Hier werden nur mehr zeitunkritische Daten rumgeschubst. Bzw. die billige TCP/IP hardware verdrängt propitäre Echtzeitsysteme. Aber so richtig ist die Sache doch noch lange mit dem 4.0 ausgedacht. Hier wird halt ein Begriff in die Runde geworfen, mit dem alles was grad am köcheln ist (z.b. Energieeffizienz, intelligente Stromnetze oder "roduktion "on demand") zu einer Suppe verkocht wird.
Yalu X. schrieb: > Im Gegensatz zum "Web 2.0" gibt > die "Industrie 4.0" derzeit nur in Deutschland, weder Amis noch Russen > noc Chinesen wissen etwas von der Revolution. Schlichtweg falsch.
Simon schrieb: > Schlichtweg falsch. Welche Hälfte des Satzes ist falsch, und wie müsste er richtig heißen? Bei der zweiten Hälfte bin ich noch verhandlungsbereit :) Fest steht, dass selbst unter dem englischen Wikipedia-Eintrag zu "Industry 4.0" nur die Übersetzung des deutschen Artikels zu finden ist. Auch eine Google-Suche nach dem Begriff liefert fast nur Links auf das BMBF und auf deutsche Firmen, die bei dem Programm mitmachen, mitmachen wollen oder einfach nur den Begriff werbewirksam einsetzen wollen.
Hi, Simon, > Da einige nach Beispielen aus der Praxis gefragt haben: > http://www.computerwoche.de/a/industrie-4-0-in-der... Hast Du noch immer nicht verstanden? Ich lese in dem Artikel nur blabla, nur heiße Luft. Wozu habe ich nun Zeit zum Lesen verschwendet? Wo sind die Neuigkeiten, wo sind die Besonderheiten, wo ist das, was der hochtrabenden Bezeichnung "Industrie 4.0" irgend einen Wert gibt? Wer Kunden anlockt und ein Produkt anpreist, der hat die Aufgabe, das Besondere dieser Produktes heraus zu stellen. Wer dann nur heiße Luft liefert, nur Spruchblasen ohne Inhalt, der bestraft sich selbst nach dem Motto "Einem Lügner glaubt man nicht. selbst wenn er mal die Wahrheit spricht". Ciao Wolfgang Horn
aha ... geniale Erfindung, ja das wir meinen Laden revolutionieren. Ich pappe künftig erst das Etikett auf die Flasche und die Reben werden mir dann die dazu passenden Trauben mit dem exakt richtigen potentiellen Alkoholgehalt in der angegebenen Güte liefern, der da hinein kommt. Ja, so muss man das machen. In 4 Wochen ist Weinlese, da werd ich mal die Etikettiermaschine anwerfen, damit das auch was wird.
Wolfgang Horn schrieb: > Hast Du noch immer nicht verstanden? Ich lese in dem Artikel nur blabla, > nur heiße Luft. Genau wie deiner "Akademie für natürliche Führung" - deswegen glaube ich dir mal, schließlich kennst du dich mit heißer Luft hervorragend aus.
Der Simon hat das System verstanden. Wenn Argumente nicht helfen, wird mit Beleidigungen um sich geworfen. Alle die seine Vision von Industrie 4.0 nicht verstehen werden als zu blöd für wissenschaftliches Arbeiten bezeichnet. Auf Fragen reagiert er mit Unverständnis. Industrie 4.0 ist für ihn so selbstverständlich, dass er davon aus geht, dass jeder die Grundlagen kennt. Nur leider gibt es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu. Die von ihm Zitierten Dokumente sind wirklich nur eine Aneinanderreihung von schönen Worten. Wo sich die Revolution befinden soll, ist für den ingenieurmäßig denkenden Menschen nicht ersichtlich. Vieleicht wurden die Berichte aber ach von Leuten geschrieben, die denken, dass die jetzige Industrie in den 70er stehengeblieben ist. Es ist einfach nur die Weiterentwicklung der vorhandenen Technik. Noch kurz zum Bericht vom BMBF-Bericht: Dass Porsche-Sitze in eine Golf gebaut werden, ist genauso wahrscheinlich, wie dass Trabbi-Sitze in einem BMW landen. Was die Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinweg angeht, so gibt es heute einige beispiele, dass Unternehmen lieber ihr eigenes Süppchen kochen, um so die Profite zu maximieren (ein Obstlieferant lässt grüßen).
Karl schrieb: > Dass Porsche-Sitze in eine Golf > gebaut werden, ist genauso wahrscheinlich, wie dass Trabbi-Sitze in > einem BMW landen. Und die Sitze sind dann wiederum aus Lumpen der Altkleidersammlung. ;-) Das nannte sich aber Synergie-Effekte, gab es schon immer, und auch nicht Industrie 4.0.
:
Bearbeitet durch Admin
Ich warte schon auf die nächste MINT-Kampange von einem berühmten Verein. so könnte sie aussehen: 'Wir brauchen mindestens 70000 Ingenieure für die ***Industrie 4.0*** ! und weitere 70000 für die ***Enerwiewende***! Das haben wir janz jenau mit einem Geheimfaktor brechnet!'
> Das Produkt selbst wird "smart"
Das ist dich einfach Käse.
Keine Bohne wird smart, durch was auch? Einen eingebauten RFID?
Der bestimmt, ob sie eine Trockenbohne, in der Dose oder als
Fertiggericht ChiliConCarne den Kunden erreicht?
Das interessiert doch nicht die Bohne, ein Produkt wird nach
Markterfordernissen auch einfach umgemodelt.
Ausserdem will niemand tausende Mikrochips einbauen, nach Hause tragen
und essen.
Höchstens die Hersteller von RFID fänden das gut.
Wer ein Produkt taggt, ist nur zublöd sich zu merken wo es gerade ist.
Container, die softwaretechnisch aufgespielt ihren Zielort kennen und
die Verladebrücke im Hafen dadurch sagen wo sie hin wollen gibt es schon
lange, aber der Zentralcomputer im Hafen weiss, wo im Stapel der
Container steht, und es werden nicht alle durchsucht wenn der Zug nach
Stuttgart beladen werden soll.
Bloss ist das nicht Industrie 4.0, die setzen einfach voraus dass die
Teile ihren Weg schon finden.
>Der reine Wissenschaftler, der losgelöst von Förderung sich ganz seinem >Problem hingibt und keine finanziellen Nöte hat - den gibt es nur ganz, >ganz selten :-( Doch, gibt es. Bei Iron Man -> Toni Stark
MaWin schrieb: > Das ist dich einfach Käse. > Keine Bohne wird smart, durch was auch? Einen eingebauten RFID? > Der bestimmt, ob sie eine Trockenbohne, in der Dose oder als > Fertiggericht ChiliConCarne den Kunden erreicht? Sag ich doch das da nichts "smart" wird. RFID kann man ja auch einfach als "funkenden Barcode" nutzen. Natürlich kann man da auch das ein oder andere Byte schreiben, wenn man denn möchte. Das hat aber nichts mit "smart" zu tun. Bei Stückpreisen von 30ct für einen Transponder ist das im Moment für die Chilidose noch zu teuer. Bei teuren Elektrogeräten kommt es auf die 30ct jedoch nicht mehr so an. In absehbarer Zukunft wird ein RFID-Transponder jedoch sicher auch auf jedem Kleidungsstück kleben, einfach weil RFID dann billiger ist, als die Arbeitszeit des Kassierers um die konventionelle Diebstahlsicherung anzubringen und sie wieder zu entfernen. Irgendwann kommt dann auch die Chilidose dran. Das ist aber alles ungefähr so revolutionär wie die Tatsache das Aldi irgendwann mal auf Barcode-Scanner an den Kassen umgestellt hat.
Christopher Johnson schrieb: > Bei Stückpreisen von 30ct für einen Transponder ist das > im Moment für die Chilidose noch zu teuer. Was möchte man denn? Daß eine Chilidose zu Hause beim User im Schrank erkannt wird, und wann sie geöffnet wird? Kommunikation über die Haus-Telekommunikation? Transparenter Bürger? Damit im Herstellwerk gleich eine neue produziert wird? Und wenn sie nicht geschmeckt hat, und dann nie mehr gekauft wird?
4.te Revolution. Toent sehr interessant. Lasst mich mal eine Studie dazu machen, aeh, fuer 10 Millionen. Und sollten dazu noch ein paar Schwafel-Da-Da-Zenteren anschieben, macht nochmal 100 Millionen. Und wenn wir die Fuehrungsnation in Europa werden wollen geht's gegen 2 Milliarden. Bringt mal die Kohle rueber... Was auch immer zu maschen gibt.. wir verpuffen die Kohle.
MaWin schrieb: >> Mit allem Piep und Papp hätte das Ding ziemlich genau >> 1 Million € gekostet. Am Ende wurde ein Halbautomat >> gebaut und die restliche Handarbeit findet in Osteuropa statt. > > Und ? > > Die 1 Million statt der (geratenen) 500000 des Halbautomaten. > Wie lange dauert es bis die 500000 an Lohnkosten rausgehauen > sind ? 1 Jahr ? Da hast du wohl recht, aber das interessiert keinen, weil fürs erste Jahr waren die Zahlen bombig und mit dem guten Ergebnis verabschiedet sich der Vorsitzende in die nächste Firma. So läuft es heute. Aber alle mal die Füße an der Erde halten, die Zeiten ändern sich gerade. Ob das ein Segen ist? Die werden uns alte Säcke so lange wie möglich an der Schüppe halten wollen. Hatte gerade 25 Jähriges. Man sind die mir in den Arsch gekrochen. Selbst aus dem Stammhaus bekam ich einen Anruf. Völlig überzogen. Es gibt bei uns eine interne Studie, die in Auftrag gegeben wurde. Was da an Zahlen im Einzelnen steht, das darf ich nicht sagen, aber die bemühen sich wieder um die Leute. So ganz nur mit Maschinen entwickelt man halt keine Hightech.
Selten soviel heiße Luft gelesen. Da sind unsere BMBF-Anträge ja grundsolide dagegen. Industrie 4.0. Pfft. Wenn ich das richtig herauslese ist das besondere der Industrie 4.0 ja, dass das Produkt weiß, was es will, und nicht zentral gesteuert wird. Wow, big fu6king deal! >"Das Produkt weiß..." - erinnert mich an die "Factory of the Future", >die Frieder Schwarz in Memmingen gebaut hat mit der Zielvorgabe: "Die >FOF muss in Losgröße 1 produktiver fertigen als unsere Konkurrenz in >Serie." Das war so um 1990. Rofl. Unser Prof sagt immer: alle 20 Jahre kommt der alte Käse wieder und wird neu aufgekocht. Hier mal einige grundsätzliche Probleme eines Produkt-zentrischen Ansatzes: - Wenn das Produkt seinen Weg bahnt, braucht es ein Beförderungssystem, das so flexibel ist, dass es den Ansprüchen von 50.000 Teilen gerecht wird. - Was ist die zentrale Einheit? Ein PC besteht aus vielen Komponenten, wie werden die gemerged? Was genau ist "das Produkt"? Existiert es als virtuelles Produkt schon vorher? Ist jede Grafikkarte eines? Das Motherboard? Der einzelne Widerstand? -Das Produkt braucht ständig Strom - Das Produkt kann nicht entscheiden, was im Moment der beste Weg ist, den Gesamtauftrag zu erfüllen. Priorisierung auf Einzelteilebene ist nicht effizient bzw. möglich. Ständige Werkzeugwechsel sind vorprogrammiert. -Wer programmiert das Produkt -Wie soll das Debugging aussehen, wenn 50.000 Akteure ein komplexes System (TM) generieren, dessen Verhalten unvorhersagbar ist. Das lässt zudem alle weiteren Probleme außer acht, die die Fabrik als solche betreffen. Das Produkt wird bestimmt nicht den passenden Drehmeißel bei Hoffmann raussuchen und bestellen. Kurzum: heiße Luft. Da sin ein paar Profs mal wieder auf Geldeintreibertour. "Wir haben da eine tolle Idee, aber keine Ahnung wie wir die umsetzen". Aber für ein paar Mille finden wir es heraus, oder nicht, oder so. Mal sehen... Was genau ist denn das originäre der "Industrie 4.0" was da verkauft werden soll? Welchen Algorithmus haben sie entwickelt, welchen Mikroprozessor der das Programm ausführt? Gerade an den vergangenen "Revolutionen" sieht man, dass sie nicht geplant wurden, sondern passiert sind. Keiner hat sich hingestellt, "jetzt machen wir die Fabrik auf Basis von Elektrzität". Nö. War eine Evolution. Die Maschinen wurden langsam ausgetauscht als sie billiger waren als das, was vorher da war etc. Revolutionen vom Reißbrett sind eher eine Sache des Kommunismus (neue Landwirtschaft in der Sowjetunion). Und wie erfolgreich das war, wissen wir ja nunmehr.
F. Fo schrieb: > Es gibt bei uns eine interne Studie, die in Auftrag gegeben wurde. Was > da an Zahlen im Einzelnen steht, das darf ich nicht sagen, aber die > bemühen sich wieder um die Leute. Träum weiter! Glaub ja ned was "intern" irgendwelchen Leute auf dem Tisch liegend geblieben ist. Disinformation funktioniert auf solchen Wegen! Und lass dich nicht durch ein Blumenstrauß, breit grinsende Personaler und ne Gedenkurkunde blenden.
> Träum weiter! > Glaub ja ned was "intern" irgendwelchen Leute auf dem Tisch liegend > geblieben ist. Disinformation funktioniert auf solchen Wegen! > > Und lass dich nicht durch ein Blumenstrauß, breit grinsende Personaler > und ne Gedenkurkunde blenden. Auf keinen Fall lass ich mich blenden. Ich mach da nur noch meinen Job und halte den Arsch an der Wand. Früher wäre ich für den Laden gestorben. Nein, das mit der Studie war keine heiße Luft. Leider darf ich nicht darüber sprechen.
Karl Otto schrieb: > Gerade an den vergangenen "Revolutionen" sieht man, dass sie nicht > geplant wurden, sondern passiert sind. Keiner hat sich hingestellt, > "jetzt machen wir die Fabrik auf Basis von Elektrzität". Nö. War eine > Evolution. Die Maschinen wurden langsam ausgetauscht als sie billiger > waren als das, was vorher da war etc. Revolutionen vom Reißbrett sind > eher eine Sache des Kommunismus (neue Landwirtschaft in der > Sowjetunion). Und wie erfolgreich das war, wissen wir ja nunmehr. Genau so ist es. Planwirtschaft hat noch nie irgendwas geschafft außer die gerechte Verteilung der Armut. Am Ende werden immer Kosten und Nutzen die entscheidenden Faktoren sein. F. Fo schrieb: > Nein, das mit der Studie war keine heiße Luft. Leider darf ich nicht > darüber sprechen. Ich kann mir die Quintessenz der Studie gut vorstellen. Der Arbeitsmarkt ist leergefegt, weil es überall brummt und in dieser Situation Fachkräfte anzuwerben und/oder auszubilden kostet ein Vermögen bzw. man findet schlichtweg Niemanden. Das würde ich jedenfalls so bestätigen. Hoffen wir mal im Interesse aller, das dieser Zustand noch eine Weile erhalten bleibt.
Hier mal ein Beispiel, was an die Idee der Industrie 4.0 am ehesten rankommt: http://www.heise.de/tr/artikel/Smartes-Netz-fuer-Fabriken-1796477.html (Ironischerweise aus den USA, wo Industrie 4.0 als "Integrated Industry" bekannt ist) Sicherlich alles keine revolutionären Erfindungen, der Begriff Industrie 4.0 ist wie schon gesagt worden ist, ein Container-Begriff. Was sich daraus entwickelt, werden wir sehen.
Danke, Flip Flop,
aus Deinem Link: "Die Idee an sich ist zwar nicht neu, doch bei GE will
man sie in einem ganz neuen Maßstab umsetzen. Die immer billiger
werdende Rechentechnik samt kostengünstiger Sensorik soll dafür sorgen,
dass "Big Data" die Industrieproduktion erreicht."
Dann plappert nicht der Redakteur nach, sondern läßt im Zitat die
Blasköpfe blasen: "Jeff Immelt, Chef von GE, nennt das Vorhaben eine
"Revolution". Die hauseigene Wirtschaftsforschungsabteilung spricht
davon, dass..."
Das sind so kleine Zeichen der Qualität der Redaktion von heise, die mir
schon immer höher schien als die der VDI-Nachrichten. Besonders seitdem
diese an Holtzbrinck verkauft wurden.
> ... Container-Begriff. Was sich daraus entwickelt, werden wir sehen.
Da hat sich ja schon vor mehreren Regierungsperioden was entwickelt und
entwickelt sich weiter. Das ist wichtig. Was die trittbrettfahrenden
Blasköpfe blasen, das ist nur ein Begleitsymtpom und so unbedeutend wir
leer. Allerdings rege ich an, der Bundesrechnungshof möge die Qualität
der Studie prüfen, ob er Steuerzahler für seine Steuern wirklich das
bekommen hat, was die Steuern wert waren.
Ciao
Wolfgang Horn
Was GE da macht, ist viel eher sinnvoll. Es handelt sich aber dabei eben gerade nicht um eine Revolution, sondern nur um einen evolutionären Schritt. Mehr Sensoren, bessere Prozessüberwachung. Den zweck davon bezweifelt niemand. Aber auch GE lässt das Pulver ihrer Akkus nicht selbst durch die Fabrik laufen.
Die komplexesten Produkte, die auf dieser Erde hergestellt werden, beginnen als minimal gekapselte, hochverdichtete Information. Nicht nur tragen sie einen kompletten Bauplan in sich, es ist auch eine unvorstellbare Anzahl an möglichen Varianten codiert, ebenso wie Reparaturmechanismen während der Lebensdauer des Produktes sowie Anpassungsstrategien an zukünftig sich ändernde Anforderungen an das niemals vollständig fertig werdende Produkt. Ja, es geht sogar soweit, dass das Produkt sich selbst reproduzieren kann! Die erste Form dieser Produkte wurde vor etwa 3.8 Millarden Jahren eingführt und war noch verhältnismäßig einfach. Heute gibt es solche Produkte mit extrem leistungsfähiger Datenverarbeitung, einer Fülle an Sensoren für physikalische und chemische Größen, Echtzeit Bildverarbeitung und einem Set an schnellen, präzisen und lernfähigen Aktuatoren. Es gibt adaptive Optiken und mineralische Stütztstrukturen... Okay, es reicht. Ich gebe zu, ich bin nicht nur Ingenieur, sondern auch Biologe :-) Ich finde die Vision, die in dem Buzzword Industrie 4.0 formuliert wird nicht uninteressant aber unserer heutige Art zu produzieren und der Stand unserer Technik ist noch extrem weit entfernt soetwas sinnvoll anzugehen. Es ist auch fraglich, ob wir angesichts des enormen Ressourcenbedarfs unseres Konsum- und Produktionsverhaltens jemals in die Nähe kommen werden. Im Moment ist es auf jeden Fall so, dass für die meisten kleinen und viele mittlere produzierende Unternehmen selbst das einfachste Kanban System sich nicht rentiert und eine zentrale Steuerung der Produktion nach wie vor das Mittel der Wahl ist.
Jetzt hat`s auch unser Bundesmerkle geschmack dran gefunden: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/videobotschaft-der-kanzlerin-muessen-internet-mit-industrie-verschmelzen-12604713.html Die Videobotschaft schenk ich mir!
Industrie 4.0 = Industrie/Technologie/Entwicklung in China und BWL in DE! Man muss schon ein Sonderschüler der ganz besonderen Art sein um diesen infantilen Industrie-4.0-Quatsch für plausibel zu halten. Leute, lasst euch doch nicht so verarschen. In DE ist in Zukunft nur noch für einfache Techniker im Niedriglohnsekter "etwas" zu holen.
Genau, Low-Performer, Loser-Haltung, jetzt hast du uns allen die Augen geöffnet. Jetzt wissen wir woran es liegt, China hat keine Chance mehr gegen uns. Wir verkaufen denen alles billiger als sie es inzwischen schon selbst produzieren und entwickeln können. Alle deutschen Ings gehen ab sofort für -1500,-€/Monat arbeiten, denn alles andere ist "Lowperforming" und "Loser-Haltung". Wie gesagt, der ganz besonderen Art...
Henry G. schrieb: > Genau, Low-Performer, Loser-Haltung, jetzt hast du uns allen die Augen > geöffnet. Jetzt wissen wir woran es liegt, China hat keine Chance mehr > gegen uns. Wir verkaufen denen alles billiger als sie es inzwischen > schon selbst produzieren und entwickeln können. Alle deutschen Ings > gehen ab sofort für > -1500,-€/Monat arbeiten, denn alles andere ist "Lowperforming" und > "Loser-Haltung". Wie gesagt, der ganz besonderen Art... Das gibts schon, daß über den Lohn in Deutschland was billiger als in China her gestellt wird. Man macht allerdings keine Werbung damit, nur mit dem Endprodukt.
Das intelligente Produkt wird industriereif: http://www.elektroniknet.de/elektronikfertigung/fertigungstechnik/artikel/101990/
> So lassen sich zum Beispiel Stückliste, Revisionsinformation, Firmware- > Version, Schaltpläne und Layout-Datei Informationen, Dokumentations-Link, > Datums-Code, Fertigungsstätte, Fertigungsablauf, Kundendaten, > Reparaturhistorie und für welches Endprodukt die Leiterplatte geeignet ist. Was kann das eingeimte RFID-Dingens, was die integrierte Seriennummer von Dallas bzw. ein Barcodeaufkleber nicht kann?
Industrie 4.0 ? Au ja, das wird lustig !! :-) Das möchte ich noch miterleben. Stell mir vor, wie sich 10000 Ölablass Schrauben selbstständig auf den Weg nach Wolfsburg machen und dann mitendrin erfahren, dass sie nicht mehr gebraucht werden, flatscht da liegen sie nun in der Butnik. Und warten ... Oder in der Produktionshalle wuseln von allen Seiten Teile ran und dann kommt da so'n Störfaktor (Mensch) und tritt auf ein Gerät drauf. Ob die Teile sich dann auf ihn stürzen ??
Neue Ideen: "Anfangs werden sie belächelt, später bekämpft, und irgendwann sind sie selbstverstänglich." (Arthur Schopenhauer)
Heise hat nun auch dieses Thema aufgegriffen: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Realitaetscheck-fuer-die-Industrie-4-0-2042943.html Von "Realitätscheck" leider trotz Titel keine Spur. Ich bin leider gerade selber Teil eines ähnlichen Bullsh*t-Forschungsprojektes geworden (wenn auch in einem völlig anderen Bereich), und die Vorgehensweise kommt mir sehr bekannt vor: eine Menge Buzzwords (Datenbrillen müssen wegen dem Google Glass Hype jetzt auch mit rein), eine Menge Interesse von Instituten und Firmen die forschen wollen; komischerweise kein einziger Kunde mit im Boot der selbst an diesen tollen Lösungen Bedarf hätte. Wo sind bei der Industrie 4.0 VW, Amazon, usw.? Michael S. schrieb: > Neue Ideen: > "Anfangs werden sie belächelt, später bekämpft, und irgendwann sind sie > selbstverstänglich." Oder sie werden einfach vergessen.
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Hm, und jede Bohne bekommt einen Virenscanner, nicht das mal wieder so ein Wurm umgeht, und wir alle verhungern!!! LOL
Einige sehr interessante Beiträge. Nebst der Frage, wieviel buzzing da drin steckt, möchte Ich ein Thema mal anschneiden: Wir (das heisst Ich und meine Kollegen meiner damaligen Firma) haben uns schon vor 10 Jahren für eine stärkere Automatisierung und Analyse technischer und mechatronischer Systeme sowie Datengewinnung ausgesprochen. Systeme dazu gibt es zu Hauf - natürlich auch von allenmöglichen anderen Automatisierungsanbietern - vor allem von den Großen. Was unterscheidet die Thematik I4.0 und Big Data von den damaligen Bestrebungen? Worin unterscheiden sich die Systeme? Ausser der Datenmenge (Big Data) und Vernetzung (Internet + Webapps) sehe Ich da keinen qualitativen Fortschritt. Gegenmeinungen?
Kritiker schrieb: > Ausser der Datenmenge (Big Data) und Vernetzung (Internet + Webapps) > sehe Ich da keinen qualitativen Fortschritt. > > Gegenmeinungen? Hier gibt`s was Neues: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/aus-dem-maschinenraum/amazon-laesst-packroboter-gegeneinander-antreten-15160098.html
Hallo @ Kritiker (Gast) Gibt es bei Ihnen Möglichkeiten zu einer Kontakt Aufnahme? (Xing, LinkedIn) Es geht hauptsächlich um Industrie 4.0 Big Data und deren Vernetzung. Ich selbst bin spezialisiert in *Nix basierte Systeme, habe aber früher für unterschiedliche Software Hersteller gearbeitet (Home Office).
Seit 30 Jahren bin ich als Service Techniker unterwegs und ich habe immer mehr das Gefühl, durch das was ich in der eigenen Firma erlebe und das was ich da draußen sehe, dass wir eher auf die Industrie viertel vor Zwölf zusteuern.
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wenn es so wäre wie der Thread vermuten lässt dann wäre das doch super...
F. F. schrieb: > Seit 30 Jahren bin ich als Service Techniker unterwegs und ich > habe > immer mehr das Gefühl, durch das was ich in der eigenen Firma erlebe und > das was ich da draußen sehe, dass wir eher auf > die Industrie viertel vor Zwölf zusteuern. Wie ist das zu verstehen?
??? schrieb: > F. F. schrieb: >> Seit 30 Jahren bin ich als Service Techniker unterwegs und ich >> habe >> immer mehr das Gefühl, durch das was ich in der eigenen Firma erlebe und >> das was ich da draußen sehe, dass wir eher auf >> die Industrie viertel vor Zwölf zusteuern. > > Wie ist das zu verstehen? Wahrscheinlich Kaputtsparerei, Lügen, Intrigen, Blender, Murkser, Beschwichtiger, Schönredner...
Ganz einfach, früher produzierten wir. Habe mich heute zufällig -und ich hatte das Gespräch gar nicht begonnen- mit einem Meister unterhalten, der das so ausdrückte: "Es ist nicht mehr wichtig, dass das Produkt raus geht, heute beschäftigen wir uns nur noch mit uns selbst; da wird erstmal geguckt, ob das richtige Hebezeug da ist, anstatt das mal eben mit vier Mann rüber zu tragen!" Genau das ist es, was ich meine. Wir beschäftigen uns mit allem möglichen Mist und andere überholen uns.
Dein Meister ist ein Idiot. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum er nur Meister ist. Was geschieht denn ab dem Zeipunkt, wo das vielgerühmte Produkt der Selbstbeschäftigung verladen wurde? Ach ja, das ist dem "Meister" egal ... der nächste halt, der es nicht begriffen hat.
Was für einen akademischen Titel trägst du Häagen-Dazs? Wenns nich mindestens Prof. Dr. Dr. rer. nat. phil. ist, dann sage ich dir mit meinen 4 Doktortiteln das du lieber den Mund halten solltest. Dr. Strange ist da übrigens meiner Meinung.
Man kann nur hoffen, dass in anderen Ländern der gleiche Wahnsinn Einzug hält. Letztens war noch irgend so eine Pressemitteilung. Ein Konzern (der es offensichtlich erkannt hat) will seine Verwaltung abbauen, da diese Kosten zu hoch sind. Wir verwalten und zu Tode und es werden Probleme gemacht, über die früher nicht mal jemand nachgedacht hat, dass es sie gibt. Bin letztens mal wieder bei einem Kunden vorbei gefahren, die hatten nach ein paar erfolgreichen Jahren noch zwei Hallen gleicher Größe dazu gebaut, doch nun steht dort ein neues Bürogebäude, welches größer als alle Hallen zusammen ist. Das ist für mich "Industrie Viertel vor Zwölf".
Der Letzte macht das Licht aus schrieb: > Lügen, Intrigen, Blender, Murkser, > Beschwichtiger, Schönredner... Das ist ein weiteres Problem das die besagte Industrie ausmacht.
F. F. schrieb: > Bin letztens mal wieder bei einem Kunden vorbei gefahren, die hatten > nach ein paar erfolgreichen Jahren noch zwei Hallen gleicher Größe dazu > gebaut, doch nun steht dort ein neues Bürogebäude, welches größer als > alle Hallen zusammen ist. Die lassen jetzt halt "produzieren"!
Cha-woma M. schrieb: > F. F. schrieb: >> Bin letztens mal wieder bei einem Kunden vorbei gefahren, die hatten >> nach ein paar erfolgreichen Jahren noch zwei Hallen gleicher Größe dazu >> gebaut, doch nun steht dort ein neues Bürogebäude, welches größer als >> alle Hallen zusammen ist. > > Die lassen jetzt halt "produzieren"! die können auch genausogut Verwalten lassen. Oder einfach nur Büroräume vermieten. last Euch doch nicht immer von der Optik blenden. Das kann alles genauso gut nur auf Kredit laufen. zusammen mit dem Guthaben, das ja weg muss, baut man dann. Privatleute sind nicht die Einzigen die (z.B. mit dicken Autos) nur Blender sind. und nach 3 Jahren kann das alles nicht mehr bedient werden. poff... aus
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Beitrag #5166351 wurde vom Autor gelöscht.
Simon schrieb: >Bitte informiere dich erst einmal. >Ich habe wirklich keine Lust/Zeit, dir die techn. Grundlagen für die "Industrie 4.0" zu erklären. Zuerst: Dann konkretisiere (!) doch mal, was Industrie 4.0 denn GENAU sein soll. Einen Standard definieren, was sich dahinter eigentlich verbergen soll, kann irgendwie keiner. Es ist einfach nur ein Buzzword von Consultern, die hiermit das Next Big Thing, DEN nächsten Sprung vorgaukeln wollen. De facto ist da aber gar nichts. Das weiß auch die Computerwoche nicht besser. Oder: Frage mal auf der HMI verschiedene Anbieter, was für sie Industrie 4.0 ist. Der eine sagt VR/AR, der andere Automatisierung, der nächste vernetzte Fabriken (B2B -> B2C), der andere kommt vielleicht mit besagtem Forschungsprojekt um die Ecke... Je nachdem, wer was verkaufen will. Die Branchenexperten kommen wahrscheinlich aus der gleichen Marketing und Consultingecke wie diejenigen, die sich ständig neue Buzzwords ausdenken und Luftschlösser bauen. Aber hey, in der Theorie braucht es ja auch keinen regulierten Markt. ;) Simon schrieb: > Fest steht, dass selbst unter dem englischen Wikipedia-Eintrag zu > "Industry 4.0" nur die Übersetzung des deutschen Artikels zu finden ist. > Auch eine Google-Suche nach dem Begriff liefert fast nur Links auf das > BMBF und auf deutsche Firmen, die bei dem Programm mitmachen, mitmachen > wollen oder einfach nur den Begriff werbewirksam einsetzen wollen. Weil's ein rein deutsches Phänomen ist? Hm... Wenn man schon so fleißig von der Theorie spricht und Studien liest, google(t) doch mal zusammen für wie wichtig die meisten (deine) Industrien "Industrie 4.0" (hier: Digitalisierung) finden - oder als ein Beispiel von vielen: http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelstand/hannovermesse/industrie-4-0-warum-die-digitalisierung-dem-mittelstand-angst-macht/19636964.html Der Tenor ist hier nämlich immer gleich: Wichtig ja, Einführen: hm, Investition: nö. Ist bei der "digitalen Transformation" nicht anders als bei anderen Themen, wo die Verlaufskurve genau so ist. Irgendwo auch verständlich, wenn Marketingfuzzis auch den letzten Betrieb in Hintertupfingen IoTisieren wollen, der sich sein DSL wortwörtlich aus dem Himmel ziehen darf, weil der Kupferknibbel im Boden nicht einmal zur Versendung von Angeboten reicht. DAS ist der Stand der "Digitalisierung" in Deutschland. Da sieht's aber in so manchem Kaff in der dritten Welt schon anders aus. Wenn Sie dann vor der Realität (im Chefsessel) stehen, werden die Gesichter aber schnell lang - abgesehen vom fehlenden Netzausbau. Da wird vielleicht noch interessehalber gefragt, was denn die tolle, neue durchautomatisierte Maschine kann. Dann, wie man's auch anders lösen kann. Dann, wie man's günstiger umsetzen kann. Und am Ende, gerade erst diese Woche (mal wieder) abgeschlossen, hängst Du'n paar Panel IPCs (hier: https://www.datafox.de/industrie-pcs.de.html, schön frei parametrierbar, damit's wirklich überall passt) und ein paar I/O Boxen an eine Uraltmaschine dran - 8.000 EUR Investment, Digitalisierung abgeschlossen! Und selbst hier: Wenn überhaupt. Denn oft genug sperrt sich das Management schon vorher an der Kostenfrage (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/industrie-4-0-viele-firmen-scheuen-sich-vor-den-kosten/14683288.html). Und: Frag' mal wie oft bei solchen Dingern in die erfassten Daten reingeguckt wird. Ich hatte sogar in der Praxis schon Fälle, wo wir sowas wieder ABgebaut haben, also DeDedigitalisierung, weil die superduper tolle Fertigungsstraße, von Daniel Düsentrieb chefentwickelt, auf einmal (nachweisbar!) deutlich zu viel Ausschuss produziert hat / unter den zugesagten Leistungen blieb. Fiel halt nie so richtig auf, da dann eben DDR Style die 30 - 60 % Ausschuss hintern wieder reingingen bis die Quote vorne stimmte. So kommt man auch auf 98 %. Auf einmal hatten eben alle den schwarzen Peter, schwarz auf weiß - vom Arbeiter an der Maschine bis hoch ins Management. So sieht Industrie 3.0 aus. :D Und das ist selbst in China nicht anders. Also: Bevor man von der Weltmarktführerschaft und "Industrie 4.0" träumt, einfach mal mit dem Faktor Mensch und der Realität beschäftigen und erst in Unternehmen forschen, wie es um deren digitale Transformierbarkeit bestellt ist. Da steckt das Hirn nämlich meist noch im Merkantilismus fest, vor allem wenn "Transformation" bei der Mehrheit der deutschen Mittelstandsunternehmen eher heißt "An wen übergebe/verkaufe ich mein Unternehmen in den nächsten 4 - 8 Jahren?". Da hast Du dann auch gleich die Antwort für die fehlende Investitionsbereitschaft. Oder: Warum noch jetzt dick investieren, die Bilanz belasten... wenn man's doch eh bald verkaufen will? Sowas nennt man abgekürzt gemeinhin Pragmatismus, egal ob's um Investitonsstau oder halbgare Lösungen geht. Übrigens auch eine der Triebfedern der bisher ununterbrochen andauernden Industrialisierung. Und dieser unschöne Pragmatismus, siehe oben, setzt bei den meisten Firmen eben nicht bei "Oh, wie kann ich durch Verschmelzung der Produktion und IKT neue Geschäftsmodelle entstehen lassen, meine Effizienz verbessern um den Produktionsstandort Deutschland zu stärken?" ein, sondern "Warum muss ich mich als Industrie 4.0 Unternehmen immer noch mit DSL1000/SkyDSL, fehlenden geeigneten Azubis, fehlender Stromversorgung, irrwitzigen Auflagen, schlafenden Bürokraten und ewiglangen Genehmigungsverfahren für die Hallenerweiterung herumschlagen - BEVOR ich an irgendetwas anderes denken kann?"
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Simon schrieb: > Die vierte industrielle (R)evolution steht bevor und Branchenexperten > gehen davon aus, dass Deutschland hier Weltmarktführer werden kann. > > Durch Verschmelzung der Produktion und IKT sollen ganz neue > Geschäftsmodelle entstehen und die Effizienz verbessert werden. > > Meint ihr, dass aufgrund dieses Strukturwandels Ingenieure und > Informatiker für die nächste Dekade sehr gute Jobaussichten haben und > der Produktionsstandort Deutschland so gesichert/verbessert werden kann? Das ist keine Revolution, sondern nur Geschwafel. Wer in der Branche arbeitet, weiß, dass die Vernetzung bis hin zum letzten Sensor und Aktor schon seit 15-20 Jahren im Vollen Umfang Realität ist. Die technischen Voraussetzungen sind also schon Standard, quasi seit Jahrzehnten. Neu ist nur das Geschwafel der Dampfplauderer und Manager, die bisher geschlafen haben und diesen Umstand erst jetzt bemerkt haben. Das ist halt wie beim Internet, die Blockpartei hat das auch erst von 2-3 Jahren für sich entdeckt, und jetzt wird halt dauernd was von divitalisierung geblubbert, damit keiner merkt, wie abgehängt man ist.
Hmm schrieb: > Neu ist nur das Geschwafel der Dampfplauderer und Manager, die bisher > geschlafen haben und diesen Umstand erst jetzt bemerkt haben. Ganz genau, bei denen dauerts min. 10 Jahre mehr, bis die mal was checken. Die Technologien sind vielleicht da, aber das reicht nicht. Damit eine Firma überhaupt daraus einen Nutzen schlagen kann, muss die Firma vom Top Management bis zum Arbeiter erstmal kapieren, was digitale Transformation ist und was sie bringen kann. Es reicht auf keinen Fall nur eine neue Technologie einzuführen. Wenn man Profit daraus schlagen will, muss man neue Kostenstrukturen einführen, sich sogar überlegen was sich psychologisch bei Mitarbeiter und Kunden ändert, Schulung anbieten usw., so dass die neue Technologie auch akzeptiert wird usw. Am Schluss hat man ein komplett neues Business Model. Dazu braucht es den Willen und das Know-how des Managements. Nur dann wird die Firma erfolgreich sein und sich von der Konkurrenz mit einem Wettbewerbsvorteil abheben können.
> Am Schluss hat man ein komplett neues Business Model.
Sorry, nimm es mir nicht übel, aber das ist genauso ein Geschwafel.
Wie alt bist du, Klausi? Ich schätze dich auf Mitte 30.
Bürovorsteher schrieb: >> Am Schluss hat man ein komplett neues Business Model. > > Sorry, nimm es mir nicht übel, aber das ist genauso ein Geschwafel. > Wie alt bist du, Klausi? Ich schätze dich auf Mitte 30. Klausi arbeitet nach eigener Aussage an einer Uni, weil er keine Lust auf Industrie hatte.
klausi schrieb: > Hmm schrieb: >> Neu ist nur das Geschwafel der Dampfplauderer und Manager, die bisher >> geschlafen haben und diesen Umstand erst jetzt bemerkt haben. > > Ganz genau, bei denen dauerts min. 10 Jahre mehr, bis die mal was > checken. > > Die Technologien sind vielleicht da, aber das reicht nicht. Damit eine > Firma überhaupt daraus einen Nutzen schlagen kann, muss die Firma vom > Top Management bis zum Arbeiter erstmal kapieren, was digitale > Transformation ist und was sie bringen kann. > > Es reicht auf keinen Fall nur eine neue Technologie einzuführen. Wenn > man Profit daraus schlagen will, muss man neue Kostenstrukturen > einführen, sich sogar überlegen was sich psychologisch bei Mitarbeiter > und Kunden ändert, Schulung anbieten usw., so dass die neue Technologie > auch akzeptiert wird usw. > Am Schluss hat man ein komplett neues Business Model. Dazu braucht es > den Willen und das Know-how des Managements. Nur dann wird die Firma > erfolgreich sein und sich von der Konkurrenz mit einem > Wettbewerbsvorteil abheben können. Was die technische Seite angeht, ist das schon seit Jahrzehnten angewendet wird: Ich hab vor >10 Jahren in einer Firma gearbeitet, die Großmaschienen produziert haben. Die konnten (falls der Kunde das wollte) per Netzwerk sämtliche Sensorwerte, Parameter etc auslesen, Hinweise für die Reparatur geben, Prozesse optimieren, Firmware updaten ect pp. Das gesamte Prozessleitsystem war über IP angebunden, und man konnte den kompletten Leitstand von einem beliebigen PC fernbedienen. Theoretisch hätte man die Maschiene in China komplett aus Deutschland betreiben können. Naja, die Kunden wollten das natürlich nicht, aus Sicherheitsgründen. Das war vor >10 Jahren. Und das war damals schon uralt. Was GENAU ist denn jetzt mit Industrie 4.0 neu? Dass das Management auch mitmacht? Dass die ERP-Schnittstelle endlich vernünftig genutzt wird? Dass das Prozessleitsystem eine Smartphone-Schnittstelle hat?
Hmm schrieb: > Was die technische Seite angeht, ist das schon seit Jahrzehnten > angewendet wird: > Ich hab vor >10 Jahren in einer Firma gearbeitet, die Großmaschienen > produziert haben. Die konnten (falls der Kunde das wollte) per Netzwerk > sämtliche Sensorwerte, Parameter etc auslesen, Hinweise für die > Reparatur geben, Prozesse optimieren, Firmware updaten ect pp. > Das gesamte Prozessleitsystem war über IP angebunden, und man konnte den > kompletten Leitstand von einem beliebigen PC fernbedienen. > Theoretisch hätte man die Maschiene in China komplett aus Deutschland > betreiben können. Naja, die Kunden wollten das natürlich nicht, aus > Sicherheitsgründen. > Das war vor >10 Jahren. Absolute Zustimmung. Blödsinn 4.0 ist nur das nächste Schwaffelthema um die Schwaffelindustrie (Unternehmenberatungen usw.) zu beschäftigen. Da kann man die nächsten 10 Jahre leistungslos rumtrollen.
Hmm schrieb: > Was GENAU ist denn jetzt mit Industrie 4.0 neu? Dass das Management auch > mitmacht? I4.0 hat ganz klar politische und Marketing-Aspekte. Darüber würde ich mich nicht aufregen, und rege mich nicht auf. Den Teil kann man ignorieren. Als Ingenieur frage ich mich, ist das eine Chance für mich was vernünftiges zu machen? Lohnt es sich unter der Flagge I4.0 zu segeln? Das irgendwas schon vor 10 Jahren gemacht wird ist für mich kein Ausschlusskriterium. Ich bin kein Wissenschaftler, dem es genügt einmalig ein Konzept zu demonstrieren. Verbessern kann man immer was und manche Dinge müssen reifen. Ich muss immer grinsen, wenn ich die Hipster mit ihren iPhones sehe. Es muss immer das Neuste sein. Zwei Jahre alt? Weg damit, kann nix taugen, alte Technologie. Wenn die wüssten dass wichtige Technologien für ihr Telefon uralt sind. Spread Spectrum wurde zum Beispiel in den 40er-Jahren erfunden. Es hat ewig gedauert, bis es den Weg in Mobiltelefone für Jedermann geschafft hat. Hätte sich in den 80ern / 90ern jeder Mobilfunk-Ingenieur gesagt "aber das hat man doch schon vor 40, 40 Jahren gemacht" würden wir heute noch Telefonzellen besuchen. Egal ob ich was verbessere oder was neu mache, mein Kriterium ist, kann ich was machen, was was taugt und möglichst langfristig bleibt? > Dass die ERP-Schnittstelle endlich vernünftig genutzt wird? Klingt nach einer Möglichkeit zur Verbesserung. Würde es dich stören, wenn das jemand unter der Flagge I4.0 macht? Egal wie alt die Schnittstellen schon sind? > Dass das Prozessleitsystem eine Smartphone-Schnittstelle hat? Eine Schnittstelle alleine ist uninteressant. Das ist höchstens ein Enabler. Was kann ich jemanden, unter Zuhilfenahme der Schnittstelle, anbieten? Lohnt es darüber einen Wartungs- oder Anlagentechniker in der Halle oder auf dem Gelände mit Informationen aus dem System zu versorgen? Sollte ich eine Anwendung haben, bricht mir wirklich ein Zacken aus der Krone, wenn ich die Anwendung unter der Flagge I4.0 zum Kunden bringe?
Janine W. schrieb: > Wenn man schon so fleißig von der Theorie spricht und Studien liest, > google(t) doch mal zusammen für wie wichtig die meisten (deine) > Industrien "Industrie 4.0" (hier: Digitalisierung) finden - Den neusten Berichten im Fernsehen und aus Politiker Münder, ist man jetzt sogar gewillt auf die Bremse zu treten, weil alles zu schnell für die Menschen wird.
F. F. schrieb: > Den neusten Berichten im Fernsehen und aus Politiker Münder, ist man > jetzt sogar gewillt auf die Bremse zu treten, weil alles zu schnell für > die Menschen wird. Die Leute werden ja auch noch nicht zu schnell gemultiplext... :( Nichts kann mehr in Ruhe geschehen, ständig löst irgendein Ochse einen Interrupt aus, der die Leute in ihrer Tätigkeit unterbricht. Alles ganz dringend, nicht mal Zeit, die Register zu sichern. Der Interrupthandler ist handlungsunfähig. Wenn man dann zurückkommt, ist der Stack zusammengebrochen und der RAM rammelt sonst wo rum. MfG Paul
"Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung zurückgeht. ... in Frage gestellt und ausgiebig kritisch beleuchtet wird Industrie 4.0 von den Autoren Andreas Syska und Philippe Lièvre in ihrer Monografie Illusion 4.0 – Deutschlands naiver Traum von der smarten Fabrik: "Zudem basiert Industrie 4.0 auf dem Denkfehler, dass ein nicht lineares und soziales System wie eine Fabrik mit Algorithmen steuerbar ist. Das hat noch nie funktioniert und dies wird auch dieses Mal so sein."[30] In diesem Werk finden sich auch viele belegte Hintergrundinformationen zur Entstehung von Industrie 4.0." Zitat aus https://de.m.wikipedia.org/wiki/Industrie_4.0 Noch Fragen?
Beitrag #5169605 wurde von einem Moderator gelöscht.
Retro N. schrieb: > Zudem basiert Industrie 4.0 auf dem Denkfehler, dass ein nicht > lineares und soziales System wie eine Fabrik mit Algorithmen steuerbar > ist. Das hat noch nie funktioniert Falsch. Es existieren manche Fabriken, die so weit automatisiert sind, daß sie im Rahmen ihrer meist engen Fertigungsmöglichkeiten (z.B. CNC 3d Bauraum 500x 500 x 500, oder Lasercut bis 2000 x 3000), kundendefinierte Produkte ab Einzelstück fertigen können, ohne relevante manuelle Arbeit, z.B. durch Materiallader. Wo keine Menschen sind, gibt es kein soziales System. Nur die Materialbeschaffung ist meist noch von Menschen gemacht, denn dort muss man verhandeln.
Beitrag #5169636 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5169660 wurde von einem Moderator gelöscht.
Michael B. schrieb: > Es existieren manche Fabriken, die so weit automatisiert sind, daß sie > im Rahmen ihrer meist engen Fertigungsmöglichkeiten (z.B. CNC 3d Bauraum > 500x 500 x 500, oder Lasercut bis 2000 x 3000), kundendefinierte > Produkte ab Einzelstück fertigen können, ohne relevante manuelle Arbeit, > z.B. durch Materiallader. Eben. Es gab schon Versuche solche vollautomatisierte Fabriken laufen zu lassen (z.B. von VW). Eine kleine Änderung in diesem System war nur mit einem Riesenaufwand möglich, Flexibilität war gleich Null, Kundenorientierung nicht möglich. Man hat es damals verworfen bzw. aus der Erfahrung gelernt dass es nichts taugt. So etwas würde pefekt funktionieren in einer Welt aus Robotern wie "Futurama" oder so ähnlich. :)
Jack schrieb: > Bürovorsteher schrieb: >>> Am Schluss hat man ein komplett neues Business Model. >> >> Sorry, nimm es mir nicht übel, aber das ist genauso ein Geschwafel. >> Wie alt bist du, Klausi? Ich schätze dich auf Mitte 30. Gut geschätzt :) > > Klausi arbeitet nach eigener Aussage an einer Uni, weil er keine Lust > auf Industrie hatte. Nicht ganz - ich arbeite seit Jahren in der Industrie seit Abschluss als Ing., aber bin jetzt wieder nebenberuflich an der Uni, um mich noch in einem Zweitstudium im Bereich Wirtschaft weiterzubilden.
Michael B. schrieb: > Retro N. schrieb: >> Zudem basiert Industrie 4.0 auf dem Denkfehler, dass ein nicht >> lineares und soziales System wie eine Fabrik mit Algorithmen steuerbar >> ist. Das hat noch nie funktioniert > > Falsch. > > Es existieren manche Fabriken, die so weit automatisiert sind, daß sie Jo. Manche Fabriken. Aber das läßt sich nicht auf eine Gesamtwirtschaft übertragen. Und diese "manche" Fabriken machen das schon seit Jahren so, ohne Bullshit Bingo 4.0. https://www.industry-of-things.de/bullshitbingo/
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> Gut geschätzt :)
Dann stimmen ja alle meine Klischees und Vorurteile.
Beitrag #5169917 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5169941 wurde von einem Moderator gelöscht.
Stimme_der_Vernunft schrieb im Beitrag #5169941: > wer den First Mover-Ansatz > durchgehend verstanden ha. Da halte ich es doch eher mit den Fast Followers. :-)
Wo findet man dann kaufkräftige Kunden wenn die Automatisierung der Herstellung und Services ihr gewünschtes totales Maß angenommen hat? Man hofft auf immer noch neue "emerging" Märkte? Eine neue Konsumerklasse in Entwicklungsländer? Billige Rohstoffe? Manchmal kann man nur den Kopf schütteln über das was man so in den Medien liest. Auf Grund meiner Generation bin ich immer noch der Ansicht, daß Industrie und Kommerz eine soziale Verantwortung hat oder haben sollte. Disruptive neue Geschäftsmodelle bedürfen sorgfältiger Erwägung seitens der regulierenden Institutionen. Stellt Euch mal vor wieviele Chauffeur und Lastwagenlenker Stellen später durch Autonome Mobilität wegfallen werden. Es ist Tatsache, daß ein beträchtlicher Prozentsatz der arbeitenden Bevölkerung von diesem Beruf abhängig ist. Meint ihr wirklich, daß die heutigen bekannten Monsterkonzerne darauf Rücksicht nehmen werden. Was sollen diese Leute dann machen? Programmieren? Ingenieure und Doktoren werden? Oder Rechtsanwälte? Der Grundsatz moderner Konzerne ist doch meist: "wir machen alles Machbare weil wir es können". Da wird bei den Geschäftsentscheidungen meistens ein Dreck um die sozialen Konsequenzen gegeben. Wenn wir dieses Problem in der Zukunft nicht in den Griff kriegen wird es den meisten Menschen in der Zukunft graduell immer erbärmlicher gehen. Und sollte das nicht stimmen, haben sie ganz schön in der PR Abteilung versagt. AI wird beruflich auch auf nur wenige Grenzen stossen. Vieles läßt sich immer mehr mit AI zufriedenstellend bewerkstelligen. Viele Jobs werden dann wegfallen. Wie weit wollen wir mit Automation und AI gehen oder gehen können? Wir müssen uns mit diesen Fragen kollektiv und in den Führungstellen befassen sonst kann es uns passieren, daß uns die Entwicklung uneinholbar davon läuft. Die Fortschritte Unserer Technik erreicht nun ein Maß wo solche Überlegungen für das Weiterexistieren unserer Gesellschaft und Zivilisation unabdingbar sind. Unkontrollierter Fortschritt nimmt keine Rücksichten auf diejenigen die davon betroffen werden. Es ist nicht günstig, daß nur einige Wenige das technolologische Zepter in der Hand halten werden. OK, ich höre besser auf... Schöne Woche noch, Gerhard
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Beitrag #5169998 wurde von einem Moderator gelöscht.
Man liest immer mehr, wie asiatische Konzerne Fabriken wieder in den USA bauen, um dort direkt zu verkaufen. Mit zunehmender Automatisierung ist auch die Globalisierung bald am Ende. Ich bezweifle jedoch, dass eine Massenarbeitslosigkeit eintreffen wird. Wir importieren nicht umsonst hunderttausende Menschen, haben ja Fachkräftemangel. Die Hysterie gegen Automatisierung kann ich nicht verstehen.
Will ich sehen, wie die ganzen Büro-Leute mit "einfachen" Tätigkeiten durch SW ersetzt werden. Da sollte es viele administrative Tätigkeiten geben, die sich relativ einfach mit Regeln abbilden und automatisieren lassen. Für den "Mist" gibt es dann halt immer noch ein paar wenige menschliche "Experten". Was die frei gewordenen Leute dann arbeiten? Vermutlich rutschen die ab und müssen wechselnde "Anlern-Tätigkeiten" für ein schlechtes Gehalt übernehmen. Ganz wenige werden ihren Beruf "upgraden" und der Experte für den "Mist" sein, den SW (noch) nicht kann. Damals konnten Leute vom Feld oder Dampfmaschine zum Fließband wechseln und hatten direkte Vorteile. Diese Wechselmöglichkeiten sehe ich dieses Mal deutlich negativer. Anlern-Tätigkeiten <-normaler Beruf-> Super-Experte Das wird die Spaltung der Gesellschaft nur noch vergrößern. Viele "Anlernlinge" mit schlechtem Gehalt und wechselnden Jobs und wenige "Super-Experten" mit gutem Gehalt.
Gerhard O. schrieb: > Stellt Euch mal vor wieviele Chauffeur und Lastwagenlenker Stellen > später durch Autonome Mobilität wegfallen werden. Es ist Tatsache, daß > ein beträchtlicher Prozentsatz der arbeitenden Bevölkerung von diesem > Beruf abhängig ist. Meint ihr wirklich, daß die heutigen bekannten > Monsterkonzerne darauf Rücksicht nehmen werden. Was sollen diese Leute > dann machen? Programmieren? Ingenieure und Doktoren werden? Oder > Rechtsanwälte? Wir brauchen diese leute denn durch die digitalisierung werden wir einen enormen fachkräftemangel erleben. Wir brauchen eine bildungsoffensive um fachkräfte zur bewältigung der digitalisierung und der energiewende auszubilden.
Beitrag #5170126 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ja, klar. Digitialisierung, Fachkräftemangel, wir brauchen IT-Fachleute, vor allem SW-Entwickler, etc. pp. Und in der Realität? Zeitarbeit, Personaldienstleister, Outsocuring, etc. pp.
iBims schrieb: > Viele "Anlernlinge" mit schlechtem Gehalt und wechselnden Jobs und > wenige "Super-Experten" mit gutem Gehalt. Nicht ohne Grund setzen sich CEOs nicht unbedeutender Konzerne persönlich für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Ist es nicht paradox: Je besser man in der Fertigung von Automatisierungssystemen performt, umso mehr schadet man sich langfristig betrachtet selbst damit. Andererseits: Das Fernsehen hat das Kino nicht ersetzt, das Internet nicht das Fernsehen, die Smartwatch nicht die Quarzuhr, das eBook nicht das Papierbuch (im Gegenteil), die eMail nicht die Post, das Handy nicht den Amateurfunk, usw... Es ist wohl einfach ein Naturgesetz: Irgendwas ist immer zu tun.
Stimme_der_Vernunft schrieb im Beitrag #5169941: > Unter Cost of Ownership-Gesichtspunkten entsteht natürlich zuerst eine > zusätzliche Belastung. Disruptive Geschäftsstrategien werden aber > dadurch zuerst profitieren und für einen höheren Profit of Invest > sorgen. Natürlich erstmal pro Stückzahl, aber langfristig auf Total > Valuation-Basis rechnet sich das für die Full Digital Factory. Diesen > Vorteil kann natürlich nur nutzen, wer den First Mover-Ansatz > durchgehend verstanden ha. Man muss die Sprache der Zielgruppe sprechen, wenn man sie erreichen möchte. So wie das Management versucht, die Sprache seiner Schützlinge zu sprechen, so versuchen listige Schützlinge die Sprache des Managements zu erlernen. Dadurch findet eine gegenseitige Annäherung statt; das gegenseitige Misstrauen schwindet!
iBims schrieb: > Ja, klar. > > Digitialisierung, Fachkräftemangel, wir brauchen IT-Fachleute, vor allem > SW-Entwickler, etc. pp. > > Und in der Realität? > Zeitarbeit, Personaldienstleister, Outsocuring, etc. pp. es werden gute leute gesucht. verstehst du? gute leute
ZeroCool schrieb: > Aber > ihr seid bestimmt alle schlauer und habt den tieferen Einblick in die > Materie als ein Robert Bosch Robert Bosch, † 12. März 1942 in Stuttgart und der ist wohl der Gründervater von Industrie 4.0?
Zur Industrie 4.0 soll die verlustfreie Handelsebene hier nicht unerwähnt bleiben. Dabei spielt auch der disziplinierte Produktivitätsanteil eine enorme Rolle. Die proportionale Produktionspotenz führt eindeutig zu einer besseren Quote in der Wertschöpfungskette. Die dezentrale Automation und Kontrolle des Effizienzbestands führen zu einer Steigerung in der Produktivität. Alle diese Eigenschaften führen bei der wissenschaftlichen Analyse zu eindeutigen Vorteilen gegenüber herkömmlichen Verfahren. Besondere Berücksichtigung verdient laut der jüngsten Analyse die desintegrierte Kommunikation. In diesem Zusammenhang kommt der konzentrierten Mindestumschichtung eine herausragende Bedeutung zu.
Ford Mondeo schrieb: > > Wir brauchen diese leute denn durch die digitalisierung werden wir einen > enormen fachkräftemangel erleben. Wir brauchen eine bildungsoffensive um > fachkräfte zur bewältigung der digitalisierung und der energiewende > auszubilden. Quatsch, mal fernab, dass sowieso nur die wenigsten von denen die mentalen Fähigkeiten dafür mitbringen, ebenso wie bei einem Großteil der typischen Bevölkerung, die Anzahl der Jobs ist danach deutlich geringer oder muss es sein, ansonsten gibt keiner dafür sein Kapital. Es geht weder den Kapitalbesitzern noch Unternehmern darum, ganzeinheitlich ihre Produkte besser und schneller zu produzieren, noch aus Nächstenliebe Menschen von stumpfsinniger Arbeit zu befreien. Es geht nur um Rendite, also Leute freisetzen, dass die Lohnausgaben geringer werden und die Allgemeinheit die Freigesetzten alimentiert. Das lässt sich natürlich nicht beliebig ausreizen, weder können staatlich Alimentierte sich viele Güter leisten, noch ein immer oder bestenfalls konstant bleibender Sozialabgabentopf immer mehr Alimentierte finanzieren. Die Katze beißt sich also selbst in den Schwanz und dieser Punkt kommt rasant näher. Das ist dann Gesellschaft 4.0.
Retro N. schrieb: > disziplinierte Produktivitätsanteil > proportionale Produktionspotenz > dezentrale Automation > Kontrolle des Effizienzbestands > desintegrierte Kommunikation > konzentrierte Mindestumschichtung bingo, du hast gewonnen
Retro N. schrieb: > Zur Industrie 4.0 soll die verlustfreie Handelsebene hier nicht > unerwähnt bleiben. Dabei spielt auch der disziplinierte > Produktivitätsanteil eine enorme Rolle. Die proportionale > Produktionspotenz führt eindeutig zu einer besseren Quote in der > Wertschöpfungskette. Die dezentrale Automation und Kontrolle des > Effizienzbestands führen zu einer Steigerung in der Produktivität. Alle > diese Eigenschaften führen bei der wissenschaftlichen Analyse zu > eindeutigen Vorteilen gegenüber herkömmlichen Verfahren. Besondere > Berücksichtigung verdient laut der jüngsten Analyse die desintegrierte > Kommunikation. In diesem Zusammenhang kommt der konzentrierten > Mindestumschichtung eine herausragende Bedeutung zu. In meinen Ohren ist das pure Poesie. Fifty shades of economy.
Walter S. schrieb: > Retro N. schrieb: >> disziplinierte Produktivitätsanteil >> proportionale Produktionspotenz >> dezentrale Automation >> Kontrolle des Effizienzbestands >> desintegrierte Kommunikation >> konzentrierte Mindestumschichtung > > bingo, du hast gewonnen Das verstehe ich alles nicht und ist mir zu hoch. Da muß ich passen. Ich werde wohl endlich ausgegliedert werden...
Ich lach mich jeweils tot, wenn ich austauschbares Schuettgut, wie zB BWL reden hoere im Sinne von ... Arbeitskraefte skalieren, 10 Ingenieure arbeiten 10 mal schneller wie Einer ... Dreisatz.
Beitrag #5170222 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ok, ab jetzt schreiben wir alle unsere Bewerbungen in genau dem Stil. Die Rache der Nerds...
Optimistisch aufgewacht schrieb: > Ok, ab jetzt schreiben wir alle unsere Bewerbungen in genau dem > Stil. > Die Rache der Nerds... Was muß man eigentlich rauchen um auf diese einzigartigen Wortschöpfungen und Phrasen zu kommen?
Gerhard O. schrieb: > Optimistisch aufgewacht schrieb: >> Ok, ab jetzt schreiben wir alle unsere Bewerbungen in genau dem >> Stil. >> Die Rache der Nerds... > > Was muß man eigentlich rauchen um auf diese einzigartigen > Wortschöpfungen und Phrasen zu kommen? Ich bin Nichtraucher, aber ich empfehle diesen Link: http://www.moderation.com/phrasengenerator/getPhrase.php?rnd=
Beitrag #5170237 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5170240 wurde von einem Moderator gelöscht.
Retro N. schrieb: > Gerhard O. schrieb: >> Optimistisch aufgewacht schrieb: >>> Ok, ab jetzt schreiben wir alle unsere Bewerbungen in genau dem >>> Stil. >>> Die Rache der Nerds... >> >> Was muß man eigentlich rauchen um auf diese einzigartigen >> Wortschöpfungen und Phrasen zu kommen? > > Ich bin Nichtraucher, aber ich empfehle diesen Link: > http://www.moderation.com/phrasengenerator/getPhra... Phantastisch!!! Das muß ich gleich ausprobieren Nachtrag: Einfach toll!
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● J-A V. schrieb im Beitrag #5170237: > Gerhard O. schrieb: >> Was muß man eigentlich rauchen um auf diese einzigartigen >> Wortschöpfungen und Phrasen zu kommen? > > Bier Das wäre so ziemlich das letzte, was mir in den Sinn kommen würde: Bier zu rauchen! Der hier ist übrigens auch bestens für die Darstellung der Industrie 4.0 geeignet: Indiziert die ökonomische Gesamtlage in der Industrie 4.0 erst einmal, dass der jeweils modifizierte Fachbereich positiv jeder Kritik standhält, wird sich als unbestreitbar herausstellen, dass die priorisierte Gesamtsituation jene Aussagen negiert, unter der die Voraussetzungen geschaffen werden, die der Verlustreduktion einer ökonomischen Rentabilitätsaufwendung idealerweise alles bisherige in Frage stellt. http://homepageberatung.at/cont/junk/bullshit_generator/index.php
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Retro N. schrieb: > ● J-A V. schrieb: >> Gerhard O. schrieb: >>> Was muß man eigentlich rauchen um auf diese einzigartigen >>> Wortschöpfungen und Phrasen zu kommen? >> >> Bier > > Das wäre so ziemlich das letzte, was mir in den Sinn kommen würde: > Bier zu rauchen! > > Der hier ist übrigens auch bestens für die Darstellung der Industrie 4.0 > geeignet: > > Indiziert die ökonomische Gesamtlage in der Industrie 4.0 erst einmal, > dass der jeweils modifizierte Fachbereich positiv jeder Kritik > standhält, wird sich als unbestreitbar herausstellen, dass die > priorisierte Gesamtsituation in der antizipiert jene Aussagen negiert, > unter der die Voraussetzungen geschaffen werden, die der > Verlustreduktion einer ökonomischen Rentabilitätsaufwendung idealerweise > alles bisherige in Frage stellt. > > http://homepageberatung.at/cont/junk/bullshit_gene... Eigentlich faszinierend. Habe schon lange nicht mehr so geschmunzelt. Danke.
Beitrag #5170265 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5170283 wurde von einem Moderator gelöscht.
Gästchen schrieb: > Es gab schon Versuche solche vollautomatisierte Fabriken laufen zu > lassen Nur mal in kleinen Rahmen. Es gab eine Spedition, die hatte ein vollautomatisches Lager, das alle Waren selbstständig kommisionierte und den LKW in einem Rutsch belud. Ganz ohne Stapler. Fazit: schon nach kurzer Zeit hatten sie drei Stapler, die jeden nächsten Morgen 24 Stunden mehr auf der Uhr hatten. Als ich einmal dort war und mit dem Staplertypen redete, fummelte der an einer Palette, die während unseres Gesprächs 15 mal zurück kam, weil immer eine Kleinigkeit nicht passte. Die Spedition ging pleite und wurde übernommen vom Lebensmittelhersteller. Gut, das ist über 25 Jahre her, aber warum sitzen immer noch Fahrer auf den Stapler? Wir können die längst ohne fahren lassen.
F. F. schrieb: > Gut, das ist über 25 Jahre her, aber warum sitzen immer noch Fahrer auf > den Stapler? Wir können die längst ohne fahren lassen. Es gibt doch vollautomatische Lager. Es dürfte nur schwer sein, vollautomatisch Paletten auf einen LKW zu laden. Für die letzten Meter braucht man halt noch menschliche Staplerfahrer. Industrie 4.0 heißt erst mal Vernetzung, schneller Zugriff auf aktuelle Informationen. Der Staplerfahrer holt sich nicht die Papiere, was er zu tun hat, sondern hat die Info aktuell online auf einem Display. Der Servicemann schleppt keine Schaltpläne mehr rum. etc.
Ich schrieb: > Industrie 4.0 heißt erst mal Vernetzung, schneller Zugriff auf aktuelle > Informationen. > Der Staplerfahrer holt sich nicht die Papiere, was er zu tun hat, > sondern hat die Info aktuell online auf einem Display. > Der Servicemann schleppt keine Schaltpläne mehr rum. Kann gut sein, aber was ist daran neu? Es gibt (besonders in Großkonzernen) umfangreiche Datenbanken wo man alles nachschlagen kann. Es gibt Mails die Papiere ersetzen. Es gibt auch Infodisplays wo man aktuellen Prozessstatus sehen kann. Ebenfalls kann Serviceman Schaltpläne online nachsehen. Alles alter Hut: viel Lärm um nichts. PS: LOL, die Welt in die Industrie 4.0 perfekt reinpaßt heißt "Futurama". Vielleicht sollte man einen deutschen Ableger davon machen und "Industrierama 4.0" nennen. :)
Gästchen schrieb: > Es gibt (besonders in Großkonzernen) umfangreiche Datenbanken wo man > alles nachschlagen kann. Es gibt Mails die Papiere ersetzen. Es gibt > auch Infodisplays wo man aktuellen Prozessstatus sehen kann. Ebenfalls > kann Serviceman Schaltpläne online nachsehen. > Alles alter Hut: viel Lärm um nichts. Stimmt, teilweise. Oft ist es ein alter Hut, richtig, nur es wird oft nicht umgesetzt. Aus wiki zum Thema Industrie 4.0 Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie der Bundesregierung zurückgeht; zudem bezeichnet er ebenfalls eine Forschungsplattform.[1][2][3] Die industrielle Produktion soll mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt werden.[4] Technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme. Mit ihrer Hilfe soll eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich werden: Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander.[4] Durch die Vernetzung soll es möglich werden, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern eine ganze Wertschöpfungskette zu optimieren. Das Netz soll zudem alle Phasen des Lebenszyklus des Produktes einschließen – von der Idee eines Produkts über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling.[4] Viel Bla - noch mehr Blub
Vereinfacht : Schnorrer koennen mit diesem Begriff Foerderhilfen/Subventionen abgreifen, und sich inszenieren.
> Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen > Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie > der Bundesregierung zurückgeht; Der König befiehlt eine Revolution.
Bürovorsteher schrieb: >> Industrie 4.0 ist ein Begriff, der auf die Forschungsunion der deutschen >> Bundesregierung und ein gleichnamiges Projekt in der Hightech-Strategie >> der Bundesregierung zurückgeht; > > Der König befiehlt eine Revolution. Wie Mao mit seiner Kulturrevolution. Hat ein paar Millionen frühzeitig ins Grab gebracht!
Optimistisch aufgewacht schrieb: > iBims schrieb: >> Viele "Anlernlinge" mit schlechtem Gehalt und wechselnden Jobs und >> wenige "Super-Experten" mit gutem Gehalt. > > Nicht ohne Grund setzen sich CEOs nicht unbedeutender Konzerne > persönlich für das bedingungslose Grundeinkommen ein. Siehe den aktuellsten Redebeitrag von Telekomchef Höttges: BGE - ja gerne! Aber bitte mit deutlicher Aufweichung von Arbeitnehmerrechten und der benötigten (?) Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Da wird aus dem "Verwirkliche deine Talente" BGE schnell ein On-/Off- Beschäftigungsparadies mit Dauer-ALG ohne Bürokratie, wo niedrigqualifizierte Kräfte ohne schlechtes Gewissen ständig hin und her pendeln dürfen. Achso, wieder ein Hemmschuh für den zukünftigen Industrie 4.0 Weltmarktführer Deutschland. Denn solange ich Arbeitskraft billig an jeder Ecke bekomme... Warum automatisieren?
Janine W. schrieb: > Siehe den aktuellsten Redebeitrag von Telekomchef Höttges: BGE - ja > gerne! Aber bitte mit deutlicher Aufweichung von Arbeitnehmerrechten und > der benötigten (?) Flexibilisierung des Arbeitsmarktes. Richtig! Janine W. schrieb: > Da wird aus dem "Verwirkliche deine Talente" BGE schnell ein On-/Off- > Beschäftigungsparadies mit Dauer-ALG ohne Bürokratie, wo > niedrigqualifizierte Kräfte ohne schlechtes Gewissen ständig hin und her > pendeln dürfen. Stimmt! Nur die niedrig qualifizierten können, sofern das BGE passt, zuhause bleiben und den Leihbuden den Stinkefinger zeigen. Die deutlich höher qualifizierten Kräfte (Ingenieure etc.) können ohne schlechtes Gewissen auch schnell Tschüss sagen oder längerfristige Kündigungsfristen aushandeln. Das ist dann auch eine Folge von Industrie 4.0
Ford Mondeo schrieb: > iBims schrieb: >> Ja, klar. >> >> Digitialisierung, Fachkräftemangel, wir brauchen IT-Fachleute, vor allem >> SW-Entwickler, etc. pp. >> >> Und in der Realität? >> Zeitarbeit, Personaldienstleister, Outsocuring, etc. pp. > es werden gute leute gesucht. verstehst du? gute leute Ne, es werden vor allem billige Leute gesucht. Die wirklich guten Positionen sind rar und besetzt.
MaWin schrieb: > Nach dem Zusammenbau und der Auslieferung will der Konzern > wissen, welche Teile in dieser Fahrgestellnummer verbaut wurden > )beispielsweise Rückruf wegen Dichtung xyz), und welche Ersatzteile > auch in Zukunft passen (müssen ja nicht die original verbauten sein). > > Damit wäre man schon glücklich (und arbeitet dran). Das was MaWin schreibt wurde von Simens BMW und Maschinenbauern bereits vor Jahren realisiert. Die sagen Dir genau welche Charge von einem Zukaufteil in welchem Motor und welchem Auto steckt. Zum Großteil sind sogar die Einzelteile (ausgenommen Massenteile wie Schrauben usw.) eindeutig bestimmbar. Industrie 4.0 ist nur eine Schwafelblase die von den Politik als neue Sau durchs Dorf getrieben wird. Der Kram wurde bereits im Jahr 2004 bei BMW unter dem Namen "PSS" entwickelt und seit dem immer weiter optimiert. So ziemlich alles was heute unter Industrie 4.0 genannt wird ist da schon vor Jahren realisiert worden.
Industrie4.0vor10JahrenEntwickler schrieb: > Das was MaWin schreibt wurde von Simens BMW und Maschinenbauern bereits > vor Jahren realisiert. Die sagen Dir genau welche Charge von einem > Zukaufteil in welchem Motor und welchem Auto steckt. Zum Großteil sind > sogar die Einzelteile (ausgenommen Massenteile wie Schrauben usw.) > eindeutig bestimmbar. HaHaHaHaHa!!!!!!!!!!!!!!!!! Jedes Teil ausser Schrauben und so? Warum müssen die Automotiv`s dann immer für paar 100000 Pkw`s einen Rückruf starten? Ich sags dir, die wissen einen Scheiss wo die Müll-Charge von vllt. 200 Stück verbaut wurde! Weil die sich immer nur um den 0,00001`Cent mit den Zuli haken! Der Rest juckt die 0,000000nix!
Gästchen schrieb: > Kann gut sein, aber was ist daran neu? > Es gibt (besonders in Großkonzernen) umfangreiche Datenbanken wo man > alles nachschlagen kann. Es gibt Mails die Papiere ersetzen. Es gibt > auch Infodisplays wo man aktuellen Prozessstatus sehen kann. Ebenfalls > kann Serviceman Schaltpläne online nachsehen. > Alles alter Hut: viel Lärm um nichts. Industrie 4.0 ist nicht Mails versenden, auch nicht Infodisplays. Ja es ist ein schwammiger Begriff. Aber: Es ist doch erst Industrie 4.0, wenn man mindestens auf ein selbstlernendes Modell aufsetzt, die Daten vorher sammelt und voll in die interne IT integriert: Also spezielle Daten, die anhand von vernetzten Sensoren in einer integrierte Plattform gesammelt werden - ich nenne dies erst mal Analytical Business Intelligence Engine ("ABIE"). Klar, auch Data Warehousing (OLAP / OLTP) hat es vorher schon gegeben. Aber dieses Modell lernt in Real-Time, d.h. durch wiederkehrende Fehler z.B. und Erkennung von gewissen Korrelationen oder anderen Faktoren kann diese ABIE Umstände einer Downtime z.B. eines Anlagenteils schon vorher erkennen, bevor sie passieren. Dadurch kann man exakt proaktiv reagieren. Also, gewisse "Predictive Analytics" sozusagen. Diesen Umstand könnte man in ein komplett anders Business Modell ummünzen. Dafür müsste aber auch zuerst eine grosse Investition in so eine Platform gesteckt werden. Weiter will ich (noch) nicht ausholen, das würde den Rahmen sprengen. Gruss klausi
Industrie 4.0... Das Internet ist für uns alle Neuland... (A.Merkel 2013) So richtig passt das nicht zusammen. Ich arbeite bei einem Großen Autobauer in der Produktion und "baue" Täglich Autoteile. Es wird nicht notiert welches teil mit welchem verbaut wird. Es entscheidet die Logistik und die Menschen in der Produktion ob eine Kiste Material erst drei Wochen in einer Ecke steht oder sofort verbaut wird. Gelegentlich werden auch teile absichtlich bei Seite gestellt zb wenn man Gerüchte hört das es eventuell einen Engpass geben könnte. Diese Teile stehen dann manchmal auch sehr lange. Digitale Revolution es wurde vor ~1-2 Jahren mal groß erzählt das bald Alle Logistikbehälter einen RFID bekommen sollen. Damit man immer weiß wann sie wo sind ... Realität es gibt Barcodes und manchmal laufen Menschen durch die Halle und Scannen alle Kisten die sie so finden und Schätzen deren Inhalt. Wenn es mal zu wenig Material an der Anlage gibt zückt der Anlagenfahrer sein Handy ruft in der Logistik an erzählt denen welche Teilenummer wo fehlt und hofft dann das die Teile noch rechtzeitig ankommen...
Gerd schrieb: > Alle Logistikbehälter einen RFID bekommen sollen. Damit man immer weiß > wann sie wo sind ... Vorher bekommst Du einen RFID-Pippus auf die Stirn. Damit man immer weiß, wann Du wo bist. Herbert
ähm ich als Arbeiter habe schon lange einen einen. In meinem Werksausweis. Damit kann ich ähm Kaffee trinken und in die Kantine gehen. Bestimmt wird geloggt wie viel Kaffee ich so trinke und ob ich in der Arbeitszeit zum Automaten laufe ...
Gerd schrieb: > Bestimmt wird geloggt wie viel Kaffee ich so trinke und ob ich in der > Arbeitszeit zum Automaten laufe ... Ganz genau. Das ist überhaupt erst der Grund, warum du so einen Ausweis hast. Warum jeder Arbeiter so einen hat. Allein von den Daten, wann du zu welchem Automaten laufst, oder Kaffee säufst, lassen sich x Sachen ableiten und das nicht nur der Kontrolle wegen. Allein das ist ja die Idee hinter BigData und Industrie 4.0: man will auch etwas über die eigene Organisation lernen, neue Erkenntnisse sammeln, um seine Ressourcen zu schonend am besten zu nutzen. Um einen Vorteil zu erringen. Soviel Daten sind da, nur wenige schlagen Nutzen (Sage jetzt nicht Profit) daraus. Warum? Weil das Know-how fehlt. Weil man nicht weiss was man will, weil dies unterschätzt oder nicht verstanden wird usw. Klar, so wenig Input wie nötig, soviel Output wie möglich, sagt dir jeder, ist eindimensional gedacht, aber auch wichtig.
bigData kann nur Probleme aufzeigen, nicht die Lösungen. Ob eine KI dann Lösungsvorschläge machen kann? Naja... Da müssen wir den Experten klausi fragen xD
Ich schrieb: > Aus wiki zum Thema Industrie 4.0 > Industrie 4.0 ist ein Begriff, ... mal nach http://www.blablameter.de kopiert: Ihr Text: 1033 Zeichen, 134 Wörter Bullshit-Index :0.74 Es stinkt gewaltig nach heißer Luft! Auch wenn Sie PR-Profi, Politiker, Unternehmensberater oder Universitätsprofessor sind - beim Eindruck schinden sollten Sie Ihre Aussage nicht vergessen.
iBims schrieb: > bigData kann nur Probleme aufzeigen, nicht die Lösungen. > > Ob eine KI dann Lösungsvorschläge machen kann? Naja... > > Da müssen wir den Experten klausi fragen xD Auf Stand jetzt: nein, aktuell absolut nicht! Dazu braucht es dann "Domain Experts" also zusätzlich zu den Data Scientists, die die Lage fachlich einschätzen können und beurteilen. Und dann kann man maximal dem Modell ein Verhalten "anlernen" d.h. in einer Konstellation x(t) Schritt Y durchführen. Das geht dann in Richtung neuronale Netze, kann man dieses Verhalten ähnlich binären Bäumen verfeinern und ausbauen. Man muss sich überlegen: Was bringt Mehrwert? Sammle ich überhaupt die richtigen Daten? Und verwechsle nicht Ursache und Wirkung. Grosse Fehler werden immer gemacht mit Korrelationen und Ursachen verwechselt. Das ist einfach, das ist Basiswissen, aber die wenigsten wissen das! Bestes Beispiel: Wenn Eisverkäufe steigen, steigen auch Mordraten. Richtig? Nicht ganz! http://www.slate.com/blogs/crime/2013/07/09/warm_weather_homicide_rates_when_ice_cream_sales_rise_homicides_rise_coincidence.html
klausi schrieb: > Dazu braucht es dann "Domain Experts" also zusätzlich zu den Data > Scientists, die die Lage fachlich einschätzen können und beurteilen. > > Und dann kann man maximal dem Modell ein Verhalten "anlernen" d.h. in > einer Konstellation x(t) Schritt Y durchführen. Das geht dann in > Richtung neuronale Netze, kann man dieses Verhalten ähnlich binären > Bäumen verfeinern und ausbauen. Dieser "große Bedarf" an DS wurde zwar prognostiziert, aber im RL gibt es davon so wenige, dass die Unternehmen schon nach Alternativen suchen. Da wird also auch schon automatisiert. IBM ist da schon gut unterwegs. Ich würde jedenfalls beruflich nicht auf das DS-Pferd setzen. Zum "anlernen". Das geht in stabilen Umgebungen, wo die Zukunft ähnlich der Vergangenheit erwartet wird. Kein Hexenwerk und interessant. Aber kein Game-Changer. Auch in Zukunft werden Experten Entscheidungen treffen. Vor allem in dynamischen Umgebungen. Die Datengrundlage wird halt besser sein. Aber das ist jetzt auch nichts bahnbrechendes.
iBimbs schrieb: > Dieser "große Bedarf" an DS wurde zwar prognostiziert, aber im RL gibt > es davon so wenige, dass die Unternehmen schon nach Alternativen suchen. > Da wird also auch schon automatisiert. IBM ist da schon gut unterwegs. > Ich würde jedenfalls beruflich nicht auf das DS-Pferd setzen. > Viele finden vllt. eine 85% Accuracy gut, aber es gibt eben Bereiche, da geht automl total in die Hose. Da setzt man eben auf Experten. Das Problem bei vielen in diesem Bereich ist, ihnen fehlt es einfach an Statistikkenntnissen. Unternehmen haben es schwer, im Bereich DS gute Leute zu finden. Die Konkurrenz ist lausig. Man kann zwar Machine Learning in sofern automatisieren, aber nicht das Arbeiten mit Daten.
Statistiker schrieb: > Man kann zwar Machine Learning in sofern automatisieren, aber nicht das > Arbeiten mit Daten. Was die Fach-Experten brauchen, sind bessere Statistik-Kenntnisse. Aber da sollten die Grundlagen in den meisten Fällen ausreichen. Dazu dann die Kenntniss von typischen Denkfehlern (in ZsH mit Statistik) und die Einordnung/Grenzen von ML. Dazu braucht man kein Extra-Studium. Es gibt schon gute Literatur, die man sich aktuell mW noch zusammen suchen muss (ML, Statistik, Denkfehler). Vllt schreibt ja mal jemand ein kompaktes Buch über die Schnittmenge, damit die BWLer das auch in einem Kurz-Seminar abarbeiten können. ;) Den ganzen Hokus-Pokus mit KI, DS, ML etc. pp. machen dann ein paar SE von IBM, Microsoft, Google, Amazon und Co. Da braucht es nicht massig neue DS für die Anwender-Unternehmen. Das ist ja das schöne an SW. Das Skalieren werden die genannten Anbieter schon hinkriegen, damit sie auch das Big-Business machen. Wer glaubt, dass mit der "Digitalisierung" massiv neue Arbeitsplätze für SE entstehen, muss davon ausgehen, dass die Anwender-Unternehmen sehr viel individuell anpassen / entwickeln müssen. Daran glaube ich überhaupt nicht. Schon jetzt werden vermehrt die eigenen Prozesse an die Standard-SW angepasst und nicht anderrum. Nur für Prozesse, die das Anwender-Unternehmen zur Differenzierung im Wettbewerb braucht, sind individuelle Lösungen nötig. Da geht es in der Masse aber wieder - wie bei ERP - um Anpassungprogrammierung/Parametrisierung und nicht um komplette Eigenentwicklungen. IT-Berater dürften dann weiter/wieder gut zu haben. Aber für SE erwarte ich da keinen großen Boom.
So funktioniert die Kommunikation in Industrie 4.0 (siehe Bild).
Keiner weiß so genau was Industrie 4.0 ist, aber es ist die Zukunft für Deutschland 4.0 4.1 4.1.1 ,....
butsu schrieb: > Die komplexesten Produkte, die auf dieser Erde hergestellt werden, > beginnen als minimal gekapselte, hochverdichtete Information. Nicht nur > tragen sie einen kompletten Bauplan in sich, es ist auch eine > unvorstellbare Anzahl an möglichen Varianten codiert, ebenso wie > Reparaturmechanismen während der Lebensdauer des Produktes sowie > Anpassungsstrategien an zukünftig sich ändernde Anforderungen an das > niemals vollständig fertig werdende Produkt. Bla-Bla-Meter-Auswergung:Bullshit-Index 0,41 Kommentar: Ihr Text riecht schon deutlich nach heißer Luft - Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).
iBimbs schrieb: > Dazu braucht man kein Extra-Studium. Es gibt schon gute Literatur, die > man sich aktuell mW noch zusammen suchen muss (ML, Statistik, > Denkfehler). Vllt schreibt ja mal jemand ein kompaktes Buch über die > Schnittmenge, damit die BWLer das auch in einem Kurz-Seminar abarbeiten > können. ;) > > Den ganzen Hokus-Pokus mit KI, DS, ML etc. pp. machen dann ein paar SE > von IBM, Microsoft, Google, Amazon und Co. Da braucht es nicht massig > neue DS für die Anwender-Unternehmen. Das ist ja das schöne an SW. Das > Skalieren werden die genannten Anbieter schon hinkriegen, damit sie auch > das Big-Business machen. > Bei dem Kommentar mit den BWLern musste ich lachen. Tut mir leid, die haben keine Ahnung von Statistik. Die lächerlichen Einführungen in deskriptiver und induktiver Statistik kann man nicht ernst nehmen. Software wird überbewertet, insbesondere dein vorher genanntes IBM Watson löst keine statistischen Probleme. Das Problem von Software ist, dass sie davon ausgeht, dass Daten immer sauber sind. Die aktuell beste Software ist DataRobot. Aber selbst diese hat Statistiker nicht ersetzt, im Gegenteil. Data Science boomt immer weiter in den USA. Was die tolle Software macht ist nichts anderes als für die importierten Daten mehrere Modelle zu bilden und zu evaluieren. Das macht aber nur 10% der Arbeit eines Statistikers aus. Für die anderen 90% braucht man eben Experten, und zwar sehr viele. Die automatische Software kreiert außerdem Daten, welche man wiederum analysieren muss. Der Kreis schließt sich. Es gibt noch Probleme, die kann man nicht mit Hilfe von Optimierung(ML) lösen, da braucht man bayessische Modelle. Interessant sind noch Recommender Engines, welche man nicht mit Software einfach so erstellen kann. Es gibt für uns Statistiker viel zu tun in der neuen tollen Datenwelt. Und es werden immer mehr Daten. Was meinst du wird der Kernfusionsreaktor in Südfrankreich für Datenmengen erschaffen, wenn er erstmal ans Netz geht? ;)
klausi schrieb: > Allein das ist ja die Idee hinter BigData und Industrie 4.0: man will > auch etwas über die eigene Organisation lernen, neue Erkenntnisse > sammeln, um seine Ressourcen zu schonend am besten zu nutzen. > Um einen Vorteil zu erringen. Soviel Daten sind da, nur wenige schlagen > Nutzen (Sage jetzt nicht Profit) daraus. Warum? Weil das Know-how fehlt. > Weil man nicht weiss was man will, weil dies unterschätzt oder nicht > verstanden wird usw. Etwas über eigene Organisation lernen? Also setzt es voraus dass man eigene Organisation nicht kennt oder wie? Und dass man dafür eine "von oben befohlene industrielle Revolution (zum vierten Mal) braucht? Ich denke an dieser Stelle kann blablameter.de richtiges Know-How liefern, blablameter.de wird eben unterschätzt und auch nicht verstanden, viele machen sich über ihn lustig. Wenn man aber richtig überlegt handelt es sich dabei um ein wichtiges Werkzeug für Industrie 4.0.
Gästchen schrieb: > > Etwas über eigene Organisation lernen? Also setzt es voraus dass man > eigene Organisation nicht kennt oder wie? Und dass man dafür eine "von > oben befohlene industrielle Revolution (zum vierten Mal) braucht? > Ich denke an dieser Stelle kann blablameter.de richtiges Know-How > liefern, blablameter.de wird eben unterschätzt und auch nicht > verstanden, viele machen sich über ihn lustig. Wenn man aber richtig > überlegt handelt es sich dabei um ein wichtiges Werkzeug für Industrie > 4.0. Er hat das etwas ungeschickt formuliert. Er meint wahrscheinlich, dass viele Firmen keine Ahnung von ihren eigenen Daten haben und wie man diese effizient einsetzt. Beispielsweise hat die Öl- und Gasindustrie in den USA nun statistische Methoden "entdeckt", wie man Verfahren optimieren kann. Insbesondere im Bereich Marketing gibt es in Deutschland noch viel Nachholbedarf.
Highperformer schrieb: > Insbesondere im Bereich Marketing gibt es in Deutschland noch viel > Nachholbedarf. Ja, sollten sich mal ein Beispiel an Amazon nehmen. Die schlagen mir weiter Waschmaschinen vor, nachdem ich gerade eine gekauft habe. Oder Netflix. Deren Vorschläge treffen fast jedes Mal - daneben.
iBims schrieb: > Highperformer schrieb: >> Insbesondere im Bereich Marketing gibt es in Deutschland noch viel >> Nachholbedarf. > > Ja, sollten sich mal ein Beispiel an Amazon nehmen. > > Die schlagen mir weiter Waschmaschinen vor, nachdem ich gerade eine > gekauft habe. > > Oder Netflix. Deren Vorschläge treffen fast jedes Mal - daneben. Darum sind beide Firmen ja auch so erfolglos. Wobei die Werbung sowieso nicht von denen sondern über Google Ads o.ä. geschaltet wird. Damit haben die selbst nichts zu tun.
Cyblord -. schrieb: > iBims schrieb: >> Highperformer schrieb: >>> Insbesondere im Bereich Marketing gibt es in Deutschland noch viel >>> Nachholbedarf. >> >> Ja, sollten sich mal ein Beispiel an Amazon nehmen. >> >> Die schlagen mir weiter Waschmaschinen vor, nachdem ich gerade eine >> gekauft habe. >> >> Oder Netflix. Deren Vorschläge treffen fast jedes Mal - daneben. > > Darum sind beide Firmen ja auch so erfolglos. Wobei die Werbung sowieso > nicht von denen sondern über Google Ads o.ä. geschaltet wird. Damit > haben die selbst nichts zu tun. Wäre ja schon mal was, wenn Amazon und Netflix nicht (mehr) dauernd Verluste machen würden. Es geht nicht um Werbung auf deren Websites, sondern um Vorschläge für weitere Produkte - die Vorschläge machen beide Firmen selbst.
iBims schrieb: > Highperformer schrieb: >> Insbesondere im Bereich Marketing gibt es in Deutschland noch viel >> Nachholbedarf. > > Ja, sollten sich mal ein Beispiel an Amazon nehmen. > > Die schlagen mir weiter Waschmaschinen vor, nachdem ich gerade eine > gekauft habe. > > Oder Netflix. Deren Vorschläge treffen fast jedes Mal - daneben. Es gibt fast nichts vergleichbares in Deutschland. Ich habe bereits in 2 Firmen gearbeitet, die stark in Marketing sind. Da läuft fast nichts. Segmentierungen werden noch von BWLern übernommen, und die können halt nichts. Das größte Problem was deutsche Firmen haben, sie wissen nicht, wie man Kunden halten kann. Neue Kunden zu gewinnen ist schwieriger als alte zu halten. Ein ganz anderes Thema wär noch Datenzentren. Dort läuft die Überwachung in Deutschland fast garnicht über Algos. Übrigends: Amazon macht mittlerweile Milliarden-Gewinne. Die haben so viele Daten, die können garnicht mehr verlieren.
Cyblord -. schrieb: > Darum sind beide Firmen ja auch so erfolglos. Wobei die Werbung sowieso > nicht von denen sondern über Google Ads o.ä. geschaltet wird. Damit > haben die selbst nichts zu tun. Amazon ist erfolglos? Sie finden gerade keine Arbeiter weil sie zu viele Aufträge bekommen.
Gästchen schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Darum sind beide Firmen ja auch so erfolglos. Wobei die Werbung sowieso >> nicht von denen sondern über Google Ads o.ä. geschaltet wird. Damit >> haben die selbst nichts zu tun. > > Amazon ist erfolglos? Sie finden gerade keine Arbeiter weil sie zu viele > Aufträge bekommen. Oh mann....
Highperformer schrieb: > iBims schrieb: > Die haben so viele Daten, die können garnicht mehr verlieren. Du bist mir viel zu undifferenziert. Bei solchen Leuten muss man ganz besonders skeptisch sein. Es gibt genug Schwätzer da draußen, die das blaue vom Himmel versprechen. Defekto steht da immer noch: Trotz all der tollen Daten empfiehlt mir Amazon nach dem Kauf von Socken, weitere Socken. Trotz aller Datenanalysen empfiehlt mir Netflix idR Serien, die mir überhaupt nicht gefallen. etc. pp. Ich bin fasziniert, was die so alles können. Aber ich weiß schon, was Du sagen wirst: Die brauchen nur noch mehr Daten und ein bissle mehr KI, Optimierung, etc. pp. Und dann wachen die autistischen Nerds iwann auf und kapieren, dass Menschen keine (rationalen) Maschinen sind.. Aber bis dahin lass sie noch weiter rummspielen und Daten sammlen.
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