Hallo, obwohl ich viel Zeit mit Bastelarbeiten am PC verbringe und auch schon häufig bei meiner Modelleisenbahn den Lötkolben „geschwungen“ habe, bin ich ein absoluter Anfänger, wenn es um den Entwurf eigener Schaltungen geht. Nun bin ich zum ersten Mal (bewusst) in Kontakt mit einem Optokoppler gekommen und irgendwie zeigt er sich wenig kooperativ, obwohl die Schaltung meiner Meinung nach sehr einfach sein sollte. Ich habe das folgende Problem: Ich habe in meinen PC einen neuen SATA-Controller eingebaut. Er bietet die Möglichkeit eine HDD-LED anzuschließen. Dies funktioniert soweit auch ganz gut, allerdings scheint der Controller die Anzeige zu invertieren. Damit meine ich, dass sich die HDD-LED am neuen Controller genau anders herum wie an meinen anderen Controllern verhält: fehlende Festplattenaktivität wird durch dauerhaftes Leuchten und vorhandene Festplattenaktivität durch Blinken anzeigt. Da mir dies nicht gefällt und ich es bevorzuge, wenn alle HDD-LEDs nach dem gleichen Schema arbeiten, habe ich mir überlegt, eine kleine Schaltung zu bauen, die das Signal des neuen Controllers invertiert. Nach einiger Recherche im Netz habe ich mir die im Anhang dargestellte Schaltung zusammengebaut, die ich zwischen den LED-Anschluss des Controllers und die HDD-LED meines Gehäuses hängen will. Dabei soll das Signal mit Hilfe eines Optokopplers invertiert werden. Leider verhält sich die Schaltung nicht immer wie gewünscht: 1.Fall: Festplattenaktivität vorhanden In diesem Fall gibt der neuen SATA-Controller - wie oben beschrieben - kein Signal aus, so dass auf der Eingangsseite des OK keine Spannung anliegt. Daher ist der Transistor auf der Ausgangsseite nicht geschlossen und meine Gehäuse-LED leuchtet einwandfrei. Dieser Fall funktioniert also wie gewünscht. 2.Fall: keine Festplattenaktivität vorhanden In diesem Fall liegt eine Spannung auf der Eingangsseite des OK an. Eigentlich sollte der Transistor nun durchschalten und dafür sorgen, dass die Gehäuse-LED erlischt. Leider funktioniert dies nicht ganz, denn die LED leuchtet lediglich (deutlich) schwächer und geht leider nicht ganz aus. Ich frage mich nun, wodurch dieses Verhalten hervorgerufen wird. Ist die Schaltung falsch oder benutze ich falsche Bauteile? Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum im 2. Fall ein Potentialunterschied an der Gehäuse-LED verbleibt. Eigentlich müsste doch der gesamte "Zweig" mit der LED auf GND liegen, oder??? Kann mir jemand helfen??? Vielen Dank im Voraus! Grüße Santa
Deine Schaltung arbeitet korrekt. Gedanklich ist der Transistor ein Schalter, aber praktisch nicht mit einem mechanischen Schalter zu vergleichen. Zwischen E und C liegen im leitenden Zustand nicht 0V an sondern über 0V. Damit hat er einen Widerstand > 0 Ohm. Der Strom teilt sich dann über beide Zweige auf und reicht für die LED immer noch aus. Wenn du deine Schaltung beibehalten möchtest, experimentiere mit verschiedenen LED. LED mit anderer Flussspannung könnten tatsächlich erlöschen. Kannst auch den Widerstand mal variieren und beobachten. Besser wäre eine Lösung mit einem einfachen Transistor als Inverter. Oder mal versuchen, die LED direkt am Controller an den entgegen gesetzten Pol zu hängen. Wenn sie z.B. nach GND geschalten immer leuchtet, dann schalte die LED nach + 5V (mit Vorwiderstand). Das geht aber nur, wenn der Controller PP-Ausgänge hat.
Vielen Dank für deine Hilfe! Zu deinen Verbesserungsvorschlägen: 1. Da ich aktuell keine andere (passende) LED greifbar habe, würde ich erstmal deinen Vorschlag mit dem Widerstand aufgreifen. Zudem habe ich mir gerade überlegt, den von mir angeordneten Widerstand R (aktuell: R = 470 Ohm) aufzuteilen, indem ich R reduziere und im Zweig der LED einen weiteren Widerstand anordne, so dass ich in der Summe ungefähr wieder auf ca. 500 Ohm komme (sonst wird die LED wohl zu dunkel, oder?). Macht das Sinn bzw. wie weit kann ich den Widerstand vor dem OK reduzieren??? 2. „Besser wäre eine Lösung mit einem einfachen Transistor als Inverter.“ Meinst Du ein Transistor anstelle des OK oder sprichst Du von einem zusätzlichen Transistor? 3. Welche einfachen Schaltungen gäbe es denn noch als Alternative? 4. Was sind "PP-Ausgänge"??? Ich hoffe, die Fragen sind nicht zu blöd, aber ich habe halt nur ein mehr oder weniger ausreichendes Grundlagenwissen.
Widerstände in beiden Kreisen aufzuteilen macht Sinn. PP = push pull = kann sowohl nach + als auch nach GND schalten. Ausprobieren. Transistor -> erst Wiki zu Transistoren lesen.
.. haste ma versucht einfach die LED umzudrehen ? ... es kann nämlich sein das du dann keine Zusatzschaltung benötigst. Gruss Klaus
Der Optokoppler hat eine begrenzte Stromverstärkung oder besser gesagt current transfer ratio (CTR). Will heißen, wenn der SATA-Controller durch die Diode im Optokoppler nur einen begrenzten Strom treibt, dann kann der Optokoppler am Ausgang auch nur einen begrenzten Strom durchlassen. Alles was da drüber ist, fließt weiterhin durch die LED. Du müsstest also wenn Du die Schaltung so wie es jetzt ist haben willst, entweder den Strom durch durch die Optokoppler-Diode erhöhen oder aber den Strom durch die Gehäuse-LED verringern (Vorwiderstand vergrößern). Probier erstmal aus, wieviel Strom die Gehäuse-LED für Deine Helligkeitswünsche braucht (verschiedene Vorwiderstände ausprobieren).
Dank eurer Tipps und Ratschläge ist es mir schließlich gelungen, mein Problem zu lösen: Ich habe den Festwiderstand in meiner Schaltung vorübergehend durch einen Trimmer ersetzt. Mit seiner Hilfe konnte ich zum einen feststellen, dass meine LED erst bei Vorwiderständen oberhalb von 700 Ohm merklich an Helligkeit verliert. Zum anderen konnte ich den Schwellwert ermitteln, ab dem die Stromstärke soweit abgesunken ist, dass das CTR meines Optokopplers ausreicht, um die LED „auszuknipsen“. Dieser Wert liegt ungefähr bei 580 Ohm. Basierend auf diesen Werten habe ich nun einen 660 Ohm Festwiderstand verlötet und seitdem funktioniert meine Schaltung einwandfrei. Daher noch mal vielen Dank an alle Helfer – ich habe mal wieder einiges gelernt!!!
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