Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reparatur Ladegerät DBL430-14 Überspannung


von Thomas W. (wagneth)



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Hallo,

ich habe hier ein Ladegerät für Bleiakkus.

Hersteller : Deutronic
Typ :        DBL430-14

Leider hat das Gerät kurzzeit ca 270V gesehen und ist infolge der 
Überspannung gestorben.

Ich behaupte das Teil zu reparieren lohnt sich fast auf jeden fall.
Nicht nur wegen der 45A maximalen Ladestrom...


Nach dem Öffnen habe ich festgestellt :

- Netzseitig hochohmig
- Filter Durchgängig.
- Brückengleichrichter i.o. (nicht auf den Bildern, ist auf das Gehäuse 
verschraubt)
- Drahtwiderstand vom Gleichrichter zur Zwischenkapazität/Elkobatterie 
hochhmig.
- Schalttransistor auf der Unterseite geplatzt.


Danach habe ich :
- die Reste des Leitungstransistor (NPN Typ) ausgelötet.
- die Zwischenkapazität mit dem Labornetzteil versorgt (15V).

- Gemessen :
Am 3843 liegen VCC und Masse an. alle anderen Pins haben auch 15 V.
Auf dem Ausgang liegt Masse.

Ich habe bedenken wenn ich einen neuen Leistungstransistor verbaue und 
der SMPS Controller einen mitbekommen hat,
dass der gleich wieder platzt.
Deshalb würde ich vorher gerne die Ansteuerung prüfen,
dazu muss ich den 3843 aber erst "Betriebsbereit" machen.

Irgendwie muss der 3843 von dem µController hinter den Panel angesteuert 
werden.
(Strombegrenzung ist regelbar, EHL Modus etc.
Siehe auch die Optokopplercny 17-f3  neben dem Riserboard mit dem 3843 
und LM3930)
Ich müsste also die ganzen Schutzfunktionen manipulieren ?

Hat vielleicht jemand Unterlagen oder gute Tips zu dem Gerät ?

Was macht der irf 234n neben dem Schalttransistor ?

Geht der Ausgang vom 3843 auf den FET und der steuert den 
Leistungstransistor (IB = 6A) ?

Ich bin mir auch bei der Topologie unsicher.
Wenn es ein (Eintakt-) Flusswandler sein sollte fehlt mir eine "dicke 
Diode" im Bereich des Übertrager.
Schaue mir dazu wohl besser noch die Verschaltung der Sekundärdioden an 
!?

: Bearbeitet durch User
von wagneth (Gast)


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Ich habe nun den defekten bipolaren Schalttransistor (gesprengt) und den 
FET (durchlegiert) der den dicken Basisstrom und den Schaltwandler IC 
3843 erneuert.

Die drei Optokoppler links neben der Schaltreglerplatine/Riserboard 
funktionieren.
(Ausgebaut gestestet)

Da die Hilfsspannungserzeugung auch nicht funktioniert habe ich den 
Regler mit dem Labornetzteil versorgt.
Der Oszilator des 3843 schwingt dann auch an.


Leider hänge ich bei der Hilfsspannungserzeugung.

An dem TopSwitch Regler messe ich an Source <> Drain die (galvanisch 
getrennte) "Netzspannung".

Beim Einschalten läuft die Spannung am Controlpin schön langsam und 
gleichmässig auf 5V zu.
Sieht wie eine e Funktion aus, denke das ist gewollt.
Seltsamer weise fällt sie nur ganz langsam auf 0V.
Das selbe an Drain.

So lange die Spannung am ControlPin unter 5V ist,
müsste ich doch Pulse an Drain sehen !?
Selbst wenn er in eine Begrenzung läuft...

Demnach ist der Top200 auch defekt ?!

von Magic S. (magic_smoke)


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Datenblatt des TOPSwitch gelesen?

5V an Control sind meiner Meinung nach deutlich zu wenig. Bei korrekt 
arbeitenden TOPSwitch-Netzteilen steigt diese Spannung langsam an und 
irgendwo (Datenblatt hab ich nicht im Kopf) startet der TOPSwitch, wobei 
die Spannung wieder absinkt. Ist der Start nicht erfolgreich (Spannung 
an Control bleibt nicht im Regelfenster) schaltet der TOPSwitch wieder 
ab und die Spannung an Control schwingt einige Male (glaube 8mal oder 
so) bis das Ding einen erneuten Startversuch unternimmt.

Ach ja bevor ichs vergesse: Pass beim Messen am Drain des TOPSwitch (der 
primärseitig geschaltete Anschluß des Trafos auf. Mir ist bei einer 
derartigen Messung mal einer dieser ICs um die Ohren geflogen. 
Gründlich, weil 6x 2200µF/200V Zwischenkreiskondensatoren einen guten 
Job gemacht haben. Ich nehm an, das Ding hatte ein Problem mit der 
Eingangskapazität des Oszis.

: Bearbeitet durch User
von wagneth (Gast)


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Hallo Magic Smoke,

ich habe das Datenblatt gelesen.
Aber nicht beim ersten mal verstanden.
Mit Deiner Erklärung und mehr Ruhe ging es dann... :)

Danke, Du hast mit den richtigen Tritt gegeben !

Zum testen habe ich den TopSwitch wie im Datenblatt unter Testschaltung 
aufgebaut.
Das sah sehr gut aus, siehe Anhang. Top !

Also musste der Fehler in der Schaltung liegen.

Da der Switcher aber auch nicht ein mal durchgechaltet hat,
hatte es wohl auch nichts mit Sekundär zu tun.
Die Spannung an dem ControlPin ging einfach nicht hoch genug.

Komisch fand ich das die Schaltung (siehe Anhang) etwas "grösser" war,
als die AppNote ohne OptoKoppler.

Nach dem ich jeden Halbleiter der Primärseite durchgemessen hatte habe 
ich mich an den Elko und Kerko gemacht...
(Die meisten Diode mussten zur sicheren Prüfung raus, auch der PNP 
Transistor)

Alles i.O., nur das Ding bootet nicht.

Aus Mangel an Trenntrafo habe ich die Schaltung per H-Brücke und 
nachgeschaltetem 12V Trafo über das Labornetzteil versorgt.

Doof nur das die Spannung nicht auf 180V kam...
Ab 181V an den Siebelkos hat der Wandler angefangen zu arbeiten.

Scheint als würde der PNP bis 180V Eingangsspannung den ControlPin 
runter ziehen (in Amerika wird er nicht funktionieren).

Jedenfalls funktioniert der Lader wieder und hat auch schon ein paar 
Minuten Volllast gehabt.

Morgen darf er dann wieder richtig ran - 226Ah müssen geladen werden ;)
Mal schauen ob er es übersteht...

Die 4 mal 150µF haben den BUF420 auch zum Buff verholfen.
Man könnte es auch Burning Silicon nennen.
Der Schlag hat sich jedenfalls nicht schlecht angehört...


Vielen Dank
  Thomas

von Magic S. (magic_smoke)


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4x 150µF sind aber ziemlich harmlos im Vergleich zu 6x 2200µF in einem 
3600W Netzteil für eine Endstufe. Der Knall war so stark, daß ich den 
Trafo neu wickeln durfte (Primärwicklung zerstört) und eine Leiterbahn 
hat's auch gründlichst zerrissen. Hab mich lange nicht mehr so 
erschrocken!

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