Hallo liebe Community, ich wollte Fragen ob die nachstehende Aussage richtig ist. Falls ja, wäre eine einfache Erklärung super hilfreich: "Verdrillte Leitungen schützen gegen magnetische Einkopplungen. Dieser Effekt ist jedoch Abhängig von dem Verdrillungsabstand zu der Wellenlänge der Störstrahlung" danke für eure Bemühungen. LG Michael
Die Aussage ist so losgelöst nicht wirklich richtig. Es kommt ganz stark darauf an, welche Signale auf der Leitung geführt werden. Auch mit verdritten Leitungen kann man ganz wunderbare Antenne bauen, solange man diese Leitungen asymmetrisch nutzt. Wo steht dieser Satz denn, oder wo kommt er her?
Der Text stammt von einem Merkblatt, welches wir bei einer EMV Einführung bekommen haben. Jetzt ist diese leider schon einige Zeit und habe vieles diesbezüglich vergessen. Jedoch steht dort auch, das Emissionen von Gegentaktsignalen reduziert werden können. Dies widerspricht jetzt natürlich deiner Aussage mit asymmetrischen Signalen oder?!
Ja klar ist das richtig. Twisted Pair ist physikalsich die paarweise verdrillte Version von symmetrischen Paralleldrahtleitungen oder Lecherleitungen. Die beiden elektrischen Leiter eines Leiterpaares befinden sich in einem charakteristischen Abstand zueinander, der mit dem Drahtdurchmesser, dem Abstand der Drähte und dem Dielektrikum unter anderem den Wellenwiderstand des Kabels bestimmt. Bei CAT Kabeln beträgt dieser ca 100 Ohm. Die HF-Übertragungseigenschaften werden durch die Leitungsgleichung (nach O. Heavyside) beschrieben. Das Nutzsignal tritt auf der symmetrischen Leitung als Gegentaktsignal auf. Die Felder der einzelnen Leitungsdrähte sind gegensätzlich und kompensieren sich im Idealfall zu null. Störfelder von außen hingegen induzieren Gleichtaktsignale auf beiden Leitern auf, die sich im Idealfall am symmetrischen Differenzeingang des angeschlossenen Gerätes zu null kompensieren. Die Verdrillung bewirkt, dass eine durch ein Magnetfeld induzierte Störspannung reduziert wird. Durch das Verdrillen zählen die zwischen den Drähten aufgespannten Teilflächen abwechselnd negativ und positiv. Bei Integration einer magnetischen Flussdichte über alle Teilflächen wird der wirksame magnetische Fluss, aus dem die induzierte Spannung folgt im Idealfall zu Null, so dass die induzierte Störspannung stark reduziert wird. Grüße
Vielen Dank für die Erklärung. Könntest du auch noch eine Aussage zu dem folgenden geben?!: "Verdrillte Leitungen schützen gegen magnetische Einkopplungen. Dieser Effekt ist jedoch Abhängig von dem Verdrillungsabstand zu der Wellenlänge der Störstrahlung"
Das ergibt sich aus dem vorher erwähnten: > Durch das Verdrillen zählen die zwischen > den Drähten aufgespannten Teilflächen abwechselnd negativ und positiv. > Bei Integration einer magnetischen Flussdichte über alle Teilflächen > wird der wirksame magnetische Fluss, aus dem die induzierte Spannung > folgt im Idealfall zu Null, so dass die induzierte Störspannung stark > reduziert wird. Ist die Wellenlänge der übertragenen Signale klein gegenüber dem Längenabstand der Verdrillung führt die Integration über die Teilflächen nicht mehr zur vollständigen Kompensation. Daher ist die Wirkung der Verdrillung frequenzabhängig.
Hier kann man es nochmal anschaulich nachlesen: http://www.ruhr-uni-bochum.de/nds/lehre/vorlesungen/computertechnik/ws04/anhang-twisted-pair.pdf
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