Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FFC abisolieren - wie?


von Lothar M. (lme)


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Hallo zusammen,

gestern hatte ich ein Problem mir einer gebrochenen FFC Leitung.

Normalerweise würde ich einfach Ersatz bestellen und fertig.
Aber in diesem Fall hatte die Leitung einen Pitch von 0.45mm (!) und war
bei keinem der "üblichen Verdächtigen" zu bekommen.
Was Cardo (das Teil ist ein Headset für Schuberth Motorradhelme) sich
dabei gedacht hat, wissen wohl nur die Entwickler dort.

Egal.
Neukauf fiel aus. Also das defekte Stück heraus getrennt, die Enden 
abisoliert, die 12 Adern neu verlötet und mechanisch stabilisiert.
Das Abisolieren war aber nicht wirklich spaßig. Nach einigen Versuchen 
mit Kabeln aus der Restekiste habe ich schließlich eine Methode 
gefunden, die so lala funktioniert:
Das Kabel auf der Epoxy-Seite einer alten Platine fixieren und mit einem 
280° warmen Lötkolben mit einer messerartigen Spitze den weißen 
Kunststoff vorsichtig abkratzen.
Das Ergebnis ist brauchbar, aber nicht überzeugend und von "schön" weit 
entfernt.

Kennt jemand eine bessere Methode, FFC Kabel bei Bedarf abzuisolieren?

Danke!

  Lothar

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe das auch mal unter dem Stereomikroskop versucht. Mühsam und 
unschön stimmt. Eventuell sollte man eher mit Silberleitlack reparieren, 
aber damit habe ich noch keine praktische Erfahrung.

http://www.axon-kabel.de/front_content.php die schicken eventuell auch 
Muster

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (lme)


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Hallo Christoph,

Silber-Leitlack ist in diesem Fall nicht die Lösung.
Der Pitch ist doch SEHR klein und man kann das Zeug nach meiner
Erfahrung nicht genau genug verarbeiten.
Außerdem wird über dieses Kabel u.a. auch der interne Akku des Gerätes 
geladen und dafür sind mir schon die im FFC verbauten Kupferleitungen 
verdächtig dünn.

Dann habe ich noch kurz an das Flicken der betreffenden Adern mittels 
CuL-Draht gedacht, aber den Gedanken wieder verworfen, weil der Knick 
fast durch das ganze Band ging und vermutlich noch weitere Leiterbahnen 
kurz vor dem Durchbrechen standen. Da war die Radikalkur dann doch 
einfacher.
Ausserdem habe ich da dasselbe Problem: Wie sauber abisolieren?

Bei Axom-Kabel hatte ich geschaut, aber keine näheren Produktinfos 
gefunden.
Bin dann davon ausgegangen, dass es dort ähnlich aussieht wie bei Wirth, 
Farnell & Co.: FFC ja, aber nicht mit 0.45mm Pitch.

Naja, es hat ja geklappt.
Aber es würde mich interessieren, ob jemand eine brauchbare Methode zum 
Abisolieren kennt.
Wie machen die in der Industrie das? Hitze? Chemisch? Mechanisch?
Wenn man sich das Kabel unter dem Mikroskop anschaut, kann man sehen 
dass die weisse Isolation an den Steckern bis auf die Unterkante der 
Leiterbahnen abgetragen ist und dann aber noch eine Schicht übrig ist, 
auf die die blaue Versteifung aufgeklebt wurde.
Wie machen die das?
Oder werden die Kabel gar nicht auf Länge geschnitten und abisoliert, 
sondern direkt so gefertigt?
Weiss das jemand?

Lothar

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