Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil mit regelbarem Ausgang


von Susanne S. (susa)


Lesenswert?

Hallo. Ich möchte aus einem 24V/5A Schaltnetzteil, dass ich noch hier 
habe, ein Regelbares Labornetzteil bauen. Zuerst kam mir ein Netzteil in 
den Sinn, dass über Längstransistoren die Spannung drosseln kann. Quasi 
wie das PS9530:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/70639/PS9530_KM_G_071030.pdf
(Seite 10&11)

Ich will mit der Ausgangsspannung ansich so weit runter, wie es geht, 
mindestens jedoch bis 3V. Das macht dann bei 5A aber schon 105W in den 
Transistoren, weil ich nicht, wie in der PDF, via Relais die 
Eingangsspannung verkleinern kann. Ist ja schon einiges an Wärme...
Da hab ich dann an einen Dropdown-Regler denken müssen. Habe ich auch 
schon mal genutzt, um aus 12V feste 5V zu machen. Dort ist die 
Verlustleistung bekanntlich deutlich kleiner bzw. der Wirkungsgrad 
höher. Da habe ich mir gedacht, ich könnte ja einen (fast) x-beliebigen 
Dropdown Regler nehmen und mit einem DAC den Feedback Pin manipulieren. 
Dazu habe ich auch schonmal eine Zeichnung in einem DB gesehen. Es gibt 
ja sogar Regler mit PWM Eingang. Was ich mich jedoch Frage:
- Kann man da dann eine Strombegrenzung einbauen, die kurzschlussfest 
ist?
- In den Datenblättern steht ja i.d.R eine Formel zur Berechnung der 
Induktivität. Diese ist z.B. abhängig von der Schaltfrequenz, aber auch 
von der Eingangs- und Ausgangsspannung. Die ist ja aber nicht konstant. 
Welche soll ich denn dann nehmen? Die bei der minimalsten, maximalsten 
oder mittleren Ausgangsspannung? Dann muss ich doch aber mit Verlust der 
Effektivität im jeweils anderem Bereich rechnen!? Das wiederum heißt 
mehr Verlustleistung und mehr Wärme.

Gibt es sonst noch eine Möglichkeit, einen Schaltregler aufzubauen? Es 
gibt ja die "umstrittenen" Schaltlabornetzteile. Wie funktionieren die? 
Sind die wirklich so schlecht geeignet, z.B. bezüglich Rauschen, 
HF-Störungen, etc...

Die Anforderungen an das Ergebnis sind nicht soo hoch. Min. 3V bis 20+V, 
100mV Schritte oder besser, min. bis 4A (will die 5A, die das Netzteil 
liefert schon gut ausnutzen) begrenzbar in 50mA Schritten oder besser. 
Gesteuert via uC und kurzschlussfest.
Ich traue mir die Programmierung und Beeinflussung der Spannung usw. zu, 
jedoch weiß ich nicht, welches Konzept ich allgemein nehmen soll.

Kann mir da jemand helfen und/oder Tipps geben?

: Verschoben durch Admin
von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Ich hab's selber noch nit aufgebaut. Vermutlich ist eine 2-stufige 
Regelung sinnvoll: 24V -> 24V-Zwischenkreis -> Schaltregler -> 
geregelter Zwischenkreis -> Längsregler. Den geregelten Zwischenkreis 
immer um eine feste Spannung von ca. 2-3V oberhalb der abgenommenen 
Ausgangsspannung führen.

Die Verlustleistung dürfte vergleichsweise gering werden, allerdings bei 
Rauschen, Regelung, Schwingungen müssen sicher Abstriche gemacht werden 
im Vergleich zu hochwertigen Netzteilen.

Für die Induktivität wirst du vermutlich eine recht große (den maximal 
berechneten Wert) nehmen müssen: Das muß ja in allen Betriebsarten 
funktionieren.

Mein "Winterprojekt" wird ein einstellbares Netzteil mit ähnlichen 
Werten (0-20V/10A) auf Basis eines PC-Netzteils. Dabei spare ich mir die 
2-stufige Regelung, weil's eh nur fürs Grobe sein soll. Ich bin 
gespannt, wie sich das verhalten wird.

: Bearbeitet durch User
von Susanne S. (susa)


Lesenswert?

Sorry, dass ich erst so spät schreibe.

Eine Kombination wäre machbar, das stimmt. Dann brauche ich also eine 
große Induktivität bzw. eine größere, als die maximal Berechnete. Gibt 
es denn Vor- und Nachteile der Frequenz bei solchen Strömen? Ich denke 
mir (ohne genaues Wissen), dass 5A bei 200kHz weniger stört, als bei 
2MHz, auch wenn bei der größereb Frequenz die Spule und Cs kleiner 
werden könnten. Ist da was dran?

Ich sollte dann wohl gleich einen Controller holen, um einen externen 
MOSFET zu treiben, oder? Ich habe bisher nur einen 4A Regler mit 
internen MOSFET gesehen  aber nur im QFN Gehäuse, das ich persönlich 
eher umgehen wollen würde (Sprich, am besten nur Packages mit Beinchen 
;) ).

von Amateur (Gast)


Lesenswert?

Die meisten Schaltnetzteile sind geregelt.

Natürlich meist fix.

Um aber Lastschwankungen und ähnliches ausgleichen zu können, brauchen 
sie eine interne Regelung.

Bei vielen Schaltnetzteilen ist diese Regelung relativ leicht 
erreichbar.

Anno '10 im Februarheft, Seite 38 wurde dies exemplarisch, an einem 
Mean-Well-Netzteil, in der Elektor, aufgezeigt.

Senkst Du die Ausgangsspannung, so weit als möglich, so bleibt auch 
"Heinz der Heizer" außen vor.

von Helge A. (besupreme)


Lesenswert?

Niedrigere Frequenzen sind etwas einfacher bei Abschirmung und Layout. 
Bei höheren Frequenzen wiegen die Schaltverluste und Kernverluste 
schwerer, bei niedrigen die Verluste in Übertrager bzw. Induktivität. 
Der Innenwiderstand der Speicherdrossel läßt sich zwar beliebig 
verringern, nur wird das irgendwann sperrig. Die Auswahl ist also immer 
ein Kompromiß.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.