Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche C's auf ATmega Boad?


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe in den letzten Wochen verschiedene Funktionen auf einem STK500
aufgebaut und die passende Software dazu geschrieben und möchte nun eine
Platine aufbauen um alle Funktionen zu vereinen.

Eigentlich ist es nichts großes. Temperatur, Lichtstärke, ein paar
Schaltausgänge, RS232 Schnittstelle zum PC, SPI zum zweiten µC sowie
nicht zu vergessen ein paar Taster.

Soweit so gut, nichts großes! Die nötige Hardware kann ich mir
aufbauen, habe ich auch "ein wenig" Ahnung, was ich darf - und was
ich besser nicht machen sollte. OpenCollector etc. ist mir ein Begriff
;)

Nur, welche Kondensatoren nehme ich für das Quarz, welche für den
Max232, welche für den Festspannungsregler? Das einzige, was ich mir
merken kann sind die Elkos 47µ vor und 220µ nach dem
Festpannungsregler, dazu tun noch je ein 100n Folie recht gut.

Was nehme ich für die anderen genannten Punkte? Erfahrungswerte? Typen,
folie, tantal, metalschicht, mehrschicht...es gibt ja wahrlich
hunderte...

Über ein paar Tipps würde ich mich freuen

Vielen Dank

von Thorsten F. (thorsten)


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nabend

müsste im datenblatt von deinem controller stehen viel pf die c's am
quarz haben sollten. (ich nehm meist 22-27pf)
die max232 laufen bei mir immer gut mit 1µ elkos drumrum.
festspannungsregler (7805) kriegen bei mir immer 100nf vorne und
hinten, sowie 10µ am eingang.

mfg

von Thomas (Gast)


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Hi

Danke für die Antwort.

Werte bekomme ich in etwa hin, mir geht es mehr um die Typen!olie,
tantal, metalschicht, mehrschicht???

von Hannes L. (hannes)


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Am Spannungsregler:
- davor: 1 Elko (Alu) 100µF...4700µF (je nach Strombedarf) der
  Schaltung
- davor und dahinter: 100nF (Vielschicht-) Keramik-C zur
  Unterdrückung von Schwingneigung
- hinter Spannungsregler keinesfalls einen dicken Elko!
  Der würde den Regler nur unnötig belasten und am Regeln hindern.

Jeder IC bekommt 100nF Keramik-C möglichst dicht an die
Stromversorgungspins. Bei mehreren Stromversorgungspins alle
anschließen und an jeden einen eigenen 100nF-Keramik-C. Ich nehme gern
Chipkondensatoren (SMD), obwohl ich keine SMD-ICs verwende. Ein
zusätzlicher Elko von 1µF...10µF (nicht größer wegen Spannungsregler)
an jedem IC schadet auch nicht.

Am Quarz tun es meist 15pF...27pF in Keramik. Hier gilt aber das
Datenblatt des Quarzes. Bei einem Quarz (3,6864MHz) unbekannter
Herkunft musste ich mal 330pF nehmen, damit die Nennfrequenz stimmt.
Der Quarz rannte mit kleineren Werten mit dreifacher Frequenz.

...

von Thomas (Gast)


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Vielen Dank, das ist genau die Info, die ich brauche.

Wenn ich mir jetzt die Daten eines Quarzes anschaue:

Standardquarz im Gehäuse HC49/U-S/U
Frequenz: 7,3728 MHz
Modus: Grundton
Cl: 32 pF
Rsmax: 90 Ohm
TK: +/- 30 ppm
Frequenztoleranz: +/- 30 ppm

Ist Cl dann die Kapazität, die ich an den Quarz anhängen muss?

von Μαtthias W. (matthias) Benutzerseite


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Hi

ja. Allerdings bleibt man meist ein bischen darunter da der Anschluß
des Quarz auch noch ein bischen Kapazität mit bringt. Also 22p oder 27p
sind ganz OK.

Matthias

von Thomas (Gast)


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Super - so langsam nimmt es Form an.

Noch was anderes. Ich plane die Schaltung vorerst mit Multisim. Bin
damit aber nicht ganz so zufrieden. Wer kann mir denn ein gutes /
kostengünstiges / oder Stundenten-Freeware Spice Programm nennen? Eagle
wäre glaube ich nichts für mich...

von Hannes L. (hannes)


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Nunja, Eagle ist ein Platinenzeichenprogramm... ;-)

Ich plane Hardware meist mit Bleistift und Papier, dazu gelegentlich
Taschenrechner und Datenblätter. Danach mit einfacher Platine und
Bauteilen. Aber ich mach' das ja auch nur hobbymäßig.

...

von Thomas (Gast)


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Mehr habe ich zur Zeit auch nicht vor.
Aber ich finde es schon Vorteilhaft, wenn man neben Bleistift und
Papier (was unabdingbar ist) auch gleich den Schaltplan am PC hat.

von Hannes L. (hannes)


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Gut, Platinen zeichne ich über den Schaltplan mit Eagle. Ich zeichne
also immer erst den Schaltplan und entwickle daraus die Platine.
Allerdings route ich von Hand, ohne Autorouter. Und dann mache ich das
relativ grob, da ich das Anfertigen der (filigranen) Platinen nicht
wirklich beherrsche.

Ich dachte aber dir geht es vorrangig um Simulalation von Hardware.

Das mag ja gut und schön sein, ich glaube aber, dass es oft (aber nicht
immer!!!) dazu missbraucht wird, um sich keine Gedanken um die
Zusammenhänge machen zu müssen. Man probiert eben so lange, bis es
geht, ohne sich zu fragen, warum es nun auf einmal geht. Man verlässt
sich also nicht mehr auf das eigene Wissen, sondern auf das Wissen des
Programmierers des Simulationsprogramms.

...

von Thomas (Gast)


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Ja, das stimmt.

Kannst Du irgendein gutes Buch empfehlen, was die Beschaltung von µC's
angeht; wo auch Berechnungen behandelt werden?

von Hannes L. (hannes)


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Ein Buch kann ich leider nicht empfehlen. Die sind nur teuer und meist
veraltet, ehe sie auf den Markt kommen.

In den Datenblättern und Appnotes findet man aber die nötigen
Informationen.

Es gibt da aber einige Grundregeln.
Z.B. bekommt jeder Schaltkreis, in dem Stromstöße in der
Stromversorgung auftreten könnten (also jeder Digitalschaltkreis!)
einen eigenen Abblock-Kondensator. Dies ist ein Keramik-Kondensator von
um die 100nF (ich nehme meist 470nF Vielschicht-Keramik
SMD-Chipkondensator, da ich die noch reichlich habe). Dieser sorgt
dafür, dass sprunghafte Lastwechsel keine Störungen auf der
Betriebsspannung verursachen können. Die Lastwechsel entstehen beim
Umschalten von CMOS-Gattern, da während des Umschaltens (extrem
kurzzeitig) beide Transistoren leitend sind.
Jeder Operationsverstärker bekommt auch diese Kondensatoren, getrennt
für positive und negative Versorgungsspannung.
In Analogschaltungen (Radios, Verstärker) wird die Betriebsspannung
meist mit der "Siebkette" sauber gehalten.

Dumm für den Einsteiger ist allerdings, dass in Prinzipschaltungen in
Lehrbüchern diese (lebensnotwendigen!) Schaltungsdetails nicht
enthalten weil sie als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden.

...

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