Moin moin! letzten Donnerstag verabschiedete sich auf einmal meine gute alte FritzBox 3030, was mich in die unangenehme Situation brachte, am Wochenende ohne Internet dazusitzen... Erst hatte die Internet-Verbindung Aussetzer, dann ging nix mehr und ich kam auch nicht ins Konfigurationsmenü der Box. Nur anpingbar war sie noch. Also per Aus- und Einschalten rebootet... doch das gute Stück blieb tot. Reaktion nach Einschalten war dreimal Blinken mit der Power-LED, eine Pause und dann leuchtete die Power-LED dauernd. Der erste Teil ist normal (dreimal Blinken + Pause) aber danach sollte die LED wieder anfangen zu blinken, bis die DSL-Verbindung aufgebaut ist. Auf Anstecken von Netzwerkkabeln an die LAN-Anschlüsse reagiert die Box normalerweise mit Einschalten der LAN-LED. Hier passierte aber nix. Also das Gehäuse geöffnet, dazu mit kleinem Schlitzschraubendreher nacheinander die 4 Plastikrasten entriegelt (in rechteckigen Löchern an der Gehäuseunterseite, jeweils 2 an jeder der Schmalseiten). Nah der Netzteil-Buchse befindet sich ein Schaltregler IC mit einer relativ großen (ca. 10mm) SMD-Drossel daneben. Der liefert die 3,3V-Versorgung. Bei meiner Box hatte die 3,3V Schiene allerdings 200mV Ripple und der Schaltregler zwitscherte hörbar. Also den 470µ/6V3 Elko (direkt neben der Speicherdrossel, parallel zu einem Keramik-C) ausgelötet und durch einen frischen mit 16V Spannungsfestigkeit ersetzt. Ripple jetzt 10mV und das Zwitschern ist verschwunden. Box läuft aber unverändert nicht hoch. Das war's also noch nicht. Erstmal aufgegeben und leihweise Ersatz besorgt... Heute Abend nach der Arbeit wieder vorgekramt und nochmal reingeschaut. Dann die Idee, mal Kältespray zu versuchen... Den TI-Prozessor tiefgekühlt - keine Änderung... Desgleichen beim Flash. Dann das SDRAM gekühlt und plötzlich geht die LAN-LED an und die Power-LED blinkt wieder. Alle Lötstellen inspiziert und das RAM schließlich nachgelötet leider ohne den erhofften Erfolg. Auf einer Schrottplatine fanden sich eine Reihe von kompatiblen SDRAMS (8M x 16Bit) im TSOP 54 Gehäuse. Eins davon mit Heißluft ausgelötet und das halbtote RAM aus der Fritzbox Platine damit ersetzt. Da ich keine Auslöteinrichtung für derartige SMD-ICs habe, habe ich die eine Pinreihe mit einem scharfen dünnen Skalpell Pin für Pin ganz nah am IC-Gehäuse abgeschnitten und anschließend die andere Pinreihe durch vorsichtiges Hin- und Herbiegen des ICs abgebrochen. Danach lassen sich die Pin-Reste gut mit dem Lötkolben von den Pads schieben und die Pads anschließend zinnfrei machen. Um etwas mehr Platz zum Einlöten des Ersatzteils zu haben, habe ich die Abblock-Kondensatoren auf der Seite zum Flash hin ausgelötet. Das erste Foto zeigt die RAM-Pads nach dem Entzinnen. Dann das Ersatzteil mit der Hohlkehl-Lötspitze und 0,3mm Lötdraht eingelötet. Zuletzt die entfernten Abblock-Kondensatoren durch neue 100nF Kondensatoren ersetzt. Das zweite Foto zeigt das RAM nach erfolgtem Austausch. (ja, die Lötstellen an den Abblock-Cs sind nicht so toll, die Dinger zwischen die ICs zu bekommen war recht fummelig und ich hatte keine Lust, mir wieder Lötbrücken am SDRAM einzuhandeln, die ich dann nicht wegbekomme, weil mir die Kondensatoren im Weg sind.) Nach dem RAM Austausch lief die Box sofort hoch und funktioniert seitdem wieder völlig normal.
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