Schon ein "dicker Hund" was PlusMinus am Dienstag Abend in der ARD da aufgezeigt hat (vielleicht hat es jemand gesehen). Da ruft doch laut Bericht der ehemalige hochrangige Arbeitgebervertreter Kannegießer einen Interessenverband mit dem Namen "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) ins Leben, einzig mit der Absicht, die Bürger "auf Linie" zu bringen, d.h. radikale Reformen und den Umbau des Sozialstaats im Volk einzuleiten. Das alleine aber ist für mich noch kein Grund sich aufzuregen, schliesslich kann jeder erstmal gründen was er möchte und mit welcher Absicht auch immer. Nicht schlecht gestaunt habe ich dagegen, als aufgezeigt wurde, wer alles diesem Verband zugerechnet wird, bzw. im Einfluss dieser Interessengruppe steht. Da finden wir den Grünen Oswald Metzger mit seinen mittlerweile recht radikalen Thesen, der sich immer mehr von seiner Partei entfernt. Paul Kirchhoff, der die Einheitssteuer für alle anstrebt und gerade in der CDU als potenzieller Finanzminister gehandelt wird. Friedrich Merz, der in jeder Talkshow davon spricht "der Arbeitsanreiz müsse vergrößert werden" und ständig ALG-2 Empfängern das Bestreiten des Lebensunterhalts durch Schwarzarbeit unterstellt und somit bewusst Neid unter den Geringverdienern schürt und damit indirekt zum Spitzeltum und zur Denuntiation ermuntert. Michael Glos (schreibt der sich so?), der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag ist ebenfalls mit von der Party und auch "Cleverle" Lothar Späth ist mit dabei. Vor allem aber einer, der unser Land in den letzten Monaten systematisch mit Sätzen wie "Deutschland liegt am Boden" und "Bürger auf die Barrikaden" schlecht geredet hat reit sich hier ein - der liebe Professor .. (verdammich, Name will mir nicht einfallen, Professor Unrat? :) Ach nee, unterste Reihe). Und ebenfalls der Chef der Bundesagentur für Arbeit Florian Gerster mischt mit, nicht zu verschweigen die Grüne Abgeordnete Scheel und der ehemalige Hamburger Oberbürgermeister (SPD) Klaus von Donani (bei der Scheel befremdet mich das besonders, weiss die Frau am Ende gar nicht bei welchem Verein sie gelandet ist? Anhand ihrer Redebeiträge hätte ich sie bislang jedenfalls nicht diesem Club zugeordnet - ein Grund künftig noch genauer hinzuhören). Dieser merkwürde Lobbyverein kontrolliert laut Bericht rund 100 Millionen Euro. Mit diesem Geld soll mit Hilfe einer Werbeagentur den Deutschen die "neue Marktwirtschaft" beigebracht werden. Allerdings eine, bei der das Thema Sozial nur noch eine untergeordnete oder gar keine Rolle mehr spielen soll. Ungeheurlich! Ist die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" INSM etwa sowas wie der Opus-D der katholischen Kirche?! Kein Wunder, wenn jeder Ansatz einer Diskussion um Details sofort stereotyp mit den Phrasen "5 Millionen Arbeitslose", "wieder mehr Wachstum schaffen" usw. im Keim erstickt wird. Bitte nicht falsch verstehen, es spricht nichts gegen notwendige Veränderungen. Nur wer in wessen Einfluss steht und welche Gruppe ihre Interessen durchzudrücken versucht sollte uns dabei nicht egal sein! Hier der Bericht aus der ARD "Getarnte Lobby" (weiss nicht, wie lange dieser Link funtioniert) http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,818br7mnffjd1le4~cm.asp Wen es interessiert, der kann sich ja auch noch den Artikel "Heimlich unterwandert" des gleichen Autors (Politologe Dr. Rudolf Speth, FU Berlin) mal durchlesen. http://www.rudolfspeth.de/ Als Anhang noch die Grafik mit den Clubmitgliedern der INSM Übrigens, dass die CDU sich den ehemaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer gerade mit hinzugeholt hat passt auch ganz gut dazu. :) Ein Beobachter
Es ist schon interessant zu sehen, wer sich da zusammenschliesst. Gerade, weil diejenigen ja normalerweise nicht unbedingt in das selbe Horn stossen. (Dem Pauschalurteil von Rufus möchte ich mich da nätürlich nicht anschliessen (wie den meisten Pauschalurteilen)) Was hättet ihr denn bei der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" vermutet? Eine weitere "Alles wird gut" oder wir "wir können so weiter machen wie bisher" Gruppe? Solange die Karten auf dem Tisch liegen und die Absichten nicht gegen unsere rechtstaatliche Grundordnung verstößen ist - aus meiner Sicht - nichts verwerfliches daran
Ein kleines Rezept : Verschwörungsauflauf a'la Wahljahr Zutaten : 3-10 bekannte Persönlichkeiten (am besten latent unbeliebte) Spucke Dreck 500g Scheißhausparolen 200g Verdächtigungen 2-3 alte Hüte 150g dünnes Eis 5 bunte Wahlsprüche (am besten schmecken rote, schwarze, gelbe und grüne) 1 TL Tatsachen 1 Messerspitze Wahrheit Zubereitung : Zunächst die berühzmten Persönlichkeiten bearbeiten, dabei auf keinen Fall waschen ! Die Schale könnte abgehen und es gibt dann keine leckere Kruste. Alles was normal aussieht entfernen. Anschließend gut mit der Spucke anfeuschten und in Dreck wenden. Kalt stellen. Für das Gemüse die Scheißhausparolen in einen großen dreckigen Topf geben und bei mittlerer Hitze blubbernd kochen. Die Verdächtigungen klein schneiden, mischen und hinzufügen. Zusammmen mit den alten Hüten alles langsam weiter köcheln, bis ein sämiger Brei entsteht. Nach 10 Minuten das dünne Eis, sowie die Wahlsprüche einrühren. Mit den Tatsachen würzen. Die Dosierung ist hier sehr wichtig, zuwenig Tatsachen machen das Gericht fad, bei zu vielen wird es ungenießbar. Vorsichtig mit Wahrheit abschmecken. Auf keinen Fall zu Wahrheit nehmen. Kurz aufkochen. In der Zwischenzeit eine möglichst wasserdichte Form mit Pseudoseriosität ausschlagen und die Persönlichkeiten hineinlegen. Das Gemüseragout darüber gießen. Das ganze im vorgeheizten Fernseher überbacken. Vor dem Servieren noch mit einigen Namen garnieren und kurz abkühlen lassen. Dazu schmeckt ein warmes Dünnbier. Sollte der Verschwörungsauflauf nicht all werden, kann man ihn auf Eis gelegt gute vier Jahre aufheben. Nicht selten ergibt sich dann ein ganz neuer interessanter Geschmack. Guten Appetit. MfG, Daniel P.S.: Die Google-Anzeige zu diesem Thread ist witzig : Soziale Ängste bewältigen Individuelle, intesive Behandlung sonzialer Angst und Unsicherheit. www.christoph-dornier-klinik.de Das stand in der Anzeigen-Spalte lol
Es wird immer lustiger, die google-AdBar ist ein Spaß : "Soziale Phobie von A-Z Das Buch zum Thema - per Download. Alles was Sie hierzu wissen müssen ! URL" MfG, Daniel
@Patrick Gruppen wie diese sind erstmal nicht verwerflich. Oswald Metzger scheint es aber gar nicht recht gewesen zu sein, als PlusMinus mal bezüglich der INSM nachgefragt hat. Warum legt er als Volksvertreter nicht einfach bei seinen vielen öffentlichen Auftritten die Karten auf den Tisch. Ebenso die anderen, zumindest die, die als Berufspolitiker unser aller Interessen zu vertreten haben. Es ist doch nur recht und billig zu wissen, welche Abgeordnete in welchen Vereinen sind und von wem diese Vereine unterhalten werden. Ich weiss auch nicht was das mit "Verschwörungstheorie" zu tun haben soll. Als Friedrich Merz auf einem CDU-Parteitag sich Hermann Josef Arentz beiseite genommen hat, fielen folgende Worte (Original Zitat Merz) "Was ich mache, ist Arbeit - Was du machst, ist Korruption". Diese Szene ging über den Sender. Beide (Merz und Arentz) bekamen Geld aus weiteren Quellen. Merz (zwar gesetzes-konform, aber trotzdem fragwürdig) durch die Mitgliedschaft in einer großen amerikanischen Anwaltskanzlei. Arentz hingegen hatte sich dummerweise von RWE bezahlen lassen, OHNE GEGENLEISTUNG dafür zu erbringen. Arentz mußte deswegen sein Amt als Sozialpolitiker der CDU aufgeben. Es gibt noch eine Menge anderer Beispiele des sog. Lobbytums, die sich ausserhalb jeglicher Öffentlichkeit abspielen. Aufklärung tut also not und von uns gewählte Volksvertreter sollten sich nicht in Gemeinschaften tummeln, die das Licht scheuen und deren Finanzierung im Geheimen stattfindet. Übrigens, ich bedaure Arentz Rücktritt sehr, weil er bis dato einer der internen Gegner (wie auch Horst Seehofer) von Merkels ungerechter Kopfpauschale war. Der Parteiführung kam es bestimmt nicht ungelegen den Bereich Gesundheit mit willfährigeren Köpfen zu besetzen. Ursula von der Lyen versucht uns seitdem die Kopfpauschale schön zu reden. Noch kurz zum Schlagabtausch der bei "Berlin Mitte" zwischen dem möglichen neuen Finanzminister Paul Kirchhof und unserem derzeitigen (noch) Finanzminister Hans Eichel am Donnerstag Abend stattfand. Zwei interessante Aspekte ergaben sich dort: 1. Jetzt weiss ich endlich einigermaßen warum die Bundesregierung so große Steuerausfälle bei der Körperschaftsteuer hatte. 2. Ein schönes Beispiel, wer der Gewinner bei Kirchhoffs Steuerreformplänen sein wird (siehe Anhang). Ist deswegen so schön, weil Kirchhof selbst zugab, das das Beispiel stimmt (allerdings hat er in einer sehr gequält wirkenden Art versucht, nachträglich den Sachverhalt abzuschwächen. Geschenkt!) zu 1.) Das Eichelsche Steuerloch - Ein Versuch der Erklärung Vorab: Veräußerungserlöse ist der Gewinn der beim Verkauf eines Unternehmens dem Verkäufer bleibt. Darauf waren noch unter der Kohlregierung Steuern fällig. Falls Gewinne auf Veräußerungserlöse anfallen, dann: Steuern sind fällig daraus folgt: Staat nimmt Geld vom Veräußerer ein dann gilt aber auch wegen der Steuersystematik (!) Falls Verluste auf Veräußerungserlöse anfallen, dann: Steuern müssen erstattet werden (Stichwort: Verluste auf Veräußerungserlöse besteuern) daraus folgt: Staat muss Geld an Veräußerer auszahlen Weil 2001 massive Verluste der New Economy (> 600 Milliarden EUR) an der deutschen Börse auftraten, drohte dem Staat Riesensummen an Veräußerer zurück zahlen zu müssen (wegen der Gesetzeslage). Um das zu Umgehen hat der Finanzminister (Eichel) die sog. Freistellung auf Veräußerungserlöse erlassen. Damaliger Vorteil: Der Staatssäckel musste 2001 und folgend keine Verluste der Firmen tragen. Nachteil: Es gab auch in der Folgezeit bei Veräußerung keine Steuergelder mehr, also auch keine Einnahmen. Eichels Fazit daraus ist das der Steuersäckel sehr viel Geld gespart hat. So hat sich das mir dargestellt. Keine ganz einfache Materie, wie auch die Zuschauer des Trios sicher am heutigen Abend festgestellt haben. Ob es da nicht 2001 auch bessere Wege gab kann ich nicht beurteilen. Aus Eichels Sicht scheint mir die Argumentation zumindest schlüssig. Ein fader Beigeschmack bleibt aber zurück. Ein paar unparteiliche Finanzexperten müßten da nochmal Klarheit hinein bringen. zu 2.) Um über 16.000 Euro würde nach Kirchhofs Plänen ein 150.000 Euro verdienender Glückspilz entlastet. Bravo, Volkspartei CDU! Ein Beobachter
Hallo Beobachter, ich habe mir die Webpage der INSM mal ausführlich angeschaut. Vermutlich muß man das oben genannte Politmagazin gesehen haben, um den Verschörungstheorie zu verstehen. Der Punkt welche Infos ein Volksvertreter bekannt geben muß ist allerdings ein sehr interessanter ;-) damit könnten wir sicher eine Diskussion starten, die das Forum sprengt
@Beobachter: Der böse 150.000-Euro-Brutto-Verdiener, der rund 17.000,- Euro weniger Steuern ausgibt, kann 17.000,- Euro mehr an Handwerker für seine Villa bezahlen, jedes zweite statt jedes dritte Jahr einen fetten Benz kaufen, und kann jeden Abend in das Restaurant zum essen gehen. Und was passiert dann? Die Handwerker, der Benz-Verkäufer und der Restaurant-Betreiber machen mehr Umsatz und haben viel zu tun. Also brauchen sie mehr Personal. Ausserdem entwickeln sie sich auch in Richtung "böser 150.000.- Verdiener" weil sie viel zu tun haben. Und was machen die ganzen angestellten von den Handwerkern, Benz-Verkäufern und Restaurant-Betreiber? Sie habe auch mehr in der Tasche weil sich arbeiten lohnt! Und was machen sie mit ihrem Geld?!?! Z.B. ins Kino gehen, dickere Internetverbindungen bezahlen usw. Und was ist wiederum die Folge davon? Na, merkst Du etwas? Arbeit und Geldverdienen muss sich wieder lohnen. Es kann nicht sein, dass ein Arbeitnehmer sich aus steuerlichen Gründen die Überstunden nicht auszahlen lässt, sondern lieber abfeiert weil die Steuern nicht-linear mit dem Einkommen steigen. Das Geld muss sich im Kreis bewegen, damit es der Wirtschaft gut geht. Und nur wenn es der Wirtschaft gut geht, kann es auch dem Volk gut gehen. Eine funktionierende Wirtschaft und Wohlstand ist aber Grundvoraussetzung dafür. Die Berufs-Neider in diesem Land finde ich zum Kotzen. Sobald hier einer seinen Arsch bewegt, und mehr als 25.000,- Euro im Jahr macht, ist er ein böser Kapitalist den man hier aus dem Land rausekelt. Nur dumm, wenn irgendwann alle "Besserverdiener" gegangen sind, die noch etwas getan haben und dafür gesorgt haben, dass auch ein Tellerwäscher ohne Schulabschluss noch ein paar Kröten verdienen konnte. Es ist eben soviel sozialer, wenn der Tellerwäscher ohne Schulabschluss von der Sozialhilfe lebt, und sein Job von einem ausgebildetem Ingenieur gemacht wird, der nichts anderes findet, weil in Deutschland niemand mehr da ist der sich die Dienstleistungen des Ingenieurs leisten könnte. Also, auf gehts: PDS wählen, dann müssen wir alle nichts mehr arbeiten und bekommen eine 750,- Euro Grundversorgung, die der Staat aus dem Ärmel zaubert! Alles kein Problem: Die paar die noch Geld haben kann man ja zum Wohle der Allgemeinheit enteignen. Das machen die alle in stohischer Ruhe mit, die ziehen ihr Kapital garantiert nicht aus diesem Land ab. Also, wo ist das Problem? An der Ex-DDR und an der Sowjetunion hat man doch wunderbar gesehen, das Gleichmacherei und Sozialismus ein Erfolgsrezept war! Oder etwa doch nicht?
@Unbakannter, interessante Meinung von Dir, nur: Warten wir ab, inwiefern der "kleine Mann" mit ebenso (prozentual gesehen) hohen Entlastungen rechnen kann. Und da habe ich meine Zweifel. "Der böse 150.000-Euro-Brutto-Verdiener, der rund 17.000,- Euro weniger Steuern ausgibt, kann 17.000,- Euro mehr an Handwerker für seine Villa bezahlen, jedes zweite statt jedes dritte Jahr einen fetten Benz kaufen, und kann jeden Abend in das Restaurant zum essen gehen." Das mag ja so sein. Nur kommt tatsächlich irgendwann, igendwas bei den Angestellten an? Denn wie Du selbst so treffend schreibst: "Und was passiert dann? Die Handwerker, der Benz-Verkäufer und der Restaurant-Betreiber machen mehr Umsatz und haben viel zu tun. ...Ausserdem entwickeln sie sich auch in Richtung "böser 150.000.- Verdiener" weil sie viel zu tun haben." Ich ließ bewußt den Satz mit dem "mehr Personal brauchen" raus, weil ich nicht glaube, daß in dem Maße Arbeitsplätze geschaffen werden, wie die Firmen mehr Umsatz machen. Ihnen ist, wie jedem von uns, das Hemd näher als die Hose. Du hast Recht, Geld muß fließen. Es gibt in unserem Land sicher eine erheblich Menge Menschen, die auch heute noch reichlich davon haben. Die leisten sich auch heute ihren Luxus. Doch machen die nur einen kleinen Teil des Gesamtumsatzes aus, auch wenn es Benz, Gucci und Armani ist. Außerdem bin ich der Meinung, daß diese Menschen, mit den möglichen Steuerentlastungen nicht in gleichem Maße mehr Geld ausgeben. Eigentlich ist das auch egal, denn selbst wenn sie deutlich mehr Geld in Umlauf bringen, reißen die die Konjunkturschwäche nicht raus. Alle müssen etwas davon haben, egal ob 150.000 oder 25.000 Eur Brutto. Funbirdy
" Und nur wenn es der Wirtschaft gut geht, kann es auch dem Volk gut gehen. " War wohl früher mal so , in der BRD . Gilt heutzutage nicht mehr . Wenns der Wirtschaft gut geht , lässt sie im (billig-)Ausland produzieren . Der Wirtschaft ist das Volk s*****egal . Und der böse 150.000-Euro-Brutto-Verdiener kann gar nicht mehr so viel konsumieren , wie er Kohle kriegt . Was hat das Volk davon , wenn der böse 150.000-Euro-Brutto-Verdiener das Geld in der Bank hortet ?
Also zunächst mal, lieber Unbekannter, irgendwie kann ich mich an bessere Kommentare erinnern, die in der Vergangenheit unter diesem Pseudonym gepostet wurden. Aber Unbekannter kann ja schliesslich jeder sein. Merken tue ich (und viele Andere) auch sehr viel, da kann ich dich beruhigen. Zur Sache. Dass sehr Wohlhabende ihren "Kirchhof-Zugewinn" direkt in den Konsum fliessen lassen werden ist ein albernes Märchen und gehört in den Bereich der Träumerei. Das mag es im Einzelfall zwar geben, in der Fläche aber sind die einzigen, deren Kohle direkt in den Konsum geht die unteren Einkommensschichten. Vermögenszuwächse in oberen Gehaltsregionen werden weit überwiegend auf der Bank in Wertpapieren o.ä. geparkt und vermehren sich dort emsig, während Kleinverdiener mit lumpigen Sparbuchzinsen abgespeist werden. Natürlich kann der sog. "kleine Mann" theoretisch sich auch anderer Anlageformen bedienen. Er trägt dabei aber ein für seine Existenz ungleich höheres Risiko und begnügt sich deswegen meist mit primitiven Anlageformen wie dem Sparbuch bzw. hat nicht mal das Geld dafür. Wenn hoher Zuwachs bei Spitzeneinkommen die Probleme am Arbeitsmarkt lösen würden, warum dann nicht gleich Kirchhof+, also keine Flat-Tax d.h. ein Einheitssteuersatz für alle, sondern ein Einheitsbetrag für alle, wie bei dem Kopfpauschalenmodell der CDU? Also weg mit der Progression und alle werden glücklich? Mitnichten! Die Gesellschaft würde sich in einen Haufen Superreiche und einem Riesenanteil bettelarme, hilfsbedürftige Menschen spalten mit all seinen Folgen. Der Staat würde dem völligen Bankrott entgegengehen (gigantische Steuerausfälle) und müßte sich als Folge davon weitestgehend aus öffentlichen Aufgaben (Bildung, Straßenbau, Wasserversorgung, Umwelt etc.) zurückziehen. Ein Blick auf das derzeitige Krisengebiet New Orleans in USA spricht Bände. Die reichste Nation und größte Militärmacht der Welt ist nicht in der Lage einer angekündigten Katastrophe angemessen entgegenzutreten. Woran liegt das? Nicht nur unsere Fachjournalisten stellen fest, dass Bushs Krieg gegen den Terror den heimischen Katastrophenschutz faktisch hat zum Stillstand kommen lassen (öffentliche Ausgaben runterfahren). Das gab sogar der bekannte und Bush-freundliche amerikanische Journalist Andrew Dennisson im Interview zu. Kein Geld für marode Deiche (obwohl die Gefahr bekannt war); Stromversorgung wie in einem Dritteweltland (herunterfallende Kabel ins Wasser = tötliche Gefahr); keine wirklich organisierte Hilfe in den ersten Stunden (der Bürgermeister New Orleans flehte wütend nach Hilfe in einem gesendeten Telefonat) nach dem Prinzip: jeder hilft sich selbst; die größenteils sehr armen Schwarzen werden eklatant benachteiligt, sogar soweit, dass man einen Teil von ihnen schlicht verrecken lässt (kein Trinkwasser, keine Medizinische Hilfe in den ersten Tagen); auch die Verbreitung von Schusswaffen (Bushs Politik) rächt sich jetzt - das Faustrecht hat die Oberhand und statt "Rotkreuz" ziehen schwer bewaffnete Guards mit Angst vorm eigenen Volk durch die zerstörten Städte. Und der absolute Hohn: Der größte Verschwender (staatlich befürwortet, weil Texanische Kapital-Interessen doninieren) von Erdöl gerät in Knappheit und braucht zur Unterstützung Benzin aus (klein-) Deutschlands Reserven. ALL DAS KANN MAN GAR NICHT GLAUBEN - MAN MEINT MAN IST IM IRRENHAUS! Zurück zu unseren Problemen. Leistung muss sich wieder lohnen wurde gefordert, im Hinblick auf das 150.000 Euro Steuerentlastung-durch-eine-Einheitssteuer-Beispiel. Das heißt im Umkehrschluss, ohne Einheitssteuer lohnt sich Leistung also nicht. Aha! Dann würde sich ja Leistung unter Merkel die nächsten 4 Jahre nicht lohnen, die die CDU ja erstmal ihr Stufen-Steuermodell einführt (15, 25, 39 Prozent). Kirchhof soll nämlich nicht vor 2009 angegangen werden, weil noch keiner weiß, wo die Kohle dafür herkommen soll (Wen wird man später wohl heranziehen um das Modell zu bezahlen? Bitte mal raten!). Ich bin es übrigens leid immer von Leuten vor die Alternative gestellt zu werden, mich zwischen der Vollversorger-Mentalität a' la PDS und der Richtung Sozialabbau, dass die Schwarte Kracht a' la FDP entscheiden zu sollen. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte. Der Großteil der Reformen geht zu Lasten der unteren bis mittleren Einkommen. Genau diese Schichten darf man nicht noch weiter schröpfen mit der Anhebung der Mehrwertsteuer, dem Abbau von Fahrtkostenzuschüssen usw. Das ist zumindest in der Kummulation (=Belastungen addieren sich) leider der Fehler im CDU-Konzept. Wenn man schon Steuerprivilegien der Normalverdiener abbaut, so muß deren Steuerbelastung dafür im Gegenzug deutlich sinken. Genau das ist im Kirchhof-Konzept aber nicht vorgesehen. Statt dessen bekommt nur der Spitzenverdiener die saftige Entlastung. Mit Neid hat das überhaupt nichts zu tun. Es ist wirtschaftspolitisch unsinnig, denn damit generiert man kein Wachstum. Steigende Belastungen bei Normalverdienern wird die Binnennachfrage weiter in den Keller fahren. Nachreichen möchte ich noch (aus der Berlin-Mitte Sendung) das Beispiel der Steuerentlastung einer Krankenschwester nach den Kirchhof-Plänen: Die Krankenschwester dürfte 133 Euro mehr bezahlen. Während der Spitzenverdiener mit über +16000 Euro entlastet wird, wird die Krankenschwester mit -133 Euro entlastet. Das nenne ich Klientelpolitik (=Politik für eine bestimmte Gruppe) nach FDP-Art, leider diesmal von der Volkspartei CDU gewollt. Schade! Ein Beobachter
@Beobachter APPLAUS!!! Super Beitrag. Ich bin auch der Meinung, daß sich Leistung wieder lohnen muß. Vorallem und eigentlich nur für die, die Leistung bringen. Die, die nur davon leben, daß Andere für sie leisten, müssen lernen sich ein wenig zu bescheiden. Das perfide daran ist allerdings, daß es denen nicht darum geht mehr Geld für den Konsum zu haben, sondern um die Macht, die sie mit dem Geld ausüben können. Diesen Leuten muß langsam bewußt werden, daß sie sich an der Gesellschaft, die ihnen dieses Leben ermöglicht, auch angemessen beteiligen müssen. Nochmal was zum Beitrag von Unbekannter: "An der Ex-DDR und an der Sowjetunion hat man doch wunderbar gesehen, das Gleichmacherei und Sozialismus ein Erfolgsrezept war!" Da man als Ex-DDR-Bürger schon frühzeitig, z.B. in der Schule, der sogenannten "Rotlichtbestrahlung" ausgesetzt war, mußte man sich zwangsläufig mit dem Thema befassen. Ich gebe Dir recht, es hat nicht funktioniert mit dem Sozialismus. Aber ich bin der Meinung, es hat nicht funktioniert, weil eben kein Sozialismus war, sondern eine Form von Staatskapitalismus. Das mußte scheitern. Sozialismus und Kommunismus können, so sehr Marx auch Recht haben möge, nicht funktionieren, weil es in den Köpfen der Menschen nicht funtioniert. Funbirdy
>> Der böse 150.000-Euro-Brutto-Verdiener, >> der rund 17.000,- Euro weniger Steuern ausgibt, kann >> 17.000,- Euro mehr an Handwerker für seine Villa bezahlen... Kann man auch so sehen: der 150000-Euro-Verdiener kann 17000,- Euro mehr zur Bank tragen. Dafür velangt er dann Jahr für Jahr seine Zinsen - Geld für das er keinen Finger krumm gemacht hat. Dieses leistungslose Einkommen in Form von Zinsen muss von der arbeitenden Bevölkerung mit erwirtschaftet werden, wird ihnen aber nicht als Arbeitslohn ausbezahlt, sondern geht an den 150000-Euro-Verdiener. Denn: Geld vermehrt sich nicht! Auch nicht auf der Bank. Es muss vermehrt werden - und das geht nur durch Arbeit. Nur dadurch werden die neuen Dienstleisungen oder Sachwerte geschaffen, die dem Zinsertrag als Leistung gegenüberstehen.
Mich würd mal ernsthaft interessieren wie sowas passieren kann, mir fällt kein Scenario ein, welches Mehrfachposts rechtvertigt, aber so oft wie das hier vorkommt gibts bestimmt eins.
Ich hab den Post abgeschickt, und dann wohl ein paar mal den "Zurück"-Button im Browser gedrückt, weil ich nochmal ledititeren wollte. Dann wird der Text anscheinend immer wieder abgesendet, obwohl man in garnicht zu sehen bekommt...
Das Problem an der ganzen Sache ist ja nicht unbedingt alleine, daß Spitzenverdiener entlastet werden. Sondern viel mehr, daß im Gegenzug Geringverdiener weiter belastet werden. Das sind nämlich die Menschen, die nicht mal so nebenbei einen Koffer mit Geld in die Schweiz bringen können. Sondern die oft schon erhebliche Probleme haben jeden Monat ihre Familie zu ernähren. Dieses Land hat Probleme. Klar! Und jeder muß mithelfen diese Probleme aus der Welt zu schaffen. Schuldenabbau, Reformen etc. Aber wie gesagt: JEDER! Und wenn ich den geringverdienern 50 EUR im Monat aus der Tasche nehme, was für viele von ihnen schon einer Katastrophe gleich kommt und sie einem Spitzenverdiener dafür in die Tasche stecke. Dann ist es eben nicht gegeben, daß JEDER mithilft. Meine güte, 50 EUR sind für viele Menschen schon eine ganze Menge, für einen Spitzenverdiener ein halbherziges Trinkgeld. Derzeit muß ich für eine 100 EUR Reicheltbestellung 2 Monate sparen aber der Herr Ackermann kann sich Stündlich einen nagelneuen Benz, dann kaufen, dann finde ich das schon etwas unausgewogen. Klar hat mir Mann mehr Verantwortung und führt sicherlich einen Job aus, der sehr Stressbelastet ist. Klar soll er davon gut leben können! Aber das geld was der Typ bekommt reicht nicht nur für ein Leben, es reicht für 20 Leben! Muß das denn wirklich sein? Muß es wirklich sein, daß ein Teil der Bevölkerung zunehmend verarmt, weil die Löhne sinken, weil die Lebenshaltungskosten steigen und ein anderer Teil der Bevölkerung bekommt den Hals nicht voll? Wenn ich 50 EUR mehr im Monat habe würde ich sie jedoch sicherlich gut in unserer Wirtschaft investieren und zwar durch Konsum. Macht das ein Mensch der eigendlich schon alles hat was man so braucht auch? Als Herr Spitzenverdiener: "Ich packe gerne an um Deutschland zu helfen! Du auch...?"
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