Nachdem wir hier im Moment über die Platinenherstellung sprechen, ist auch die Frage nach dem deckungsgleichen positionieren der Vorlagen für Top- und Bottomlayer einer Platine aufgetaucht. Es wurden einige Vorschläge gemacht, welche mich aber nicht wirklich überzeugen konnten. Das durchbohren einiger Löcher und einen Positionsdraht durchstecken (habe ich früher auch gemacht) setzt zwei getrennte Ätzvorgänge voraus und funktioniert bei Belichtungsgeräten und Tonertransfer nicht wirklich gut. Das zwischenlegen einer dünnen Glasplatte und dann die Vorlagen optisch ausrichten, wage ich wegen des zu erwartenden Parallaxefehlers nicht. Dies setzt viel Erfahrung und ein sicheres Auge voraus. Dennoch haben beide Methoden etwas brauchbares, die Stifte stabilisieren die Position und der optische Vergleich erlaubt die genaue Positionierung. Also habe ich mir folgendes überlegt: Wenn die beiden Vorlagen direkt aneinander liegen gibt es keinen Parallaxefehler. Und wenn sich die Positionierungsstifte nicht innerhalb des Layouts befinden sind sie nicht so störend. Lösung: Ich setze in der Vorlage im Layotprogramm Positionsmarken (Pads) ausserhalb der benutzten Fläche. Diese speichere ich mir als paßgenaue Maske für weitere Layouts ab. Dann einen Ausdruck davon gemacht und auf einem ausreichend großen Brettchen fixiert. Ich nahm Sperrholz um den Temperaturverzug in Grenzen zu halten. Die Positionslöcher habe ich nun, so exakt ich konnte, mit der Ständerbohrmaschine durchgebohrt. Die Löcher sollten etwas kleiner sein als die später eingesetzten Nägel. Bei mir 0,8mm Bohrer für 1mm Nagel. Besser geeignet scheinen mir die 2mm Stahlnägel zu sein, aber die habe ich nicht in ausreichender Länge hier. Das Brettchen darf nicht zu dünn sein um die Nägel gut zu führen und zu halten (Bild Brett.JPG). Durch die vorgebohrten Löcher jetzt die Nägel treiben, von der Rückseite zur Vorderseite (Bild NagelBrett). Somit haben wir nun einen Rahmen, in welchem wir die Volagen positionieren können. Für Tonertransfer ist es nicht so einfach, da die Vorlagen nicht durchsichtig, und nicht stabil wie Folien sind. Ich drucke mir beide Seiten auf mein Transferpapier. Schneide eine der Vorlagen kleiner zu als die Andere und positioniere sie im Gegenlicht exakt übereinander. Nun fixiere ich die beiden Blätter mit Klebeband (Krep). Im Gegenlicht markiere ich mir nun die Positionsmarken (Löcher der Pads ausserhalb der Nutzfläche), möglichst genau, mit einem Stift. Danach klebe ich als "Lochverstärkung" ein kleines Stück durchsichtiges Klebeband auf die Markierung, das mache ich auf beiden Seiten, daß jede Vorlage ihre Lochverstärkung hat. Der Versuch einen langen Streifen Klebeband zu legen funktionierte nicht, der Streifen verzog sich bei Erwärmung zu stark! Mit der Lochverstärung fixiere ich die beiden Blätter zusätzlich an jedem Loch zueinander. Anschließend lege ich die Blätter auf ein Stück Styropor oder ähnliches und steche die Löcher beider Seiten gleichzeitig durch (Bild Stechen). Danach schneide ich die Ränder so ab, daß sich die beiden Blätter wieder trennen. Bei sorgfälltiger Arbeitsweise sollten nun zwei Vorlagen, welche exakt zum Rahmen passen vorhanden sein. Für Belichter kann hier schon Schluß sein, sie müssen nur noch die untere Vorlage aufs Brettchen legen, die Platine auf die Vorlage, am oberen und unteren Rand einen Platinenstreifen festkleben, die obere Vorlage auch auf die Platinenstreifen kleben und fertig ist eine Belichtungstasche. Für einseitige Belichtung muß die Platine noch irgendwie fixiert werden? Für Tonertransfer beginnen hier die Probleme. Die Schichtung hat entscheidenden Einfluß auf den Temperaturverzug der Vorlagen. Meine Gedanken sind: Zuerst eine Lage Alufolie als Dampfsperre, dann eine Lage normales Druckerpapier zur Kompensation ungleicher Feuchtigkeit und gleichmäßigeren Druckverteilung. Dann die untere Vorlage, dann die Platine (Randstücke mit einlegen). Dann die obere Vorlage, dann Normalpapier und oben drauf wieder Alufolie (Bild Schichtung). Bislang habe ich es nur mit dem Übertrag von Normalpapier auf Normalpapier ausprobiert, das brachte beinahe brauchbare Ergebnisse. Ein Versuch das normale Druckerpapier durch ein Blatt Küchenrolle zu ersetzen, um damit die Kompensation und Druckverteilung zu verbessern, ging deutlich daneben. Im Ergebnis war zwischen Ober- und Unterseite beinahe ein halber mm Versatz. Meine bisherigen Überlegungen gehen in die Richtung, die untere und obere Alufolie durch beheizte Aluplatten zu ersetzen und damit eine Transferpresse zu bauen. Für Laminatorbetrieb könnte man das Bügeleisen einfach auf den Stapel stellen, warten bis der Toner beidseitig am Kupfer klebt (sich somit fixiert) und nachdem der Stapel etwas abgekühlt ist durch den Laminator laufen lassen. Vielleicht ist das auch für das Bügeln besser, also thermisch fixieren und ausserhalb des Rahmens transferieren. Hier sind noch ganz viele Fragen offen, aber der Weg scheint in die richtige Richtung zu gehen. Ich habe im Moment leider nicht genug Zeit ein brauchbares Verfahren zu entwickeln, aber zusammen schaffen wir es sicher. Viel Spaß und viel Erfolg am geistigen und handwerklichen basteln. Tom
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