Liebes Forum, nach einigen Projekten mit fertigen atmega-system (arduino, c-control) habe ich vor einiger Zeit eine eigene Leiterplatte entwickelt für atmega32u4. Anforderung an einen Prototypen war: - hohe Bauelementedichte also möglichst klein und in SMD (1206 und TQFP) - Leiterplatte mit nichtrechteckiger Form (donut) - Handbestückung soll trotz TQFP und SMD möglich sein Wegen der ungewöhnlichen Form der LP und wegen der Komplexität fertiger Layoutprogramme und weil ich AutoCAD kenne, habe ich die Leiterplatte "zu Fuß" entwickelt. Beim Ätzen und später beim Löten sind mir dann Dinge aufgefallen, die ich hätte besser machen können und die ich hier zum besten geben möchte. Meine Lehren sind: - bei IC immer erst die Leiterbahnen der Stromversorgung führen, (stimmt das überhaupt?) - bei IC prüfen, ob Abblockkondensator nahe bei Stromversorgung erforderlich ist - Masseleitungen möglichst sternförmig zusammenführen, Schleifen vermeiden - Masseleitungen großzügig ausführen, Stromversorgung auch - Bei Platzproblemen IC und große BE (Elko, Induktivitäten) zuerst platzieren - wenn SMD, dann bei SMD Bauform bleiben. Bis auf unvermeidliche Ausnahmen. - SMD sind oft preiswerter als radial oder axial bedrahtete BE - Beim Layout für Prototypen daran denken, dass man u.U. auch mal etwas wieder auslöten muß - selbst bei kleinsten Projekten: Kabelbrücken vermeiden und in PCB investieren - Bauelemente (R, C, T) als Brücke nutzen, um Leiterbahnen drunter entlangzuführen - PCB Befestigung vs. BE Gewicht (z.B. Elko, Induktivität) beachten - maximale mittlere Stromdichte in Leiterbahnen bei gegebener Temperatur nachprüfen - beim Handlöten minimaler Leiterbahnabstand = 0.4 mm (meine Meinung für Leute mit wenig Tremor :-)) - beim höheren Spannungen: Leiterbahnabstand = ??? mm/V prüfen Und jetzt die Frage: Gibt es so etwas wie universelle Design Rules oder auch NoGo's für die Entwicklung von PCB. Besten Dank für Eure Tipps NewBie20140506
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Verschoben durch Moderator
Du musst dir überlegen welche Regeln du anwenden musst. Universelle Regeln gibt es natürlich auch, allerdings kommt es ziemlich auf die Anforderungen der Bauelemente und zB. den Umgebungsbedingungen an. Allgemein ist die Seite recht hilfreich: http://www.mikrocontroller.net/articles/Richtiges_Designen_von_Platinenlayouts
Hallo Marius, danke für den Hinweis. Schöner Artikel. Ist genau, was ich suchte. Schade, dass ich den Artikel nicht schon früher gesehen/ gefunden habe. Viele gute Tipps. Danke und schönes WE NewBie20140506
> hohe Bauelementedichte also möglichst klein und in SMD (1206 und TQFP)
Naja, wenn du dir TQFP antun willst, kannste auch gleich 0603er SMDs
nehmen, die sind mit Pinzette und feiner Lötspitze immer noch angenehm
zu löten.
1206 ist ja nun wirklich eher was fürs "Grobe"
Grüße
Andreas
> beim Handlöten minimaler Leiterbahnabstand = 0.4 mm
Mit oder ohne Lötstoplack?
Meine Regel #1: Selbst für Prototypen eine Platine fertigen lassen.
(Platinensammler oder direkt aus China um 10-20€)
Ausnahme: Wirklich reine Testaufbauten mit wenigen Teilen können auch
mal auf selbst geätzte Platinen oder mit Fädeldraht gelötet werden.
Damit lässt es sich viel angenehmer arbeiten. Bei einfachen Schaltungen
sind die Kinderkrankheiten oft mit etwas Fädeldraht oder Bauteil-Tausch
behoben. Meistens verwende ich die Platine dann so weiter.
Außerdem muss ich mir so keine Sonderlösungen für QFNs oder irgendwelche
exotischen Stecker ausdenken und kann direkt auf ein produktionsfähiges
Layout hin entwickeln.
Ich finde auch das PDF Tutorial von Dave Jones ziemlich gut. http://alternatezone.com/electronics/pcbdesign.htm Liebe Grüße, Lui
Du hast eine Platine mit AutoCAD gemacht? Wie denn dass? Stelle ich mir ähnlich unkomfortabel vor wie Paint.
man kann prinzipiell jedes CAD Programm benutzen. Man kann auch mit PCB Programmen Technische Zeichnungen erstellen. Es geht nicht gut und jeden Tag will man sowas auch nicht haben aber wenn er nur eine Platine braucht und sonst eher aus der Mechanikecke kommt ist das doch kein Problem. Es dürfte wesentlich leichter sein als sich in ein Layoutprogramm einzuarbeiten. Natürlich muss man dann etwas mehr Hirn verwenden und den Designrulecheck von Hand duchführen. Es ist also schon deutlich anspruchsvoller als mit einem Layoutprogramm. Für einfache Schaltungen aber machbar. Ich kenne auch einen Mechaniker, der seine Platinen als DXF zeichnet. Er schickt sie mir dann zur Feinarbeit und zum Gerberdaten erzeugen.
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