Hallo, es geht mir hier mal ganz allgemein um das Problem der regelung der Ausgangsspannung bei Schaltnetzteilen in (Sinus-)Royer-Topologie. Ich habe noch nie eine der ausgeführten Möglichkeiten ausprobiert, öfter aber schon ungeregelte Royer-Konverter aufgebaut. Die Topologie gefällt mir sehr gut und deshalb würde ich sie ggf. auch für ein weiteres Spektrum von Anwendungen einsetzen - und genau hier kommt der Bedarf der dynamischen Einstellung der Ausgangsspannung ins Spiel. Generell hängt die Ausgangsspannung des Royers ja direkt von der Eingangsspannung ab - ein einem großen Bereich lässt sich somit über eine Variation der Eingangsspannung die Ausgangsspannung einstellen. Völlig geradeaus gedacht ist also einfach z.B. ein Step-Down-Regler vor den Royer-Oszillator zu schalten, die Ausgangsspannung rückzukoppeln und damit eben die Ausgangsspannung des Step-Down-Reglers zu stellen. Das funktioniert ganz sicher, keine Frage. Doch gibt es vielleicht einfachere und elegantere Möglichkeiten? Klar, man könnte natürlich auch einfach einen Bipolartransistor den zusammengeschalteten Source-Anschlüssen der FETs nachschalten und damit regeln - was natürlich verdammt viel Verlustleistung erzeugt. In Anwendungen mit geringer Leistung ist das sicher eine gute Möglichkeit - Mein Interesse liegt aber eher an Royer-Konverter in einem Leistungsbereich von ~100-500W. Hier ist eine entsprechende Appnote: http://circuits.linear.com/404 Wie aber schon gesagt, leider nur für den niedrigen Leistungsbreich brauchbar... Dieser Ansatz schaut ganz interessant aus: http://www.smps.us/inverters.html Beim vorgeschalteten Buck-Regler spart es sich den Kondensator da der Royer Stromgespeist ist... Hat jemand solch eine Topologie schon einmal ausgetestet? Die andere Möglichkeit die Ausgangsspannung zu stellen ist natürlich das harte ein/aus-schalten über einen Komparator mit einer vorgegebenen Schwelle und entsprechend dimensionierte Ausgangskondensatoren. Das funktioniert auch wunderbar und effizient - eine wirklich Konstante Spannung erreicht man so natürlich nicht, schon gar nicht bei starker Belastung, eine gewisse Hysterese ist bei dieser Steuerungsvariante eben nötig. Funktioniert in der gegebenen Anwendung einwandfrei, da die erzeugte Spannung eben in einem recht großen Bereich variiren darf, da es nur um die Erzeugung der Spannung für einen Hochspannung-Operationsverstärker geht, der dann das eigentliche Ausgangssignal erzeugt, was entsprechend sauber( ist, egal ob die Versorgungsspannugn konstant ist oder in einem gewissen bereich variiert (ja, ich weiß, dass es nicht die ganze Wahrheit ist - bzw. überhaupt nicht wahr ist - doch das Durchschlagen der Änderung der Versorgungsspannung auf das Ausgangssignal ist vernachlässigbar gering für die gegebene Applikation). Die Quintessenz des Textes: Hat jemand Ideen/Erfahrungen zur Regelung von Royer-Konvertern? Grüße Sascha
Ts, Ts, Tsss. Die Royer Konverter sind bestens für CCFl-Inverter, mit einer konstanten Last. Da die Ansteuerung der Transistoren über eine Wicklung des Ausgangstrafos erfolgt, ist meines Erachtens eine Spannungsregelung nicht möglich. Einen Abwärtswandler davor zu schalten ist - mit Verlaub - Stuss. Es gibt genügend erprobte Schaltkonzepte für einstellbare Wandler. Nur weil du einen Hammer schön findest, nimmst du ihn doch nicht zum Schrauben und zum Umgraben??
@ Alex (Gast) >Wicklung des Ausgangstrafos erfolgt, ist meines Erachtens eine >Spannungsregelung nicht möglich. Falsch. >Einen Abwärtswandler davor zu schalten ist - mit Verlaub - Stuss. Aha. >Es gibt genügend erprobte Schaltkonzepte für einstellbare Wandler. Komisch, dass die deiner Meinung nach nicht funktionierende Lösung millionenfach genutzt wird. Und z.B. Jim Williams Anfang der 90er Jahre gut 2 Jahre an dem Thema gearbeitet hat. http://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter#Weblinks http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/6/63/Dn164f.pdf http://www.linear.com/docs/26421 >Nur weil du einen Hammer schön findest, nimmst du ihn doch nicht zum >Schrauben und zum Umgraben?? Schwätzer.
Hallo Falk, danke für die Links und das allgemeine Klarstellen einiger Dinge ;) Die zwei Appnotes von Linear sind mir allerdings schon bekannt. Etwas das meinen Fragen näher kommt als diese habe ich allerdings auch noch nicht gefunden, von daher... Ich habe mal mein Sammelsorium an Leistungselektronik-Testaufbauten und Entwicklungskits durchschaut, auf der Suche nach einem passenden Gerüst für eigene Versuche, die ich wohl mal in Angriff nehme. Im Rahmen eines offenen Privatprojekts (mit niedrigerer Priorität als andere Privatprojekte) möchte ich eine einstellbare AC/HF-Hochspannungsquelle ('HF' bedeutet hier etwas im Bereich von 10..250kHz - ist nicht so gemeint, dass die Frequenz variabel ist, sonder so, dass der Wert noch in der Designphase festgelegt werden muss) mit einer Abgabeleistung von bis zu ~7.5kW aufbauen; als Quelle für einen Vervielfacherkaskade die letztendlich eine max. Abgabeleistung von ~5kW (750kV, 7mA) haben soll. Die Ausgangsspannung des Vervielfachers soll (in einem gewissen, sinnvollen Bereich - sinnvoll in bezug auf die Applikation) variabel sein. Optimal wäre, wenn sich eine Ausgangsspannung im Bereich von 100..750kV realisieren ließe. Die Abgabeleistung nimmt nach unten hin aber ab, da die Last einen konstanten Strom zieht. Als Ansteuerung für den Hochspannungstrafo ziehe ich eben auch die Royer-Topologie in erwägung - es kommt eben darauf an, wie gut sich letztendlich die Ausgangsspannung des Trafos regeln lässt. In Bezug auf Alexs 'Einwände': Selbstverständlich gibt es andere Topologien die funktionell und erprobt sind - und der Royer ist eine von ihnen, wenngleich eine heutzutage vielleicht etwas in Vergessenheit geratene?! Die Royer-Topologie hat eben ein paar spezielle Vorteile, z.B. dass das Design von selbst stets in Resonanz schwingt. Es werden sehr wenig Oberwellen erzeugt - man hat quasi keine hochfrequenten Störungen weit über der Resonanzfrequenz. Die I/U-Kennlinie ist sehr 'vorteilhaft', die Ausgangsspannung unterliegt keiner wesentlichen Änderung bei unterschiedlicher Belastung. Wie sich diese Vorteile in diesem Leistungsbereich entwickeln, wenn man einen Buck-Konverter vorschaltet muss ich eben irgendwie herausbekommen. ...oder ob es noch andere Möglichkeiten der Spannungsregelung eines Royer-Konverters gibt, die ich irgendwie übersehe, da sie vielleicht auch etwas trickreicher sind und daher nicht sofort ersichtlich. Ich wäre immer noch sehr dankbar für jegliche Hinweise! Ein Testaufbau ist bei mir nun in der Entstehung. Grüße Sascha
@Sascha W. (arno_nyhm) >AC/HF-Hochspannungsquelle ('HF' bedeutet hier etwas im Bereich von >10..250kHz - ist nicht so gemeint, dass die Frequenz variabel ist, sonder so, dass der Wert noch in der Designphase festgelegt werden muss) mit einer Abgabeleistung von bis zu ~7.5kW aufbauen; als Quelle für einen Vervielfacherkaskade die letztendlich eine max. Abgabeleistung von >~5kW (750kV, 7mA) haben soll. Baust du deinen eigenen Teilchenbeschleuniger? Bei 750 kV ensteht schon satte Röntgenstrahlung, wenn dort was mit Vakuum im Spiel ist! >Optimal wäre, wenn sich eine Ausgangsspannung im Bereich von 100..750kV >realisieren ließe. Die Abgabeleistung nimmt nach unten hin aber ab, da >die Last einen konstanten Strom zieht. OK. >ihnen, wenngleich eine heutzutage vielleicht etwas in Vergessenheit >geratene?! Sieht wohl so aus, wenn man von den Millionen CCFL Netzteilen absieht ;-) >Es werden sehr wenig Oberwellen erzeugt - man hat quasi keine >hochfrequenten Störungen weit über der Resonanzfrequenz. Naja, schau dir mal die Spannung unter Last an, speziell an einer Vervielfacherkaskade, da relativiert sich das ganz schnell ;-) >...oder ob es noch andere Möglichkeiten der Spannungsregelung eines >Royer-Konverters gibt, die ich irgendwie übersehe, da sie vielleicht >auch etwas trickreicher sind und daher nicht sofort ersichtlich. Sind mir nicht bekannt.
Ja, ein Vakuum ist dabei auch im Spiel - über die Risiken bin ich im Bilde und ja, es soll ein Elektronenbeschleuniger werden. Ich bin noch in der frühen Konzeptphase und noch nicht sicher ob ich ein eher herkömmlichen Aufbau anstreben soll, mit abgesetzten Hochspannungsgenerator (eine standard Vervielfacherschaltung) und einem Hochspannungsdeck in freier Luft mit entsprechenden Abständen, auf dem die Elektronenquelle sitzt und die Beschleunigerröhre angeschlossen ist, oder einen verschachtelten Aufbau - 'nested accelerator' - ein eher neuer, sehr eleganter, Ansatz: die Sekundärwicklung, Gleichrichtung und Energiespeicherung erfolgen direkt entlang der Beschleunigerröhre. Hier der Link zu einer Firma die Beschleuniger nach diesem Prinzip aufbaut und einige Bilder und Dokumente dazu zeigt: http://www.appliedenergetics.com/default.aspx/applications-center/electron-beam-accelerator ...die Elektronenquelle ist mit einem Modulator/Buncher versehen und geregelt, daher kommt die konstante Stromentnahme. Die 7mA sind der maximale Mittelwert, der Impulsstrom ist wesentlich höher, daher muss die Hochspannung auch entsprechend kapazitiv gepuffert, und die Speicherkondensatoren niederinduktiv an den Beschleuniger angebunden, sein - ein weiterer Punkt in dem des verschachtelte Design konstruktive Vorteile birgt. Was die Störungen bei Royer-Konvertern angeht ist da klar noch etwas vorhanden. Ein wirklich super-schöner, perfekter Sinus sieht ja auch anders aus als die typischen Signalformen, die man so in einem realen Royer-Aufbau zu Gesicht bekommt. Aber um Größenordnungen besser als typische, hart geschaltete Schaltnetzteile. Und wie Du schon sagst - sehr eng beschränkt auf die vielfachen der Resonanzfrequenz, wenn nötig, lässt sich also auch sehr gut filtern. Und gerade wenn die Leistung niedrig ist muss man sich schon sehr anstrengen um einen Royer dazu zu bekommen z.B. das Fernsehprogramm zu stören, was so manches 10W-Billig-SNT mit den typischen PWM-Netzteilcontrollern quer durch die Wohnung schafft! ;) Die millionen an CCFL-Netzteilen sind schon ein Argument - auch wenn der Royer bei uns vielleicht nicht mehr bekannt ist, in Taiwan scheint er noch brandheiß zu sein! Wobei das wohl schon die besseren Typen sind, oft sind mir da schon grausige Flybacks über den Weg gelaufen, in welchen wirklich nur vier Bauteile saßen: Der Trafo, der Schalttransistor, ein Basiswiderstand und (gütiger Weise!) noch ein Puffer-Elko. Tjaja, ein Royer braucht da mehr Bauteile - das schmälert den Gewinn - ob das Ding pfeift wie der Rattenfänger von Hameln und jeden Taschenrechner in zwei Metern Umkreis zum abstürzen bringt ist den Leuten die sich solche Dinger mit schick leuchtenden CCFLs in ihren PC-Towern installieren ja egal - hehe.
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