Forum: HF, Funk und Felder [Suche] Power Meter


von N. K. (bennjo)


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Hallo Allerseits,

ich poste absichtlich ins HF-Forum in der Hoffnung, dass hier mehr Leute 
reinschauen, die mit meiner Frage etwas anfangen können.

Ich suche einen gebrauchten Power Meter.

Ich möchte folgende Messungen machen:
* Frequenzen 800MHz bis 4GHz
* Leistungen -70dBm bis 33dBm

Echte 0.1dB average würde ich gerne genau messen können.

Derzeit habe ich den Marconi 6960B und den HP/Agilent 437B im Auge - mit 
zwei entsprechenden Messköpfen kosten die bei zuverlässigen Quellen um 
ca. 1500€.

Weiterhin gibt es für deutlich mehr Geld noch die R&S NRVS recht häufig 
gebraucht.

Gibt es grundsätzliche Alternativen? Ist einer von den genannten 
besser/schlechter als die anderen? Hat hier schon mal jemand mit denen 
gearbeitet?

Gruß,
Nikias

von Dieter J. (djac)


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Wenn Du mit -67 bis +20dBm auskommst, würde ich mal nach dem Gigatronics 
8540 oder 8541 mit dem Sensor 89401A oder ähnliche Ausschau halten, was 
den Bereich mit einem Sensor abdeckt. Ich hatte es mal und es arbeitet 
sehr zuverlässig. Es lässt sich auch gut selber nachkalibrieren, auch 
für einen Frequenzteilbereich - ein zweites kalibriertes Gerät 
vorrausgesetzt.

Für mehr als 20dBm kannst Du einen Abschwächer verwenden.

Die Marconi sind auch gut, aber hier brauchst Du für den Bereich zwei 
Sensoren. Außerdem ist das Gerät umständlicher zu bedienen, weil Du für 
jede Frequenz den Korrekturfaktor heraussuchen und dann eingeben musst. 
Beim Gigatronics muss man für die Korrektur nur die Frequenz eingeben.

Insbesondere muss bei den Sensoren der Verkäufer absolut 
vertrauenswürdig sein. Immer dann, wenn der N-Stecker des Sensors 
ausgenudelt ist, hat man starke Abweichungen gegenüber den 
ursprünglichen Korrekturfaktoren.

Du kannst es hier versuchen:

http://www.ebay.de/itm/Giga-tronics-IFR-8541C-RF-Power-meter-70-47-dBm-80401A-bolometro-opt-02-80350A-/251383438264?pt=Attrezzature_per_DJ&hash=item3a879edbb8

Er hat beide, Gigatronics (880€) und Marconi (mit einem Sensor 793€).

Ich habe schon mehrere Sachen dort gekauft und es war immer alles 
Bestens.

Gruß Dieter

von N. K. (bennjo)


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Hallo Dieter,

vielen Dank für den Hinweis.

Habe den Gigatronics dort gekauft. Bezüglich SGLabs kann ich durchweg 
gute Erfahrungen bestätigen! Ist nicht mein erstes Gerät von denen.

Gruß,
Nikias

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.eisch-electronic.com/entwicklung/powerdetector.html
für die +10 ... +33dBm würde ich ein Leistungsdämpfglied nehmen.
z.B. http://217.34.103.131/products/Attenuators.shtml

von Petra (Gast)


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0,1dB sind sehr sportlich, wenn Du nicht DC messen willst.
Es gab bei R&S ein Programm mit den man die Unsicherheiten ausrechnen 
konnte. Gefunden habe ich es bei den Applikationen nicht, aber in der 
Suchmaske taucht es auf: power meter uncertaintycalc_v310.exe . Musst 
mal danach fragen.

von Ralph B. (rberres)


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0.1db Genauigkeit kann man sicherlich bei +13dbm noch erreichen, wenn 
sichergestellt ist, das die Rückflussdämpfung des Messkopfes besser 30db 
ist, aber nicht bei -70dbm.

Bei -70dbm ist das aber ein Wunschdenken, weil das Eigenrauschen des 
Messverstärkers dann immer mehr dominierend wird.

Diodenmessköpfe liefern bei -70dbm noch DC-Spannungen im 
Nanovoltbereich. Das sollte man nicht vergessen.

Thermische Messköpfe haben bei den niedrigen Leistungen ( sofern sie 
-70dbm überhaupt noch anzeigen ) zunehmend thermische Driftprobleme.

Diodenmessköpfe messen unterhalb ca 20mV echten Effektivwert darüber 
geht es allmählich in eine Spitzenwertmessung über. Die Korrekturkurven 
liegen dann bei R&S URV NRVD NRVS usw in einen Eprom, welches sich im 
Tastkopfstecker befindet.

Die Messköpfe welche bis weit in den Gigahertzbereich gehen und keinen 
Abschwächer besitzen, gehen von etwa -70dbm bis +13dbm. Bei -70dbm sind 
sie schon sehr unsicher, über +13dbm werden sie spannungsmäßig 
überlastet, weil die Dioden selten mehr als 3V Sperrspannung aushalten.

Thermische Messköpfe messen grundsätzlich echte Effektivwerte.

Thermische Messköpfe aber haben oft nur einen Dynamikbereich von ca 
40-50db

Gute Geräte sind z.B. R&S NRVD , NRVS ( da gibt es sowohl thermische als 
auch Diodenmessköpfe ) bei weniger finanziellen Budget R&S URV5, NRV,URY 
( sind alles die gleichen Geräte ) da gibt es aber nur Diodenmessköpfe 
für.

Es gibt aber seit ein paar Jahren Messköpfe mit USB Anschluss. Da 
vbraucht man überhaupt kein Grundgerät mehr , sondern kann es direkt an 
den Computer anschließen. Da gibt es eine mittlerweile beachtliche 
Auswahl sowohl bei R&S als auch bei Agilent.

Vielleicht ist da was dabei.

Ralph Berres

von N. K. (bennjo)


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Hallo Ralph,

ich gebe dir natürlich recht, dass die 0.1dB nicht über den gesamten 
Bereich gehen.

Ich benötige 0.1dB von 0..33dBm - wie gesagt, habe ich mir den 
Giga-tronics + 2 Watt 20dB Attenuator gekauft.

Sieht soweit gut aus. An meinem R&S SMT03 Signalgenerator scheint der 
Pegel im Bereich 0..13dBm schon mal ganz gut zu stimmen. Beim umschalten 
des internen Attenuators springt dieser zwar 0.2dBm - aber das ließe 
sich jetzt ja "kalibrieren".

Den 20dB Attenuator muss ich jetzt natürlich noch genauer 
Charakterisieren, aber bei 2.4GHz sieht es derzeit nach 20.1dBm aus.

Hat jemand eine Ahnung wie dieser 80401A "Modulation Power Sensor" 
Messkopf aufgebaut ist? Ist ja wohl ein Diodenmesskopf oder?


Gruß,
Nikias

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