Hallo Mikrocontrollerfreunde, ich hab da mal eine Frage. Es gibt ja diese schönen digitalen Modulationsverfahren. ASK, PSK, deren Derivate wie QPSK, und dann gibts noch OFDM und QAM und ... und ... und ..... es gibt also tausende Möglichkeiten, jeweils ein paar Bits zu einem Symbol zusammenzufassen, dann einen Impulsformer zu benutzen und fertig. In der Theorie ist das alles gut und recht, aber trotzdem habe ich einige Fragen dazu. 1. Ist meine Überlegung richtig: normalerweise macht man die Zuordnung von Bits zu Symbolen im Basisband, bei möglichst geringer Frequenz. Auch die Impulformung mit z.B. digitalen Gaussfiltern o.ä. wird im Basisband gemacht. Anschliessend mischt man das ganze auf die gewünschte Trägerfrequenz hoch. Richtig? 2. wenn 1. zutrifft, dann stellt sich mir die Frage: wie wird das z.B. bei WLAN gemacht? Dort habe ich Übertragungsraten von 50 oder 100 MBit (oder noch mehr, bin da nicht so auf der Höhe was aktuell ist). Das würde bedeuten, dass ich im Basisband meine Bits mit mindestens 600 MHz durch einen DAC jagen müsste, denn ich muss ja noch ein wenig überabtasten, damit ich die Impulse gescheit formen kann? ich kann aber nicht glauben, dass in einem popligen WLAN Modul ein 600 MHz DAC drin sein soll. Also wie wird es gemacht? 3. Ich würde gerne diese Theorien einmal ausprobieren. Dazu möchte ich mit meinem AVR z.B. einen String ausgeben, der dann moduliert wird und -- damit ich nicht so hohe Frequenzen benutzen muss -- über ein Kabel zu einem zweiten AVR übertragen wird. Der soll den String dann empfangen. Jetzt die Frage: wenn ihr in der Praxis ein solches System entwickelt, wie geht man da vor? damit man trotz der aufwendigen Signalverarbeitung noch eine einigermassen gescheite Datenrate hinbekommt. Ich wäre jetzt in meinem Fall über ein paar kBit/s schon froh. Konkret dachte ich daran, eine QAM Modulation zu machen, dann eine Impulsformung mit Cosinusrolloffimpulsen, und dann hoch mischen auf z.B. 1 MHz. Dann durchs Kabel, wieder runter mischen, und dann ... jaaa, um den Empfänger kümmere ich mich später, erst mal muss ich ja jemanden haben, der was sendet, das ich nachher empfangen kann ;-) oder kann man solche Sachen nur noch mit FPGAs lösen? wie hat man es früher gemacht, bevor man alles mit einem FPGA erschlagen konnte? Gruss.
Bei WLAN wird ein Mehträgerverfahren verwendet (OFDM), dadurch verlängert sich die Zeit pro Bit ect.
> Ich kann aber nicht glauben, dass in einem popligen WLAN Modul ein > 600 MHz DAC drin sein soll. Also wie wird es gemacht? Macht man auch nicht. Die Wandlereigenschaften werden ja auch nicht besser... Der übliche Weg ist schon das hochmischen. Wobei das aber auch in mehreren Schritten gehen kann. Bei OFDM wäre es kein Problem, das "von 0" gleich auf die Zielfrequenz zu bekommen. Früher ging das aber auch gern mit einer Zwischenstufe (zB. auf 374MHz), weil man dann mit einem SAW-Filter die Spiegelbilder (ist halt doch nicht alles symmetrisch...) besser unterdrücken kann. > wenn ihr in der Praxis ein solches System entwickelt, > wie geht man da vor? Man simuliert das ganze erstmal mit Matlab (oder Octave). Da kann man dann auch noch mit Filter rumspielen und sehen, was die so verursachen... Matlab hat für sowas eine Toolbox, mit Octave bekommt man einfache Sachen aber auch ganz gut "zu Fuss" hin. > jaaa, um den Empfänger kümmere ich mich später, erst mal muss ich ja > jemanden haben, der was sendet, das ich nachher empfangen kann ;-) Senden ist im Gegensatz zu Empfangen immer simpel, selbst wenn das Senden schon kompliziert ist... Du hast ja nicht nur "das Rauschen" oder wechselnde Pegel, sondern noch das Problem, dass der Empfänger völlig asynchron zum Sender läuft. D.h. die Empfangsfrequenz wird schonmal nicht ganz passen. Ebenso wird auch die Symbolrate und damit die ADC-Rate nicht exakt mit der von Sender übereinstimmen. Klar ist das ein nicht ganz so grosses Thema, wenn man sich 16 Takte Zeit für ein Symbol nimmt (ala UART mit 16fach Oversampling). Meistens ist der ADC-Takt aber nur das 2-4fache der Symbolrate (ADC kostet ja Geld...). Dann muss man entweder passend am Sampletakt spielen oder die rohen Samples nachbearbeiten. Jedenfalls muss man beide Effekte korrigieren, sonst kommt nichts sinnvolles raus. Google mal nach "Carrier synchronisation", "Carrier recovery" und "Timing recovery".
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