Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Shunt/Spannungsteiler mit galvanischer Trennung


von Erik S. (Gast)


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Hallo,

ich brauche einen Strom- und einen Spannungssensor.
Als Input sind 5A bzw. 230V vorgesehen. Den Output möchte ich an einen 
ADC(Analog-Digital-Converter) weitergeben. Die Spannung an den Eingängen 
darf +-250mV nicht überschreiten. Vor den ADC ist außerdem ein 
PGA(Verstärkung bis 32x)geschaltet.

Der Output des Sensors müsste also (mit Luft nach oben) <220mV betragen.
Fast vergessen: Die galvanische Trennung ist mir sehr wichtig!

Gibt es vielleicht ein Evaluation Board, auf dem ein Shunt bzw. 
Spannungsteiler mit galvanischer Trennung realisiert ist? Oder auch ein 
Evalboard mit sowas drauf: http://www.ti.com/lit/ug/slau521/slau521.pdf

Ich möchte gerne vermeiden selber ein Board aufzubauen, da meine 
Löt-Künste mieserabel sind und ich Zeit sparen möchte.

mfg
Erik

von Ulrich H. (lurchi)


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Da die 230 V vermutlich Wechselspannung sind, sollte ein induktiv 
arbeitender Stromwandler ausreichen. Eine galvanische Trennung hat man 
da bereits beim Wandler. So wirklich viel Schaltung benötigt man nicht 
dazu, in der Regel auch keinen Verstärker (es sei denn man muss den 
Bereich umschalten) auf die Sekundärseite des Wandlers kommt einfach ein 
Widerstand, der den Messebreich bzw. die Ausgangsspannung festlegt. Ggf. 
sollten zur Begrenzung der Spannung noch 2 Antiparallele Dioden dazu - 
wenn man nur maximale 250 mV haben will, dann ggf. auch noch ein Teiler 
etwa 3:1 dazu.

von Falk B. (falk)


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Wenn es keine besonderen Anforderungen gibt, reicht ein Stromwandler 
sowie ein kleiner Trafo. Der Stromwandler bringt je nach Typ und Shunt 
sowieso nicht viel Spannung, hinter den Trafo kann man einen 
Spannungsteiler setzen. Schon hat man Netzspannung und Strom 
galvanisch getrennt. Für einfache Messungen voll OK, für genaue Messung 
von Schein, Bling und Wirkleistung eher nicht, denn die Trafos bringen 
je nach Typ und Beschaltung eine zusätzliche Phasenverschiebung, welche 
dann die Messung verfälscht.

von Erik S. (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten!

Das mit dem Stromwandler und parallelen Shunt wäre hier wohl die 
einfachste Lösung. Ich habe mir den ECS1030-L72 mit 91Ohm 
Parallelwiderstand ausgesucht.

http://www.exp-tech.de/Sensoren/Beruehrungsloser-Wechselstrom-Messwandler-30A.html

Das Übertragungsverhältnis E/A ist 5A/2,5mA. Ich hätte also eine 
Ausgangsspannung von U=91Ohm*2,5mA=227mV

zum Überspannungsschutz: Wenn ich das richtig verstehe, Schützen die 
Antiparallen Dioden vor Spannungen oberhalb ihrer Durchlassspannung?
Ich habe gelesen, dass die Dioden mit der geringsten Durchlassspannung 
Germanium Dioden mit 0,3V seien. Gibt es auch solche mit o,25V oder 
geringer?
Oder gibt andere Möglichkeiten für den Überspannungsschutz von +-250mV?

mfg
Erik

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Überspannungschutz bei den Diode setzt nicht plötzlich ein, sondern 
kontinuierlich. Mit einer normalen Diode wie 1M4001 hat man ab etwa 400 
mV eine beginnende Verzerrung des Signals - wirklich begrenzt wird die 
Spannung aber so eher auf etwa 600 mV, bei viel Strom ggf. auch noch 700 
mV. Eine einigermaßene Lösung wäre es die Diode zu nutzen um die 
Spannung auf etwa 600 mV (ggf. auch 700 mV mit einer kleineren Diode wie 
1N4148) zu begrenzen und dann die Spannung so weit runter zu teilen wie 
man es braucht.

Es gibt wenige Schaltungen, die nur 250 mV vertragen können. Wenn man 
wirklich einen so eingeschränkten bereich hat, müsste man schon so etwas 
wie aktive Clamps (mit OP) nutzen, ggf. auch in der Form eines Rail-Rail 
Verstärkers und Teiler dahinter.

von Falk B. (falk)


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@ Erik S. (Gast)

>zum Überspannungsschutz: Wenn ich das richtig verstehe, Schützen die
>Antiparallen Dioden vor Spannungen oberhalb ihrer Durchlassspannung?

Ja.

>Ich habe gelesen, dass die Dioden mit der geringsten Durchlassspannung
>Germanium Dioden mit 0,3V seien.

Oder Schottkydioden. Würde ich aber beide NICHT empfehlen, weil die 
schon unter 250mV nennenswerte Ströme fließen lassen und damit deine 
Messung verfälschen. Nimm normale Siliziumdioden, die lassen bei 250mV 
bestenfalls ein paar nA durch. Richtig begrenzen tuns sie je nach Strom 
bei 0,5-1V.

> Gibt es auch solche mit o,25V oder
>geringer?
>Oder gibt andere Möglichkeiten für den Überspannungsschutz von +-250mV?

Den brauchst du nicht wirklich. 1V reicht. Pack ein paar 
Längswiderstände zwischen Shunt und AD-Eingang und gut.

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