Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wahl der Slew Rate


von Hans-werner M. (hanswerner)


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Welche Slew Rate sollte ein OpAmp zur Verfügung stellen wenn ein 
Sinussignal mit 10 MHz und einer Amplitude von z.B. +-1V verstärkt 
werden soll ? (Rechtecksignale bzw. Oberwellen lassen wir mal beiseite) 
Welche Daumen-Formel wendet man an ? Vielleicht 1V/(1/10 MHz*4)=40V/us ? 
Oder das ganze noch mal x ?

von Bitflüsterer (Gast)


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Falls Du so alt bist, das Du schon die Differentialrechnung 
kennengelernt hast, dann wäre das ein Ansatz um einfach und vor allem 
präzise die maximal auftretende Steigung der Spannung zu bestimmen. 
Natürlich der Ausgangsspannung.

In der Praxis wird man dann noch einen Sicherheitsfaktor einrechnen. So 
1,5 oder 2, vielleicht. Kommt auf die Anwendung an.

von Frank (Gast)


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Slewrate = 2  Pi  f * Amplitude =
2 * 3,14  10 MHz  1Volt = 62,83 V/Mikrosekunde (für 1V p-p nicht rms)

von Uli der Troll (Gast)


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Ein Sicherheitsfaktor von 2 ... dann ist die Gegenkopplung nicht mehr 
wirklich der Hammer.
Ein Sicherheitsfaktor von 1 bedeutet der Opamp erreicht grad die noetige 
Steigung, bedeutet eine Steuerung, keine Regelung, dh. die Genauigkeit 
ist zufaellig.
Also ... was sind die Anforderungen an Amplituden- und Phasengenauigkeit 
?

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Mal umgekehrt gefragt. Wie schliesse ich von der zur Verfügung stehenden 
Slew Rate auf die entstehenden Störungen ? Also, gegeben ein Sinus mit 
Amplitude und Frequenz und eine Slew Rate. Welche Störungen ergeben sich 
?
Amplitude- und Phasengenauigkeit oder Betrachtung des Spektrums ?

von Uli der Troll (Gast)


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Fehler werden durch Gegenkopplung kompensiert. Wie in einem Regelkreis, 
mit P-Regler. Die Strecke ist aber nicht immer Tiefpass.
Rechne mal was geschieht wenn die Reglerverstaerkung gegen Eins geht.
Dann kommen auch interne Nichtlinearitaeten des OpAmps zum Vorschein.

von Frank (Gast)


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Wenn Du die oben berechnete Slew rate von 62,83 V/Mikrosekunde hast 
ergeben sich keine Störungen oder Verzerrungen durch die Anstiegszeit.

Ein Sicherheitsfaktor kann man drauflegen, falls die Frequenz eben etwas 
mehr als 10 MHz beträgt.

Die Störung durch unzureichende Slew rate äußert sich in erster Linie in 
einem Verlust an Amplitude. Darüber hinaus kann das Sinussignal zu einem 
Dreieck verkommen, wenn der Unterschied deutlicher ist.

Das kannst Du mit obiger Formel (SR = 2 Pi f Amplitude) genauso gut 
ausrechnen, in dem Du die Anstiegszeit einsetzt und nach der Amplitude 
auflöst.

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