Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Spule?


von Glenn R. (glenn_r)


Lesenswert?

Moin,

ich bin gerade dabei den Schaltplan einer eigenen Platine zu zeichnen 
und wollte den Schaltplan vom pololu step-up Vortage Regulator 5V 
integrieren. benötigt wird dort auch eine Spule, doch auf dem 
Schaltplan(http://dlnmh9ip6v2uc.cloudfront.net/datasheets/Tools/NCP1402_5V_step-up-v10.pdf) 
steht nur 47 uH also welche Frequenz ist nicht spezifiziert.

Da ich noch nie mit Spulen gearbeitet hab ist die Frage für mich: welche 
sollte das sein?

von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

Die Frequenz ist für die Wahl der Induktivität nicht so kritisch (grob 
passen sollte das Material des Kerns aber schon), wichtiger ist die 
Frage nach dem maximalen Strom, bzw. der Sättigung.
Wenn man es braucht, sollte die Frequenz im Datenblatt zum Regler 
stehen. Da steht auch meist drin für welchen Strom die Ausgelegt sein 
sollte. So grob sollte es wenigstens etwa das 3 fache des maximalen 
Ausgangsstromes sein.

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?


von U. M. (oeletronika)


Lesenswert?

Hallo,
die Auswahl von Induktivitäten ist tatsächlich nicht immer ganz einfach.
Deshalb ein paar Hinweise zur Auswahl.
Je nach Anwendung gibt es 2 Arten von Indutivitäten

1) Zur Entstörung, als EMI-Filter gegen hohe Frequenzen.
Diese haben eine eher geringe Güte und damit rel. hohe Kernverluste.
Das Ziel ist es, hohe Frequenzen im Kern durch Ummagnetisierungsverluste 
in Wärme zu verbraten. Solche Drosseln eigenen sich nicht als 
Speicherdrosseln.

2) Speicherdrosseln und Filterinduktivitäten
Diese haben bevorzugt eine hohe Güte und entsprechend geringe Verluste.

Bei Speicherdrosseln ist außerdem die Strombelastbarkeit zu beachten.
Dazu wurde ja schon was geschrieben.
Der Strom darf nicht zu hoch werden, weil sonst das Kernmaterial in 
Sättigung geht und damit die Induktivität und auch die Güte stark 
absinken.
Damit geht der Wirkungsgrad des Schaltwandlers flöten.

Bezüglich des Kerns muß man bei Speicherdrosseln prüfen, das dieser für 
die verwendeten Nutzfrequenzen geeigent ist.
Wenn der Kern nur für Frequenzen bis 250KHz gedacht ist, sollte man es 
nicht für Schaltungen mit Frequenzen im MHz-Bereich benutzen.

Die angebenen Induktivitäten von Regler-Chips sind meist als Mindestwert 
zu verstehen. Höhere Induktivitäten sind in der Regel von Vorteil.
Damit hat man am Ausgang z.B. weniger Rippel.

Bezüglich der Bauform sind Ringkerne als Speicherdrossel vorteilhaft, 
weil diese wegen ihrer Bauform das geringste Steufeld haben und somit am 
wenigsten auf auf andere Schaltungsteile einwirken. Es gibt zwar auch 
noch spezielle magnetisch geschirmte Drosseln, aber die sind eher nicht 
Standard.

Du kannst dir auch eine Drossel aus einem passenden Ringkern selber 
wickeln, falls keine passende fertige Drossel zur Verfügung steht.
Die Induktivität ergibt sich aus dem AL-wert des Kerns und der 
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktivit%C3%A4t#Bestimmung_der_Induktivit.C3.A4t_mittels_AL-Wert
Wicklungszahl. Der Drahtdurchmesser sollte natürlich dem Strom angeüast 
sein.

Gruß Öletronika

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.