Gerade entdeckt: http://www.heise.de/newsticker/meldung/3D-Druck-schneller-und-besser-durch-Photopolymerisation-2582561.html Echt krass. Gruß J
Begnadeter Marketingschwätzer. Natürlich hat man schon 10 Jahre die Idee, Stereolithographie-3d-Druck durch 2-dimensionale Belichtung zu beschleunigen, die Idee ist mitnichten genial sondern trivial. Es fehlt der UV-resistente TFT und die ausreichend starke (langlebige) Lichtquelle. Nur mal Lichtquelle: Aushärtung benötigt eine bestimmte Anzahl Photonen. Eine Lichtquelle erzeugt eine bestimmte Anzahl Photonen. Ob ich diese Photonen nun rasend schnell als 1 Strahl über die ganze Oberfläche jage, oder auffächere auf sagen wir 1000 x 1000 Pixel und damit 1 Mio Stellen gleichzeitig beleuchte, ändert an der Polymerisationsgeschwindigkeit genau gar nichts, weil ja nur die gleiche Anzahl an Photonen zur Verfügung steht. Im Gegenteil, da das auf 1 Mio Pixel aufgefächerte UV-Licht nicht überall gebraucht wurde sondern 90% oder 99% aller Pixel abgedunkelt sind, ist es sogar langsamer bei gegebener Lichtquelle. Natürlich werden 3d Drucker besser und schneller werden und natürlich werden sie das durch Parallelisierung machen. Aber so ein grosses Brimbamborium wie der Marketingschwätzer daraus macht, ist das nicht.
such mal "DLP 3d printer" und staune, wie "neu" diese Idee ist... Edit: im Forum der CNC-Ecke versuchen sich manche auch schon mit Erfolg daran...und nicht erst seit diesem Jahr :)
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Bezüglich der Idee herrscht leider sehr viel Verwirrung. Ich würde es daher gern mal erklären: Die prinzipielle Technik da ist nicht im Ansatz neu. Das ist normale Stereolithographie mit einem DLP chip. Kann man schon lange kaufen. Was aber an der Idee neu ist, ist die Sauerstoffdurchlässige Membran. Und wieso das so revolutionär ist, ist, weil es den Druckvorgang kontinuierlich macht. Bisherige Drucker belichten, machen einen Peel-Move, bei dem das gehärtete Harz abgerissen wird vom Wannenboden und fahren dann wieder zurück auf die alte Position plus die neue Layerdicke. Man muss also in diskreten Schichten belichten und Immer aufwärts und abwärts bewegen, in einer Zeit, in der man nicht belichten kann. Das kostet Zeit und geht auf Kosten der Genauigkeit und Oberflächenqualität. Das neue Verfahren verhindert, dass das Harz überhaupt am Boden aushärtet und man einen Peel-Move braucht. Daher kann das Werkstück einfach kontinuierlich hochgezogen werden, während ebenfalls kontinuierlich mit sich ändernden Bildern belichtet wird. Im Ergebnis hat man dann einen schnelleren Prozess ohne Schichtartefakte. Ist schon eine coole Sache. Erfindet die Stereolithografie nicht neu, aber ist definitiv ein Fortschritt. Apropos: in eine ähnliche Richtung gehen Durcker, bei denen das Harz auf Salzwasser schwimmt.
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