Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik induktive Leistungsübertragung über ca. 3cm


von Markus (Gast)


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Hallo zusammen,

für die kontaktlose Wiederaufladung eines Akkus benötige ich eine 
induktive Leistungsübertragung. Den sehr guten Artikel zum Royer 
Converter (http://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter) habe 
ich bereits gelesen und die Schaltung einmal so nachgebaut.
Bei mir liegen die planaren Luftspulen allerdings übereinander, mit 
einem 3cm Luftspalt dazwischen. Aus Platzgründen sollte die Spule auf 
der Sekundärseite außerdem am besten auch nur so um die 5cm Durchmesser 
haben.

Laut den Angaben meines "Vorgängers" hat er bereits mit Luftspulen von 
9cm Durchmesser mithilfe einer H-Brücke und entsprechender PWM bei ca. 
120kHz und einer Versorgungsspannung von ca. 15V eine Leistung von 2,5W 
übertragen.

Bei meinen Versuchen mit dem Royer-Converter kam ich allerdings maximal 
auf 2W. Und das bei einer Versorgungsspannung von 16V und demzufolge 50V 
Amplitude im Schwingkreis.
Nach den Hinweisen im Royer Converter Artikel habe ich auch das 
Verhältnis von C/L vergrößert, bis zu einem (berechneten) Spitzenstrom 
von über 8A im Schwingkreis.
Ich schaffe es trotz heiß werdender Spule und Kondensatoren nicht die 
2,5W sekundärseitig zu erreichen ;)

Ist es mit dieser Geometrie überhaupt möglich? Und ist der 
Royer-Converter aufgrund der um den Faktor Pi größeren Spannung an der 
Spule leistungsmäßig betrachtet nicht "immer" besser als die H-Brücke?
Den Royer-Converter mit MOSFets habe ich auch schon aufgebaut. Wie 
erwartet mit nahezu gleichem Ergebnis.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen...


mfg
Markus

von Peter (Gast)


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Is der Kondensator verlustarm?

von Markus (Gast)


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Ja, ich habe den Kondensator aus der Beispielschaltung des verlinkten 
Artikels bestellt, daran sollte es also eigentlich nicht liegen.

von Peter (Gast)


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Ich habe einen Royer Converter mit 50 cm Spulenabstand mit 
Ablenkspulenferrit gabaut, welcher für eine LED ausreicht. Wenn ich nun 
die Spulen Zusammenschiebe und hinter die Gleichrichtung nen Kondensator 
schalte, kommen da kräftige Blitze raus. Und ich hatte am Anfang auch 
son Problem: der basis wiederstand war nicht richtig gewählt. Ich hhabe 
dann ein Poti rangeschaltet und richtig eingestellt und gemessen und 
dann diesen basiswiederstand gewählt. Danach ist das Poti abgeraucht.

von Markus (Gast)


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Was haben deine Spulen denn für Abmessungen?
Ich nehme an deine Sekundärspule hat deutlich mehr Wicklungen als die 
Primärspule? Daher auch die hohe Spannung bei einem kleinen Strom 
(reicht ja für die LED).

Den Basiswiderstand habe ich ebenfalls nach den Formeln berechnet, aber 
ich kann ja testweise mal ein paar andere Widerstände einlöten. Ein Poti 
wollte ich jetzt aber nicht grillen ;)

von Peter (Gast)


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Ja die Primär hat 10 Windungen und die Sekundär ist die originale 
Ablenkspule. Und evtl. könnte die Frequenz auch sehr hoch liegen, was zu 
einem höherem Blindwiederstand der Primärwichlung führen kann

von Peter (Gast)


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Evtl. könnte das Paralelschalten von Transistoren mehr Leistung bringen. 
Oder ein stärkeres Nt

von Falk B. (falk)


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@ Markus (Gast)

>einem 3cm Luftspalt dazwischen. Aus Platzgründen sollte die Spule auf
>der Sekundärseite außerdem am besten auch nur so um die 5cm Durchmesser
>haben.

Naja, ist schon etwas viel Abstand für den Durchmesser.

>Laut den Angaben meines "Vorgängers" hat er bereits mit Luftspulen von
>9cm Durchmesser mithilfe einer H-Brücke und entsprechender PWM bei ca.
>120kHz und einer Versorgungsspannung von ca. 15V eine Leistung von 2,5W
>übertragen.

Das ist eine deutlich größere Spule, da sind 3cm Abstand relativ wenig.

>Bei meinen Versuchen mit dem Royer-Converter kam ich allerdings maximal
>auf 2W.

Schon mal ganz gut!

>Nach den Hinweisen im Royer Converter Artikel habe ich auch das
>Verhältnis von C/L vergrößert, bis zu einem (berechneten) Spitzenstrom
>von über 8A im Schwingkreis.

Was für eine Spule hast du? Mit HF-Litze gewickelt?

>Ich schaffe es trotz heiß werdender Spule und Kondensatoren nicht die
>2,5W sekundärseitig zu erreichen ;)

>Ist es mit dieser Geometrie überhaupt möglich?

Vielleicht. Ich denke ein deutliche Verbesserung bringt eine 
Kompensation der sekundären Streuinduktivitär mit dem passenden Reihen 
oder Parallelkondensator.

>Und ist der
>Royer-Converter aufgrund der um den Faktor Pi größeren Spannung an der
>Spule leistungsmäßig betrachtet nicht "immer" besser als die H-Brücke?

Nein, viel Spannung allein ist kein Garant für viel Wirkungsgrad und 
Leistung.

>Den Royer-Converter mit MOSFets habe ich auch schon aufgebaut. Wie
>erwartet mit nahezu gleichem Ergebnis.

Das Problem liegt meist in der Geometrie der Spulen, nicht der 
Primärelektronik. Mit Ferriten kann mach auch viel machen.

von Markus (Gast)


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>>Laut den Angaben meines "Vorgängers" hat er bereits mit Luftspulen von
>>9cm Durchmesser mithilfe einer H-Brücke und entsprechender PWM bei ca.
>>120kHz und einer Versorgungsspannung von ca. 15V eine Leistung von 2,5W
>>übertragen.
>
> Das ist eine deutlich größere Spule, da sind 3cm Abstand relativ wenig.
>
>>Bei meinen Versuchen mit dem Royer-Converter kam ich allerdings maximal
>>auf 2W.
>
> Schon mal ganz gut!

Die Versuche bei denen ich die 2W erreicht habe, waren auch mit den 9cm 
Spulen, es wäre aber schön am Ende falls möglich auf 5cm zu kommen. Oder 
eben die Leistung doch etwas zu reduzieren, mal sehen...


> Was für eine Spule hast du? Mit HF-Litze gewickelt?

Die Spule ist mit HF-Litze gewickelt, ja. Bei der Transistorvariante mit 
2*10 Wicklungen, bei der Mosfet-Variante habe ich steckbar mal 10, 20 
und 40 Wicklungen probiert, alle mit ca. 9cm Durchmesser.


> Vielleicht. Ich denke ein deutliche Verbesserung bringt eine
> Kompensation der sekundären Streuinduktivitär mit dem passenden Reihen
> oder Parallelkondensator.

Die Kompensation habe ich auch schon eingebaut, nur damit konnte ich 
überhaupt diese Leistung erreichen.

Generell kann man also nicht sagen ob die Transistor- oder 
Mosfet-Variante oder eventuell auch die H-Brücke für diesen Einsatzzweck 
besser geeignet ist?
Mit den Ferriten werde ich auch mal etwas rumexperimentieren.

von Arsenico (Gast)


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Sekundaer Resonanz anstreben !

von Markus (Gast)


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So, es gibt neue Ergebnisse ;)
Mit der Mosfet Royer-Converter Version habe ich bei 25V Eingangsspannung 
und 182mA Eingangsstrom sekundärseitig eine Leistung von 2,49W entnehmen 
können.
Das ergibt einen Wirkungsgrad von 55%, mit den 8cm Durchmesser 
Luftspulen und 3cm Abstand. Bei 106kHz und 238µH Sekundärspule habe ich 
11nF als Kondesator verwendet, rechnerisch hätte es wohl 9,5nF sein 
sollen?

Jetzt geht es daran die Sekundärspule zu verkleinern, kennt jemand gute 
Spulen? Wie wichtig ist eigentlich die Güte einer Spule für diesen 
Einsatz?

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