Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Drehzahl BLDC: mechanisch - elektrisch


von Alex (Gast)


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Es geht um die mechanische Drehzahl eines Motors an einem BLDC-Regler, 
der mir vorliegt.

Ich habe eine Diskrepanz zwischen der Drehzahl des durch die 
Kommutierungen erzeugten Drehfelds und der mechanischen Drehzahl 
gemessen.

Bisher ging ich davon aus, dass beides identisch sein sollte. (weil: 
Synchronmaschine)

Beispielzahlen:

Drehzahl aus Komm.: 30
Drehzahl gemessen: 18

Alle Appnotes, die ich gesehen haben, sagen eigenlich auch eine 
Synchronität aus.

Ausser einer:
http://www.microchip.com/stellent/groups/sitecomm_sg/documents/devicedoc/en543044.pdf
da Seite 15:
1
RPMMech = 2*RPMElec / Number of motor poles

Dies würde bei meine 3-poligen Motor ungefähr passen.

Motor:
- 3-polig
- 4 Polpaare (also 12 Spulen)

Ich frage mich jetzt:
-Warum ist das so?
-Kennt irgendwer noch ein anderes Dokument, das diesen Zusammenhang 
beschreibt?

von Karl H. (kbuchegg)


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> Ausser einer: http://www.microchip.com/stellent/groups/sitecomm_...
> da Seite 15:
>
> RPMMech = 2*RPMElec / Number of motor poles

Nö.
Die sagt genau dasselbe.


Wenn ich eine Kompassnadel habe und rundherum Elektromagneten aufstelle, 
dann kann ich die Nadel zum rotieren bringen, indem ich die 
Elektromagnete in der richtigen Reihenfolge immer reihum ein/aus 
schalte.
Wenn ich das zu schnell mache, dann kommt die Nadel irgendwann nicht 
mehr mit. Aber dann verschluckt sie sich. Anstatt dem so erzeugten 
'Nordpol' des Drehfeldes hinterherzulaufen, kommt dann plötzlich der 
'Nordpol' des Drehfeldes von hinten und setzt 'zum überholen' an. Der 
Südpol der Nadel wird dann durch diesen von hinten daherbrausenden 
Nordpol kurzzeitig gebremst, ehe er dann nach dem 'Überholen' wieder dem 
Nordpol hinterher hetzt.
Das hört man aber bei einem BLDC wenn das passiert und sich der 
verschluckt. Der Motor läuft dann unrund.

Aber der springende Punkt ist:
Die Drehzahl der Nadel hängt davon ab, wie schnell ich die einzelnen 
Elektromagnete reihum umschalte und natürlich davon, wieviele derartige 
Elektroagnete da eigentlich stehen. Sollte eigentlich logisch sein.
Und genau das steht dann auch in der Formel. Nur eben in einer 
kompakteren Form :-)

: Bearbeitet durch User
von Alex (Gast)


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>> Ausser einer: http://www.microchip.com/stellent/groups/sitecomm_...
>> da Seite 15:
>>
>> RPMMech = 2*RPMElec / Number of motor poles
>
> Nö.
> Die sagt genau dasselbe.

Die Formel sagt meiner Meinung nach nicht dasselbe. Für einen 
dreipoligen Motor steht da:

RPMMech = 2/3 * RPMElec

was, wie gesagt, zu meinen Werten passen könnte. Kann natürlich sein, 
dass die Formel Quatsch ist, steht aber immerhin in einem 
microchip-Dokument.

Die Ansteuerung bei meinem Motor scheint OK zu sein, das BEMF-Signal 
sieht super aus und der Zusammenhang von elektr. Drehzahl und mech. 
Drehzahl ist über den gesamten Geschwindigkeitsbereich vollkommen 
konstant. Ich würde 24 Kommutierungen pro Drehung erwarten, habe aber 
immer 42.

von Stefan (Gast)


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Ich denke, die folgende Animation verdeutlicht, warum die elektrische 
Spannung häufiger umgepolt wird, als der die Umdrehungszahl des Motors.

http://educypedia.karadimov.info/library/StepperMotorConstructionAllPhases1.gif

von MaWin (Gast)


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> Ich habe eine Diskrepanz zwischen der Drehzahl des durch die
> Kommutierungen erzeugten Drehfelds und der mechanischen Drehzahl
> gemessen.

Kann nicht sein, ein BLDC verliert dann den Antrieb, zumiondest wenn das 
Verhältnis nicht der Polzahl entsprechend ganzzahlig ist.

> -Warum ist das so?

Weil dein angeblicher BLCD in Wirklichkeit ein 
Wechselstrom-Asynchonmotor ist ?

Bei
> Drehzahl aus Komm.: 30
> Drehzahl gemessen: 18
lägen die Drehzahlen aber zu weit auseinder.

von conradrp6 (Gast)


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Momentmal, bei de sogenannte "aussenlaufer" sind die polpaar anzahl von 
stator und rotor ungleich. Damit bekommt dieses motortype eine art von 
"elektrische uebersetzung". Hier ist das gut erklart : 
http://www.aerodesign.de/peter/2001/LRK350/Simulation/Magnetic_field.html

von Alex (Gast)


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> Momentmal, bei de sogenannte "aussenlaufer" sind die polpaar anzahl von
> stator und rotor ungleich. Damit bekommt dieses motortype eine art von
> "elektrische uebersetzung". Hier ist das gut erklart :
> http://www.aerodesign.de/peter/2001/LRK350/Simulation/Magnetic_field.html

Das könnte eine heiße Spur sein. Es ist tatsächlich ein Außenläufer mit
12 Spulen und 14 Magneten.

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