Hallochen allerseits! Ich habe ein kniffliges Problem, das ich nicht allein zu lösen vermag. Dazu sind mir mehrere Punkte unklar bzw. ich kann eine Reihe von Fragen nicht selbst sicher beantworten. Die nachfolgende Darstellung ist trotz der Komplexität hoffentlich nicht zu umfangreich. Problemstellung : Handy als USB-Gerät am Autoradio (Host): Laden und Datenzugriff -> grundsätzlich erkannt, aber keine Kommunikation und kein Laden. USB-Spezifikation (vgl. http://en.wikipedia.org/wiki/USB): H-Pegel 2,8 V bis 3,6 V; Bitwert = Differenz aus D+ und D- = NRZI-Kodierung (konkret: NRZ-S) ; Messung: UD+ = 2,81 V, Strom = 0,188 mA, Frequenz wechselnd 9,76 bis in Spitze > 16 kHz (Multimeter nur Anzeige für kHz); Zwischenschaltung einfacher USB-Hub: UD+ = 2,86 V => Kommunikation läuft, aber kein Laden, da Hub ohne externen Stromanschluss Anderes Handy am Radio: UD+ = 3,06 V => kommuniziert und lädt. Autoradio, USB 2.0 kompatibel, liefert bis zu 1 A Ladestrom, was eine direkte Kommunikation erfordert, um mehr als 500 mA zu liefern; über einen Repeater / Hub geht das nicht. Ziel also: Anhebung von UD+ bei H-Pegel um mindestens 0,05 bis 0,1 V. Jedoch darf dies die bidirektionale Kommunikation und die komplexe Signalisierung auf D+ nicht behindern. Deshalb scheiden nach meinem Verständnis unidirektional wirkende Pegelanhebungen (z.B. Verstärker etc.) sowie bidirektionale Varianten und sonstige Lösungsansätze mit galvanischer Trennungswirkung (z.B. diskreter Pegelumwandler) aus. Zudem sind bidirektionale Wandler-IC untauglich, weil entweder ein zusätzliches Steuersignal oder kurzzeitig ein hoher Strom zum Treiben der Eingänge benötigt wird. Lösungsansatz: Prinzipiell habe ich an einen Spannungsteiler oder „Pull-up-Widerstand“ gedacht, der den H-Pegel anhebt, aber nicht den L-Pegel. Erforderlich wäre somit ein „Funktionsfenster“, das oberhalb 1 V liegt. Wegen USB 2.0 müsste ein Bruttodatendurchsatz von 12 Mbit/s (fullspeed) oder gar 480 Mbit/s (highspeed) möglich sein. Die beigefügte Skizze ist eine grundsätzliche Darstellung. Am Punkt A wäre noch ein „Schalter“ (z.B. Transistor, MOSFET; vgl. Detailzeichnung darunter) einzufügen, der das genannte Funktionsfenster abbildet. Der Spannungsregler [nur symbolisch dargestellt] generiert eine stabile Spannung (USR), z.B. 3,6 V. Der „Innenwiderstand“ des Radios und des Handys liegen parallel und bilden zusammen den Widerstand RL zwischen D+ und GND (sowie RB). Im Ruhezustand (D+ auf L-Pegel / 0 V) trennt der „Schalter“ / Kondensator D+ von USR. UD+ = H-Pegel und „Schalter“ offen: Kondensator lädt. RC, D1 und RL bilden jetzt einen Spannungsteiler. RC muss im Verhältnis zu RL so dimensioniert sein, dass die über RL abfallende Spannung den H-Pegel ausreichend anhebt. Zugleich muss der Ladestrom des Kondensators hinreichend begrenzt sein, um weder das Radio noch das Handy zu beschädigen. Die gestrichelte Diode und Widerstand sollen sicherstellen, dass beim Wechsel von H auf L der C1 sehr schnell entladen wird, sobald der „Schalter“ geschlossen ist. NRZI-Kodierung: Signalwechsel nur bei Null; sechs Bits mit EINS hintereinander => nach der fünften EINS eine Null eingefügt => Dimensionierung von C1: H-Pegel muss für mehr als fünf Perioden ausreichend angehoben werden, andernfalls H fehlerhaft zu L => 12 MHz (fullspeed; T = 83,3 ns): Dauer Pegelanhebung >> 416,5 ns (~ 0,42 µs). „Schalter“: kein Optokoppler, weil Betriebsstroms im Bereich von mehreren mA höchstwahrscheinlich Radio und Handy unnötig belastet. Transistor, npn-Typ (z.B. BC548B/C): wie Skizze -> RL = Emitterwiderstand; RC, D1, C1 = Collectorwiderstand. Pegel von D+ wirkt auf die Basis -> H = Öffnen, L = Schließen. Fragen/Problempunkte: Kann dieser Lösungsansatz überhaupt funktionieren? Oder ist das Problem so nicht lösbar? Welche Alternativen bestünden dann? Bewirkt USR als parallele Spannungsquelle zu UD+ einen Ausgleichsstrom nach UD+? Könnte das Schäden beim Radio hervorrufen? Ab welchem zufließenden Strom? Wie ließe sich der Innenwiderstand vom Radio ermitteln? Kann wegen der anzunehmenden signaltechnischen Anpassung von Sender und Empfänger mit den USB-Spezifikationen davon ausgegangen werden, dass beide Innenwiderstände nahezu identisch sind, grundsätzlich also Radio = 15 kOhm? RL könnte in diesem Sinne zwischen 7 bis 7,5 kOhm liegen. RC dürfte dann wohl bis zu 400 Ohm haben können, eher ein Stück weniger, um über eine Spannungsteilung die gewünschte Pegelanhebung zu erreichen? Wie ist der Kondensator für die erforderliche Dauer der Pegelanhebung zu dimensionieren, >> 50 pF? Ist für tau = R * C die Summe von RC und RL oder doch nur RC einzusetzen? Würde der Kondensator voll aufgeladen sein, beträgt die über ihm abfallende Spannung die Differenz zwischen USR und UD+ oder ist etwa von dieser Differenz noch die Durchlassspannung von D1 abzuziehen? Wie groß müsste der gestrichelte Widerstand für das Entladen des Kondensators dimensioniert sein? Wären 100 Ohm in Ordnung? Kann die gestrichelte Diode weggelassen werden oder ist sie zwingend? Hat diese Diode wegen ihrer Durchlassspannung einen Einfluss auf die am Spannungsregler einzustellende Spannung USR (bzw. Differenz zwischen USR und UD+)? Ist bei der Collector-Emitter-Strecke des „Schalter“ von einem Mindestspannungsabfall (= CE-Saturation-Voltage?; z.B. 0,3 V) auszugehen oder hängt der Spannungsabfall allein vom durchfließenden Kollektorstrom ab? Welcher Widerstandswert müsste dann angenommen werden? Bei den genannten Werten für RL und RC wäre bei USR = 3,6 V (ohne UD1) ein maximaler Kollektorstrom von rund 0,5 mA annehmbar: Kann dann das Öffnen und Schließen überhaupt noch sicher betrieben werden oder ist das bereits zu wenig, weil der Spannungsabfall oder der Strom zu klein wäre? Ist für die drei Dioden zwischen Emitter und Basis ein Mindestdurchlassstrom zugrunde zu legen und wie hoch wäre der dann (im Datenblatt bei http://www.conrad.de steht dazu nichts; IF > Isperr?)? Ab welchem Wert von UD+ steuert der „Schalter“ durch, ab 2,1 V? Oder ist die Ansteuerung der Basis ganz anders zu gestalten? Muss der durch die drei Dioden fließende Strom mit einem bestimmten Faktor zum Basisstrom bemessen werden (z.B. 3…10) oder ist das relativ egal? Wie wirkt sich die Stromgegenkopplung durch RL und RB auf das Schaltverhalten aus? Sollte für ein besseres Schaltverhalten zwischen Collector und Basis eine Diode in Sperrrichtung eingesetzt werden? Ist diese „Schalter“-Variante als Basisschaltung anzusehen? Ist dann ein Schwingen des „Schalters“ zu besorgen? Ist die Verwendung eines MOSFET für diesen Anwendungsfall besser als die eines bipolaren Transistors? Wie müsste die Ansteuerung des Gates dann aussehen, genauso? Welcher Typ wäre geeignet. Welche zusätzlichen Bauelemente (Freilaufdiode etc.) müssten mit welchen Wirkungen vorgesehen werden? Wäre es sinnvoll gleichsam C1 einen zweiten Kondensator in die Ansteuerung der Basis zu integrieren? Wie wird das Signalverhalten/-bild (Laufzeit, Flanken etc.) auf D+ verändert? Gruß H.D.
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