Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleine (auch negative) Spannungen (10-100mV) rauschfrei erzeugen.


von Gerald G. (gerald_g)


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Hallo,

Irgendwie brauche ich in letzter Zeit ziemlich häufig kleine Spannungen 
im 10-100mV Bereich, welche als Messspannung eingesetzt werden soll.
Diese muss nicht genau sein, darf jedoch nicht rauschen.
Meist nehme ich eine Präzissionsspannungsquelle (die es ja meist nur ab 
2V gibt), Teile diese herunter und es folgt ein rauscharmer OPV als 
Spannungsfolger (bei negativer Spannung ein Invertierer).
Bei einem Test letztens wurde an diese Spannung ein 1kOhm Widerstand mit 
nachfolgendem Transimpedanzwandler mit 1MOhm Gain angeschlossen.
Hierbei viel auf, dass das Rauschen mit OPV als Spannungsfolger fast 
einen Faktor 2 höher war als bei Anschluss an den Spannungsteiler 
(dieser war recht niederohmig) selber.
Ich gehe davon aus, dass das "Signal" natürlich immer schlechter hinten 
heraus kommt als es vorne herein geht.
Natürlich kann man das Signal wieder Tiefpassfiltern, doch hier ist das 
Problem dass ich entweder hohe Widerstände nutzen muss, was bei einer 
"Spannungsquelle" ja witzlos ist, oder sehr große Kondensatoren, was der 
OPV ja nicht mag.
Ich hoffe ich habe mein Problem gut genug geschildert. Gibt es hierfür 
ein gutes "Rezept"?

von Jens G. (jensig)


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> nachfolgendem Transimpedanzwandler mit 1MOhm Gain angeschlossen.

Gain oder Widerstand ???

Hochohmigkeit wie 1MOhm ist jedenfalls immer schlecht bezüglich 
Spannungsrauschen.

>Ich gehe davon aus, dass das "Signal" natürlich immer schlechter hinten
>heraus kommt als es vorne herein geht.

Jo, leider ...

Ich denke, hier helfen nur Niederohmigkeit und gute OPV/Bauteile ...

von Ulrich H. (lurchi)


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Der erste Teil wäre es wohl die Ref. Spannung zu Filtern. Das sollte man 
eher bei relativ hoher Spannung (z.B. 5 V) machen, halt was die Quelle 
liefert. Hinter dem Filter, bzw. als Teil des Filters hat man einen OP 
als Impedanzwandler. Die kleine Spannung bekommt man dann über einen 
Teiler.

Die Ausgangsstufe hängt davon ab, wie niedrig die Impedanz des 
Ausgangssein soll / muss. Wenn man da einen etwas höheren Widerstand 
tolerieren kann, darf an ggf. auch direkt einen recht niederohmigen 
Teiler nutzen: 10 mV an 0.1 Ohm sind ja auch nur 100 mA.

Wenn der Ausgangswiderstand deutlich kleine sein soll, wird das auf eine 
Verstärkerschaltung / Reglerschaltung hinauslaufen. Vom Aufbau der 
Ausgangsstufe etwa so wie für eine kapazitve Last am OP: ein Widerstand 
am Ausgang des OPs, die schnelle Rückkopplung über eine Kapazität 
direkt, und über einen Widerstand vom Ausgang.
Das ganze muss man halt Rauscharm aufbauen, mit gutem OP (z.B. LT1028) 
und recht kleinen Widerständen (durchaus unter 50 Ohm). Für einen sehr 
kleinen Ausgangswiderstand braucht man ggf. eine extra Verstärkerstufe 
mit mehr Ruhestrom. Wenn 1/f Rauschen stört kämen auch Chopper OPs in 
Frage.

Es hängt halt davon ab, was man für Anforderungen genau hat. Ganz 
Rauschfrei geht bei Raumtemperatur nicht. Dem käme man ggf. per 
Josephson Referenz recht nahe. Da sind 10 mV auch schon eine passende 
Größenordnung.

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