Ich habe für einen Filter für ein DDS-Experiment zwei Ringkernspulen gewickelt. Ferritmaterial FT50-77 ist für einen Frequenzbereich für 0.5..2MHz gedacht. Wenn ich eine LC-Kombination an den Frequenzgenerator hänge und drüberwobble macht sie genau was sie soll, es entsteht eine Einengung des Sinus am berechneten Resonanzpunkt von 22.5kHz (welcher deutlich ausserhalb von dem vom Hersteller angegebenen Bereich liegt). Wenn durch die DDS-Synthese ein 50Hz-Sinus erzeugt wird liegen die schmalsten Nadeln weit unter 500kHz. Was bedeutet das aus elektrophysikalischer Sicht? Geht die Spule in Sättigung oder passieren sonst irgendwelche seltsamen Dinge? Oder ist das egal solange ich unterhalb der Herstellerangabe von 2MHz bleibe? Was meinen die HF-Gurus dazu?
Hallo! Der Frequenzbereich eines Kernmaterials sagt auch etwas über die zu erwartenden Verluste aus. Das sind Ummagnetisierungs-, Wirbelstromverluste und andere. Dein Filter erreicht also nicht die mögliche Güte.
Vermutlich ist die Güte der Ringkernspule zu gering. Verlustarme Spulen haben einen Luftspalt. Dadurch wird auch die Stabilität gegen Temperaturänderung und andere Effekte, die das Ferrit beeinflussen, besser. Wenn es mit den Induktivitätswerten hinkommt und du keine Platzprobleme hast, solltest du als Ausgangsmaterial vielleicht alte bzw. Surplus (oder neue) Bandfilter nehmen, und die evtl. neu bewickeln. Die sind sogar abgleichbar...
Die untere Frequenzgrenze ist oft weniger kritisch. Das Kernmaterial wird schon noch funktionieren, wenn auch ggf. mit etwas mehr Dämpfung und höherer Permeabilität als im Nennbereich. Oft gibt es für die niedrigeren Frequenzen auch einfach nur ein anderes da besser geeignetes Material.
Eine untere Frequenzgrenze gibt es physikalisch nicht. Was der Hersteller als Untergrenze angibt ist die Frequenz unter der das nächst niederfrequentere Material noch bessere Werte hat.
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