Forum: HF, Funk und Felder Leitungsverlauf mit NF-Signal finden


von Kabelsucher (Gast)


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Hallo Expertengemeinde,

ein unzugängliches Kabel (tief im Erdreich, Pflastersteine und teils 
Beton drüber, beide Enden zugänglich) hat seinen Geist aufgegeben. Aus 
einem anderen Thread (Beitrag "Erdkabel, Defektstelle suchen") gibt 
es gute Anregungen die Defektstelle zu lokalisieren. Mein Problem hier 
ist ein anderes: Wo verläuft das Kabel her?

Kann man nicht, um den Kabelverlauf einigermaßen rekonstruiert zu 
bekommen, ein NF-Signal auf das zu prüfende (ungeschirmte) Kabel geben? 
Man könnte doch mit einem Empfänger einstellbarer Empfindlichkeit die 
Position auf dem Erdboden suchen.

Da ich mit Sicherheit nicht der Erste bin, der dieses Verfahren anwenden 
möchte gibt es bestimmt Schaltungsvorschläge dazu. Wonach kann ich da 
suchen? Gibt es vielleicht Bastelprojekte in diese Richtung, die ich 
nachbauen kann? Welche Frequenz eignet sich? Wie hoch muss die 
Sendeleistung sein? ...?

Grüße!

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Kabelsucher,

> ein unzugängliches Kabel (tief im Erdreich, Pflastersteine und teils
> Beton drüber, beide Enden zugänglich) hat seinen Geist aufgegeben.

Vor Deiner Frage hier im Forum wirst Du schon geschaut haben unter 
beispielsweise "Kabellängenmessgerät" (TDR, Kaufpreis wahrscheinlich 
günstiger als die Kosten für Anfahrt und Arbeitszeit eines Experten).

Im Falle eines kommerziellen Schadens frag die Haustechnik Deiner Firma, 
wenn die selbst nicht weiter weiß, wird sie aber wissen, wen sie dann 
fragt.
Die Teleko hat die richtige Ausrüstung und vor allem auch die Erfahrung, 
solch einen Schaden rasch zu lokalisieren. Die Erfahrung ist so 
wertvoll, wie das Aufgraben an falscher Stelle teuer - und Diskussionen 
über die "richtige Stelle" auch nicht billig.

Ein Wischiwaschi-Rat hilft bei Kabelbruch im Erdreich nicht, weil da 
gemessen und diagnostiziert werden muss, bevor die Art derjenigen 
Messung bestimmt werden kann, mit der sich dann die Bruchstelle schätzen 
lässt.

Privater Schaden auf demselben Grundstück? Frag auch die Telekom, ob sie 
Dir ein Angebot machen. An der falschen Stelle persönlich buddeln ist 
zwar nicht so teuer, aber auch frustrierend - und peinlich.


Zur Technik. Induktive Leitungssucher waren wohl schon zu Kaisers Zeiten 
üblich, kommen bei Bruch beider Adern aber nicht in Frage.
Das kapazitive Gegenstück (NF auf den Draht geben, an der Erdoberfläche 
mit kapazitivem Sensor suchen) müsste die Schirmwirkung des Erdreichs 
überwinden.

Ciao
Wolfgang Horn

von Ralph B. (rberres)


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Was würde denn passieren, wenn man ein NF Signal so von ca. 5-10KHz mit 
Hilfe eines 100V Ela-Verstärkers auf das Kabel gibt, und mit einer 
kapazitiven Sonde und selektiven Verstärker detektiert?

Könnte sowas nicht funktionieren?

Ich meine das 10KHz selbst in Wasser noch eine gewisse Eindringtiefe 
hat.

Uboote kommunizieren ja auch in dem Frequenzbereich, wenn sie wenige 
Meter unter Wasser sind.

Ralph Berres

von jürgen (Gast)


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Ja, das funktioniert auch sehr gut.

Ich habe dergleichen zwar noch nicht in der Erde, aber schon oft in 
Gebäuden gemacht. Ein empfindlicher Verstärker mit hoher 
Eingangsimpedanz und möglichst auch 50Hz-Sperrfilter kann ein Kabel auf 
mehr als 1m Entfernung detektieren.
Sowas ist mit einem TL074 o.ä. schnell zusammengebastelt.

Wichtig ist nur, dass das auf das Kabel gelegte Sendersignal gegen Erde 
geschaltet ist. Ich nehme dafür entweder Schutzleiter, Heizung oder 
Wasserleitung, je nachdem, was in der Nähe ist.
Masse der Empfängers sollte mit dem Körper des Suchenden verbunden sein.

Die Suchfrequenz soll nicht zu hoch sein. Einmal liegt die maximale 
Ohrempfindlichkeit bei ca. 1-2 kHz, zum anderen koppeln hohe Frequenzen 
leichter auf andere Kabel und erschweren die Identifikation.

Es gibt einige relativ preiswerte Geräte auf dem Markt, ich glaube auch 
bei elv, wenn man nicht basteln will.

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