Hallo ! Ich wollte kürzlich das Verhalten einer M2 Brücke verstehen (ich bin kein Leistungselektroniker) und habe mir dazu eine Simulation gebastelt (mit der ich nebenbei auch nicht ganz zufrieden bin - siehe unten). Als Thyristormodell habe ich mir eines aus dem Web runtergeladen (ich fand ein Modell mit sensitve Gate - siehe Anhang). Die LTSpice Simulation soll keine reale Schaltung simulieren, sondern dient zum Verstehen. Was ich nicht verstehe: Bei hinreichend großer Last-Induktivität (100mH) hat man einen kontinuierlichen Stromfluß ohne Lücken (Zündwinkel = 1ms). Soweit OK. Jedoch ist mir der Mechanismus im Kommutierungszeitpunkt nicht so ganz klar. Wieso übernimmt der gerade getriggerte Thyristor T2 den Strom von T1, der ja nicht Null ist? Im ersten Moment war mir das klar, aber bei näherer Betrachtung nicht mehr so...Der Strom könnte ja auch in T1 weiterfließen, bis er den Wert=0 erreicht. Was "veranlasst" den Strom, in den anderen Zweig zu wechseln? Ich hab ein totales Brett vor dem Kopf, was eine saubere Erklärung angeht. Kann mir da jemand auf die Sprünge helfen? Zur unbefriedigenden Simulation: 1) Ich steuere die Gates mit Stromquellen an, da ich feststellte, dass man bei Spannungansteuerung Fehlzündungen bei den Winkeln 0° erhält. Zu diesen Zeitpunkten fließt in das Gate ein kurzzeitiger Strom von ca. 100µA, der zum fehlerhaften Durchschalten Anlass gibt. Woher kommt dieser Effekt? Wie steuere ich "richtig" an (zumindest im Rahmen der Simulation) ? 2) Bei meiner Variante kommt es im Lückenbetrieb (kleineres L) zu Schwingungen der Ausgangsspannung (siehe Bild). Wie kann man das vermeiden? Irgendein Snubber-Glied? Ich freue mich über jede Antwort! Danke und Liebe Grüße Michael
Kann es sein, dass man den Kommutierungsvorgang vestehen kann, indem man die durchgeschalteten Thyristorstrecken als parasitäre Induktivitäten modelliert? Ich denke, ich hab es kapiert...Der eine Strom wird linear kleiner, der andere größer, und irgendwann ist der erste verschwunden. Nun bleiben aber noch die beiden Fragen zur Simulation.
Vermutlich Trägerstaueffekt. Nach dem Abklingen des Stroms in U1 bleibt U1 noch kurze Zeit leitend. Der Strom, der durch U2 sinusförmig ansteigt, fließt kurzzzeitig durch U1 rückwärts und nicht durch R2/L1, bis U1 durch Ausräumen der Ladungsträger aus der Sperrschicht wieder sperrend ist. Dann geht der Stromweg wieder, so wie erwartet, über R2. Bei Verringerung der Stromstärke müsste diese Ausräumzeit kürzer werden (wahrscheinlich sogar im Quadrat zu zur Amplitudenänderung). Nimm versuchsweise anstelle der thyris einfache Logikdioden wie 1N4148. Die haben wesentlich geringeren Trägerstaueffekt als Leistungsdioden/Thyris.
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