Forum: Platinen gibt es allgemeine PCB Designrules?


von NewBie20140506 (Gast)


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Liebes Forum,

nach einigen Projekten mit fertigen atmega-system (arduino, c-control) 
habe ich vor einiger Zeit eine eigene Leiterplatte entwickelt für 
atmega32u4. Anforderung an einen Prototypen war:

- hohe Bauelementedichte also möglichst klein und in SMD (1206 und TQFP)
- Leiterplatte mit nichtrechteckiger Form (donut)
- Handbestückung soll trotz TQFP und SMD möglich sein


Wegen der ungewöhnlichen Form der LP und wegen der Komplexität fertiger 
Layoutprogramme und weil ich AutoCAD kenne, habe ich die Leiterplatte 
"zu Fuß" entwickelt.

Beim Ätzen und später beim Löten sind mir dann Dinge aufgefallen, die 
ich hätte besser machen können und die ich hier zum besten geben möchte.
Meine Lehren sind:

- bei IC immer erst die Leiterbahnen der Stromversorgung führen, (stimmt 
das überhaupt?)

- bei IC prüfen, ob Abblockkondensator nahe bei Stromversorgung 
erforderlich ist

- Masseleitungen möglichst sternförmig zusammenführen, Schleifen 
vermeiden

- Masseleitungen großzügig ausführen, Stromversorgung auch

- Bei Platzproblemen IC und große BE (Elko, Induktivitäten) zuerst 
platzieren

- wenn SMD, dann bei SMD Bauform bleiben. Bis auf unvermeidliche 
Ausnahmen.

- SMD sind oft preiswerter als radial oder axial bedrahtete BE

- Beim Layout für Prototypen daran denken, dass man u.U. auch mal etwas 
wieder auslöten muß

- selbst bei kleinsten Projekten: Kabelbrücken vermeiden und in PCB 
investieren

- Bauelemente (R, C, T) als Brücke nutzen, um Leiterbahnen drunter 
entlangzuführen

- PCB Befestigung vs. BE Gewicht (z.B. Elko, Induktivität) beachten

- maximale mittlere Stromdichte in Leiterbahnen bei gegebener Temperatur 
nachprüfen

- beim Handlöten minimaler Leiterbahnabstand = 0.4 mm (meine Meinung für 
Leute mit wenig Tremor :-))

- beim höheren Spannungen: Leiterbahnabstand = ??? mm/V prüfen

Und jetzt die Frage:

Gibt es so etwas wie universelle Design Rules oder auch NoGo's für die 
Entwicklung von PCB.

Besten Dank für Eure Tipps


NewBie20140506

: Verschoben durch Moderator
von Marius P. (marius_p)


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Du musst dir überlegen welche Regeln du anwenden musst. Universelle 
Regeln gibt es natürlich auch, allerdings kommt es ziemlich auf die 
Anforderungen der Bauelemente und zB. den Umgebungsbedingungen an.

Allgemein ist die Seite recht hilfreich:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Richtiges_Designen_von_Platinenlayouts

von NewBie20140506 (Gast)


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Hallo Marius,

danke für den Hinweis. Schöner Artikel. Ist genau, was ich suchte. 
Schade, dass ich den Artikel nicht schon früher gesehen/ gefunden habe. 
Viele gute Tipps.

Danke und schönes WE

NewBie20140506

von Andreas (Gast)


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> hohe Bauelementedichte also möglichst klein und in SMD (1206 und TQFP)

Naja, wenn du dir TQFP antun willst, kannste auch gleich 0603er SMDs 
nehmen, die sind mit Pinzette und feiner Lötspitze immer noch angenehm 
zu löten.
1206 ist ja nun wirklich eher was fürs "Grobe"

Grüße
Andreas

von löter (Gast)


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> beim Handlöten minimaler Leiterbahnabstand = 0.4 mm

Mit oder ohne Lötstoplack?

Meine Regel #1: Selbst für Prototypen eine Platine fertigen lassen.
(Platinensammler oder direkt aus China um 10-20€)

Ausnahme: Wirklich reine Testaufbauten mit wenigen Teilen können auch 
mal auf selbst geätzte Platinen oder mit Fädeldraht gelötet werden.

Damit lässt es sich viel angenehmer arbeiten. Bei einfachen Schaltungen 
sind die Kinderkrankheiten oft mit etwas Fädeldraht oder Bauteil-Tausch 
behoben. Meistens verwende ich die Platine dann so weiter.

Außerdem muss ich mir so keine Sonderlösungen für QFNs oder irgendwelche 
exotischen Stecker ausdenken und kann direkt auf ein produktionsfähiges 
Layout hin entwickeln.

von Peter L. (luidoltp)


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Ich finde auch das PDF Tutorial von Dave Jones ziemlich gut.
http://alternatezone.com/electronics/pcbdesign.htm

Liebe Grüße,
Lui

von ich (Gast)


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Du hast eine Platine mit AutoCAD gemacht? Wie denn dass? Stelle ich mir 
ähnlich unkomfortabel vor wie Paint.

von Christian B. (luckyfu)


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man kann prinzipiell jedes CAD Programm benutzen. Man kann auch mit PCB 
Programmen Technische Zeichnungen erstellen. Es geht nicht gut und jeden 
Tag will man sowas auch nicht haben aber wenn er nur eine Platine 
braucht und sonst eher aus der Mechanikecke kommt ist das doch kein 
Problem. Es dürfte wesentlich leichter sein als sich in ein 
Layoutprogramm einzuarbeiten. Natürlich muss man dann etwas mehr Hirn 
verwenden und den Designrulecheck von Hand duchführen. Es ist also schon 
deutlich anspruchsvoller als mit einem Layoutprogramm. Für einfache 
Schaltungen aber machbar. Ich kenne auch einen Mechaniker, der seine 
Platinen als DXF zeichnet. Er schickt sie mir dann zur Feinarbeit und 
zum Gerberdaten erzeugen.

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