Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lade- bzw. Spannungsregler für Motorrad (Lichtmaschine)


von Florian S. (flo3960)


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Hallo Community!

Ich habe ein Problem mit dem Bordspannungsnetz bzw. einem kleinen 
elektrischen Umbau an meinem Motorrad. Es handelt sich dabei um eine 
Motocross mit Straßenzulassung, weswegen die komplette Elektrik 
serienmäßig denkbar einfach gehalten ist.

Auslöser der Probleme ist, dass ich das Motorrad ohne einen Tacho (bzw. 
einem Fahrradtacho, aber den sieht der TÜV nicht gern ;P) gekauft habe, 
und einen Tacho nachträglich eingebaut habe. Allerdings keinen 
mechanischen wie den originalen, sondern einen komplett digitalen. Die 
Blinker funktionierten beim Kauf auch nicht (vorne Glühbirne, hinten 
LED), was aber Verdrahtungsfehlern und dem Einbau eines falschen Relais 
durch den Vorbesitzer geschuldet war.
Wo ich eh schon dabei war, dachte ich mir, bau ich gleich eine kleine 
Batterie ein (12V; 1,3Ah) und dazu einen Laderegler. Nun habe ich 
folgendes Problem:

Die ganze Kiste läuft grundsätzlich mit Wechselstrom. Die Lichtmaschine 
hat eine Spule für Steuergerät, Zündung und Co, damit der Teil, der den 
Motor laufen lässt, komplett unabhängig ist. Für den Rest der Elektrik 
gibt es eine zweite Spule, und standardmäßig wird der einzige 
Gleichstrom - wenn man ihn so nennen darf - für das Blinkerrelais 
erzeugt, ganz einfach mit einer Diode in der Phase der Lichtmaschine und 
einem nachfolgenden dicken Kondensator.

So weit so gut, dachte ich, einfach mal einen Laderegler hinten an den 
Elko, und danach dann Blinker, Tacho und Batterie anschließen. Ich 
zerschoss mir dann zwei PB137, die offenbar die Spannungsspitzen nicht 
aushielten (brannten in der Art und Weise durch, dass mir über Vout 
jedes Mal die Batterie mit 1A entleert wurde). Hab dann auf die ganzen 
Zusatzfunktionen verzichtet und mir einen LM317 auf 13,8V eingestellt, 
das funktionierte dann für 60 km Fahrt, aber dann gab der auch den Geist 
auf, zumindest stellte sich kein Rückwärtsstrom ein, der mir wieder die 
Batterie entleeren hätte können.

Ich begann dann zu messen, und am Kondensator liegen - ohne 
angeschlossene Last - bei Standgas etwa 24 Volt an, bei mittlerer 
Drehzahl steigt die Spannung auf ca. 50 Volt an. Dass Blinkerglühbirnen 
und ein Standardrelais das abkönnen, lasse ich mir einreden (mit einer 
Glühbirne hinten dran bricht die Spannung eh wieder auf humane 19V ein, 
auf Drehzahl etwas mehr), aber für das elektronische LED-Blinkerrelais 
und den Tacho ist das zu viel.
Nun wäre hier meine erste Frage: Wie kann hier so eine hohe 
Gleichspannung aufgebaut werden? der Wechselstromkreis bewegt sich (mit 
dem Multimeter gemessen) immer in der Gegend von 12V. Also verrichtet 
der Spannungsregler, der serienmäßig verbaut ist, nach wie vor seine 
Arbeit. Ist allerdings nur ein zweipoliger, der offenbar alles über 12 
Volt verheizt.

Dass die Regler bei 40-50V aufgeben, ist mir auch klar. Mein Plan wäre 
jetzt, einen Schmitt-Trigger per OPV zu bauen, der den 
Gleichspannungskreis einfach auf 12V hält, mit nachfolgendem 
Kondensator. Eigentlich ein kleines Schaltnetzteil. Es sei denn jemand 
hat für mich einen besseren Vorschlag, oder kann mich davon überzeugen, 
dass das Vorhaben nicht von Erfolg gekrönt sein wird.

Vielen Dank schon mal im Voraus!

LG, Flo. :)

von Olaf (Gast)


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> Mein Plan wäre jetzt, einen Schmitt-Trigger per OPV zu bauen,
> der den Gleichspannungskreis einfach auf 12V hält,

Hm..lass mal ueberlegen welches die angemessene Bezeichnung fuer dein 
Tun waere.... ah ich habs: Bullshit!

Du hast keine Ahnung wie deine Lichtmaschine funktioniert. Wir auch 
nicht weil du es noch nichtmal fuer noetig haelst zu erwaehnen was du 
fuer ein Motorrad hast. Selbstbau von irgendwas ist vermutlich moeglich, 
aber vermutlich ist es viel klueger einfach einen Regler eines anderen 
Motorrads zu verwenden das mit demselben Regelkonzept arbeitet.
Es darf vermutet werden das deine Spannungsmessung ebenfalls totaler 
Quatsch ist weil ein normales Multimeter mit den Peaks auf deinem 
Bordnetz etwas ueberfordert ist.

Olaf

von Florian S. (flo3960)


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Hey hey, mal nicht so grob bitte.

Deswegen frag ich ja vorher hier. Ich habe bewusst darauf verzichtet, zu 
erwähnen, was es für ein Motorrad ist, weil die Lichtmaschinen und in 
den meisten Fällen die Elektrik ebenfalls prinzipiell immer so gut wie 
gleich aufgebaut sind. Es sei denn, es wäre eine Luxusmopette mit ABS, 
Luftdrucksensoren und dergleichen. Dachte halt, dass das mit der 
Bezeichnung Motocross abgetan wäre (= kein Elektronik-Schnickschnack, 
nur das nötigste verbaut), aber bitte: eine Yamaha WR426, BJ 2001.

Die Sache mit dem Multimeter war auch meine Vermutung, zumindest was den 
Wechselstrom angeht. Hinter dem Kondensator allerdings nahm ich an, dass 
die angezeigten Werte für die Gleichspannung verlässlich sind. Aber 
offenbar muss ich dann wohl doch das Oszi herauskramen.

Die Problematik mit einem solchen Regler, wie du ihn erwähnt hast (habe 
daran auch schon gedacht), besteht halt darin, dass der einen solchen 
Regler, wie er bei mir serienmäßig eingebaut ist, ersetzt. Allerdings 
kann ich nicht die komplette Elektrik auf Gleichstrom hängen. Und um ihn 
einfach zusätzlich zu dem anderen Regler zu verbauen, verbrutzelt der 
zweipolige zu viel, mit nur 12V AC (in etwa) am Eingang kommt der 
"modernere" Spannungsregler nicht mehr aus.

Dazu kommt, dass sich die Hersteller diese Spannungsregler fürstlich 
entlohnen lassen, der zweipolige, den ich verbaut hab, kommt auf 130 
Euro beim Händler, in etwa dort liegen die Regler für Maschinen mit 
Gleichstromnetz auch.

Daher wäre es mir lieber, an meinen jetzigen Regler eine kleine 
Schaltung dranzubauen, es ist ja wirklich nur für Tacho und Blinker.

LG, Flo.

von Matthias X. (current_user)


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Ich vermute mal es handelt sich um einen permanenterregten 
Wechselstromgenerator. Die erzeugen ohne Last bei höher Drehzahl schon 
Spannungen über 30V.
Ich würde dir auch empfehlen einen Regler für irgendeinen Roller bei 
Ebay zu kaufen. Schau dir vorher im Schaltplan an ob das Moped die 
gleiche Art von Generator verwendet. Solche Regler gibt es für 10 
Euro.Oder bau dir einen nach. Schaltpläne gibt es im Netzt genügend.

Bei kleinen Generatoren wird übringens kein linearer Regler (wie LM317) 
verwendet und damit viel Wärme erzeugt. Diese Regler haben meist einen 
Thyristor der beim Überschreiten einer bestimmten Spannung die 
Generatorwicklung kurzschließt. Das hat den Vorteil das die Wärme im 
Generator entsteht und nicht im Regler.

von Florian S. (flo3960)


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Jep, ist permanenterregt. Ich wusste nicht, dass das von Bedeutung ist, 
um mir eine hilfreiche Antwort geben zu können, sorry.

Okay, danke schön, an ebay hatte ich in der Tat nicht gedacht, und dass 
die Regler dort so billig sind, auch nicht erwartet.

Und danke, das mit dem LM317 ist auch klar. :)
Vermutlich arbeitet der Regler, der von Haus aus verbaut ist, eh auch 
nach diesem Prinzip. Aber durch die von Olaf genannten Peaks hat sich 
der Elko wahrscheinlich auf die hohe Spannung aufgeladen, und für das 
Gleichstromnetz sind halt die Thyristorregler nicht mehr anwendbar, 
daher hab ich es mit dem LM317 probiert. ^^

Danke und LG, Flo

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