Hallo Community, Ich soll im Auftrag meines Bruders ein altes Härteprüfgerät reparieren (Equotip I), bei dem komische Werte angezeigt wurden und schließlich das LCD starb. Da in dem Gerät Eigenbau-Bauteile der Firma vorherrschten wollte ich einfach die komplette Schaltung selbst realisieren. Das Prüf verfahren ist wie folgt: In einem kleinen Stift mit integrierter Spule wird ein Magnetbällchen auf das zu prüfende Objekte fallen gelassen. Die induzierte Spannung steht 1:1 im Verhältnis zur Geschwindigkeit der Kugel, sodass sich aus dem Verhältnis der Anfangs- zur Endgeschwindigkeit nach dem Aufprall auf dem Objekt direkt der Leeb-Härtewert ergibt. (v_E / v_A * 1000 = H_LEEB) Anbei habe ich mal ein Spannungsverlauf des Stabes hinzugefügt. Um den Spitze-Spitze-Wert vernünftig einlesen zu können mit einem AVR, würde ich das Messsignal mit einem Rail-to-Rail OPAmp verstärken und vorher das Signal um 2,5V anheben, sodass ich ein 0-5V Signal erhalte. Dann per AVR einlesen und Min. und Max. rausfiltern. (Gerät soll auf Batterie laufen, deswegen Rail-to-Rail). Nun ist meine Frage: Packt ein Atmega8 das vernünftig einlesen zu können? Habe wegen dem schnellen Wechsel der Flanke meine Bedenken. Gibt es noch eine andere Idee als einen ADC zu nutzen? Habe heute meinen Sensorik-Professor gefragt und er meinte ich solle ein Spitze-Spitze-Messbauteil nehmen... Nur finde ich dergleichen nirgendwo. Kennt jemand so ein Bauteil? Mit freundlichen Grüßen B. Drescher
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Die Spitze hat eine Breite von vielleicht 1 ms. Das sollte ausreichen, um das Signal auch noch mit dem ADC aufzunehmen. Der ADC in den klassischen AVRs geht bis etwa 15 kHz Samplingrate. Die Form der Spitze könnte man ggf. auch noch anpassen - man muss also nicht mal exakt den Spitzenwert mit dem ADC erwischen. Wenn es genauer und schneller werden soll, gäbe es auch noch die Xmega Serie mit schnellerem ADC und mehr Auflösung. Alternativ auch kleine ARM µCs - die haben auch oft einen 12 Bit ADC. Als extra IC kenne ich auch keine Spitzenwertschaltungen, aber man kann die Aufbauen mit je 2 OPs und Kleinteilen. Die Spitzenwerte sind dann bis zum Reset stabil, um sie zu erfassen. Wenn man sich etwas anstrengt bekommt man damit auch noch den 2. Aufpall gemessen. Die analoge Spitzenwertschaltung hat aber auch nur eine Endliche Genauigkeit - die Zeitskala ist aber relativ günstig. Beim Verstärker muss man auf Offsets achten, denn die gehen gleich doppelt in die Bestimmung der Spitzenwerte ein. Ich würde von der Tendenz her die Direkte Auswertung mit dem µC bevorzugen. Der Hardwareaufwand und auch der Stromverbrauch ist geringer und man kommt ohne Abgleich von Nullpunkten aus. Die Genauigkeit sollte eigentlich auch ausreichen und muss nicht schlechter sein als mit der Spitzenwertschaltung. Es braucht aber wohl etwas mehr Software.
Vielen Dank für deine Tipps. Dann bleib ich auch beim direkten Auslesen. Die Software ist kein Problem. Jetzt frag ich mich nur was mein Professor mit diesen Bauteilen meinte. Das mit der Schaltung aus zwei OPAmps. Würde es nicht ausreichen einen Kondensator mit hohem Parallelwiderstand an den Ausgang des OPAmps zu schalten (schnelles aufladen, aber langsames entladen). Um den Spitzenwert zu "puffern"?
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