Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Farbdisplay am AVR


von Stefan S. (engi)


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Hi,

nachdem nun der Empfang meiner Wetterstationssensoren klappt, will ich 
mir eine kleine Wetterstation bauen. Mit meinen 2x8 bzw 2x16 LCD 
Displays komme ich dort schnell an Grenzen. Nun liegt hier noch ein 
altes LG GS290 herum, von welchem ich gern das Display verwenden würde. 
Dieses Display hat eine Farbausflösung von 262.144 und eine Auflösung 
von 240x400 Pixel. Das Display ist recht dünn, vielleicht 3mm dick. Eine 
Platine mit Kontroller passt meiner Ansicht nach, dort nicht mehr rein. 
Dem wiederspricht allerdings, das die Leiterbahnenfolie gerade mal 7-8 
Bahnen aufweist. Weiterhin sind 2 dickere Bahnen zu sehen (vermutlich 
Hintergrundbeleuchtung) sowie eine richtig dicke Bahn, was den 
Masseanschluss darstellen könnte. Bei gerade mal 7-8 Steuerleitungen, 
müsste aber schon irgendwie ein Controller mit dabei sein.

Nun meine große Frage, gibt es irgendwo Hinweise wie solche Displays 
erst einmal allgemein angesteuert werden, bzw wie dieses im Detail 
angesteuert werden könnte?

Um meine vorhandenen Kontroller nutzen zu können (Atmega8/16 und 32), 
will ich mich auf nur eine Farbe beschränken. Nutzung also quasi 
monochrom. Die Sensoren werden über einen externen Atmega8 empfangen und 
über serielle Schnittstelle übergeben. (Vom Display selbst sind mir 
weder Hersteller noch weitere Details bekannt. Lediglich eine 12 
stellige Nummer, zu der auch google nix weiss, ist auf der Rückseite 
aufgedruckt)

von Eumel (Gast)


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Wahrscheinlich ist in deinem Display schon ein Controller drin, direkt 
auf dem Glas bzw. nur das die.
Allerdings ist der Aufwand rauszufinden welcher das ist und wie der 
angesteuert werden möchte wahrscheinlich sehr groß, wenn du es denn 
überhaupt schaffst. Außerdem gibt es änhnlich große Displays mit 
Controller und entsprechender Dpkumentation bei Ebay für 10 Euro. 
Ansteuern kannst du die auch mit einem Atmega. Nimm lieber sowas und 
erspar dir den Frust ;)

von Stefan S. (engi)


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Hab mal ein wenig recherchiert. Dank Ebay bin ich auf den Displaytyp 
"LS030B3UX05" gestoßen. Eine Seite bietet auch das Datenblatt, aber erst 
nach Registrierung. Ich gucke mal noch etwas, villeicht komme ich doch 
noch an das Datenblatt heran. Wenn nicht, gehe ich Deinem Tip nach. 
Hatte nur gehofft, da ich es schon da habe, das ich das Display auch 
gleich nutzen kann. Aber kann auch gut sein, dass der Kontroller vom 
Display trotzdem noch zu viele Daten/Sekunde für einen kleinen AVR haben 
möchte.

von Thomas K. (muetze1)


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Wenn man bei Google "LS030B3UX05 filetype:pdf" eingibt, dann gibt es nur 
ein Result. Das wäre dann das Service Manual vom GM360. Anscheinend mit 
dem gleichen Display und es sollten wohl die Pins beschriftet sein (sind 
sie zumindest meistens).

von Stefan S. (engi)


Angehängte Dateien:

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Ich danke Dir. Das Datenblatt hilft mir sehr weiter. Es handelt sich 
also um eine 8 Bit Datenleitung mit 4 Steuerbits und 5 LEDs, vermutlich 
zur Hintergrundbeleuchtung. Hab mir den LCD-Connector mal aus dem 
Datenblatt heraus geholt und hier angehangen. Der Connector ist 
natürlich winzig und entsprechend schlecht zu löten. Zumal mir nicht mal 
die Gerätschaften für Platinenentwicklung per PC zur Verfügung stehen. 
Bisherige Platinen wurden allesamt mit Stift gemalt. Aber mal gucken, 
vielleicht schaffe ich es, die entsprechenden Pins mit dünnen Drähten zu 
bestücken. Zumindest wäre es interessant zu sehen wie das Display auf 
verschiendenste 8-Bit Werte reagiert.

von Frank K. (fchk)


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Wenn es das genannte Sharp LCD ist, dann müsste es einen Folienleiter 
mit 2*20 Kontakten (oben und unten) haben. Ansonsten es es ein anderes 
Display.

Sollte es das Display sein, dann brauchst Du einen 3V AVR mit externem 
Businterface, also einen Mega 640/1280/1281/2560/2561. Diese AVRs laufen 
auch mit 3V noch einigermaßen schnell (10 MHz). Alternativ kommt auch 
ein XMega in Betracht, sofern Du einen PDI-fähigen Programmer hast. Die 
Datenleitungen kommen an Port A, die Steuerleitungen an Port G, CD kommt 
an Port C0 (Adressleitung A8), und das !CS-Signal würde ich aus Port C7 
(Adressleitung A15) erzeugen. Damit hast Du die maximale 
Geschwindigkeit.

Welcher Controller jetzt im Display verbaut ist, müsstest Du noch 
herausbekommen. Sonst nützt Dir das ganze nichts.

fchk

von Stefan S. (engi)


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Nabend, ich habe neue Daten. Im Datenblatt wird das Display auch als 
"SVLM0030201" bezeichnet. In einem anderem Dokument ist dieses Display 
zusammen mit einem Kontroller aufgeführt. Link: 
http://www.lg3gservice.home.pl/pub/lg/EN_KP500%20SVC%20ENG_081031.pdf

Der Kontroller ist der "MagnaChip D54E4PA7551" (Seite 154 im 081031.pdf 
-Dokument). In einem weiteren PDF-File ist aufgeführt:

The D54E4PA7551 is a driver for LTPS panel with timing controller, RAM, 
internal 5V booster. Realizing WIDE-QVGA (WQVGA) display with one chip 
is possible with this driver just adding gate control and its HV power
circuit in LTPS panel.
Link: 
http://pdf.datasheetarchive.com/indexerfiles/gl/Datasheets-SW13/DSASW00248550.pdf

Und hier:
http://interrupt.co.kr/data/segger/emWinUser_V412R0.pdf
ist ein 830 starkes Buch zu finden, in dem auf Englisch die Ansteuerung 
für einige verschiedene DisplayKontroller, darunter auch der gefragte 
Kontroller, erklärt wird.

Zum Display: Es hat definitiv einen 40 poligen Anschluss. Find ich 
klasse, dass es eine steckbare Verbindung ist. Ganz ohne Löten. So wie 
ich das bisher sehe, werde ich dem Display über den Datenbus die Daten 
rein schieben. Denke mal, dass pro Pixel 3 Bytes vom Display erwartet 
werden. Eben für Rot, Grün und Blau jeweils. Aber das werde ich dann 
sehen. Erstmal gucken ob ich diesen klitze kleinen Kontakt sauber von 
der Platine bekomme und damit dann vielleicht gar noch etwas anfangen 
kann. Ist nur die Frage wer den Takt vor gibt. Der Kontroller oder das 
Display.

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