Servus zusammen, ich habe hier ein Sony-Notebook, Typ VAIO PCG-GRX416G. Das zieht heute keinen Hering mehr vom Teller, aber ist immer noch ein schönes Stück Hardware. Zum Couch-Surfen reicht es allemal. Wenn es nur vernünftig laufen würde! Das Problem äußert sich darin, dass das Notebook sich irgendwann einfach von selbst abschaltet, ohne dass der Akku leer ist. Bei Betrieb mit Netzteil kommt das noch früher und häufiger vor als beim Akkubetrieb. Daher denke ich, dass es im Bereich der Stromversorgung ein Problem gibt. Es scheint so abzulaufen, dass die Festplatte "hart" runtergefahren wird (mit lautem Klicken, als würde man einfach den Strom trennen), dann wieder hochfährt, nur um direkt wieder abgeschaltet zu werden. Währenddessen bleibt das Display an, aber Windows (XP SP3, frisch installiert) ist eingefroren. Danach geht der Rechner komplett "hart" aus (ohne ordnungsgemäßes Runterfahren) und lässt sich erst wieder einschalten, wenn man den Akku und das Netzteil zieht und einige Sekunden wartet. Also schwer beleidigt, das gute Stück. Ich habe schon einiges geprüft, ohne große Ergebnisse: * Gerät ist innen sauber, es ist kein Staub, der die Lüftung verstopft * die Lüfter (GPU/Chipset und CPU) laufen, es ist nichts blockiert * das Problem tritt mit und ohne Systemlast auf, sowohl unter Windows als auch im BIOS * ebenso macht es keinen Unterschied, ob das eingebaute Display aktiv ist oder ein externer Monitor. Auch die Belegung des CD-ROM-Laufwerksschachtes hat keine Auswirkung * es ist wohl nicht das populäre DIMM-Sockel-Problem mit Kaltlötstellen, das SONY in dieser Serie eingebaut hat. Dann hätte ich eher Blue Screens statt komplettem Power-Off. Die Speichersockel sind bisher OK und sehr wahrscheinlich als Fehlerursache auszuschließen * die wärmeleitenden Folien habe ich ersetzt durch hochwertige neue Wärmeleitpads, um sicherzugehen, dass es nicht lokale Überhitzung ist * im Betrieb wird keine Komponente zu heiß. Mit dem Fingerrücken kann man auf jeder Stelle bleiben, die so zu erreichen ist, es wird nichts mehr als ~50°C warm. Strom- und Spannungsmessungen im Betrieb sind leider so gut wie unmöglich, weil die "spannenden" Stellen an der Stromversorgungsplatine im eingebauten Zustand unzugänglich sind. Die einzigen Komponenten im Notebook, die altern können, sind m.E. die Tantal-Elkos, von denen Sony einige verbaut hat. Klassische Elektrolyt-Kondensatoren gibt es hingegen überhaupt keine. Und da beginnt mein Problem. Ich habe den ESR gemessen und bei allen Elkos Werte zwischen 200 und 300mΩ festgestellt. Allerdings keine Ahnung, ob das gut oder schlecht ist, da es keine Übersicht gibt, die Tantal-Elkos mit einbezieht. Leider sind die Bauteile auch teilweise merkwürdig beschriftet, was mich zusätzlich verunsichert. Auf den angehängten Bildern habe ich mal alle Typen, die ich finden konnte, gelistet. Besonders merkwürdig ist C250 beschriftet: S7 jv (siehe Bild 2014-02-03_12.17.11_IMG_8621-2). Was auch immer das heißen soll. Wegen der kleinen Größe würde ich auf einen eher kleinen Wert schließen, aber welcher? Auch die um den Prozessor angeordneten insgesamt acht Elkos haben eine fragwürdige Beschriftung: 270 25N5 (siehe Bild 2014-02-03_12.17.18_IMG_8622-2). 270µF gibt es offiziell nicht als Kapazität bei Tantal-SMD-Elkos. 27^0 ist unsinnig, 2^7 pF mag sein, aber was ist dann die dritte Null? Könnte man ohne Gefahr auf 330µF "aufrunden"? Die jeweils zweite Zeile der Beschriftung würde ich als Date Code interpretieren, auch wenn ich keine Beschreibung finde, wie man den auflöst. Da in fast allen eine 27 oder 28 vorkommt, denke ich, das könnte zum Jahr 2002 passen, wegen der 2. Ist aber reine Spekulation. Was mir da vollkommen fehlt, ist eine Angabe zur maximal zulässigen Spannung. Ich kann Bauteile nur nachbestellen, wenn ich diesen Wert kenne, aber aus der Beschriftung ergibt er sich nicht. 470µΩ-Elkos in SMD-Bauform bekomme ich z.B. nur bis 6,3V, aber vermutlich hat Sony da welche verbaut, die gerne auch mal 10 oder 16V aushalten müssen. Der Markt gibt solche aber scheinbar nicht her, und wenn, dann nur für >300€ als 500er-Spule für den Bestückungsautomaten. Daraus ergeben sich folgende Fragen: * kennt jemand diese Bauteile? Vom Aussehen her würde ich auf Sanyo und Panasonic als Hersteller tippen. Aber dort kann man sich nach Details totsuchen. Das Gerät ist immerhin Baujahr 2002... * kann man normale Elkos oder Tantal-Elkos in Tropfenform verbauen, unter Beibehaltung des Farad-Wertes und, sagen wir mal, sicherheitshalber mit 16V max. Spannung? Diese Bauteile scheinen mir grundsätzlich viel billiger zu sein * lässt sich die Alterung von Tantal-Elkos mit einem ESD-Messgerät überhaupt sinnvoll feststellen? Wenn ja, welche Werte müsste ich haben? * vielleicht kennt auch jemand den Fehler und weiß schon, dass es eine ganz andere Ursache hat? Möglicherweise ist das zweimalige Runterfahren der Festplatte ein bekannter "Hilferuf" vom BIOS? (das sich ansonsten zu dem Problem komplett ausschweigt, ebenso wie das Windows Event Log) Mir ist klar, dass die Rettung des Notebooks wirtschaftlicher Quatsch ist. Wie so oft geht es hier eher um Liebhaberei / Hobby und die Herausforderung. Natürlich gibt es kein Service Manual, zumindest keins mit Schaltplan. Ich habe lediglich ein Blockdiagramm und eine Explosionszeichnung, aber das Mainboard ist darin mehr oder weniger eine Black Box. Eine Stückliste für das Mainboard habe ich jetzt ewig gesucht und nichts gefunden, nicht mal kostenpflichtig. Ich würde mich freuen, wenn sich Leute finden, die mir mit den Bauteilen weiterhelfen können. Ich poste auch gerne meinen Fortschritt mit dem Gerät hier, dann habt Ihr auch was davon :) Viele Grüße Joe
Hallo einfach ein billiges Messgerät kaufen ( zB. MASTECH MS8910 SMD Tester ) Schafft alle Elkos dieser Erde. Kostet 20.- Euro. Hat man das Ding ist einem die Beschriftung Wurscht. Die Spannungssorte kann man durch die Größe der Bauteile ca. festlegen. Gruß Huc
Hallo, da das Teil wohl keinen ESR messen kann, ist es dafür wohl relativ nutzlos. Gruß aus Berlin Michael
Ob der Threadstarter jetzt über anderthalb Jahre vor seinem aufgeschraubten Notebook gesessen und auf die Antwort gewartet haben wird?
Nein, keine Sorge. Ich habe noch dies und das probiert, auch diverse Elkos ausgetauscht, bei denen ich die Werte kannte, aber am Ende ist das Gerät auf den Schrott gegangen, weil es einfach nicht länger als ein paar Minuten stabil sein wollte. Und wen interessiert heute schon noch ein Single Core?
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