Forum: HF, Funk und Felder Antenne für den Pixie-2


von Stephanie (Gast)


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Moin!

Ich möchte den Pixie 2 aufbauen, ein einfachster CW-Transceiver, der im 
Internet öfters mal zu finden ist:

http://danieladinugroho.net/index.php?option=com_content&view=article&id=20:pixie-2-a-minimalistic-qrpp-cw-transceiver&catid=16:qrp&Itemid=6

Eingesetzt werden soll das ganze auf Wanderungen in den Bergen. Als 
Antenne würde ich daher einfach einen Draht mit Gewicht am Ende in den 
nächsten Baum schmeissen und als Erde muss herhalten, was sich so 
findet: Alupaddel in den Sumpf gesteckt o. ä.

Ich wollte 8m Draht als Antenne verwenden bei einem 40m-Sender. Wie 
sieht eine einfache und effektive Antennenabstimmung für diesen Zweck 
aus? Ich dachte, nach dem Pi-Filter eine variable Induktivität 
einzulöten. Wie groß etwa müsste diese sein? Wie finde ich heraus, dass 
die Abstimmung passt?

/* Thema Funklizenz: Ich habe (bisher) keine und werde deshalb selbst 
auch nicht senden. Aber mein Wander-Freund ist Amateurfunker und könnte 
es in Betrieb nehmen. */

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Stephanie

Zum Abstimmen wird dann ein QRP-Wattmeter benötigt, welches mit 0,25Watt 
schon arbeitet. Die meisten normalen Wattmeter zeigen erst ab >1Watt was 
vernünftiges an.
http://www.qrpproject.de/Media/pdf/MicroSWRUK.pdf

Für die Antennen-Anpassung gibts eine sogenannte Matchbox. Ideal wäre 
eine SWR/Abstimm-Kombination mit einer LED als Indikator.
http://kitsandparts.com/minipig/qrp-tune.jpg

Die Induktivität müsste geschätzte 0,5-1µH haben. Möglich wäre auch, die 
Antenne auf ~9,5m einigermaßen genau abzulängen und auf eine weiter 
Anpassung zu verzichten bzw. Zuhause einmalig die Länge zu optimieren. 
Am Ende sind SWR-Meter und Matchbox 5 mal so groß wie das Pixie.

Gruß, Bernd

: Bearbeitet durch User
von Stephanie (Gast)


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Ich habe ein digitales Multimeter, das kann mikroA messen. Das würde ich 
mit kurzen Leitungen zwischen Pi-Filter und Antenne hängen und auf 
maximalen Strom Abstimmen. Oder verfälscht das Multimeter zu Stark?

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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> Alupaddel beim Wandern in den Bergen

HaHa, das hört sich and wie "Gebirgsmarine".

> Ich habe ein digitales Multimeter, das kann mikroA messen

Hochfrequenz kann ohne zusätzliche Bauteile mit dem Multimeter nicht 
ohne weiteres gemessen werden. Die Frage ist auch, wollt Ihr wirklich 
das Multimeter mitnehmen?
Ein Taster, 5 Teilen und eine LED können eventuell mit in das 
Pixie-Gehäuse eingebaut werden (angehängte Schaltung).

Ein Antennenanpassgerät mit LED ist vermutlich kleiner als ein 
Multimeter. Da ist Deine Spule schon drin und ein Drehkondensator. So 
ein Polyvaricap ist relativ klein und hält ca. 1000V aus.
http://thumbs3.ebaystatic.com/d/l225/m/mrMZCbt-n7CcTBCVcSHWjCA.jpg

Auf YT gibts einiges dazu von Leuten, die ein Pixie gebaut haben:
https://www.youtube.com/watch?v=nu-HvhzkdbQ

Dann die Morsetaste nicht vergessen oder sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=-YtXcbpW9F8
Das ist zwar kein Pixie 2, aber 0:24 drückt er die Starttaste und der 
Keyer sendet das Rufzeichen. Bei 0:45 benutzt er die eingebauten 
Sensortasten.

Gruß, Bernd

von Stephanie (Gast)


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Dankeschön, die Anpassschaltung werde ich verwenden! Mag mir jemand 
helfen, die Funktion zu verstehen?

Prinzipiell dürfte es so sein, dass ich den Teil mit den LEDs zum 
Abstimmen dazu schalte und die Abstimmung auch ohne die LEDs (und die 
zum Funken störenden Widerstände) passt, weil diese keinen großen 
Einfluss haben? Die Kapazität der LEDs wird vernachlässigt?

Also die Spule kompensiert eine zu kurze Antenne?
Der Kondensator kompensiert eine zu lange Antenne? Zusammen bilden beide 
doch einen Tiefpass? Was ist der Unterschied, ob ich den Kondensator vor 
oder nach der Spule anschließe?

Was bedeutet das Schaltzeichen (Kreis über T) an Ein- und Ausgang?

Die LEDs werden von einem Teil des Antennenstroms durchflossen und 
leuchten dementsprechend am stärksten, wenn dieser am größten ist. Wozu 
die rechte LED parallel zu 240 Ohm, für den Feinabgleich? Wozu die 50 
Ohm zur Masse hin?

Ein schönes neues Jahr und vielen Dank!

von B e r n d W. (smiley46)


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> Was bedeutet das Schaltzeichen (Kreis über T)
Der Kreis steht für die Abschirmung des Koaxkabels.

Der Schalter SWR ON/OFF
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
-Stellung links
Die LEDs als SWR-Indikator sind aktiv, es kann abgestimmt werden. In 
dieser Stellung kommt nur eine geringe Leistung auf die Antenne.

-Stellung rechts
Die SWR-Brücke ist deaktiviert, das Signal wird nur durchgeschleift. 
Dies ist der normale Betrieb.

Abstimmung
~~~~~~~~~~
Bei Resonanz verhält sich ein Schwingkreis wie eine ohmsche Last. Ist 
die Antenne zu lang, verhält sie sich wie eine Induktivität mit 
nacheilendem Strom. Ist sie zu kurz, verhält sie sich kapazitiv.

Beide, der Drehkondensator und die Spule lassen sich abstimmen. Damit 
kann die Antenne in Resonanz gebracht werden und die Antennenimpedanz 
lässt sich auf 50 Ohm bringen. Ist die Antennenimpdanz zu niedrig, muss 
hochtransformiert werden ist sie zu hoch, dann runter. Der Schalter 
wechselt zwischen hoch und runtertransformieren.

Für die Abstimmbare Spule werden bei hochwertigen Abstimmgeräten 
Rollspulen verwendet. In diesem Fall reicht es jedoch, die Spule auf 
einen Ringkern zu wickeln und mit mehreren Anzapfungen zu versehen. Ein 
weiterer Drehschalter kann dann in mehreren Stufen die Induktivität 
umschalten.

Falls sich die Antennenlänge nicht ändert, könnte auch eine feste Spule 
ausreichen. Die Induktivität muss einmalig ausprobiert werden. Mit dem 
Drehkondensator wird dann jedesmal die Antenne auf Resonanz gebracht.

> Wozu die rechte LED parallel zu 240 Ohm, für den Feinabgleich?

Die Schaltung mit den Widerständen kann zwischen vorwärts und rückwärts 
unterscheiden. Die Leistung soll zur Antenne fließen und möglichst 
nichts davon zurück. Dabei leuchtet eine LED hell und die andere 
erlischt.

Ebenfalls ein schönes neues Jahr allerseits,
Bernd

: Bearbeitet durch User
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