Hallo zusammen, seit mehreren Jahren nun lese ich schon regelmäßig hier im Forum mit und fand schon viele nützliche Tipps und Anregungen. Vor Kurzem habe ich mich nun auch angemeldet, da mir ein vermutlich defektes Schaltnetzteil ziemliche Sorgen bereitet. Ich möchte einen alten digitalen Videorecorder (Sony DHR-1000VC) reaktivieren um alte Videos zu digitalisieren. Leider machte dieser keinen Mucks mehr. Meine Vermutung: defektes Netzteil Nach etwas Suche fand ich auch einen brauchbaren Schaltplan: http://www.uploadarchief.net/files/download/sony_dhr-1000_voeding.pdf Ist zwar vom US-Modell, aber bis auf einzelne Werte stimmt zumindest beim "Power Block" (DC-DC-Konverter) fast alles überein. Meine Messungen ergaben, dass am Eingang des DC-DC-Konverters die gleichgerichtete Spannung noch anliegt, statt der benötigten Spannungen +14V, +6V, +4V, -10V am Ausgang aber nur 0V gegen GND anliegen. (+18V entfällt beim EU-Modell) Mit LRC-Meter und Multimeter/Diodentester soweit möglich alles durchgetestet. Fazit: - alle Dioden laut Diodentester OK - sekundärseitige Elkos erhöhter ESR - MOSFET (Q101) defekt - Elko (C102) defekt Maßnahmen: - sekundärseitige Elkos getauscht (wieder Low-ESR) - restliche Elkos (bis auf Ladekondensator nach Gleichrichter) getauscht (keine Low-ESR) - MOSFET und die beiden NPN-Transistoren vor dem Trafo getauscht - alle Kerkos des DC-DC-Konverters getauscht (falls bei höheren Spannungen als bei Messung durch LRC-Meter dann doch fehlerhaft leitend) - Optokoppler getauscht - Shunt-Regler getauscht Ich muss zugeben, nach Tausch der Elkos, sowie des defekten Kondensators und MOSFETs habe ich das Netzteil in guter Hoffnung wiedereingebaut und angeschlossen. Leider funktionierte es immer noch nicht und evtl. sind dabei dann wieder die gleichen Bauteile über den Jordan gegangen. Evtl. ist es ja auch der Trafo (wobei dies hier im Forum bei anderen als ziemlich unwahrscheinlich erachtet wird) oder irgendein anderes Bauteil. Ich für meinen Teil habe das Schaltnetzteil soweit aufgegeben, da es mich nun einfach schon zu lange ärgert. Mein neuer Ansatz: Es ist ein Labornetzteil (2x0-35V-5A, 1x5V-5A) vorhanden (http://www.statron.de/details/19) Daraus möchte ich die +14V, +6V, +4V, -10V generieren und dadurch das Schaltnetzteil ersetzen. Kanal 1 mit -10V, Kanal 2 mit +14V und darüber dann per DC-DC-Konverter jeweils +6V und +4V. Die Leistungsaufnahme des Videorekorders wird im Handbuch mit 48W angegeben. Die +4V Leitung ist im Schaltplan mit 2A abgesichert. Falls im worst case, die gesamte Leistung über eine Spannung abgerufen würde, bedeutet das: +14V/3,5A = 49W (Labornetzteil liefert 5A) +6V/8A = 48W +4V/2A = 8W (auf 2A über Sicherung begrenzt) -10V/4,8A = 48W (Labornetzteil liefert 5A) Der DC-DC-Konverter wäre also auf 8A auszulegen oder auch nur auf 5A unter der Annahme, dass über +6V nur maximal 30W abgerufen werden. Bin ich hier auf dem richtigen Weg oder habe ich so einiges übersehen? Einen vermutlich passenden Konverter habe ich schon gefunden: http://highvoltageshop.com/epages/b73088c0-9f9a-4230-9ffc-4fd5c619abc4.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/b73088c0-9f9a-4230-9ffc-4fd5c619abc4/Products/DC_DC_STEPDOWN_200W Kann ich 2 Stück davon für mein Vorhaben verwenden? Diese kann ich ja später auch bei anderer Gelegenheit wieder benutzen. Vielen Dank im Voraus da_jupp
> Einen vermutlich passenden Konverter habe ich schon gefunden: Vermutlich nicht. Diese mini kleine Spule kann nie im Leben 200 Watt übertragen. Ob die Ausgangsspannung für den Videorecorder gut genug ist, musst du ausprobieren. Für die negative Spannung brauchst du einen besonderen Schaltregler, es sei denn, dass Labornetzteil (Spannungsquelle) hat einen potentialfreien Ausgang. Ich schätze aber eher, dass positiver und negativer Ausgang ein gemeinsames GND Potential haben. Falls das so ist, dann brauchst du einen speziellen Schaltregler für negative Spannungen. Bevor du den Aufwand startest, solltest du zuerst prüfen, on der Videorecorder überhaupt noch funktioniert. Nicht dass du nachher 100 Euro oder mehr für dieses provisorische Netzteil investierst um dann zu merken, dass das Gerät noch woander defekt ist. Alternative 1: Viele Foto-Geschäfte bieten diese digitalisierung als Service an - möglicherweise zu einem fairen Preis. Das lohnt sich eventuell eher, als an dem Videorecorder herum zu fummeln. Alternative 2: Vor ca 10 jahren gab es noch zahlreiche Mini-DV Kameras mit USB oder Firewire Anschluss. Die bekommst du gebraucht sicher recht preisgünstig. Du kannst ja sogar eine defekte nehmen, wo z.B. der Bildsensor defekt ist. Schau mal, ab 30 Euro: http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-multimedia-elektronik/mini-dv-camcorder/k0c161
Deine Rechnung zu den Strömen im positiven zweig geht nicht auf. Das Labornetzteil soll liefern: 14V 3,5A (direkt) 6V 8A (über Schaltregler) 4V 2A (über Schaltregler) Es kann maximal 5A liefern, als 14V*5A=70 Watt. 14V*3,5A=49W 6V*8A=48W (+20% Verluste -> 58W) 4V*2A=8W (+20% Verluste -> 10W) Macht zusammen: 117 Watt. Das Netzteil schafft aber nut 70 Watt.
Hallo Stefanus, vielen Dank für deine Antwort. Deine Kritik bzgl. der kleinen Spule leuchtet mir ein. Eben deshalb suche ich bei der Auswahl hier im Forum Rat, da gerade auf ebay und Co. mit Leistungswerten und Versprechen um sich geworfen wird und mir die Erfahrung fehlt, dies einschätzen zu können. Das bisherige SNT verwendet eine LC-Siebung (22uH, 100uF) der einzelnen Ausgangsspannungen nach dem DC-DC-Konverter. Vor dieser würde ich mit meinen Ausgangsspannungen wieder auf die SNT-Platine gehen und prüfen, wie der Spannungsverlauf aussieht. Der spezielle Schaltregler wird wohl nicht notwendig sein, da die Ausgänge galvanisch getrennt sind: Wenn ich (+) vom ersten Kanal mit (-) vom zweiten Kanal zu (GND) verbinde habe ich -10 und +14V ggü. (GND). Die Funktionsfähigkeit des Videorecorders ist schwierig zu prüfen ohne Netzteil, weshalb ich diesen Weg gerne gehen würde. Die DC-DC-Konverter sind ja nach dem Digitalisieren nicht für die Tonne und können ja bei Gelegeheit wieder anderweitig eingesetzt werden. Zur Alternative 1: Probedigitalisierungen bei mehreren solcher Anbieter konnten leider preislich, als auch vom Ergebnis nicht so recht überzeugen. Das bedeutet natürlich nicht, dass es bei der eigenen Lösung besser funktioniert, aber es ist einen Versuch wert. Zu Alternative 2: So einen defekten Camcorder haben wir sogar auch noch zu Hause, jedoch ist der Videorecorder von der Aufnahmequalität einfach den Handgeräten überlegen. Zur Aufnahme von analogen Videos muss ohnehin zuvor auf eine digitale Kasette aufgenommen werden und erst diese kann per Firewire an den PC übertragen werden. Deine Leistungsrechnung leuchtet mir ein. Jedoch war meine Rechnung anders gemeint, als es vielleicht rübergekommen ist. Nicht über jede Ausgangsspannung werden die 48W (max. Leistungsaufnahme des Videorecorders) abgerufen. Das war nur eine worst case Abschätzung für den Fall, dass z.B. je nach Betriebszustand die ganze Leistung über den 6V-Ausgang geht oder zu einem anderen Zeitpunkt über den 14V-Ausgang. Ich weiß halt nicht, wie viel jeder Spannungsausgang maximal an Leistung ziehen kann, aber ich weiß dass es bis auf kurze Spitzen nicht mehr als 48W insgesamt sein können. Gruß da_jupp
> Wenn ich (+) vom ersten Kanal mit (-) vom zweiten Kanal zu (GND) > verbinde habe ich -10 und +14V ggü. (GND). Du musst es so vershcalten, wenn du einen gwöhnlichen Schaltregler verwendest:
1 | + o---------------------------------o +14V |
2 | 14V |
3 | - o--------------------+------------o GND |
4 | ____ | |
5 | | | | |
6 | + o-------|____|-------+ |
7 | 14V | |
8 | - o---------+-----------------------o -10V |
> jedoch ist der Videorecorder von der Aufnahmequalität > einfach den Handgeräten überlegen Camcorder haben sher unterschiedliche Aufnahmequalität, wegen der Optik, dem Bildsensor und der Kompression. Aber, deine "gute" Aufnahme ist auf Band digital gespeichert. Beim Abspielen findet die Übertragung zum PC über Firewire (oder USB?) im Rohformat digital statt, also völlig ohne Qualitätsverlust. Da liefert dir jeder noch so billige Camcorder optimale Qualität, es sei denn, er hat Probleme, das Band zu lesen. > Zur Aufnahme von analogen Videos muss ohnehin > zuvor auf eine digitale Kasette aufgenommen werden Ach so, ich dachte es ging un Mini DV Kassetten. Und du hast tatsächlich noch analoge Bänder die in brauchbarer Qualität abspielbar sind? Hut ab! > Das war nur eine worst case Abschätzung Mag sein, aber dein Labornetzteil leistet gerade mal halb soviel und zwar nicht im worst Case sondern maximal. Wenn du mir sagst, dass du im Worst Case 117 Watt brauchst, dann kann ich Dir beim besten Willen kein Netzteil empfehlen, dass im Best Case nur 70 Watt abgibt. Eher rechnet man anders herum. Wenn dein Gerät im Worst Case 117 Watt benötigt, nimmt man ein 200 Watt Netzteil. Wobei mir gerade PC Netzteile einfallen. Die sind doch billig. Wenn du da die Spannunsregelung um Faktor 1,18 erhöhst, erhälst du 3,9V und 4,9V und 14,2V.
In Hi8 sind noch zum Teil brauchbare Aufnahmen vorhanden, die als alte Kindervideos den meisten individuellen Wert darstellen. Der Rest ist auf Mini-DV oder den großen DV. Bis auf Mini-DV ist die Lösung mit Camcorder somit schwierig. Bezüglich der Leistungsberechnung reden wir glaube ich immer noch aneinander vorbei ;-) Worst Case sind und bleiben 48W Gesamtleistungsaufnahme, da bin ich voll bei dir und die liefert das Netzteil auch problemlos. Ich möchte nun aber die maximale Stromaufnahme für jede Spannung berechnen, damit ich prüfen kann, ob das Labornetzteil ausreicht und wie die Konverter dimensioniert werden müssen. Da ich nicht weiß, wie es im Videorekorder nach dem SNT aussieht, sieht mein "worst case"-Szenario wie folgt aus: 1) 14V/3,5A; 6V/0A; 4V/0A; -10V/0A --> 49W 2) 14V/0A; 6V/8A; 4V/0A; -10V/0A --> 48W 3) 14V/0A; 6V/0A; 4V/2A; -10V/0A --> 8W (4V sind bekanntlich auf 2A abgesichert) 4) 14V/0A; 6V/0A; 4V/0A; -10V/4,8A --> 48W Also gesamte Leistung jeweils nur über eine Augangsspannung. 1)2)3) Labornetzteil 14V/max 5A, Konverter auf 6V/8A und Konverter auf 4V/2A 4) Labornetzteil -10V/max 5A Also benötige ich 1xKonverter 14V->6V/8A und 1xKonverter 14V->4V/2A Hierzu benötige ich entsprechende Konverter(Tiefsetzsteller) am besten als Bausatz mit passender Platine. Bei den hohen Schaltfrequenzen brauche ich mit meinem Breadboard ja gar nicht erst anfangen. Die Güte der 14V Eingangsspannung sollte es mit den üblichen gleichgerichteten Zwischenspannungen locker aufnehmen können (siehe http://www.statron.de/datenblaetter/D6-1.pdf) Könnt ihr mir passende Konverter empfehlen, am besten mit variabler Ausgangsspannung? Gruß da_jupp PS: Pc-Netzteil ist interessant: 3,3V * 1,2 = 3,96V 5V * 1,2 = 6V das würde passen
verstehe ich nicht. DHR-1000VC ist ein digitaler recorder, den kannst du problemlos durch eine billig-cam ersetzen (für minidv->pc). fuer analoges video gibts fuer wenig geld digitizer sticks mit fbas oder s-video eingang...
@easylife: es sind unter anderem auch normale DV-Kasetten (ohne Mini) vorhanden, die kann ich mit einem Camcorder nicht abspielen bzw. an einen PC übertragen. Die Billigstecker etc. haben meist dubiose harwareseitige Signalbearbeitung, welches das Endergebnis nur verschlimmbessert. Hier etwas passendes zu finden, wird sicher viel trial and error erfordern. Beim vorhandenen DV-Videorekorder weiß ich was ich habe und bin mit der Qualität der Aufnahme zufrieden. Lediglich zum Laufen muss ich ihn wieder bekommen. Einen passenden Konverter für die 6V-Ausgangsspannung habe ich vermutlich gefunden: http://www.mouser.de/ProductDetail/GE-Critical-Power/NSR010A0X4Z/?qs=sGAEpiMZZMt6Q9lZSPl3Rfy0vJBOBJmsldawkdCkjd0%3d Und dessen kleiner Bruder für die 4V-Ausgangsspannung: http://www.mouser.de/ProductDetail/GE-Critical-Power/NSR003A0X4Z/?qs=sGAEpiMZZMt6Q9lZSPl3Rfy0vJBOBJmszVAisGeYjCg%3d Sollte soweit ja funktionieren? Gruß da_jupp
Ich bezweifle sehr, dass diese super mini kleinen Teile für lämgere Zeit die versprochene Leistung haben. Bedenke, dass die Verlustleistung bei Schaltreglern typischerweise 15-20% ist. Wie soll diese Wärme bei der kleinen Oberfläche abgeleitet werden?
Da muss ich dir natürlich zustimmen, ich wage dennoch mal einen Versuch. Man lernt ja meist nur aus den selbstgemachten Fehlern ;-) Zudem gehe ich davon aus, dass die Maximalleistung nur selten benötigt wird, z. B. beim schnellen Rückspulen oder Wechseln der Kasette. Falls ich den Rekorder wieder zum Laufen bekomme, aber ein Dauerbetrieb so nicht möglich ist, dann habe ich zumindest die Gewissheit, dass sich ein größerer Aufwand dann auch lohnt. Gruß da_jupp
Wenn es doch nur darum geht, festzustellen, ob der Rest des Videorecorders noch funktioniert, nimm für zwei der Spannungen doch einfach ein paar Batterien. Das sollte zum Testen und Messen reichen ...
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