Hallo und guten Tag, im Moment habe ich ein kleines Problem mit meinem Statron-Netzgerät 3250.1 (0-36 V/0-7.5 A): die Strombegrenzung läßt sich bei diesem Exemplar nur mühsam und nicht ohne Restfehler abgleichen. Ich habe das Gerät vor einigen Jahren gebraucht gekauft, laut Aussage des Händlers und auch meinem schnellen Funktionscheck hat es gut funktioniert. Spannungseinstellung ist nach wie vor 1A und auf die Nachkommastelle genau. Nur fing neulich beim Experimentieren mit LEDs eine mit Nennstrom plus geringe Überlast gefütterte SMD-LED an zu kokeln. Eine Überprüfung mit kalibriertem Multimeter ergab dann auch einen fast doppelt so hohen Strom. Ja, ich weiß, besser zuerst prüfen und dann anschließen. Nun haben wir auf Arbeit auch ein 3250.1 und dessen Amperemeter ist auf die zweite Nachkommastelle genau, selbst im Bereich unter 1 A, und ich bin einfach davon ausgegangen, daß es bei meinem Gerät ebenso ist. Also Netzgerät geöffnet, scheint ein klassischer Linearaufbau mit Op-Amps zu sein, wie ihn Statron schon zu DDR-Zeiten gebaut hat. Erster Versuch, der Spindeltrimmer oben am Panelmeter für die Stromanzeige. Ließ sich einwandfrei auf den Wert des als Kurzschluß am Ausgang hängenden Multimeters einstellen. Leider nur für genau diesen Wert. Beim Verstellen der Strombegrenzung wanderten Panelmeter und Multimeter sowohl nach unten wie oben wieder auseinander. Also alle Trimmpotis an der Oberkante der Steuerplatine in der vorgefundenen Stellung markiert, und vorsichtig mal nacheinander etwas verdreht, dabei die Folgen auf zwei Multimetern (U und I am Ausgang des 3250.1) beobachtet. Dabei ein Poti identifiziert (R62, 2,2 kOhm) das den Ausgangsstrom beeinflußt, aber nicht die Stromanzeige des Panelmeters. Leider stand das Poti schon am Anschlag 2,2 kOhm (Schleifer und ein Bahnanschluß sind verbunden). Mit viel Gefrickel sowohl am Abgleichpoti des Panelmeters und R62 konnte ich den Fehler schließlich auf ca. 15-30 mA reduzieren. Von der Präzision des 3250.1 auf Arbeit aber weit entfernt. Da der Fehler nicht linear ist, und R62 wie gesagt am Anschlag stand, vermute ich beinahe einen Defekt auf der Steuerplatine. Ein Anruf bei Statron brachte auch nicht wirklich etwas, Schaltpläne und Abgleichanleitungen ihrer Geräte geben sie nicht heraus, aber ich könne das Gerät natürlich zur Überprüfung, Justierung und gegebenenfalls Reparatur einschicken. Darauf wird es wahrscheinlich herauslaufen, aber vielleicht hat ja jemand noch eine Idee, was es sein könnte - oder wo ich auf dem Holzweg bin. Grüße Thomas
-Ob das Problem nur an der Anzeige oder in Richtung Shunt liegt? -Die 15mA Differenz könnten auch noch ein Temperaturproblem sein?
Temperaturproblem glaube ich eher nicht; der Fehler ist sofort nach dem Einschalten und auch bei geringster Last vorhanden, er verändert sich auch bei hoher Belastung nicht. Betroffen sind übrigens sowohl die Realwert-Anzeige als auch die Voreinstellung, die die 3250-Serie von Statron hat. Und bei beiden Anzeigen ist der Fehler auch exakt der gleiche. Damit scheidet eigentlich auch der Shunt als Verursacher aus, da die Lastsimulation der Voreinstellung ebenso betroffen ist. Input am Panelmeter (0- ca. 120 mV) ist auch stabil. Das Seltsame ist halt dieses nichtlineare Verhalten, daß sich die Strombegrenzung für einen bestimmten Wert exakt justieren läßt, aber bei allen anderen Werten dann doch nicht stimmt; je weiter weg vom abgeglichenen Wert, desto schlimmer. Irgendwie läßt mich das zusammen mit dem am Endanschlag stehenden Poti R62 an einen halbtoten Op-Amp denken. TL081 sind nun zwar nicht gerade unerschwinglich, aber mir widerstrebt es einfach, nach der Schrotschuß-Methode in einem Gerät herumzulöten,abgesehen vom erforderlichen Neuabgleich ohne Anleitung nach Austausch der Op-Amps. Nur gestaltet sich die Fehlersuche ohne Schaltplan etwas schwierig, und die doppelseitige Platine auszulesen, ist nicht ohne. Grüße Thomas
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