Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spulenmaterial im falschen Frequenzbereich?


von Spulenwickler (Gast)


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Ich habe für einen Filter für ein DDS-Experiment zwei Ringkernspulen 
gewickelt. Ferritmaterial FT50-77 ist für einen Frequenzbereich für 
0.5..2MHz gedacht.

Wenn ich eine LC-Kombination an den Frequenzgenerator hänge und 
drüberwobble macht sie genau was sie soll, es entsteht eine Einengung 
des Sinus am berechneten Resonanzpunkt von 22.5kHz (welcher deutlich 
ausserhalb von dem vom Hersteller angegebenen Bereich liegt).

Wenn durch die DDS-Synthese ein 50Hz-Sinus erzeugt wird liegen die 
schmalsten Nadeln weit unter 500kHz.
Was bedeutet das aus elektrophysikalischer Sicht? Geht die Spule in 
Sättigung oder passieren sonst irgendwelche seltsamen Dinge? Oder ist 
das egal solange ich unterhalb der Herstellerangabe von 2MHz bleibe? Was 
meinen die HF-Gurus dazu?

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Der Frequenzbereich eines Kernmaterials sagt auch etwas über die zu 
erwartenden Verluste aus. Das sind Ummagnetisierungs-, 
Wirbelstromverluste und andere.
Dein Filter erreicht also nicht die mögliche Güte.

von lrep (Gast)


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Vermutlich ist die Güte der Ringkernspule zu gering.
Verlustarme Spulen haben einen Luftspalt. Dadurch wird auch die 
Stabilität gegen Temperaturänderung und andere Effekte, die das Ferrit 
beeinflussen, besser.
Wenn es mit den Induktivitätswerten hinkommt und du keine Platzprobleme 
hast, solltest du als Ausgangsmaterial vielleicht alte bzw. Surplus 
(oder  neue) Bandfilter nehmen, und die evtl. neu bewickeln.
Die sind sogar abgleichbar...

von Lurchi (Gast)


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Die untere Frequenzgrenze ist oft weniger kritisch. Das Kernmaterial 
wird schon noch funktionieren, wenn auch ggf. mit etwas mehr Dämpfung 
und höherer Permeabilität als im Nennbereich. Oft gibt es für die 
niedrigeren Frequenzen auch einfach nur ein anderes da besser geeignetes 
Material.

von A-Freak (Gast)


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Eine untere Frequenzgrenze gibt es physikalisch nicht.

Was der Hersteller als Untergrenze angibt ist die Frequenz unter der das 
nächst niederfrequentere Material noch bessere Werte hat.

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