Hallo. Ich habe ein paar Fragen und ich hoffe, man kann mir hier weiterhelfen. Ich arbeite momentan daran, über eine Distanz von ca. 2-3km digital zu funken. Ich möchte dabei nur eine geringe Datenrate (50 - 100 bytes pro Sekunde) übertragen. Für den Zweck scheint mir das 868 MHz Band (genauer 869,4 - 869,65 MHz) am geeignetsten. Die Bedingungen sind: - "maximale magnetische Feldstärke" = "500mW", - "Die in den gemäß Richtlinie 1999/5/EG bzw. des FTEG verabschiedeten harmonisierten Normen" oder "Alternativ kann ein maximaler Arbeitszyklus von 10% verwendet werden" - "Der Kanalabstand muss 25KHz betragen, außer wenn das gesamte Band auch für die Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung genutzt werden kann" (Zitate aus der "Vfg 43 / 2012" der Bundesnetzagentur ) Als Modul nutze ich das RFM12BP-868 von Pollin http://www.pollin.de/shop/dt/Mzg4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/Funkmodul_RFM12BP_868_Sende_Empfangsmodul.html - Eine Sendeleistung zwischen 100mW und 500mW sollte für die geplante Reichweite ausreichend sein, wenn ich eine gute Antenne benutze. - Die 10% Duty-Cycle sind auch kein Problem, da meine Datenrate sehr gering ist und zur Not auch noch geringer ausfallen kann. - Ich kann bei dem Modul die Trägerfrequenz in 2,5 KHz-Schritten genau einstellen. Die Einstellung von 696,525MHz als genaue Mitte des Frequenzbandes scheint mir da sinnvoll. - Zusätzlich kann ich den Frequenzhub in +/-15KHz-Schritten einstellen. Ich habe nun folgende Fragen / Probleme: Ich verstehe die genaue Funktion und den Zusammenhang von Kanalabstand und Frequenzhub nicht, bzw. habe folgende Überlegungen: - Wenn ich den Frequenzhub auf +/-15KHz belasse (weniger geht nicht), dann wäre das eine Breite von 30KHz und damit mehr als die erlaubten 25KHz (knapp vorbei ist auch daneben^^) - Wenn ich den Frequenzhub auf +/-75KHz (5* 15) stelle, habe ich eine Abweichung mit einem Vielfachen von 25KHz. Allerdings ergibt das eine Breite von 150KHz, was zwar noch innerhalb des Frequenzbandes liegt (250KHz Gesamtbreite), aber nutze ich dann nicht zu viel? - Gelesen habe ich, dass bei 25KHz Kanalraster ein Frequenzhub von 5KHz normal ist. Das kann ich bei diesem Modul aber nicht einstellen. Kann ich mit meinem Modul in diesem Frequenzbereich legal funken (also die Vorgaben einhalten) ? Nutze ich bei einem Frequenzhub von +/-75KHz die vollen 150KHz aus, oder nutze ich dann lediglich die Mittelfrequenz und die beiden Grenzen (also nur 3 Kanäle) aus und darf ich mehr als einen Kanal verwenden? Den Teil der Vorgaben der Bundesnetzagentur mit dem gesamten Band zur Hochgeschwindigkeits-Datenübertragung habe ich ebenfalls nicht verstanden. Kann ich alternativ statt 25KHz einen Kanalabstand von 250KHz nutzen (den ich aber wiederum nicht beim Frequenzhub genau einstellen kann, da nur +/-120KHz oder +/-135KHz einzustellen sind) ? Ich hoffe ich muss die Module nicht in die Tonne kloppen, sondern kann legal in diesem Frequenzbereich funken. Ich danke schon mal im voraus für eure Antworten. Grüße, Mr_Code PS: Kann ich an den VCC-PA Pin statt 12V auch 5V anlegen? Verringert sich dadurch die Sendeleistung oder funktioniert das Modul dann gar nicht?
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Hallo Mr_Code Die Richtlinie 1999/5/EG Google mal EN 300 220-1 dort ist das Band beschrieben welches du nutzen willst. Der Frequenzbereich zwischen 869,400 MHz und 869,650 MHz ist schwer einzuhalten weil an die Qualität deines Senders hohe Ansprüche gestellt werden Wenn du den Bereich in der Vorschrift richtig verstehe kannst du aber bei Beachtung des duty cycle das komplette band benutzen. "NOTE 3: When either a duty cycle, Listen Before Talk (LBT) or equivalent technique applies then it shall not be user dependent/adjustable and shall be guaranteed by appropriate technical means. For LBT devices without Adaptive Frequency Agility (AFA) or equivalent techniques, the duty cycle limit applies." Mal zwei Beispiele für Probleme die du bekommen kannst: 1. Modulation bandwidth: Die Abbildung 7. Emission levels ist da auch sehr aufschlussreich danach muss die Leistung deines Senders am Rand des Bandes schon auf eine Leistung von -30dBm abgefallen sein. Bei +27dBm Sendeleistung eine harte Anforderung. 2. Harmonische: Bei einer so hohen Leistung sind auch die Harmonischen oft über den vorgeschriebenen Limits auch da müsstest du Filtern ...... Schau einfach mal in die EN 300 220-1 und mach dir selber ein Bild Gruß Martin
Hallo, ich muss Martin1234 da recht geben, die Anforderungen sind da doch sehr hoch. Ich habe auch eine Entwicklung in diesem Band gemacht und der Sender muss sehr gut Frequenzstabilisiert sein. Das kann ich bei dem Pollin Modul nicht feststellen. Auch was Oberwellen angeht kann ich mir nicht vorstellen dass das Modul von Pollin das einhält. Auch bei meiner Entwicklung habe ich die Sendeleistung reduzieren müssen, damit es nach der DIN EN 300220 konform bleibt. Neben dem Band sind auch Bänder mit Social-Alarm und die sollte man nicht stören. Das ganze Band darf als ein Kanal gesehen werden, dann gilt aber die 10% Regelung (DC). Wenn du die 10% DC umgehen möchtest must noch ein Band mit midestens 200KHz dazunehmen, musst aber dann mehrere Kanäle machen mit LBT. Aber die Sendeleistung geht dann nur noch wie das andere Band erlaubt. D.H. auch wenn du 10 Kanäle in dem 500mW Band machst gilt mit LBT 10% DC. Ohne 10% DC muss dein Band mit mehreren Kanälen größer 200KHz sein. Gruß Sascha
Danke für die Antworten. Also die EN 300 220-1 ist ein recht kräftiger Schinken. Ich hatte gehofft, das nicht alles durchgehen zu müssen. Werde ich dann aber mal. Es wundert mich allerdings, da die Richtlinie 1999/5/EG ja laut Bundesnetzagentur lediglich eine Alternative zu den 10% DC sind. Die 10% Duty Cycle sind kein Problem. Die will ich einhalten. Von mir aus auch weniger. Ich brauche nicht mehr als 10% der Sendezeit. Die Sendeleistung meines Geräts soll auch nicht die maximalen 500mW betragen. Ich will lediglich 2-3km damit kommen. Soweit ich weiß, geht das auch mit wesentlich weniger. (und 2-3km sind das oberste Ziel) Mein Problem sind nicht die 10% Duty Cycle oder die Störung bei 500mW Maximalleistung. Mein Problem ist die Frage, was es mit den 25KHz Kanalraster zu tun hat und inwiefern ich mit dem Pollin Modul, was einen Frequenzhub von +/- x*15KHz hat, diese Regelung einhalten kann. LBT und AFA hat das Modul angeblich. Die Frage ist dann, ob die Anforderungen in dem Band so hoch sind, dass ich das Projekt vergessen kann, oder ob es eine Möglichkeit gibt und genauer: Wie muss ich dann die Einstellungen (Frequenzhub und Sendestärke) wählen, damit es passt? Gruß, Mr_Code
Hallo, Frequenzhub hat erstmals nichts mit der Sendeleistung zu tun. Sondern gibt nur an wie weit dein Trägersignal aufmoduliert wird. Wenn du aber nur sehr wenig Daten hast reicht dir die kleinste Einstellung. Ich habe bei meiner Entwicklung mit ca. 50mW eine Reichweite von 4km ereicht. Mein Empfänger hat aber auch -126dBm empfangsempfindlichkeit. Mein Modulationshub liegt bei +/-3KHz und meine Datenrate bei 2Ksps. Ich gehe hier mal von GFSK Modulation aus. Klar bei einem Kanalraster von 25KHz ist deine Modulationsweite von +/-15KHz schon viel zu viel. Die wirkliche Sprektrale Breite von deinem Signal bei schon +/-15KHz solltest du auf jedenfall mit dem Spektrumanalyzer überprüfen. Wenn man das ganze Band als einen Kanal betrachtet könnte es mit dem Modul zwar gehen, aber deine Reichweite ist dadurch wieder stark reduziert. Mein Vorschlag beschaffe dir ein ordentliches Funk-Modul was vom Hersteller schon eine DIN EN 300220 erfüllt. Wenn es nacher mit dem Modul ärger gibt hilft dir Pollin leider auch nicht. Gruß Sascha
Hallo, nach meiner Recherge ist auf dem Modul ein Chip von Silabs SI4420. Also wenn man Phase Noise nur betrachtet ist das schon ganz gewagt da 500mW draus zu machen, viel Spaß. Gruß Sascha Ist Eigentlich Pollin Elektronik wenn er an private Entkunden verkauft Inverkehrbringer?
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