Forum: HF, Funk und Felder Spule mit grosser Güte herstellen


von Spulenwickler (Gast)


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Hallo allerseits

ich möchte in einem Quarzfilter die Halterungskapazität der Quarze 
kompensieren. Dazu kann man ja parallel zum Quarz eine Spule schalten, 
die bei der Resonanzfrequenz den selben Blindwiderstand hat wie die 
Halterungskapazität; in diesem Fall ist das Gebilde Halterungskapazität 
<-> ext. Spule in Resonanz und sehr hochohmig. Soweit so gut.

Meine Quarzfrequenz ist 10 MHz und die Halterungskapazität wie üblich 5 
pF (habe ich nachgemessen mit einem Netzwerkanalysator). Damit ich diese 
Haterungskappazität also kompensieren kann, brauche ich nach Adam Riese 
ca. 57 uH. Das ist recht viel für eine Luftspule :-( und da das ganze 
auch noch so klein wie möglich werden soll, kann ich nicht beliebig 
viele Windungen auf eine Luftspule 'aufwickeln', möglich wäre es ja 
schon, die 57 uH hin zu bekommen, aber wird halt gross.

Meine Frage ist jetzt, wie ich das sonst noch lösen könnte. Leider habe 
ich nicht so viel Erfahrung mit Ferritkernmaterialien oder so, und 
fertige 57 uH Spulen gibt es ja auch nicht, und ich denke eine grosse 
Güte sollte die Spule auch noch haben, damit ich die Quarze nicht eher 
noch 'verschlechtere'.
Wie würde man das also richtigerweise machen?

Bin sehr gespannt auf eure Vorschläge und bedanke mich schon im Voraus!

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo,

eine Induktivität gewickelt auf einem Ringkern hätte diese 
Eigenschaften. Für einen Ringkern T50-2 werden ca. 100 Windungen 
benötigt. Die Wicklung hat selber noch eine parasitäre Kapazität mit 
weiteren ca. 5pF. Dadurch verringert sich die notwendige Induktivität 
auf 25 µH mit ca. 70 Windungen.

Besser wäre eine abstimmbare Induktivität mit ca. 25-40µH. Dann an den 
Quarz klemmen. Beim Abstimmen sollte keine Parallelresonanz links oder 
rechts der Reihenresonanz ürigbleiben.

Gruß, Bernd


Nachtrag:
Falls es darum geht, ein Ladderfilter symetrisch zu bekommen, gibts 
andere Möglichkeiten. Dabei wird dem ersten und letzten Quarz eine 
Induktivität parallel geschaltet, wodurch sich ein weiteres Minimum 
links der Reihenresonanz ergibt. Die beiden Induktivitäten werden 
kleiner und müssen nicht abgeglichen werden. Eine Toleranz von +/-10% 
ist akzeptabel.

: Bearbeitet durch User
von HST (Gast)


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Hallo,
welche Bandbreite soll das Filter haben?

von Spulenwickler (Gast)


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Hallo,

@HST
das Filter soll eine Bandbreite von 2 kHz haben (also recht schmal).
Und eine möglichst steile Flanke und grosse Dämpfung, evtl kann ich 
durch geschickte Wahl der Spulen einen Dämpfungspol noch erzeugen? 
möchte es als SSB Filter benutzen, daher wäre ein Dämpfungspol bei der 
LO-Frequenz noch ganz praktisch ;-)

von Purzel H. (hacky)


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von HST (Gast)


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Hallo,
Bei dieser für 10MHz sehr schmalen Bandbreite brauchst du ünberhaupt 
keine Kompensation, die das Filter unnötig komplizieren und außerdem 
einige unerwünschte Eigenschaften erzeugen (z.B. Tiefpassverhalten 
unterhalb der Filterfrequenz, usw.). So etwas macht man nur bei deutlich 
breiteren Filtern. Wichtiger sind bei dieser Bandbreite Quarze mit hoher 
Güte (>100k), damit die Dämpfung und Verrundung erträglich bleiben.
Ich habe mal typische Kurven für ein 6- bzw. 8-poliges normales 
Ladderfilter bei 10MHz (b3=2,2kHz) angehängt (Quarzgüte 100k).
LO-Frequenz??? - du meinst wahrscheinlich BFO-Frequenz. Ein Dämfungspol 
dafür so nahe an der Filterecke (ca. 300-400Hz!) ist definitiv nicht 
machbar.

Für eine schon von Bernd erwähnte (sinnvollere) Teilkompensation hilft 
dir vielleicht diese Info:
http://www.bartelsos.de/index.php?dl_file=80VHOC3O48
http://www.bartelsos.de/index.php?dl_file=G1TMNGR0CQ

Für so etwas würde ich Spulen mit Doppellochkernen BN61-2402 oder 
FT37-67 nehmen. Die Güte ist mit ca. 45-60 nicht toll aber ausreichend. 
Je nach Polzahl ist die Teilkompensation mit C-Brücken an den 
Filterenden günstiger.
Aber, wie gesagt, wäre das bei deinem Filter ein Overkill.
MfG Horst

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